-
Einrichtung zur selbsttätigen Scharfabstimmung eines Empfängers Einrichtungen
zur selbsttätigen Scharfabstimrnung eines Empfängers sind bekannt. Bei diesen wird
die ankommende Schwingung einer Einrichtung zugeführt, welche etwa zwei gegensinnig
gegen eine mit der-Frequenz der ankommenden Schwingung in Übereinstimmung zubringende
Mittelfrequenz verstimmte Kreise enthält. . Auf diese Weise wird eine Regelgleichspannung
gewonnen, die je nach dem Sinn der Verstimmung positiv oder negativ ist und die
den Empfänger bei einer Verstimmung auf dem kürzesten Wege derart in seiner Abstimmung
baeinflußt, daß die anfängliche Verstimmung bis auf eine praktisch zu vernachlässigende
Restverstimmung ausgeglichen wird. Dabei ist vorausgesetzt, da:ß die anfängliche
Verstimmung höchstens so groß war, daß man sich noch innerhalb des Wirkungsbereiches
der selbsttätigen Scharfabstimmung befand. In vielen Fällen wünscht man, den Wirkungsbereich
der selbsttätigen Abstimmung möglichst groß zu machen. Das gilt insbesondere dann,
wenn,die Empfangsschwingung, auf die sich der Empfänger selbsttätig abstimmen soll,
starken Frequenzschwankungen gewollter oder ungewollter Art unterliegen kann, und
wenn weiterhin in dem abzusuchenden Frequenzbereich keine weiteren Schwingungen,
auf die der Empfänger nicht abgestimmt werden soll, enthalten sind. Andererseits
wünscht .man, zur Erzielung einer möglichst kleinen Restverstimmung die Steilheit
der ,selbsttätigen Abstimmung möglichst groß zü machen. Diese beiden Bedingungen
stehen aber im allgemeinen 'im Widerspruch zueü-iander, wie sich aus einer Betrachtung
von Abb. i ergibt. Bei dieser stellt die Kurve I die von der Verstimrizung abhängige
Regelspannung- einer selbsttätigen
Nachstimmeinrichtung ntit großem
Wirkungsbereich, der also den gesamten Suchbereich von F1 bis F2 enthält, aber mit
geringer Regelsteilheit dar, während die Kurve 1I die Regelspannung einer Nachstimmeinrichtung
mit großer Regelsteilheit, aber kleinem Wirkungsbereich darstellt.
-
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, eine Einrichtung zur selbsttätigen
Scharfahstimmung mit großer Regelsteilheit (Kurve 11 )
zu vereinigen mit einer
Einrichtung, welche eine periodische Abstimmungsänderung über den ganzen Suchbereich
bewirkt, und bei Erreichen der gewünschten Schwingung von der periodischen Abstimmung
auf die selbsttätige Scharfabstimmung umzuschalten. Diese Einrichtung bietet aber
Schwierigkeiten, wenn die Frequenz der Empfangsschwingung plötzlichen Änderungen
unterliegt, die größer sind als der Wirkungsbereich der Scharfabstimmung, da dann
wieder auf die periodische Suchabstimmung umgeschaltet wird und zunächst wieder
der ganze Bereich abgesucht werden muß.
-
Man hat ferner schon vorgeschlagen; in der Einrichtung zur Erzeugung
der Regelspannung an Stelle der verstimmten Kreise Hochpaßfilter bzw. Tiefpaßfilter
zu verwenden, mit denen man an sich einen Zweiten Wirkungsbereich mit hoher Regelsteilheit
gleichzeitig erhalten kann. Die Schwierigkeit liegt aber hierbei in der Kompliziertheit
der Schaltung. Besondere Schwierigkeiten treten auf, wenn. man ein derartiges Filter
abstimmbar machen will.
-
Es -ist bekannt, die zur selbsttätigen Nachstimmung dienende Frequenzregelspannung
gleichzeitig. einer Grob- und Feinregelungsvorri.chtung zuzuführen. Hiermit wird
jedoch das Ziel der Erfindung nicht erreicht, da der Regelspannungserzeuger zur
Erzielung eines weiten Regelbereichs die Kennlinie I in Abb. i besitzen muß, welche,
wie gesagt, .eine geringe Regelsteilheit besitzt. ' Nach der Erfindung werden zwei
getrennte Regelspannungserzeuger vorgesehen, von denen der eine in einem großen
Frequenzbereich zur Grobregelung arbeitet, während der andere über einen so kleinen
Frequenzbereich mit einer größeren Regelsteilheit zur Feinregelung arbeitet, daß
die bei der Grobregelung verbleibende Ungenauigkeit beseitigt wird. Es kann auf
diese Weise erreicht werden, daß die selbsttätige Nachstimmung im gesamten zu untersuchenden
Frequenzbereich wirksam ist und trotzdem die Restverstimmung ganz außerordentlich
klein ist.
-
Die beiden Regelungen können völlig getrennt sein; so kann z. B. die
Grobnachstimmeinrichtung mechanisch die Abstimmittel des Empfängers beeinflussen,
während die Feinnachstimmeinrichtung über eine Röhre den Oszillatorschwingungskreis
beeinflußt.
