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Verstellpropeller Gegenstand eines älteren Patents ist ein Propeller
mit veränderbarer Blattanstellung, bei welchem die Verstellung durch einen mit dem
Kugelblatt gekuppelten, durch Zufuhr von Wärmeenergie willkürlich beheizbaren Verstellkörper
:erfolgt. Der Verstellkörper ist in der verschiedensten Weise ausgebildet. Als Ausführungsform
sind z. B. $imetallelemente, fiüssigkeits- oder gasgefüllte Balgmembranen, Metallstangen
oder Flüssigkeitszylinder mit Arbeitskolben angegeben.
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Die Erfindung strebt axi, die Längendehnung eines einfachen Metallkärp@ers
infolge seiner Temperaturerhöhung zur Verstellung der Flügelsteigung nutzbar zu
machen. Es ist bekannt, daß die Wärmeausdehnung eines-Metallkörpers, z. B. einer
Metallstange oder -hülse, verhältnismäßig gering ist, so daß der Körper eine beträchtliche
Länge haben muß, um den erforderlicheh Verstellhub zu erreichen. Metallkörper größerer
Länge lassIen sich in dem beschränkten Raum einer Propellernabe schwer unterbringen.
Andererseits ist aber ein Metallkörper ein äußerst einfaches Bauteil. Hinzu kommt,
daß die bei einer Wärmedehnung entstehenden Kräfte eines Metallkörpers sehr beträchtlich
sind, so da.ß Metallstangen als Wärmeverstellkörper für die Verstellung größerer
Propeller an sich geeignet sind.
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Um die Schwierigkeiten zu beseitigen, welche der Unterbringung eines
Metall-Stabes - mit ausreichender Wärmedehnung in der Propellernabe entgegenstehen,
wird gemäß der Erfindung der Wärmeverstellkörper aus einer Reihe von parallel nebeneinanderliegenden
Metallstreifen mit abwechselnd hoher und niedriger WärmeausdehnuDgsziffer aufgebaut,
wobei die Metallstreifen an ihren Enden paarweise im Zickzack verbunden sind, so
daß die Metallstreifen mit hoher Wärrieausdehnungsziffer eine zu den Metallstreifen
mit niedriger Wärmeausdelhnungsziffer @entgegengerichtete Verschiebung bei Wärmeausdehnung
erfahren. Bei einem solchen Aufbau vergibt sich für den gesamten Verstellkörper
eine verhältnismäßig kurze Länge, so daß seine Unterbringung in. der Propellernabe
ohne Schwierigkeiten möglich ist. Vorteilhaft bildet man die Metallstreifen mit
hoher und niedriger Wärmeausdehnungsziffer als Hülsen, die teleskopartig ineinandergreifen,
aus.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbei-. spiel des erfindungsgemäß
aufgebauten Flügelverstellkärpers in zwei Betriebszuständen, und zwar Abb. i vor
der Erwärmung, Abb. 2 nach der Erwärmung des Ver stellkörpers.
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Mit 1, 2, 3 und 4 sind Metallhülsen bezeichnet, welche teleskopartig
ineinandergeschoben sind und aus einem Metall mit hoher Wärmeausdehnungsziffer,
also z. B. aus
Messing, bestehen. Das obere Ende der Außenhülse
r ist mit der Wandung 5 der Propellernabe fest verbunden. Zwischen die Hülsen i,
2 und 3 sowie q. sind die Hülsen 6, ; und 9 geschoben, die aus einem Metall mit
niedriger Wärmeausdehnungsziffer, als.: z. B. Nickelstahl, bestehen. Die Enden der
Hülsen 6 bis 9 sind mit den Enden der Hülsen i bis 4. verbunden, und zwar, wie die
Zeichnung zeigt, so, daß das eine Ende nur mit der benachbarten äußeren und das
andere Ende nur mit der benachbarten inneren Hülse in Verbindung steht.
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Das obere Ende der Innenhülse 9 ist mit der Stange io befestigt, deren
oberes Ende in einer Bohrung der Wandung 5 geführt ist und deren unteres Ende in
das Verstelljoch i i übergeht. Das Verstelljoch i i ist mittels der Bolzen 12 und
13 in bekannter Weise mit den Schäften i. (in der Zeichnung ist nur einer dieser
Schäfte zu erkennen i der Pröpell,erflügel gekuppelt. 15 ist wiederum eine Wandung
der Propellernabe, die eine Bohrung zur Führung des unteren Endes 16 des Verstelljoch:es
i i aufweist.
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Werden jetzt alle Hülsen in irgendeiner z. B. durch Zufuhr elektrischer
Energie, durch Abgase, Dämpfe, heiße Flüssigkeiten oder in anderer Weise erwärmt,
so erfährt zunächst die Aul.')enhlllse i eine Abtcärtsbewegung, da sich das obere
Ende derselben in der festen Wandung 5 der Propellernabe abstützt. Diese Abwärtsbewegung
wird durch die Hülse 6 auf die näciiite Hülse 2 übertragen, so daß diese ebenfalls
nach abwärts bewegt wird. Infolge der Erwärmung hat nun aber auch die Hülse 2 eine
Längenänderung erfahren, so daß ihr ges«mter Verstellweg der Summe der Längenänderungen
der Hülse i und 2 entspricht abzüglich der geringen entgegengerichteten Längsverschiebung
der Hülse 6. Für die nachgeschalteten Hülsen 3 und ¢ gilt sinngemäß das gleiche,
so daß der Verstellkörper nach erfolgter Erwärmung etwa die Lage ei.igei-iommen
hat, die in Abb.2 bezeigt ist.
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Die Erfindung ist naturgemäß auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
nicht beschränkt. So können z. B. an Stelle der Hülsen auch andersäestaltete Metallkörper
in Form von Sta=igen, Streifen o. dgl. treten, wobei Metallstangen mit hoher Wärineausdehnungszifer
mit Metallstangen mit niedriger Wärmeausdelinuiigs7iffcr in der gleichen Weise wie
beim Ausführungsbeispiel paarweise im Zickzack miteinander verbunden sind. Weiterhin
kann an Stelle der angegebenen Kombination von Messing und Nickelstahl auch eine
andere Kombination von Metallen mit verschiedener Wärmeausdehnungsziffer treten.
Als besonders geeignet erscheint z. B. auch die Kombination von Nickelstahl mit
g,wöhnlichem Maschinenstahl, weil in diesem Falle die einzelnen Metallkörper durch
Schweißen miteinander verbunden werden können.