DE7342270U - Perücke, insbesondere Toupet - Google Patents
Perücke, insbesondere ToupetInfo
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Description
Nürnberg, den 27. November 1973 18/Ka
Firma fancy hair Erich Vi. Wittmann KG., β52 Erlangen,
Hofmannstr. 59 1/2
"Perücke, insbesondere Toupet"
Die Erfindung betrifft eine Perücke, insbesondere ein Toupet, mit auf einer luftdurchlässigen Montur angeknüpften
Natur- oder Kunsthaaren.
Es sind derartige Perücken bekannt, bei denen die Haare in üblicher Weise angeknüpft sind, d.h. die Knoten liegen
auf der Oberseite der iu der Regel aus Tüll bestehenden Montur. Ein derartiger Aufbau ist für Toupets nicht geeignet,
da bei solchen üblicherweise von Männern verwendeten Haarteilen auch auf dem Haarteil ein Scheitel oder ein Wirbel
nachgebildet werden soll, bei dem dann die Montur und die Knoten sichtbar sind. Um insbesondere an diesen Stellen
sin natürliches Aussehen zu erzielen, ist es bekannt, als Montur Folien aus Kunststoff zu verwenden, durch die die
Haare in einem etwa U-förmigen Bogen durchgestochen werden, ohne daß sie auf der Oberseite der Montur verknüpft werden.
Sie werden vielmehr dadurch fest in der Montur gehalten,
daß auf deren Unterseite eine zweite Folie aurgeKiebt
wird, die die einzelnen Haare in der Montur fixiert. Diese bekannten Toupets weisen den Nachteil auf, daß sie sehr
steif sind, so daß sie sich der Kopfform nur schlecht anpassen. Außerdem ist das Tragen derartig steifer Toupets
auf der Kopfhaut sehr unangenehm. Da diese Folien-Toupets luftundurchlässig sind, führen sie sehr leicht zu Kopfhautkrankheiten.
Außerdem können die Haare aufgrund der sehr steifen "Einspannung" in der Folie leicht, brechen«
Die Kunststoff-Folien haben Srbweiß- und Talgabsonderungen
der Kopfhaut aufzunehmen, die das Material angreifen, ι brüchig machen oder an den Rändern abspalten. Weiter
bilden sich aufgrund der Ausscheidungen der Köpfhaut
untsr dsir. luftabschlieBenden Toupet Gase aus Kohlen.-dioxyd
sowie Schweiß-, Säure- und Talgoxydation;die nicht abziehen oder verdunsten können und innerhalb kürzester
Zeit dem Toupet einen unangenehmen Geruch verleihen. Auch bei Benutzern mit geringer Kopfhautempfindlichkeit
führt dies oftmals zu Hautreizungen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine ζ Perücke und insbesondere ein Toupet der eingangs beschriebenen
Art, das luftdurchlässig ist, so weiterzubildei-,
daß auch an den Stellen, wo der Haaransatz sichtbar ist, das Erscheinungsbild völlig naturgetreu ist.
Diese Aufgabe wird erfjndungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Knoten auf der Unterseite der Montur liegen und die Haare ausgehend von den Knoten durch die Montur und eine
auf deren Oberseite liegende., sehr feinmaschig.e und
ebenfalls luftdurchlässige, etwa hautfarbene Auflage geführt sind.
Hierdurch wird erreicht,, daß »uch. »r* nachgebildeten Schsl=
teln oder Wirbeln keine Knoten sichtbar sind, sondern die Haare gerade aus der extrem feinmaschigen, bereits aus größerer
Nähe nicht mehr als Gewebe erkennbaren Auflage herauswachsen. Dadurch, daß die Knoten auf der Unterseite der Montur
liegen, wird eir"?seits ein herstellungstechnischer Vorteil
erreicht, weil die Haare zuerst an die Unterseite der Montur, also entgegen ihrer späteren Lage geknüpft werden
und dann durch die Montur und die auf ihr liegende extrem feinmaschige Auflage hindurchgezogen werden. Hierdurch
wird vermieden, daß nicht durch die Auflage nach außen gezogene Haare zwischen der Montur und der Auflage verbleiben,
wie es vorkommen könnte, wenn die Haare so an die Montur geknüpft würden, daß die Knoten auf deren Oberseite
liegen. Darüberhinaus wird hierdurch erreicht, daß die Auflage völlig glatt auf der Montur aufliegt, so daß der
Hautcharakter nicht beeinträchtigt wird. Schließlich kann hierdurch während des Durchziehens der Haare durch die
Montur und durch die Auflage die Auflage völlig glatt auf der Montui
aufliegen, so daß die Gefahr eines Verziehens der Auflage relativ zur Montur ausgeschlossen ist. Schließlich
kann den Haaren noch durch Schrägdurchstechen von unten durch die aus Montur und Auflage bestehende Einheit 4mm
Obibhv eine bestimmte Vorzugs- oder Fallrichtung gegeben
werden. Dieses Toupet ist völlig luftdurchlässig und ist trotzdem nicht von natürlichem Haarwuchs zu unterscheiden.
Die erfindungsgemäße Knüpfung verhindert auch ein Lösen
der Knüpfknoten bei starker Beanspruchung,insbesondere beim Reinigen des Toupets.
Zweckmäßigerweise is'u an der Unterseite der Montur eine
luftdurchlässige Unterlage angebracht, die verhindert, daß die Knoten an der Kopfhaut scheuern können.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen können auch auf den Stirnteil von Perücken beschränkt werden, wo bisher in
der oben bereits geschilderten Welse nur im Bereich des Stirnteils eine Plastikfolie verwendet wurde, so
daß der Stirnteil der Perücke den sogenannten Folien-Toupets
glich.
