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Empfänger oder Verstärker Nach der Erfindung wird der Außenwiderstand
der Endröhre eines Empfängers oder Verstärkers bei kleinerer Gitterwechselspannung
an der Endröhre oder durchschnittlich kleinerer Gitterwechselspannung (z. B, infolge
Lautstärkeregelung) zwangsläufig so stark vergrößert, daß die Verzerrungen bei dieser
kleineren Gitterwechselspannung geringer als ohne die Vergrößerung sind. Auf diese
Weise wird erreicht, daß die Wiedergabequalität bei jeder ,Lautstärke die jeweils
bestmögliche ist.
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Es ist bekannt, daß infolge der Nichtlinearität der Arbeitskenulinie
im Gitterspannungs - Anodenstrom - Kennlinienfeld der Endröhre Verzerrungen entstehen.
Diese Verzerrungen, hängen bei einer bestimmten Röhrentype und festen Spannungen
vom Außenwiderstand ab, und zwar bei einer Eingitterröhre in der Weise, da.ß die
Verzerrungen bei größerem Außenwiderstand kleiner werden. Bei größerem Außenwiderstand
sinkt aber andererseits die Aussteuerbarken der Röhre, d. h. die überhaupt abgebbare
Leistung. Man mußte deshalb bisher einen Kompromiß zwischen abgebbarer Leistung
und zugelassenem Klirrfaktor schließen.
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Diese Verhältnisse werden aus Abb. i klar. Die Kennlinien- zeigen
die Abhängigkeit der Größe des Klirrfaktors von der Leistung für verschieden große
Außenwiderstände. Bei kleinem Außenwiderstand entsprechend der Kennlinie i steigt
der Klirrfakto:r bei zunehmender Leistung sehr stark an (der übersicht halber etwas
übertrieben dargestellt), ist aber auch vorher schon groß. Bei größerem Außenwiderstand,
z. B. entsprechend der Kennlinie 4., .erfolgt der starke Anstieg schon bei kleinerer
Leistung, so daß der Aussteuerbereich sehr viel kleiner ist. Dafür ist aber auch.
innerhalb dieses Bereiches der Klirrfaktor gering.
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Die Erfindung macht sich diese Erscheinung zunutze, indem bei großer
Gitterwechselspannung mit kleinem Außenwiderstand (z. B. entsprechend Kennlinie
i) und bei kleinerer Gitterwechselspannung mit einem großen Außenwiderstand (z.
B. entsprechend Kennlinie .4) gearbeitet wird. Bei kleiner Aussteuerung (Gitterwechselspannung)
unter Beibehaltung des Außenwiderstandes wird zwar der Klirrfaktor schon geringer,
wie der Verlauf der Kennlinien zeigt, jedoch: wird bei Anwendung der Erfindung der
Klirrfaktor für die jeweilige Aussteuerung auf den kleinsten überhaupt erzielbaren
Wert heruntergedrückt. Zu beachten ist allerdings, daß bei Vergrößerung des Außenwiderstandes
im
Falle einer Eingitterröhre die Lautstärke sinkt, weshalb bei
einer Verkleinerung der Lautstärke die Gitter « echselspannung der Endröhre nicht
so weit verringert werden kann,-wie es ohne Anwendung der Erfindung möglich ist.
Es läßt sich aber durch ein geeignetes Verhältnis der Regelkursen von Gitterwechselspannung
und Außenwiderstandein Optimum an geringem Klirrfaktor erzielen.
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Die Wirkungsweise der Erfindung wird nun noch genauer erklärt und
mit den bekannten Regelungsarten verglichen. Wenn man in bekannter Weise lediglich
den vor der Röhre befindlichen Lautstärkeregler zur Verringerung der Lautstärke
betätigt, gelangt man auf der Kennlinie i (Abb. i), welche für einen bestimmten
Außenwiderstand gilt, vom Punkt a aus nach links, wie die Punkte auf dieser Kennlinie
i andeuten. Der li.lirrfaktor nimmt also langsam ab. Würde man dagegen den Lautstärkeregler
vor der Röhre stehenlassen, so daß die Röhre immer bis zum Gitterstromeinsatz ausgesteuert
wird. und nur den Außenwiderstand zur Herabsetzung der Lautstärke vergrößern, so
würde die Regelkennlinie durch die kleinen Einzelkreise in Abb. i verlaufen. welche
sich an den Gitterstromeinsatzpunkten befinden. Der Klirrfaktor würde bei dieser
Regelungsart zwar bedeutend geringer sein als im ersten Fall, jedoch würde bei einem
Ansteigen der Gitterwechselspannung über den Gitterstromieinsatzpunkt hinaus (z.
B. beim Empfang eines stärkeren Senders 'i der Klirrfaktor dann gemäß den gestrichelten
Teilen der Kennlinien rapide ansteigen. Daher werden erfindungsgemäß die beiden
Regelungsarten miteinander vereinigt, indem gleichzeitig die zugeführte Gitterwechselspannung
und der Außenwiderstand verändert werden. Dann ergibt sich, bezogen auf die gleiche
Eingangswechselspannung des Verstärkers, wie oben, eine Regelkennlinie, welche vom
Punkt a aus durch die Doppelkreise hindurchgeht. Diese Kennlinie liegt tiefer als
die Kennlinie i, was gleichbedeutend mit einem geringeren Klirrfaktor ist. Steigt
nun die Eingangswechselspannung des Verstärkers än, so kann man einer Übersteuerung
durch Verstellung der beiden miteinander gekuppelten Regler begegnen.
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Bei Schutzgitterröhren liegen die Verhältnisse nicht ganz so günstig,
da es bei annähernd gleicher ab-ebb arer Leistung einen Außenwiderstand mit einem
Minimum des Klirrfaktors gibt. Da dieses Minimum aber für kleine Aussteuerung bei
einem größeren Außenwiderstand liegt, ist die Erfindung auch in diesem Falle anwendbar.
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Für die Ausführung der Erfindung gibt es verschiedene Möglichkeiten.
'Man kann ;n. B. das Übersetzungsverhältnis des Ausgangstransformators gemäß Abb.2
zwangsläufig mit der Lautstärkeregelung ändern, und zwar so, daß der Anodenwiderstand
erhöht wird, wenn der z. B. am Gitter der Endröhre liegende L autstärkeregler nach
unten geregelt wird.
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Eine andere Möglichkeit ist die, daß man gemäß Abb.3 in Reihe zur
Lautsprecherspule einen Widerstand legt, der bei Herunterregelung der Lautstärke
eingeschaltet und dann vergrößert wird, während bei voller Lautstärke nur die Lautsprecherspule
im Kreis liegt.
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Natürlich kann die Lautstärkeregelung in an sich bekannter Weise aus
einer gehörrichtigen Lautstärkeregelung bestehen.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, daß sich der Außenwiderstand
der Endröhre selbsttätig in Abhängigkeit von der jeweiligen Amplitude einstellt,
also nicht, wie in obigen Beispielen, in Abhängigkeit von der über einen größeren
Zeitraum durchschnittlichen Lautstärke. Dies wäre z. B. in der Weise möglich, daß
mit der gleichgerichteten Niederfrequenz die Leitfähigkeit eines vor der Lautsprecherspule
liegenden Widerstandes geändert wird, z. B. mittels Vormagnetisierung einer Drossel.
Auf diese Weise entsteht gleichzeitig eine Dynamikerweiterung.