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Drehgriff aus Isolierpreßstoff mit eingepreßter metallener Kupplungshülse
Die Handräder für beispielsweise Dampf-oder Flüssigkeitsventile beispielsweise an
Heizkörpern, die Handhaben für die Auslaufhülse von Hähnen, die Drehgriffe von Drehschaltern
und viele-andere Arten von Handhaben für zu drehende Teile werden aus Isolierpreßstoff,
also einem ein hartbares Kunstharz als Bindemittel enthaltenden Baustoff hergestellt
und vor allem mit Rücksicht auf die Erhöhung der mechanischen -Festigkeit mit metallenen,
eingepreßten Kupplungshülsen versehen. Solche Einpreßhülsen werden vor allem dann
verwendet, wenn die Handhabe ein Innengewinde zur Kupplung mit dem zu ,drehenden
Teil aufweisen soll, weil sich ein solches Innengewinde in einer metallenen Hülse
wesentlich leichter und maßhaltiger als im Preßstoffteil herstellen läßt.
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Das Einbetten solcher metallener Einpreßhülsen ist nicht ohne Schwierigkeiten.
Abgesehen davon, daß ein recht fester Sitz der Einpreßhülse im Preßstoffteil gewährleistet
sein muß, was man z. B. durch starke Rändelung der Außenfläche der Einpreßhülse
erreichen kann, ist zu berücksichtigen, daß der Kunstharzpreßstoff einen größeren
Ausdehnungskoeffizienten als Metall besitzt, also beim Erkalten stark zusammenschrumpft,
wobei zufolge des ungleichen Zusammenschrumpfens im Preßstoffteil innere Span..
nungen auftreten können, die im Innern zu Rißbildung führen können. Auch beim Einpressen
der Hülse in die Handhabe sind gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Verwendet
man beiderseits offene Einpreßhülsen, so muß man verhüten, daß während des Herstellungsvorgangs
in der Matrize etwa Preßmasse in das Innere der Einpreßhülse eindringt, was vor
allem dann unangenehm ist, wenn die Einpreßhülse ein Innengewinde aufweist. Diesen
Übelstand kann man vermeiden, wenn man- eine an einem ihrer Enden abgeschlossene
Einpreßhülse verwendet und dieses verschlossene Ende in den Isolierstoffteil einpreßt.
Aber die Herstellung solcher an einem Ende verschlossener Einpreßhülsen ist umständlich
und teuerer als -die Anfertigung beiderseits offener Einpreßhülsen.
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Da in der Regel die Handhaben durch einfaches Aufschieben auf die
sich drehende Achse mit dieser undrehbar verbunden werden, müssen die Einpreßhülsen
eine Innenbohrung mit unrundem Querschnitt aufweisen. Ein solcher läßt sich jedoch,nur
durch
erhebliche spanabhebende Bearbeitung erzeugen.
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Die Erfindung betrifft in erster Linie eine Handhabe oder einen Drehgriff
aus Isolierpreßstoff mit eingepreßter metallener Kopplungshülse. Dabei ist in erster
Linie gedacht an Drehgriffe zum Aufschieben auf die Achsen elektrischer Drehschalter..
Aber die Erfindung ist ebenso auch anwendbar bei anderen Handhaben, von denen eingangs
einige wenige Beispiele genannt worden sind. Nach der Erfindung erfährt die Handhabe
eine neuartige Gestaltung, und zwar derart, daß die beiderseits offene Hülse einen
deren kreisrunde Innenbohrung etwa in ihrer Längsmitte quer durchsetzenden, mit
einer dem unrunden Querschnitt der Schalterachse angepäßten Dürchbrechüng versehenen
Steg aufweist, der zusammen mit dem die Einpreßhülse außen und ferner etwa zur Hälfte
ihrer Länge auch innen umgebenden Preßstoffteil den im Querschnitt unrunden Raum
zur Aufnahme der Schalterachse bildet. Diese Gestaltung der Handhabe nach der Erfindung
kennzeichnet sich also insbesondere durch zwei Merkmale. Die Einpreßhülse besitzt
in ihrem wesentlichen inneren Teil eine runde Bohrung, und lediglich der hier vorgesehene
Quersteg wird, was nachträglich durch Stanzen ohne Schwierigkeit möglich ist, mit
dem zum Aufstecken auf die Schalterachse erforderlichen unründen OOuerschnitt versehen.
