DE738131C - Eiweissersetzendes Futtermittel - Google Patents

Eiweissersetzendes Futtermittel

Info

Publication number
DE738131C
DE738131C DEI55634D DEI0055634D DE738131C DE 738131 C DE738131 C DE 738131C DE I55634 D DEI55634 D DE I55634D DE I0055634 D DEI0055634 D DE I0055634D DE 738131 C DE738131 C DE 738131C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
protein
animal feed
urea
replacing animal
nitrogen
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI55634D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Alfons Apel
Dr Karl Schoenemann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI55634D priority Critical patent/DE738131C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE738131C publication Critical patent/DE738131C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K50/00Feeding-stuffs specially adapted for particular animals
    • A23K50/10Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants
    • A23K50/15Feeding-stuffs specially adapted for particular animals for ruminants containing substances which are metabolically converted to proteins, e.g. ammonium salts or urea

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Birds (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Feed For Specific Animals (AREA)
  • Fodder In General (AREA)

Description

  • Eiweißersetzendes Futtermittel Es ist bekannt, Stickstoffverbindungen, nichteiweißartiger Natur, z. B. Ammonsalze organischer oder anorganischer Säumen, Harnstoff, Glykokoll, Asparagin u. dgl, als eiweißersetzende Futtermittel für Wiederkäuer zu verwenden. Auch kann man für diesen Zweck Kondensationsprodukte aus Harnstoff und Kohlehydraten, wie Stärke, oder höhermolekulare, aus Ammoniak oder dessen Derivaten durch Vereinigung mit Carbons;äuren, Aldehyden, Ketonen oder ähnlichen reaktionsfähigen Verbindungen gewonnene Stoffe gebrauchen.
  • Bei der praktischen Verwendung der erwähnten Stickstoffverbindungen ergeben sich jedoch gelegentlich Schwierigkeiten. So kann bei der -Verfütterung von Ammonsahen anorganischer Säuren der nach der Assimilation. des Ammoniakstockstoffes verbleibende Säurerest störend auf den Mineralstoffwechsel der Wiederkäuer wirken. Harnstoff kann besonders bei falscher Anwendung, Überdosierung usw. durch den Ureasegehalt des Belfutbers und des Panseninhaltes Ammoniak abspalten, welches die Entwicklung der lebenswichtigen Mikroorganismen des Pansens schädigen und dadurch sowie durch Neutralisation der zur Verdauung im Labmagen notwendigen S;a,1zsäure die Ausnutzung des pflanzlichen Futters herabsetzen kann. Ähnliches gilt für viele Säureamide, die der Spaltung durch--Amidasen unterliegen.
  • Da die obengenannten Eiweißersatzstoffe meistens leicht in Wasser löslich sind, können sie leicht mit dem aus dem Pansen dauernd abfließenden Säftestrom in den Düundarm gelangen und der Assimilation durch die Mikroorganismen des Pansens entgehen. Vielfach ergeben sich hierbei durch die Resorption der unveränderten Stickstoffverbindungen, auch Schädigungen des Tieres. Aber auch wenn solche nicht eintreten, wie z. B. beim Verfüttern von Aminosäuren oder von Kondensationsprodukten aus Kohlehydraten und Ammoniakverbindungen, geht infolge der unvollständigen Umwandlung in das vom Wiederkäuer allein ausnutzbare MikroorganismenkÖrpereiweiß bei schnellem Durchgang durch den Pansen sein Teil der Futterstoffe verloren.
  • Schließlich ist noch zu bedenken, daß bei manchen der Eiweißersatzstoffe, insbesondere den organischen Ammonsalzen, den Säureamiden, Aminosäuren und den anderen, hochmolekularen Stickstoffverbindungen, zur Bindung je einer Aminogruppe beträchtliche Mengen anderer organischer Stoffe, z. B. Säuren oder pflanzliche Stoffe, erforderlich sind, die die Kosten der Eiweißersatzstoffe erhöhen und in vielen Fällen wegen der mangelnden Rohstöffbasis die Herstellung der großen Mengen Eiweißersatzstoffe, die für die praktische Durchführung der Eiweißersatzfütterung erforderlich sind, unmöglich machen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Abkömmlinge des Harnstoffes, des Guanidins oder/ und des Formamids als Eiweißersatzstoffe die oben gekennzeichneten Nachbeile nicht aufweisen, im Gegenteil eine außerordentlich günstige Ausnutzung des Stickstoffes gewährleisten.
  • Von den Harnstoffabkömmlingen sind in erster Linie die leicht herstellbaren Ureide, z. B. Monoacetylharnstoff, und die Ureine, z. B. Acetylendiurein, geeignet, als substituierte Harnstoffe ferner Carbonyldibarnstoff und der aus Amoniosorbit und Phosgen erhältliche Disorbylharnstoff sowie die durch Umsetzen von Harnstoff mit Formaldehyd erhältlichen Verbindungen Methylenharnstoff, Methylendiureid und Dimethylentriureid.
