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Wachsersatzstoffe Es wurde gefunden, daß die halogenwasserstoffsauren
Salze von organischen Verbindungen, die wenigstens einen höhertxiolekularen aliphatischen
Rest und wenigstens eine Aminogruppe enthalten, mit Vorteil als Wachsersatzstoffe,
insbesondere bei der Herstellung von Oberflächenpflegemitteln, verwendet werden
können. Diese Salze haben ein ausgezeichnetes Olbindungsvermögen. Ferner neigen
sie im Gegensatz zu den bekannten natürlichen oder künstlichen Wachsen in daraus
hergestellten Wachskompositionen, Oberflächenpflegemitteln nicht zur Kristallbildung.
Bekanntlich ist die Kristallbildung für die Erzielung eines homogenen Gefüges in
diesen Kompositionen nachteilig.
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Als Ausgangsstoffe für die erfindungsgemäßen Aminsalze, die eine oder
mehrere primäre und bzw. oder sekundäre oder auch tertiäre Aminogruppen enthalten
können, kommen in erster Linie die rein aliphatischen Amine in Betracht, wie beispielsweiseTetradecylamin,
Hexadecylamin, Octadecylamin, Behenylamin, Cerotylamin, Cerylamin, Montanylamin,
die bekanntlich durch ammoniakalische Hydrierung der entsprechenden Carbonsäuren
oder auch mittels Ammoniak über die entsprechenden Alkylchloride erhalten sind.
Weiter sind Amine vom Typus des t8-Aminopentatriacontans zu nennen, welche durch
ammoniakalische Hydrierung von höhermolekularen Ketonen, wie Stearon, Behenon, Montanon
u. dgl., erhalten 'sind. Als sekundäre und tertiäre Amine kommen z. B. in Betracht
Dicetylamin, Dioctadecylamin, Octadecylmethylamin, 1VIontanyldimethylamin, Tricetylamin.
Neben diesen hochmolekularen allphatischen Aminen kommen auch hochmolekulare gemischt
aliphatisch-cycloaliphatische und - gemischt aliphatisch-aromatische Amine mit einer
oder mehreren Aminogruppen in Betracht, z. B. im Kern und gegebenenfalls auch am
Stickstoff durch höhermolekulare Alkylreste substituierte Cyclohexylamine, Phenyl-und
Naphthylamine, Tetrahydronaphthylamine.
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Die aliphatischen Kohlenwasserstoffreste der Amine sollen eine gerade
oder verzweigte Kohlenwasserstoffkette von mindestens i a Koh= lenstoffatomen enthalten;
am wertvollsten sind
Amine mit einer aliphatischen Kohlenwasserstoffkette
von 18 und mehr Kohlenstoffatomen. Die Kohlenwasserstoffreste können auch Heteroatome
oder Heteroatomgruppen, wie Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff, enthalten bzw.
diese Atome enthaltende bekannte Atomgruppen.
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Die Amihe werden in bekannter Weise in die entsprechenden halogenwasserstoffsauren
Salze umgewandelt. Technisch haben die salzsauren Salze das Hauptinteresse, aber
auch die anderen halogenwasserstoffsauren Salze sind verwendbar.
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Die erfindungsgemäßen Wachsersatzstoffe sind mit Vorteil zur Herstellung
von Oberflächenpflegemitteln für Holz, Linoleum, Stein, Kunststein, Kunststoffe,
Leder, ferner zur Herstellung von Wachsimprägnierungen bzw. -überzügen aller Art,
wie beispielsweise für Textilien, Papier, Pappe. Holz, zur Herstellung von Farb-
und Druckpasten, Schabloncnblättern, zur Herstellung von Baumwachs, Insektenfangleimen
verwendbar. Sie können auch in Verbindung mit bisher bekannten Wachsen und Wachsersatzstoffen,
wie Paraffin, Erdwachs, pflanzlichen und tierischen Wachsen, Montanwachs, synthetischen
Wachsen, verwendet werden und sind mit den üblichen organischen Lösungsmitteln verträglich.
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Gegenüber bekannten Kunstwachsen zeichnen sich die erfindungsgemäßen
Wachsersatzstoffe durch besseres ölbindungsvermögenund nicht kristalline Struktur
aus. Ferner geben sie auch bei hohem Gehalt an Wachssubstanz geschmeidige Wachspasten,
die sich leicht auftragen lassen. Gegenüber einem bekannten Spezialwachs zur Herstellung
flüssiger Wachse zeichnen sich die erfindungsgemäßen Wachse durch besseres ölbindungsvermögen
aus.
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Beispiel i In das geschmolzene Gemisch aliphatischer primärer und
sekundärer Amine mit Kohlenstoffresten von 18 bis 22 Kohlenstoffatomen, das .aus
den Chlorwasserstoffsäureestern von durch Hochdruckhydrierung von Rüböl gewonnenen
gesättigten aliphatischen Alkoholen durch Behandlung mit Ammoniak unter Druck erhältlich
ist, wird die zur Neutralisation erforderliche Menge Salzsäuregas eingeleitet. Das
salzsaure Salz stellt ein Wachs vom .Schmelzpunkt 72° dar. io Gewichtsteile des
Salzes werden mit 8 Gewichtsteilen Ozokerit, 2 Gewichtsteilen Carnaubawachs und
io Gewichtsteilen Paraffin zusammengeschmolzen. Der Schmelze werden ferner zur Anfärbung
2 Gewichtsteile montansaures Salz einer schwarzen Farbbase zugesetzt. Nach dem Abkühlen
auf etwa ¢5° werden in die Schmelze 38 Gewichtsteile Schwerbenzin und
30 Gewichtsteile Terpentinöl eingerührt. Man erhält nach dem Ausgießen und
Abkühlen eine gut gebundene hochglanzgebende Schuhcreme. Beispiel 2 Ein Montanylamingemisch,
wie es durch katalytische ammoniakalische Hydrierung des Montansäureglykalesters
erhältlich ist, wird durch Einleiten von Salzsäuregas neutralisiert, wobei ein Hartwachs
-entsteht, das ausgezeichnete glanzgebende und ölbindende Eigenschaften besitzt,
so daß es für die Herstellung von Oberflächenpflegemitteln, zur Herstellung von
Wachsimprägnierungen und Wachsüberzügen -mit Vorteil verwendet werden kann.
6 Gewichtsteile eines Wachses ergeben mit 5 Gewichtsteilen Ozokerit, i g Gewichtsteilen
Paraffin, g Gewichtsteilen Terpentinöl und 61 Gewichtsteilen Schwerbenzin eine gute
Bohnermasse.
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Beispie-1 3 6 Gewichtsteile i8-Ar%iinopentatriacontan, die mit Salzsäuregas
neutralisiert worden sind, werden mit 6 Gewichtsteilen Ozokerit (Schmp. 67°), 18
Gewichtsteilen Paraffin (Schmp. 5o bis 52°) und 7o Gewichtsteilen Sch"rbenzin in
bekannter Weise zu einer Bohnermasse verarbeitet. Das Präparat hat hohe Glanzwirkung,
ist homogen gebunden und zeigt eine spiegelnde Oberfläche.