Man kann eine solche Einpreßhülse also ohne jedwede spanabhebende Bearbeitung herstellen,
z. B. durch Ziehen oder Spritzen; wobei man zunächst dem Steg noch keinerlei Durchbrechung
verleiht. Man hat es dann später im Bedarfsfall in der Hand, jeden beliebigen der
jeweiligen Achse angepaßten unrunden Querschnitt im Steg durch Ausstanzen zu erzeugen.
Das erleichtert nicht nur die Herstellung, sondern ergibt eine weitgehende Anpassungsfähigkeit
an die verschiedensten Gebrauchszwecke.
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Während bei den bekannten Anordnungen das Eindringen von Preßmasse
in den Innenraum der Hülse unerwünscht ist Lind deshalb besondere Maßnahmen zur
Vermeidung dieses Übelstandes getroffen werden, wird bei der Erfindung gerade von
dem Eindringen von Preßmasse in die Innenbohrung der Einpreßhülse Gebrauch gemacht
und dieses Eindringen von Preßmasse bewußt und gewollt herbeigeführt. Das bedeutet,
daß die Einpreßhülse auf einer wesentlich größeren Fläche vom Preßstoff erfaßt,
also der feste Sitz der Einpreßhülse im Preßstoffteil weitgehend gesichert wird.
Da ferner die Wandungen der Einpreßhülse wenigstens zum Teil sowohl auf der Außen-
als auch auf der Innenseite von Preßstoff umschlossen sind, heben sich die unerwünschten
inneren Spannungen gegenseitig auf, so daß die mechanische Festigkeit des Preßstoffteils
und da-'init die Gebrauchsdauer der ganzen Handhabe wesentlich verbessert werden.
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-Auch das Herstellungsverfahren einer sol--chen Handhabe aus Isolierpreßstoff
mit metallener Einpreßhülse ist eigenartig. Nach der Erfindung wird vorgeschlagen,
die Einpreßhülse auf einen in der Matrize angeordneten, die nachträglich ausgestanzte
Durchbrechung und den unrunden Raum zur Aufnahme der Schalterachse ausfüllenden
Kernstift zti stecken und alsdann die eingefüllte Preßmasse durch den Oberdrücker
unter gleichzeitiger Formung des Drehgriffes in den von der Einpreßhülse, dem Quersteg
und dem Kernstift umschlossenen Raum zu pressen, worauf dann in bekannter Weise
die Aushärtung des Preßteils erfolgt. Bei Anwendung dieses Verfahrens wird nicht
nur, wie das ja bei jeder Art von Verpressen von Isoliermasse geschieht, die Formung
des Preßteils und seine innige Verbindung mit dem eingepreßten Metallteil hergestellt,
sondern zugleich auch, und zwar durch den Kernstift. der zur Aufnahme der unrunden
Achse erforderliche Raum gebildet. Dieses Herstellungsverfahren läßt sich sehr einfach
und schnell durchführen, so daß derartige Handhaben mit eingepreßter Kupplungshülse
billig und in Massen herstellbar sind.
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Die Zeichnung läßt ein Ausführungsbeispiel der Handhabe mit eingepreßter
Kupplungshülse erkennen, und zwar in Form eine Drehgriffes für einen elektrischen
Drehschalter. Abb. I zeigt den fertigen Drehgriff-' im Schnitt, Abb.2 in Seitenansicht
für sich die Einprehltülse. Abb.3 ist zu Abb.2 ein Querschnitt. Die Abb. q. und
5 lassen Draufsichten auf die metallene Kupplungshülse erkennen mit in beiden Fällen
unterschiedlichen Ausstanzungen im Quersteg. Abb. 6 zeigt eine beispielsweise Anordnung
dieser Handhabe auf der Achse eines Drehschalters.
