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Kartuschbeütel mit Beiladung Die Erfindung betrifft einen Kartuschbeutel
,mit Beiladung nebst Verfahren zu dessen Herstellung.
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Die bisher verwendeten Kartuschbeutel, welche außer der Hauptladung
eine Beiladung enthalten, werden aus Gewebe hergestellt. Für den Schaft des Beutels
wurde beispielsweise ein in :entsprechender Größe ausgestanztes Stoffstück zu einer
Röhre zusammengenäht. In das Ende ,der Röhre und in einem geringen Abstand von deren
Ende wurden dann Stoffblättchen eingenäht, welche in ihrer Größe dem Durchmesser
der Röhre entsprechen. Zur Einbringung der Beiladung in den Raum zwischen .den Stoffblättchen
mußte eine Öffnung verbleiben, die nach Einfüllung der Beiladung zugenäht wurde.
Oberhalb der Beiladung ist die Hauptladung eingefüllt :und dann der Beutel nötigenfalls
geschlossen.
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Die Herstellung solcher Kartuschbeutel ist eine sehr umständliche
und vor allen Dingen eine sehr unzuverlässige und unzweckmäßige.
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Die Stoffblättchen wurden durch Übereinanderlegen einer größeren Anzahl
Gewebestücke ausgestanzt. Durch den hierbei erfolgenden Druck haften ,die Stoffblättchen
aneinander, so daß unwillkürlich gerade bei Massenfabrikation zwei und mehr Blättchen
zusammengenäht wurden. Die Folge davon war, daB dadurch die Feuerübertragung vom
Zündstrahl bis zu der zwischen den Stoffblättchen befindlichen Beiladung nicht stattfi@den
konnte. Es traten Zündverzögerungen öder Versager auf.
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Wurde einmal die Beiladung in einer grö-Beren Menge gewünscht, so
war dieses mitunter wegen des zu geringen Raumes` zwischen .den eingenähten Stoffblättchen
nicht möglich.
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Da jeder Kartuse'hbeutel einzeln hergestellt werden muBte, war die
Arbeitsweise auch sehr langwierig und ungenau. Es traten sehr oft Nahtfehler auf.
Auch waren geschickte Näherinnen erforderlich.
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Erfindungsgemäß werden die angeführten Gefahren und die vielen Arbeitsgänge
beseitigt. Es kann .nicht mehr vorkommen, d:aß mehrere Stoffblättchen zusammenkommen,
es ist stets genügend Raum für die jeweils gewünschte Beiladung vorhanden; für die
Herstellung der Kartuschen werden keine besonders geübten Näherinnen gebraucht,
es werden viel weniger Arbeitskräfte benötigt.
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Erreicht wird dies dadurch, daB in einem nahtlosen oder mit Längsnaht
versehenen Schlauch eine Quernaht hergestellt, Beiladung
eingefüllt
und der gefüllte Raum durch eine zur ersten Naht senkrechte Naht abgeschlossen wird,
oder daß durch Zusammenfalten eines Stoffstreifens und Verbindung seiner Längsränder
ein Beutel gebildet, die Beiladung eingefüllt und der gefüllte Raum .durch eine
zur Bodenfalte senkrechte Naht abgeschlossen wird.
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Die oberhalb des Bodens liegende Naht schließt die Beiladung von der
Hauptladung ab. In den oberen Teil des Kartuschbeute'ls wird, wie bisher, die Hauptladung
eingebracht und der Beutel nötigenfalls geschlossen.
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Durch die besondere Legung der die Beiladun.g abschließenden Naht
zum Boden entsteht ein vierkantiges Säckchen.
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Dadurch, daß die die Beiladung abschließende Naht entweder erst nach
Einbringen der Beiladung oder in einer bestimmten Entfernung vom Boden hergestellt
wird, kann die Naht der Menge der Beiladung entsprechend gelegt werden. . ' Der
Schlauch kann aus gewebtem oder gewirktem Stoff bestehen. Wird für den Beutel ein
Gewirkestück verwendet, so ergibt sich der weitere wesentliche Vorteil, .daß die
Kanten des Gewirkestückes durch Ketteln o. dgl. verbunden werden können, so daß
kein überstehender Rand vorhanden ist.
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Auf der Zeichnung sind zur Erläuterung des Verfahrens einige beispielsweise
Ausführungsformen des Kartuschbeutels dargestellt. Es zeigen: Fig. i ein zusammengenähtes
Schlauchstück, Fig. z ein einer Kartusche entsprechendes Schlauchstück mit Bodennaht,
Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung der Fig. 2 mit sichtbarer Bodennaht, Fig.
d. das Schlauchstück mit vorn liegender Längsnaht und eingenähter Boden- und Quernaht,
Fig. 5 eine Ansicht nach Fig.4 von unten, Fig.6 das Schlauchstück mit seitlich liegender
Längsnaht und eingenähter Boden-und Quernaht, Fi.g. 7 eine Ansicht nach Fig.
