DE739188C

DE739188C - Verfahren zum Ermitteln von Rissen oder aehnlichen, die mechanische Festigkeit beeintraechtigenden Fehlern der Oberflaeche keramischer, als Hohlkoerper ausgebildeter Isolatoren fuer Hochspannungsapparate

Info

Publication number: DE739188C
Application number: DEL96015D
Authority: DE
Inventors: Richard Craemer
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1938-10-29
Filing date: 1938-10-29
Publication date: 1943-09-14

Description

Verfahren zum Ermitteln von Rissen oder ähnlichen, die mechanische Festigkeit beeinträchtigenden Fehlern der Oberfläche keramischer, als Hohlkörper ausgebildeter Isolatoren für Hochspannungsapparate Blei elektrischen Hochspannungsapparaten kommt es vor, daß die zur Isolation der Hochspannung führenden Teile gegen Erde oder gegen das Gehäuse venvendeten keramischen, als Hohlkörper ausgebildeten Isolatoren auch noch mechanisch stark beansprucht werden. Das ist beispielsweise der Fall bei elektrischen Hochspannungsdruckgasschaltern der Freistrahltype. Hier sind je Phase zwei drehbar gelagerte Isolatorsäulen vorgesehen, die die Hochspannung führenden - Schalterteile tragen und bei der Stromunterbrechung, die sich innerhalb weniger Halbwellen, d. h. also im Bruchteil einer Sekunde, vollziehen muß, mit großer Geschwindigkeit so gedreht werden, daß die als Schaltarm ausgebildeten Schaltkontaktteile auf eine große Trennentfernung gebracht werden, wobei gleichzeitig der entstehende Ab schaltlichtb ogen durch einen gerichteten Druckgasstrahl gelöscht wird.
Sind nun in den verwendetJen keramischen Isolatoren, die eine erhebliche Scherbenstärke aufweisen, Risse oder ähnliche, die mechanische Festigkeit beeinträchtigende Fehler der Oberfläche vorhanden, so kann es vorkommen, daß die Isolatoren infolge der bei den Schaltvorgängen auftretenden B eanspruchungen durch die Kerbwirkung der Teilrisse zerstört werden. Andererseits bietet die bisher übliche Prüfmethode der keramischen Isolatoren- auf eine einwandfreie Beschaffenheit, nämlich die sog. Spannungserwärmungsprobe, keine ausreichende Sicherheit, diese von außen oft schwer erkennbaren Fehler festzustellen.
Die Spannungseflvärrnungsprobe wird nämlich in der Weise vorgenommen. daß der zu prüfende, als Hqhlkörper ausgebildete keramische Isolator nach einem vorangegangenen Wasserbad an seinen Stirnflächen mit Elektroden versehen wird, von denen die eine geerdet und die andere an Spannung gelegt wird. Die Prüfspannung wird dabei so hoch glewählt, daß außen herum in Luft gerade noch kein Oberschlag erfolgt. Nach einiger Zeit wird die Spannung abgeschaltet und der Isolator mit der Hand auf erwärmte Stellen abgetastet.
Der Nachteil der subjektiven Prüfung bei der bekannten Prüfmethode wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden. daß die Prüfung der vorerwähnten keramischen Isolatoren in der Weise erfolgt, daß die Isolatoren in Wasser getaucht werden, wobei sich die Fehlerstellen mit Wasser anfüllen und darauf nach einer äußeren Trocknung an der Innenseite der Isolatoren eine flächenförmige Elektrode angebracht und die Außenfläche mit einer elektrischen Sonde abgetastet wird, die mit der Innenelektrode, einer Stromquelle und einem Strommesser in Reihe liegt, an dessen Ausschlag die Fehlerstellen erkennbar werden.
An Stelle der subjektiven Beurteilung bei dem bekannten Verfahren tritt nunmehr bei dem erfindungsgemäßen eine objektive BLeurteilungsgrundlage durch die Anzeige des Strommessers. Wie die Praxis gezeigt hat, lassen sich mit der erfindungsgemäßen Prüfmethode die vorerwähnten kleinen FehTerstellen mit Sicherheit feststellen und damit Schäden bei ausgeführten Schaltern vermeiden.
Es ist bekannt, bei metallischen Gefäßen für elektrische oder chemische Zwecke, die mit einer Isolierschicht aus Gummi 0. dgl. umpreßt sind, eine Prüfung des Überzuges auf Dichtheit dadurch vorzunehmen, daß dereTektrische Widerstand zwischen dem Metallgehäuse und einer die Umkleidungides Metallgehäuses abtastenden Elektrode an einem Strommesser gemessen wird. Die Anwendung dieses bekannten Verfahrens zum Feststellen von Teilrissen oder ähnlichen, die m!echanische Festigkeit beeinträchtigenden Fehlern der Oberfläche von keramischen, als Hohlkörper ausgebildeten Isolatoren wird hierdurch aber auch für den Fachmann nicht nahegelegt.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
1 I ist der zu prüfende keramische Isolator, beispielsweise ein Stützisolator für einen elektrischen Freistrahldruckgasschalter, der an seiner Innenseite mit einer an Spannung 3 beispielsweise einer We chselspannung von 20 kV, liegenden flächenartigen Elektrode 2 versehen ist. Diese Elektrode 2 kann vorzugsweise durch eine Wasserfüllung oder einen Stanniolbelag gebildet werden. Gei zylindrischen Stützern genügt schon das Binbringen eines sich durch seine eigenen eiastischen Spannungen gegen die Innenxrandungen des Hohlkörpers anliegenden Rohres aus leitendem Material: 4 ist die mit Erde verbundene elektrische Sonde, die stabförmig ausgebildet, deren Isoliermantel 5 mit einem Erdungsschutz 6 versehen und in deren Brdleitung ein Strommesser 8 angeordnet ist, durch dessen Ausschlag etwa vorhandene, Fehlerstellen in der Beschaffenheit des kera mischen Isolators erkennbar werden. Da die durch die geringe Kapazität der Abtastelektrode 2 bedingte Stromstärke außerordentlich klein ist, ist es notwendig, den auftretenden 5 schwachen Ladestrom vermittels eines Stromwandlers 7 mit hohem Übersetzungsverhältilis auf einen solchen Wert zu transformieren, daß bei einem normalen Gleichrichtelinstru ment 8 bei einwandfreiem Werkstoff schon ein Ausschlag von mehreren Skalenteilen feststellbar ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Ermitteln von Rissen oder ähnlichen, die mechanische Festigkeit beeinträchtigenden Fehlern der Oberfläche keramischer, als Hohlkörper ausbildete Isolatoren für Hochspannungsapparate, insbesondere von Hochspannungsschaltern, dadurch geliennzeichnet, daß nach dem Eintauchen des Isolators in ein Wasserbad und nach einer äußeren Trocknung die Außenfläche des Isolators mit einer Sonde, die mit einer an der Innenseite des Isolators anliegenden Kächenhaften Elektrode, einer Stromquelle und einem Strommesser in Reihe liegt, abgetastet wird.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegeustandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift . Nr. 451 01 1; britische - ....... - 403 304.