DE737957C - Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Kohlen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Kohlen

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DE737957C
DE737957C DEG101531D DEG0101531D DE737957C DE 737957 C DE737957 C DE 737957C DE G101531 D DEG101531 D DE G101531D DE G0101531 D DEG0101531 D DE G0101531D DE 737957 C DE737957 C DE 737957C
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DE
Germany
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coal
production
pressed
solvent
temperatures
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DEG101531D
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English (en)
Inventor
Dr Phil Hans Broche
Dr Phil Hans Mueller
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GEWERKSCHAFT MATHIAS STINNES
Original Assignee
GEWERKSCHAFT MATHIAS STINNES
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/002Peat, lignite, coal

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern aus Kohlen Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, aus Kohle Preßkörper herzustellen.
  • Es gelingt nicht, aus der Kohle direkt durch Versetzen mit den in der Kunststoffindustrie üblichen Bindemitteln 'brauchbare Produkte zu gewinnen. Man hat auch schon zwecks Herstellung von Kunststoffen aus Kohle diese mit Lösungsmitteln, wie Phenol oder Pyridin, behandelt und daraus Preßkörper hergestellt. Hierbei werden nur sehr geringe Mengen Lösungsmittel verwendet, die in der Masse verbleiben. Weiterhin ist schon versucht worden, bei der Herstellung von Kunststoffen von Kohleextrakten auszugehen. Bei der Extraktion von Kohle mit geeigneten Lösungsmitteln bei erhöhten Drucken und erhöhten Temperaturen gelangt man bei genügend langer Reaktionszeit zu Extraktlösungen, die nach Abtrennung der ungelösten Bestandteile und nach Abdestillieren des Lösungsmittels feste Kohleextrakte ergeben. Diese Extrakte haben einen verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt, der z. B.. bei Steinkohlenextrakt etwa zwischen z8o bis 22o° liegt und bei Braunkohlenextrakt zwischen 8o bis 90°. Wenn man die Extrakte mit den .üblichen Bindemitteln, die in der Kunststoffindustrie benutzt werden, versetzt, lassen sie sich jedoch nicht zu Kunstmassen verpressen, da sie außerordentlich spröde und leicht zerbrechlich sind.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man Preßkörper aus Kohlen aller Art, wie Steinkohle, Braunkohle; Pechkohle, Torf und Lignin dadurch erhalten kann, daß man die Kohle in Gegenwart von geeigneten Lösungsmitteln, wie Tetrahydronaphthalin, Kresol, aromatischen Ölen, hydrierten Ölen oder Gemischen dieser, einer thermischen Behandlung bei erhöhten Drucken und Temperaturen von etwa 35o bis q.50° bis zur Erreichung des Quellzustandes unterwirft. Es werden hierbei im allgemeinen dieselben Lösungsmittel, Temperaturen und Drucke verwendet wie bei den bekannten Kohleextraktionsverfahren. Jedoch werden gegenüber dem normalen Extraktionsprozeß bedeutend abgekürzte Reaktionszeiten angewandt, wobei die Reaktionszeit um so kürzer ist, je höher die Temperatur ist. Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise beträgt die Behandlungszeit bei Temperaturen von etwa 350 bis q.50° und Drucken, die im wesentlichen der Tension des Lösungsmittels bei der Behandlungstemperatur entsprechen, weniger als i Stunde. Bei niedrigeren Temperaturen werden längere Behandlungszeiten benötigt, während bei hohen Temperaturen von z. B. q.50° ganz kurze Behandlungszeiten von wenigen Minuten genügen, um die Kohle in einen für den Herstellungsprozeß der Preßkörper notwendigen Ouellzustand zu bringen.
  • Man erhält bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kolloide Kohlelösungen, die sich grundsätzlich verschieden verhalten von den Extraktlösungen, die bei der üblichen Kohleextraktion erhalten werden. Diese kolloiden Lösungen sind unfiltrierbar, und man kann sie infolgedessen auch nicht von ihren anorganischen und. nicht aufgeschlossenen Bestandteilen trennen. Ferner hat die so behandelte Kohle nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels wohl einen Schmelzpunkt, der aber bedeutend höher liegt als der Schmelzpunkt von Kohleextrakten. Das erfindungsgemäß gewonnene Material aus Steinkohle z. B. hat nach dem Abdampfen des Löungsmittels einen Schmelzpunkt von 35o°.
  • Die weitere Verarbeitung zu Preßkörpern geschieht in der Weise, daß das Lösungsmittel aus dem Rohaufschluß vollständig abdestilliert wird. Das Kohleprodul;t befindet sich dann immer noch in einem .gequollenen Zustand und wird mit den üblichen Bindemitteln und Füllstoffen versetzt, die vor oder nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels zugesetzt werden können: Als Bindemittel werden .beispielsweise Asbest, Holzwolle, Holzmehl, Gewebeschnitzel, Zellstoff, Papier usw. angewandt: als Füllstoffe kommen Schwerspat, Gips, Gesteinsmehl u. dgl. in Frage.