-
Die Erfindung ist mit Vorteil bei einem mittels einer Steuerfrequenz
fernabgestimmten überlagerungsempfänger anwendbar. Man führt dann zweckmäßig die
Steuerfrequenz dem :einen Regelspannungserzeuger für die Grobregelung unmittelbar
zu, während dem Regelspannungserzeuger für die Feinreglung eine aus der Steuerfrequenz
und der überlagererfrequenz des Empfängers gebildete Schwebungsfrequenz zugeführt
wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Abib.2.
-
Bei dieser Anordnung wird ein überlagerungsempfänger F durch die Schwingung
eines entfernt angeordneten Steueroszillators O', welche über ein. Kabel I( zum
Ort des Empfängers übertragen wird, auf beliebige Frequenzen fern abgestimmt- Die
Welle eines Verstellmotors Mo ist mit dem Drehkondensator des zur überlagerung dienenden
örtlichen Oszillators O des Empfängers sowie mit den Vorkreisdreltkondensatoren
mechanisch gekuppelt. Gleichzeitig ist die Welle des Motors mixt einer EinrichtungG
zur Erzeugung einer Regelspannung mechanisch gekuppelt, deren beispielsweise Ausbildung
aus Abb.3 ersichtlich 'ist. Eingangsseitig wird dieser Einrichtung die Steuerschwingung
des Oszillators O' zugeführt, während die erzeugte Regelspannung zur Umsteuerung
des Motors Mo dient. Die Regelspannungsfrequenzkurve dieser Einrichtung ist
so flach, daß sie entsprechend der Kurve I in Alb- i in dem ganzen Frequenzbereich,
in dem die Steuerschwingung liegen kann, wirksam ist. Die Regelspannung ist positiv,
wenn die Steuerfrequenz kleiner, dagegen negativ, wenn die Steuerfrequenz größer
ist als die Frequenz, bei der die Regelspannung durch Null geht. Da der Motor die
Abstimmung der Einrichtung G verändert, schaltet sich beim Auftreten der Steuerschwingung
die Drehrichtung des Motors ein, welche d#Le Einrichtung G auf dem kürzesten Wege
derart in ihrer Abstimmung ändert, daß die Frequenz, bei der die Regelspannung gleich
Null ist, mit der Steuerfrequenz in übereinstimmung gebracht wird. Gleichzeitig
sind der Oszillatordrehkondensator und die Vorlfrei.sdrehkondensatoren in eine der
Steuerfrequenz entsprechende Stellung gebracht worden.
-
Die Anordnung wird zweckmäßigerweise so getroffen, daß die genaue
Abstimmung des Eifängers durch die Steuerfrequenz durch einen. vorbestimmten Frequenzunterschied
zwischen der Steuerfrequenz des Oszillators O' und der Frequenz des örtlichen Oszillators
O gekeainzei,chnet ist. Die Steuerfrequenz kann
infolgedessen gleich
der Frequenz des Senders sein, auf welche der Empfänger .E abgestimmt sein soll,
oder von dieser einen ebenfalls konstanten Albstand besitzen.
-
Die Steüerxchwingung und die überlagererschwir_gung werden in-)einer
zusätzlichen Mischstufe M gemischt. Die. erzeugte Schwebung wird einer weiteren
Einrichtung F zur Gewinnung einer Regelspannung zugeführt, deren Regelspannungskurve
eine Forti hat, wie sie die Kurve II in Abb. i angibt. Diese Einrichtung ist fest
auf den Solhvert der Schwebungsfrequenz albgestimmt. Die erzeugte Regelspannung
steuert über eine z. B. als regelbarer Blindwiderstand gesteuerte Röhre ,R den örtlichen
Oszülatoz O in seiner Frequenz so, daß eine sehr genaue Nachstimmung des durch den
Mator M grob abgestimmten Oszillatorschwingungskreises bewirkt wird.- Der Ungenauigkeitsbereidh
der Grobnac'hstimmung durch die Einrichtung C= und den Mötor Mo darf natürlich nicht
größer sein als der Wirkungsbereich der reinnachstimmung durch die Einrichtung F
und die Regelröhre R: Die Einrichtung G kann nach Abb, 3 zwei Gleichrichterröhren
Cfl und G2 enthalten. Dem Steuergitter von. G1 wird die Schwingung, auf die die
Selbstabstimmung erfolgen wird, über einen Spannungsteiler zugeführt, der aus dem
Widerstand W und dem Kondensator O besteht. Weiterhin wird die steuernde Schwingung
dem Gitter von G2 über einen Ohmsc'hen Spannungsteiler W1, W2 zugeführt. Der Widerstand
W2 ist regelbar und wird durch den Motor Mo verändert. Die Anodengleichspannungen
der beiden Röhren werden; gegeneinander geschaltet und ihre Differenz dem Motor
zugeführt.
-
Die in Abb. 3 gezeichnete Kurve la gibt die Ausgangsgleichspannung
der Röhre G1 in Abhängigkeit von der Frequenz wieder, während die Kurven
b, b' und b" die Ausgangsgleichspannung der Röhre 02 bei verschiedenen
Werten von W2 wiedergeben. Die Kurven c, c' und c" geben die resultierende,-Ausgangsgleichspannung
wieder, deren Nulldurchgänge gegeneinander mehr oder weniger versetzt sind.
-
Die steuernde Hilfsschwingung kann statt über ein Kabel auch drahtlos
übermittelt werden.