  • Von den Guanidinabkömmlingen kommt insbesondere das Glykocyamin (Guanidinoessigsäure) mit einem Gehalt von 35,9°1o Stickstoff in Betracht. Es erfordert zu seiner Herstellung ausschließlich einheimische Rohstoffe, nämlich Cyanamid, das leicht aus Kalkstickstoff gewonnen wird, und Glykokoll, das aus Ammoniak, Formaldehyd und Blausäure, also letzten Endes aus Kohlenoxyd und Ammoniak hergestellt werden kann.
  • Besonders gut ist Kreatin (N-Methylguanidinoessigsäure) als eiweißersetzendes Futtermittel brauchbar; es läßt sich in technisch @einfacher Weise aus Guanidin, Methylamin, Formaldehyd und Blausäure herstellen.
  • Das Formamid wird zweckmäßig nach Festlegung z. B. an Kohlehydrate etwa durch 3 Stunden langes Erhitzen mit hydrolysierter Frischkartoffelmasse angewandt.
  • Sofern einzelne in Frage kommende Verbindungen für sich eine gewisse toxische Wirkung haben, wie z. B. der Carbonyldiharnstoff, kann diese durch eine Kondensation mit geringen Mengen Aldehyd, z. B. Formaldehyd, der in verdünnter saurer Lösung angewandt wird, beseitigt werden. Der notwendige Grad dieser entgiftenden Kondensation ist leicht im Tierversuch festzustellen.
  • Um nötigenfalls die Löslichkeit der zu verwendenden Stickstoffverbindungen herabzusetzen, ist vielfach ihre Überführung in Salze, z. B. Calciumsalze, vorteilhaft. Gegebenenfalls können auch einem kleinen Bruchteil der Eiweißersatzstoffe physiologisch wichtige Stoffe, wie z. B. Schwefel oder Jod, in geeigneter Form beigemischt werden.
  • Die Anwendung der beschriebenen Eiweißersatzstoffe erfolgt in bekannter Weise dadurch, daß bis zu .etwa 1 '4 des gesamten Futtereiweißbedarfs des Wiederkäuers durch eine dem Stickstoffgehalt entsprechende 1Ienge der vorgeschlagenen Verbindungen ersetzt wird. Zweckmäßig werden diese mit anderen Futterstoffen gemrischt oder in lockere pflanzliche Trägerstoffe aufgenommen, auch ist es vielfach vorteilhaft, die erforderliche Stickstoffmenge in mehreren verschiedenen Bindungsformen anzuwenden.
  • Die beschriebenen Eiweißersatzfuttermittel enthalten keine schädlichen Bestandteile, wie z. B. anorganische Säurereste; sie unterliegen auch nicht schneller enzymatischer Aufspaltung, und es sind daher selbst bei Überdosierung keine Schädigungen durch abgespaltenes Ammoniak möglich. Ihr Stickstoffgehalt wird vorzüglich ausgenutzt, teils auf Grund der besonderen Bindungsart des Stickstoffes, teils wegen der verhältnismäßig geringen Löslichkeit dieser Stoffe. Die letztere bewirkt, besonders wenn die Verbindungen mit geeigneten lockeren Materialien, die lange im Pansen verweilen, gemischt oder darin aufgenommen sind, daß die Stickstoffverbindungen nur langsam in die Pansenflüssigkeit hineindiffundieren und somit den assimilierenden Mikroorganismen auch noch lange nach der Futteraufnahme zur Verfügung stehen.
  • Es sind Versuche bekanntgeworden, den Eiweißgehalt von Grünfutter dadurch anzureichern, daß man bei der Einsäuerung des Grünfutters Harnstoffphosphat zusammen mit Phosphorpentachlorid zusetzt. Ein solches Verfahren steht in keiner näheren Berührung mit den vorliegenden Futtermitteln, bei denen es sich um eine unmittelbare Verwendung schwer löslicher Abkömmlinge des Harnstoffes u. dgl. als eiweißersetzende Mittel handelt, die vor der Verfütterung nicht erst biologischen Umsetzungen (Silage) unterworfen werden müssen.
  • Beispiel 70k- Glykocyamin und 3o kg Methylendiureid werden unter Zusatz von 81 Wasser gemischt und in einer Brikettpress° zu zylindrischen Pillen von i o mm Durchmesser und 5 mm Dicke geformt. Nach dem Trocknen werden die Pillen in einer Mischschnecke mit i kg fettem Öl oder auch einem Mineralöl, wie rohem Paraffinöl, besprüht. Bei Verfütterung an Milchkühe in Mengen von zoo g je Ration fanden sich noch rz Stunden nach der Fütterung ungelöste Reste der Pillen im Pansen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Eiweißersetzendes Futtermittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an schwer löslichen Substitutions- oder Kondensationsprodukten des Harnstoffes, des Guanidins oder/und des Formamids, die im Falle ihrer Unzuträglichkeit bzw. Giftigkeit einer milden Kondensation mit Aldehyden oder andenen kondensationsfähigen Stoffen unterworfen sind.
DEI55634D 1936-07-26 1936-07-26 Eiweissersetzendes Futtermittel Expired DE738131C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI55634D DE738131C (de) 1936-07-26 1936-07-26 Eiweissersetzendes Futtermittel