  • Es hat sich als besonders wirksam erwiesen, die Bindemittel und die Füllstoffe vor (lern Abdestillieren der Lösungsmittel zuzusetzen, da hierdurch eine besonders intensive Durchtränkung des Bindemittels mit der aufgeschlossenen Kohle erreicht wird. Die nach dem Abdampfen der Lösungsmittel verbleibenden Rückstände lassen sich erfindungsgemäß mit den üblichen Einrichtungen zu Preßmassen verarbeiten. So können Gebrauchsgegenstände aller Art sowie Zubehörteile, insbesondere für die elektrotechnische Industrie, ferner Platten, Rohre usw., hergestellt werden.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte sind sehr temperaturbeständig; ferner sind sie gegen Säuren und Alkalien beständig. Außerdem haben die Stoffe hervorragende isolierende Eigenschaften und besitzen eine gute Festigkeit. Beispiel" 50o g gemahlene Steinkohle werden mit 60o g Tetrahydronaphthalin und i50 g Kresol in einem Druckgefäß 1512inuten auf eine Temperatur von qoo° erhitzt. Nach <lern Abkühlen wird das Reaktionsgemisch dein Druckgefäß entnommen und diesem unter Rühren 50g, Asbestwolle, io °/o bezogen auf Kohleeinsatz, zugesetzt. Die -Mischung wird nun in einer Blase im Vakuum auf 25o= erhitzt und so das gesamte Lösungsmittel restlos abdestilliert. Man zerkleinert nach Abkühlen der Blase den Rückstand mittels einer Zerreißmaschine o. dgl. Das so hergestellte Material kann nun in Kunstharzpressen bei Temperaturen von etwa 200'J und Drucken von ioo bis 15o kg/cm= zu den verschiedensten Artikeln verpreßt werden und zeigt außerordentlich gute Kunstharzeigenschaftett.
  • Wird derselbe Ansatz aber a Stunden im Rührautoklaven auf :loo° erhitzt und dein' so gewonnenen Rohaufschluß ebenfalls 5o g Asbestwolle zugesetzt und das Lösungsmittel bis -25o° im Vakuum abdestilliert, so sind die daraus hergestellten Preßkörper nicht haltbar. Sie zerbrechen schon beim Herausnehmen aus der Form in kleine Stücke.
  • Beispiel a Der Ansatz ist wie im Beispiel i, mir wird dieser -a Minuten auf .M50° gehalten. Verarbeitung und Ergebnis sind dieselben wie im Beispiel i.
  • Beispie13 Ansatz wie bei Beispiel i, Temperatur und Verweilzeit ebenfalls wie bei Beispiel i. Die Asbestwolle wird erst nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels dem "Material zugesetzt, innig vermischt und dann verprel.,t.
  • Beispiel .l Ansatz, Temperatur und Verweilzeit wie Beispiel i. Nach Herausnehmen des Rohaufschlusses aus dem Druckgefäß werden 25o Asbestwolle, 50°/o bezogen auf Kohleeinsatz. zugesetzt und das Lösungsmittel ab(lestilliert. Die so erhaltene Masse kann nach Auflockerung des -Materials durch eine Zerreil:imaschine o. dgl. zu Gegenständen allen Art verpreßt werden.
  • Beispiel s 5009 Feinkohle werden mit 750.-1 Steinl:oltlenteeröl, siedend von aoo bi: 25o=. 15 -Minuten auf .loo° erhitzt. _Nach Zusatz von 5o g Asbestwolle wird die Mischung «eiterbehandelt "wie im Beispiel i. Das s gewonnene Material läßt sich ausgezeichnet zu Gegenständen aller Art verpressen. Beispiel 6 Ansatz, Temperatur und Verweilzeit wie im Beispiel i- Zu dem Rohaufschluß werden 300/, Asbestwolle, bezogen auf eingesetzte Feinkohle, und 2o'/, fein gemahlener Schwerspat zugesetzt und die Mischung nach Abdampfen des Lösungsmittels verpreßt.
  • Beispiel ? 5oo g Feinkohle werden mit 750 g Mittelöl aus der Pech- oder Extrakthydrierung 15 Minuten auf 4oo° erhitzt. Nach Abdestillieren des Löungsmittels werden 50 g Holzmehl zugesetzt. Die Produkte werden innig miteinander vermengt und können dann mit den üblichen Einrichtungen zu Gegenständen aller Art verpreßt werden.
  • Spezifisches - Gewicht des Mittelöles bei 15° = o,986.
  • Siedeanalyse: Siedebeginn 2oo°, io % -21ö', 30010 - 227°, 5001, - 240', 70 26o°, 90 % - 290c', 97 °/o - 3T0'.' Beispiel ä 5oo g einer mitteldeutschen Braunkohle werden mit 750 9 Mittelöl aus der Pechhydrierung io Minuten auf 36o° erhitzt. Nach Zusatz von 50 g Asbestwolle wird das Löungsmittel abdestilliert und dient so, weiterbehandelt wie vorhin, als Ausgangsmaterial zur Preßmassenherstellung. Das Mittelöl hat die gleichen physikalischen Daten wie im Beispiel 7.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern aus Kahlen aller Art, wie Steinkohle, Braunkohle, Pechkohle, sowie aus Torf und Lignin durch Erhitzen mit geeigneten Lösungsmitteln, wie Tetrahydronaphthalin, Kresol, aromatischen Ölen, hydrierten Ölen oder Gemischen dieser, unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man die- Druckerhitzung weniger als i Stunde lang nur bis zur Erreichung des Ouellzustandes bei Temperaturen von etwa 35o bis 45o° durchführt, wobei die Reaktionszeit um so kürzer ist, je höher die Temperatur ist, darauf vor oder nach vollständigem Abdestillieren der Lösungsmittel die üblichen Füllstoffe zusetzt und das Gemisch heiß verpreßt.
DEG101531D 1940-04-03 1940-04-03 Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Kohlen Expired DE737957C (de)

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