DE593866C

DE593866C - Einrichtung zum Feststellen der Polaritaet einer Wechselspannungshalbwelle, die an einem Isolierkoerper einen UEberschlag bzw. Durchschlag bewirkt

Info

Publication number: DE593866C
Application number: DE1930593866D
Authority: DE
Original assignee: HERBERT BUCHWALD DR ING
Current assignee: HERBERT BUCHWALD DR ING
Priority date: 1930-03-04
Filing date: 1930-03-04
Publication date: 1934-03-05

Description

Einrichtung zum Feststellen der Polarität einer Wechselspannungshalbwelle, die an einem Isolierkörper einen Überschlag bzw. Durchschlag bewirkt Die Höhe der Überschlagspannung zwischen hochspannungsführenden Leiterteilen richtet sich zum größten Teil nach der Gestaltung des elektrischen Feldes zwischen diesen Leitern. Im allgemeinen wird das elektrische Feld unhomogen sein, in den meisten Fällen auch unsymmetrisch. Das letzte ist besonders der Fall, wenn ein spannungsführender Leiter der Erde gegenüber steht, denn der Leiter ist in seiner Fläche klein gegenüber der Erdfläche und weist auch eine größere Krümmung auf. Es liegt also eine Feldbildung vor, die im Extremfalle durch das Feld zwischen einer Spitze und einer Platte dargestellt wird.
Bekannt ist, däß bei positiver Spitze die Überschlagspannung bedeutend geringer ist als bei negativer Spitze; und zwar sinkt die positive Überschlagspannung in starkem Mäße mit Zunahme der Unsymmetrie des Feldes, :während die negative Überschlag-,#pannung fast auf dem gleichen Werte wie bei entsprechendem symmetrischem, homogenem Felde bleibt.
Wird eine derartige Anordnung mit Wechselspannung beansprucht, so wird ein Überschlag durch die positive Halbwelle hervorgerufen. Ist der Lichtbogen einmal eingeleitet, so wird sich auch die negative Halbwelle der Wechselspannung an der Aufrechterhaltung des Lichtbogens beteiligen; für die Einleitung des Überschlages ist sie aber nicht maßgebend. Um die Überschlagfestigkeit von Isolatorenanordnungen für Wechselspannung weitgehendst zu steigern, muß deshalb z. B. durch verschiedene Formgebung der Elektroden erreicht werden, daß die Überschlagfestigkeit für positive und negative Polarität in der Spannung möglichst gleich groß ist.
Die bisher übliche Prüfung von Isolatorenanordnungen mit Wechselspannung gibt hierüber keinen Aufschluß. Das in jedem Falle erreichbare Optimum kann experimentell nur ermittelt werden, wenn die Überschlagspannung für positive und negative Halbwelle bekannt ist. Diese Feststellung auf einfache Weise ohne Verwendung des Oszillographen zu ermöglichen, ist Aufgabe der Erfindung. Gemäß der Erfindung ist bei einer Einrichtung zum Feststellen der Polarität einer Wechelspannungshalbwelle, die an einem Isolierkörper einen Überschlag -bzw. Durchschlag bewirkt, mit einem in den Prüfkreis eingeschalteten großen Ohmschen Widerstand dieser Widerstand so bemessen, daß er den Überschlaglichtbogen beim Absinken der Spannungshalbwelle zum völligen Erlöschen bringt. Zur Ermittlung der Stromrichtung in diesem Widerstand dient ein richtungsempfindliches Anzeigegerät.
In dem Leitungszug Transformator-Prüfobjekt-Transformator wird ein hoher Widerstand eingeschaltet, der den beim Überschlag entstandenen Strom so weit begrenzt, daß mit Abklingen der Wechselspannungshalbwelle der Lichtbogen wieder erlischt. Die Stromrichtung in dem Widerstand ist ein Kriterium für die Polarität der zum Überschlag führenden Halbwelle.
Die Einzelheiten der Schaltung zeigtAbb. i. Der Widerstand ist hier zwischen Prüfobjekt und Erde gelegt, um die Isolierung möglichst einfach zu gestalten. Parallel zu einem Teil des Widerstandes befindet sich die Reihenschaltung eines Ventilrohres und eines Strommessers. Als Strommesser kann ein einfaches Dreheisenschalttafelgerät.verwandt werden.
In dem bezeichneten Falle sperrt das Ventilrohr für die positive Halbwelle; erst wenn nach Steigerung der Wechselspannung auch die negative Halbwelle zur Zündung kommt, wird der Strommesser einen Anschlag anzeigen, d. h. der Strommesser wird angeben, bei welcher Wechselspannungshöhe auch die negative Halbwelle einen Überschlag über das Prüfobjekt hervorruft. Die Messung der Überschlagspannungen geschieht mit einer parallel zum Prüfobjekt geschalteten Kugelfunkenstrecke. Die Größe des Strommesserausschlages ist also für die Messung an sich gleichgültig, der Ausschlag des Strommessers dient nur zur Angabe der Polarität des Überschlages.
Diese Angabe ist durch Einschalten eines einfachen polarisierten Strommessers, z. B. eines Drehspulinstrumentes, nicht möglich, da dieses Instrument beim Auftreten beider Stromrichtungen keine eindeutigen Angaben machen würde.
Die Größe des Widerstandes ist allein bedingt durch die Höhe derPrüfspannung; denn es ist Grundbedingung für das Prüfverfahren, daß ein Stehenbleiben des Lichtbogens am Prüfobjekt vermieden wird. Erfahrungsgemäß muß der Strom auf etwa 0,05 Amp. herabgedrückt werden. Da es ohne besondere Schwierigkeiten möglich ist, Widerstände zu bauen, die hohe Spannungen auch bei diesen Stromstärken aushalten (wie z. B. fließendes Wasser in langen Glasröhren geringen Querschnittes), kann das Prüfverfahren auch für hohe Spannungen benutzt werden. Es muß lediglich für die Parallelschaltung Gleichrichter-Strommesser eine Anzapfung des Widerstandes gewählt werden, die der zulässigen Sperrspannung des Gleichrichters entspricht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Feststellen der Polarität einer Wechselspannungshalbwelle, die an einem Isolierkörper einen Überschlag bzw. Durchschlag bewirkt, mit einem in den Prüfkreis eingeschalteten großen Ohmschen Widerstand, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Widerstand so bemessen ist, daß er den Überschlaglichtbogen beim Absinken der Spannungshalbwelle zum völligen Erlöschen bringt und daß zur Ermittlung der Stromrichtung in diesem Widerstand ein richtungsempfindliches Anzeigegerät dient. z. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Anzeigegerät eine Reihenschaltung Gleichrichter-Strommesser, die zu einem Teil des Widerstandes parallel geschaltet ist, dient.