DE2307836A1 - Futtermittel fuer wiederkaeuer - Google Patents

Description

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DEUTSClUi GOLD- UND SIL^EP-SCIEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER Frankfurt am Main, Weissfrauenstrasse 9

Futtermittel für Wiederkäuer

Die Erfindung betrifft die Verwendung von N-Hydroxyroethylmethionin für die Fütterung von Wiederkäuern.

Es ist bekannt, Aminosäuren als Zusatz für Mischfutter zu verwenden. So bewirkt beispielsweise Methionin eine erhebliche Qualitätsverbesserung der Eiweisskomponente eines Futters, in dem diese Aminosäure in-für das Tier nicht ausreichender Menge vorhanden ist, in dem nämlich die Proteinkomponente aus methioninarmen Proteinen besteht. In diesen Fällen bewirkt der Zusatz von Methionin eine erhebliche Verbesserung der Zuwachsraten und der Futterverwertung. Dieser Erfolg ist jedoch bisher nur an monogastrischen Tieren erzielt worden.

Die Err. "ihrungsphysiologie der Wiederkäuer unterscheidet sich wesentlich von der der monogastrischen Tiere. Bekanntlich besitzen Wiederkäuer mehrere Mägen. Der erste, weitaus grösste Magen, der Pansen, enthält eine eigene Mikroflora aus Bakterien und Protozoen, die zugesetzte synthetische Aminosäuren abbauen, bevor sie für das Tier verwertbar werden (J. Animal Sei. I^ (1955), 132 - I36). Daneben finden sich im Pansen Enzymsysteme, die aus Ammoniak und Fettsäuren beziehungsweise Kohlenstoffverbindungen Aminosäuren aufbauen können. Wie sich aus Versuchen ergibt, ist es tatsächlich möglich, Wiederkäuer ohne jedes Nahrungsprotein zu ernähren, wenn man genügend Nichtproteinstickstoff, beispielsweise Harnstoff, und Kohlenstoffverbindungen zuführt (Annal. Sei. Fennicae A II 1^1 (I968), 3 - 21 ). Aus diesen Gründen ist eine Qualitätsverbesserung des Futters von Wiederkäuern durch Zusatz von Aminosäuren, wie durch Versuche bestätigt wird, nicht zu erwarten (J.Animal Sei. 9 (1950) 66I; 10 (1951)

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439 - $k6 und 1052; ^k (1955), 132 - I36).

Es wurde nun gefunden, dass N-Hydroxymethylmetbionin

CII--S -CH₀ -CH_o-CH-(?00H 3 2 2,

NH-CH₂OH

zur Verwendung für die Fütterung von Wiederkäuern geeignet ist. Überraschenderweise ergeben sich bei Einsatz dieser Verbindung als Faserzusatz erhebliche Verbesserungen, beispielsweise im Wo'llwachstum bei Schafen. Vorteilhaft ist es, das N-Hydroxymettiylmethionin als Salz anzuwenden, beispielsweise als Magnesiumsalz, insbesondere als Calciumsalz.

Das erfindungsgemäss vorgesehene N-Hydroxymethylmethionin wird in an sich bekannter Weise, zum Beispiel durch Umsetzung des Methionine mit Formaldehyd hergestellt. Die Salze werden gewonnen, indem Verbindungen der betreffenden Kationen, insbesondere die Hydroxide, zugesetzt werden, beispiels weise zur Gewinnung dos Magnesium- oder Calciumsalzes das Magnesium- oJ«»r Calciumhydroxid.

Das N-Hydroxymethylmetbionin und seine Salze können unmittel bar verfüttert werden. Im allgemeinen wird es als Zumischung zu üblichen Futtermitteln oder Mischfuttern oder zu Vormischungen, wie Vitamin- und Mineralstoffmischungen, oder zu Futterbarnstoff verwendet.

Die Mengen an N-Hydroxymethylmethionin und seinen Salzen können in weiten Bereichen gewählt werden. Im allgemeinen soll innerhalb der Gesamtfuttermenge eines Tages der mit dem N-Hydroxymethylmethionin zugeführte Methionin-Anteil des Futters, bezogen auf die Trockensubstanz des Futters, etwa 0,01 bis 5 #, insbesondere etwa 0,05 bis 0,5 $, betragen.

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Betspiel

Versuchstiere waren 12 Hammel (Merino-Landschafe). Als Grundfutter wurden je Tier und Tag, dem Alter der Tiere entsprechend, 800 bis 1000 g einer Mischung aus 10,8 % Grasmehl, 44,9 i> Haferschalenmehl, 42,9 # Tapioka und 1,4 % Mineralstoffmischung für Rinder, sowie 100 g Weizenstroh gegeben. In einer Vorperiode von 5 Wochen wurden alle Tiere ausschliesslich mit diesem Grundfutter versehen. In einer folgenden Hauptperiode von 5 Wochen wurde in 3 Gruppen zu je Tieren verschieden gefüttert, und zwar Gruppe I, Tier 1 bis 4, nur Grundfutter Gruppe II, Tier 5 bis 8, Zusatz von täglich 4,0 g

Methionin zum Grundfutter

Gruppe III, Tier 9 bis 12, Zusatz von täglich 5,3 g

des Calciutnsalzes des N-Hydroxylmethylmethionins zum Grundfutter.

Au: Ende der Vor- und der Hauptperiode wurde an jedem Tier der Wollertrag auf einem vor Versuchsbeginn angezeichneten Fellabschnitt festgestellt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

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23G7836

	I	Tier 1	Vorperiode	$> der	Hauptperiode	<fo der
		2	Wollertrag	Gruppe I	Wollertrag	Gruppe I
		3	Gramm		Gramm
		4
Gruppe	I	insgesamt	73,3		64,4
	II	Tier 5	62,8		72,9
		6	66,2	100	64,3	100
		7	63,9		67,1
Gruppe		8	266,2		268,7
Gruppe	II	insgesamt	64,2		68,3
	III	Tier 9	67,3		69,5
		10	71,4	102	73,4	104
		11	68,7		69,1
Gruppe		12	271,6		280,3
Gruppe	III	insgesamt	66,8		84,8
		59,5		78,4
		68,3	98	83,7	122
		65,9	80,8
Gruppe		260,9	327,7

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Claims (1)

1. Patentansprüche

   1. Verwendung des N-Hydroxymethylmethionins

   CH_-S-CH_o-CH_o-CH-C00H 3 2 2,

   NH-CH₂OH zur Fütterung von Wiederkäuern,

   2. Verwendung des N-Hydroxymethyimethionins gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Salz, insbesondere als Calciumsalz, verwendet wird.

   3. Verwendung des N-Hydroxymethylmethionins und seiner Salze gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Gesamtfuttermenge eines Tages der durch das N-Hydroxymethylmethionin zugeführte Methionin-Anteil des Futtors, bezogen auf die Trockensubstanz des Futters-, etwa 0,01 bis 5 # beträgt.

   12.2.73
   Dr.Bie-Ta

   A0983A/0569