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI55634D DE738131C (de) 1936-07-26 1936-07-26 Eiweissersetzendes Futtermittel

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE738131C true DE738131C (de) 1943-08-04

Family

ID=7194176

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI55634D Expired DE738131C (de) 1936-07-26 1936-07-26 Eiweissersetzendes Futtermittel

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE738131C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1221541B (de) * 1962-03-07 1966-07-21 Atomic Energy Commission Beifuttermittel zur Erhoehung der Wachstums-geschwindigkeit und Futterwirksamkeit beiTieren
US8501810B2 (en) 2004-06-09 2013-08-06 Alzchem Trostberg Gmbh Guanidino acetic acid used as an animal food additive
WO2021254900A1 (de) 2020-06-15 2021-12-23 Alzchem Trostberg Gmbh Erhöhung der metabolischen energie in futtermitteln

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1221541B (de) * 1962-03-07 1966-07-21 Atomic Energy Commission Beifuttermittel zur Erhoehung der Wachstums-geschwindigkeit und Futterwirksamkeit beiTieren
US8501810B2 (en) 2004-06-09 2013-08-06 Alzchem Trostberg Gmbh Guanidino acetic acid used as an animal food additive
WO2021254900A1 (de) 2020-06-15 2021-12-23 Alzchem Trostberg Gmbh Erhöhung der metabolischen energie in futtermitteln

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3900597A1 (de) Verfahren zum herstellen einer waessrigen duengemittelzusammensetzung, zum herstellen derselben geeignete waessrige duengemittelaufschlaemmung und verwendung der duengemittelzusammensetzung
DE738131C (de) Eiweissersetzendes Futtermittel
DE3204945A1 (de) Futtermittel und verfahren zu dessen herstellung
EP0314159A1 (de) Verfahren zur Verarbeitung von animalischen Exkrementen, ein gemaess diesem Verfahren erhaltenes hochwertiges Duengemittel sowie dessen Anwendung
DE2540457C3 (de) Eiweißreiches Futtermittel oder Futtermittelzusatz für Wiederkäuer Veba-Chemie AG, 4660 Gelsenkirchen; Ruhr-Stickstoff AG, 4630 Bochum
DE3224365A1 (de) Schwimmfaehige traegermasse fuer pharmazeutische produkte und dergleichen und verfahren zu ihrer herstellung
DE2744352C3 (de) Flüssigkeit zum Anreichern von zellulosehaltigen Pflanzenstoffen mit geringem Nährwert für Tiernahrung
DE2451801A1 (de) Futtermittel fuer wiederkaeuer und verfahren zu seiner herstellung
DE1592662A1 (de) Verfahren zur Herstellung organischer Duengemittel und nach diesem Verfahren hergestelltes organisches Duengemittel
DE2307836A1 (de) Futtermittel fuer wiederkaeuer
DE69938251T2 (de) Verwendung von wachstumsverstärkenden Futterzusatzstoffen
DE2462501A1 (de) Futtergemisch fuer kleinvieh
DE1229826B (de) Verfahren zur Herstellung eines proteinbildenden Futtermittels fuer Wiederkaeuer
DE10123255A1 (de) Verfahren zur Verwertung von Tierkadavern und Tiermehl
DE727902C (de) Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln
DE2846956A1 (de) Futterzusatz auf harnstoffbasis
DE2451510C3 (de) Stickstoffreiches Beifutter für Wiederkäuer
DE2848182C3 (de) Ergänzungsfutter für Rinder und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2451509A1 (de) Gegen bakterielle desaminierung geschuetzte eiweiss-futtermittel
DE964603C (de) Verfahren zur Herstellung von langsam wirkenden Stickstoffduengemitteln
AT267304B (de) Verfahren zur Herstellung eines proteinbildenden Futtermittels für Wiederkäuer
CH645783A5 (de) Verfahren zur herstellung eines phosphor- und stickstoffhaltigen futterzusatzmittels.
DE72362C (de) Verfahren zur Herstellung eines Klebe-, Binde- nnd Eindickungsmittel aus Zellstoffablaugen
DE2039599A1 (de) Futterharnstoff
DE665145C (de) Verfahren zur Herstellung von Stickstoffduengemitteln