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Die metallene Einpreßhülse a zeigt äußerlich (Abb.2), die Gestalt
einer runden, gegebenenfalls abgesetzten Hülse, die auf ihrer Außenfläche teilweise
gerändelt ist. Der Querschnitt nach Abb.3 läßt erkennen, daß die Einpreßhülse
a einen Quersteg b aufweist, der etwa in der Längsmitte den Innenraum
der Hülse a durchsetzt. Die beiderseits des Quersteges b bestehenden Räume c und
d haben kreisrunden Querschnitt. Die unrunde Durchbrechung e, die bei der Ausführungsform
nach Abb. q. quadratisch, bei derjenigen nach Abb. 5 aber rechteckig ist, wird erst
später nach völliger Fertigstellung der Einpreßhülse a. durch Ausstanzen erzeugt.
Dabei ist es ganz gleichgültig, welche Form die _'@usstanzung
e
besitzt, wenn sie nur unrund ist und demzufolge durch bloßes. Aufstecken auf die
unrunde Schalterachse eine undrehbare Verbindung mit dieser gestattet.
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Der fertige Dmehgdff (Abh. i) zeigt, daß die Einpreßbülse a etwa zur
Hälfte ihrer Länge auf der Außenseite in den Preßstoffteil f eingebettet ist, daß
anderseits auch in den Raum c der Einpreßhüls.e a Preßmasse g eingedrungen ist.
Im Innern des Raumes c ist dadurch in Verlängerung der unrunden Ausstanzung
e im Quersteg b ein ebenfalls unrunder Raum h zur Aufnahme der zu
drehenden Achse geschaffen worden. Die Wandungen der Hülse a werden also in ihrem
oberen eingebetteten Teil sowohl außen als auch innen von Preßmasse umschlossen.
Bei der Herstellung des Drehgriffes wird die Einpreßhülse a auf einen in der Matrize
vorgesehenen Kernstift aufgesteckt, der die Durchbrechung e völlig ausfüllt und
so weit in den Raum c der Einpreßhülse a eindringt, daß es beim Verpressen der Masse
unter Hitze und Druck zur Bildung des Raumes h kommt.
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Abb.6 veranschaulicht eine beispielsweise Anordnung eines solchen
Drehgriffes auf der Achse i eines sonst nicht weiter dargestellten Drehschalters.
Bei dieser beispielsweisen Ausführungsform ist der Drehgriff f mit der Einpreßhülse
a an der Kappe k des Drehschalters befestigt, und zwar dadurch, daß der Griff
f mit der Hülse a durch eine entsprechende Öffnung der Kappe k hindurchgeführt
und dann auf das freie Ende der Hülse a eine Platte m aufgeschoben und der untere
Rand der Hülse a umgebördelt ist. Diese Art der Befestigung eines Drehgriffes an
der Kappe des Schalters ist bekannt. Die Zeichnung aber läßt erkennen, daß zufolge
der Schaffung des Raumes h im Preßstoffteil f die Möglichkeit gegeben ist, je nach
Bedarf den Drehgriff f mehr oder weniger weit auf die Achsei des Drehschalters aufzuschieben.
Die mechanische Verbindung zwischen Drehgriff f und Achse i wird durch den
Quersteg h in hinreichender Weise gesichert.
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Natürlich wäre es möglich, den Drehgriff f in anderer Weise, als in
Abb. 6 veranschaulicht, auf der Achsei des Drehschalters zu be-le festigen, z. B.
durch die bekannte, stirnseitig auf der Drehachse Fuß fassende Griffschraube, in
welchem Falle naturgemäß eine Befestigung des Drehgriffes f an der Kappe k des Schalters
entfällt.