5 von unten, F i 1'
g. 8 ein zugeschnittenes Stoffstück, Fig.
9 dasselbe zusammengelegt und an den Längsseiten zusammengenäht oder zusammengekettelt
Fig. io den Beutel mit einer- über dem Boden angebrachten Quernaht, Fig.ii ein Schlauchstück,
Fig. 12 dasselbe mit einer in kurzer Entfernung vom unteren Ende angebrachten Naht,
Fig. 13 eine Ansicht nach Fig.12 von unten.
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Nach Fig. i bis 7 wird ein dem Durchmesser der Kartusche entsprechendes
Stück i aus Gewebe oder Gewirke durch eine Längsnaht 2 zu einem Schlauch zusammengenäht.
Wird, wie nach dem dargestellten Beispiel angenommen, ein Gewirkestück verwendet,
so werden die Ränder des Gewirkestückes durch eine Bettelnaht o. dgl. zusammengehalten,
und es wird ein vorstehender Rand, wie er sich beim Zusammennähen eines Gewebestückes
ergibt, vermieden.
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Von dem so gebildeten Schlauchstück wird ein der Länge der Kartusche
entsprechendes Stück abgeschnitten und der Boden diese Stückes durch eine Bodennaht
3 abgeschlo#;-sen (Fig. z und 3). In den so gebildeten Beutel wird die Beiladun:g
eingefüllt und dann über der Beiladung eine zur Bodennaht rechtwinklig verlaufende
Quernaht .I hergestellt, welche die Beiladung abschließt.
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Durch die besondere Legung der Quernaht .1 zur Bodennaht 3 entsteht
ein t-ierl;atltiges Säckchen 5, das die Beiladung enthält. Eine gleichmäßige Bodenverteilung
des Beiladungspulvers ist dadurch gewährleistet. Der Feuerstrahl kann ohne Schwierigkeiten
die Beiladung zur Entzündung bringen.
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In den oberen Teil des Kartuschbeutels wird nun in bekannter Weise
die Hauptladung eingebracht und der Kartuschbeutel nötigenfalls geschlossen.
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Nach Fig. 8 bis io wird ein Stoffstück 6 in der doppelten Länge des
Kartuschbeutels zugeschnitten (Fig. 8), zusammengelegt und an den Längsseiten zus.amme.ugenälit
oder zusammengekettelt (Fig. 9). In den entstandenen Beutel ohne Bodennaht wird
die Beiladun:g eingefüllt und durch eine rechtwinklig zum Boden liegende Quernaht
; gegen die in den oberen Teil einzufüllende Hauptladung abgeschlossen.
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:Nach Fig. i i und 13 ist in ein der Länge des Kartuschbeutels entsprechendes
Schlauchstück 8 in einiger Entfernung vom unteren Ende das Schlauchstück zusammengenäht.
In den unterhalb der Naht 7 entstandenen Raum 9 wird die Beiladung eingefüllt, und
dann wird das Beutelende durch eine rechtwinklig zu der bereits vorhandenen Naht
7 liegende Naht geschlossen; Der obere Raum des Beutels dient wiederum zur Aufnahme
der Hauptladung.
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Durch diese Verfahren sind die bei der bisher gebräuchlichen Herstellung
solcher Kartuschbeutel bestehenden Gefahren b°seitigt. Die Herstellungsweise ist
bedeutend vereinfacht, die vielen Arbeitsgänge sind beseitigt.
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Das Ausstanzen und Einnähen von StofF-blättchen fällt weg. Es kann
nicht mehr vorkommen, daß mehrere Stoffblättchen zusatnmenkomrnen; durch Herstellung
der Quernaht nach Einbringen der Beiladung entspricht der zwischen Boden- und Quernaht
geschaffene
Raum stets den Bedürfnissen für die jeweils erforderliche
Beiladung. Für das Zusammennähen :des Web- oder Wirkstückes und Herstellung der
Boden- #und Quernaht werden keine besonders geübten Näherinnen mehr gebraucht. Durch
die vereinfachte Herstellungsweise dieser Kartuschibeutel werden viel weniger Arbeitskräfte
benötigt, die Leistung ist dementsprechend erhöht. Wird als Werkstoff ein Gewirkestück
verwendet, so ist .der vorstehende lästige Rand beseitigt. Das Zusammennähen :einer
vorhandenen Bodennaht kann zur Erzielung einer zuverlässigen Feuerübertragung auf
die Beiladung mittels eines nitrierten Fadens oder eines Schmelzfadens erfolgen.
Auch für die Quernaht und etwaige Längsnähte können solche Fäden verwendet werden.