Es hat sich als vorteilhaft erwfesen, wenn die Montur
aus einem steifen Tüll mit J>o bis loo Maschen/cm
besteht, d. h. wenn die Maschenv^-vce des Tülls etwa
1 bis 2 mm beträgt.
Für die Auflage hat es sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, wenn diese aus einem Seidengewebe mit looo bis 2ooo Maschen/cm besteht, d. h« aus einem
Seidengewebe mit einer Maschenweite von etwa ^o bis Maschen/cm.
Die Montur und die Auflage und gegebenenfalls die Unterlage sind gemäß einem weiteren vorteilhaften Merkmal
der Erfindung an ihren Rändern in an sich bekannter Weise, zweckmäßigerweise durch Nähen, verbunden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
Pig. 1 eine Draufsicht auf die Oberseite eines Toupets und
Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch ein Toupet gemäß der Schnittlinie II-II in Fig. 1
in stark vergrößertem Maßstab.
Ein Toupet weist eine Montur 1 aus verhältnismäßig steifem Tüll auf, der eine Maschenweite von 1 bis 2 mm hat. In
Jf die Maschen dieses Tülls sind Haare 2, und r.war Naturhaare
oder Kunsthaare in der Form eingeknüpft, daß die beiden Enden eines Haares 2 einzeln von oben durch die
Oberseite j5 der Montur 1 hindurchgesteckt werden and die
etwa gieicn langen Schenkel 2! und 2" eines Haares 2 dann
auf der Unterseite 4 der Montur mit- einem einfachen oder
einem doppelten Knoten 5 verbunden v/erden, so daß jedes einzelne Haar 2 fest an der Montur 1 befestigt ist,
wobei die Haare nach diesem Arbeitsvorgang nach unten hängen. Diese Bearbeitungsstufe ist in dem linken Teil
der Fig. 2 dargestellt.
^ Wenn die Haare 2 derart an die Montur 1 angeknüpft sind,
wird auf deren Oberseite 3 eine Auflage 6 aus einem sehr feinmaschigen, hautfarbenen Seidengewebe mit einer
Maschenweite von Jo ois 45 Maschen/em gelegt, aas also
so feinmaschig ist, daß man bereits aus geringer Entfernung die Gewebestruktur nicht mehr erkennen kann. Anschließend
werden die Haare 2, und zwar beide herunterhängenden Enden 2' und 2", mittels einer entsprechenden
Nadel 7 von unten durch die Montur 1 und die Auflage ö hindurchgezogen, wobei durch die Einstechrichtung der
Nadel 7 in die aus Montur 1 und Auflage 6 bestehende
Einheit die Richtung, d. h. die Lage der Haare 2 auf dem Toupet mit beeinflußt wird. Die Haare 2 werden vollständig
nach oben durchgezogen, so daß von der Unterseite h der Montur praktisch nur noch die Knoten 5 vorstehen,
wie im rechten Teil von Fig. 2 dargestellt. Anschließend wird eine ebenfalls luftdurchlässige Unterlage
δ gegen die Unterseite 4 der Montur 1, d. h. gegen die Knoten 5* angelegt. Diese Unterlage 8 besteht aus
einem luftdurchlässigen, feinen, hautfreundlichen Gewebe, beispielsweise aus einem Baumwoll- oder Seidengewebe
,
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist die Montur 1 und damit auch die Auflage β und die Unterlage 8 in üblicher
Form zugeschnitten, d, h, sie weist einen - in Fig« I
unten liegenden - etwa parabelförmigen Abschnitt auf, der auf der Kopfdecke des Benutzers aufliegt und einen
- in Fig. 1 oben dargestellten - bogenförmigen Abschnitt, mit etwas eingezogenen Seitenlinien, der zur Stirnseite
des Benutzers liegt. Die Montur 1, die Auflage 6 und die Unterlage 8 sind an ihrem umlaufenden Rand mit einem
Textilband 9 als Randverstärkung versehen und mittels einer Doppelnant Io zusammengenäht. Auf der Unterseite
der Unterlage 6 können in an sich bekannter Weise kleine Flächenstücke 11 aus dünner Kunststoff-Folie angenäht
sein, an denen beidseitig mit einer Klebstoffschicht beschichtete Klebestreifen zürn Befestigen an der Kopfhaut
des Benutzers angebracht werden können.
Wie in Flg. 1 durch eine gestrichelte Linie 12 dargestellt ist, ist die Lage der Haare 2 auf dem Toupet derart, daß
ein Scheitel 15 und ein Wirbel 14 gebildet wird, an dem
die aus der Auflage 6 "herauswachsenden" Haare und die Auflage selbst sichtbar sind.
- Ansprüche -
Claims (5)
1.) Perücke, insbesondere Toupet, mit auf einer luftdurchlässigen Montur angeknüpften Natur- oder Kunsthaaren, dadurch gekennzeichnet,
daß die Knoten (5) auf der Unterseite (4) der Montur (1) liegen und die Haare ausgehend von den Knoten
durch die Montur und eine auf deren Oberseite (^) liegende
sebr feinmaschige und ebenfalls luftdurchlässige, etwa hautfarbene Auflage (6) geführt sind.
2.) Perücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Unterseite (4) der Montur (1) eine luftdurchlässige Unterlage (8) angebracht ist.
3·) Perücke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Montur (1) und die Auflage (6) und gegebenenfalls die Unterlage t>) an ihren Rändern miteinander verbunden sind.
4.) Perücke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Montur (1) aus einem steifen Tüll mit 3o bis loo Maschen /cm besteht.
5.) Perücke nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage (6) aus einem Seidengewebe mit looo bis 2ooo Maschen/cm besteht.
Publications (1)
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DE7342270U Expired DE7342270U (de) | Perücke, insbesondere Toupet |
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