-
Übungsabwurfbombe Es ist bekannt, bei Übungsgeschossen, deren Körper
vollständig aus Stahl besteht und einen über seine ganze Länge sich erstreckenden
Hohlraum besitzt, dadurch das gleiche Gewicht und die gleiche Schwerpunktslage wie
bei scharfen Bomben zu erzielen, daß durch entsprechende Bemessung des stählernen
Geschoßkörpers und Geschoßkopfes diesen Teilen das gleiche Gewicht und die gleiche
Schwerpunktslage gegeben wird. Es sind auch Geschosse für Zielübungen
be-
kannt, :die .aus einem spezifisch leichten Material oder aus einer Mischung
leichter Materialien mit Sorelzement als Bindematerial bestehen und deren Masse
zur Erzielung eines etwas höheren Gewichtes- Metallstaub, wie Messing- oder Bleistaub,
beigemengt ist.
-
Damgegenüber bezieht sich die Erfindung auf schwere Übungsabwurfbomben,
die aus Beton- bestehen, also aus einem billigen und in unbegrenztem Maße zur Verfügung
stehenden Material, und auf einfache und billige Weise hergestellt werden können.
Die Erfindung bezweckt, diesen Abwurfbomben ebenfalls das ,gleiche Gewicht und die
gleiche Schwerpunktslage wie scharfen Abwurfbomben von gleicher Gestalt und Größe
zu geben, und zwar unter Wahrung der Vorteile der Betonbomben, .d. b. Verwendung
:eines billigen und unbegrenzt verfügbaren Rohmaterials, billige und einfache Herstellung
und insbesondere möglichste Vermeidung von Eisen oder sonstigem Metall.
-
Zu diesem Zweck besteht die Erfindung darin, daß vorwiegend dem vorderen
Teil des in bekannter Weise aus Beton bestehenden Bombenkörpers Schwerspat zugesetzt
ist und nur der hintere Teil des Betonkörpers einen mit einem aus Pappe oder ähnlichem
Stoff bestehenden Stützkörper ausgekleideten Hohlraum besitzt. Durch den Zusatz
von gleichfalls in beliebigen Mengen verfügbarem Schwerspat, insbesondere im vorderen
Teil des Betonkörpers, kann in Verbindung mit der Anordnung des Hohlraumes nur etwa
Im hinteren Teil des Betonkörpers und .der Ausklei-
Jung dieses
Hohlraumes mit einem Stützkörper aus Pappe oder einem ähnlich leichten Stoff in
einfacher und billiger Weise eine Übungsabwurfbombe von gleichem Gewicht und gleicher
Schwerpunktslage wie eine entsprechend große und gestaltete scharfe Abwurfbombe
hergestellt «-erden, wobei durch den aus Pappe oder einem anderen hierfür geeigneten
Stoff bestehenden Stützkörper einerseits in Verbindung mit dem Schwerspatzusatz
im vorderen Teil und dem Hohlraum im hinteren Teil des Betonkörpers die gewünschte
Verlagerung der Schwerpunktsl:age an die der scharfen Bombe entsprechende Stelle
gefördert und andererseits die Verwendung von Metall vermieden wird.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
-
Fig. i ist ein Längsschnitt durch eine Lfbungsabwurfbombe gemäß der
Erfindung. Fig. -" ist eine Seitenansicht .auf ,die Bombe, wobei der Deckel eines
auf dieser Seite benndlichen Schlitzes für eine Rauchsatza:npulle abgenommen ist.
-
Fig. 3 ist ein Querschnitt nach Linie A-B der Fig. i in größerem Maßstabe.
-
Fig..I ist ebenfalls in größerem Maßstab die Seitenansicht des Stützkörpers
für den hinteren Hohlraum der Bombe.
-
Fig.5 ist ein waagerechter Längsschnitt durch den zur Aufnahme einer
kauchsatzampulle dienenden Teil des Bombenkörper.
-
Das Gerippe der Bombe besteht in lx -kannter Weise aus einem metallischen,
beispielsweise eisernen Rohr i, das die vier Fliigel 2 trägt. In ebenfalls bekannter
Weise ist das Rohr i mit einer OOnerhülse 16 zum Einsetzen -des übungszütiders und
mit .einem rohrförmigen Ansatz 17 versehen. In dein vorderen Ende des Rohres i ist
ein. mit Innen gewinde versehener Pflock :2o zum Einschrauben einer Verschlußschraube
21 befestigt. In Sem rolfrförmigen Ansatz 17 ist gleichfalls ein eiserner Pflock
18 mit Innengewinde zum Einschrauben einer Verschlußschraube ähnlich der Schraube
2i des Pflockes o befestigt. Für :die waagerechte Aufhängung, der Bombe wird, wie
in Fig. i dargestellt ist, statt der Verschlußschraube das Aufhängeauge ig eingeschraubt.
Für die senkrechte Aufhängung der Bombe wird dagegen das Auge io statt der Schraube
21 in den eisernen Pflock 2o an der Spitze der Bombe eingeschraubt und der Pflock
18 .des Owerrohres 17 durch eine Schraube geschlossen.
-
Der Körper der Übungsbotnbe besteht aus einem Beton besonderer Zusammensetzung,
und zwar aus einem Gemisch von Zement, Sand und Schwerspat. Die Bombe besitzt einen
Hohlraum 3, der bis auf eine \-erhältnisntäßigdünne Wandung etwa die ganze hintere
Hälfte der Bombe einnimmt. Dieser Hohlraum ist mit einem Stützkörper 5 ausgekleidet,
der aus Pappe oder ähnlichean Stoff besteht. Der Schwerspat wird der Betonnasse
in solcher Menge zugegeben, daß ohne den Zusatz von Eisen oder anderem Nietall der
Bombenkörper das gleiche Gewicht erhält wie der Körper einer scharfen Bombe von
gleicher Gestalt und Größe. Der Schwerspat wird vorwiegend .dem vorderen Teil des
Bombenkörpers zugesetzt, derart, daß der Schwerpunkt der Betonbombe in Verbindung
mit ,dem hinteren Hohlraum 3 und dem aus Pappe oder ähnlich leichtem Stoff bestehenden
Stützkörper 5 ebenso weit nach vorn zu liegen kommt, wie dies bei der entsprechenden
scharfen Bombe der Fall ist. Beispielsweise besteht in Fig. i der ganze einfach
schraffierte Teil 4' aus einer Betonmischung, :welcher mehr Schwerspat zugesetzt
ist als der Betonmischung, aus welcher der gekreuzt schraffierte Teil -#" besteht.
Zweckmäßig wird der Mischung auch noch Basaltsplitt zugesetzt, der die Bindung zwischen
Zement. Sand und Schwerspat günstig beeinflußt.
-
Besonders vorteilhaft wird für die Mischung ein schnell erhärtender,
früh hochfest werdender Tonerdeschinelzzement. d. h. ein Zement, dessen wesentliche
Bestandteile Verbindungen des Kalkes mit der Tonerde (Bauxit) sind, und ein früh
hochfest werdender Portlandzement verwendet. Als Schwerspat wird vorteilhaft ein
chlorkalziumfreier, eisenerzhaltiger Spat, (zweckmäßig 94% Ba S 04 und 6% Eisen)
mit einem spezifischen Gewicht von mindestens 3,0 iftit einem arsenkies-
und kupferhaltigen Spat (zweckmäßig 94,25% Ba S 04, d.0/, Arsenkies und i,75 0,1o
Kupfer) finit einem spezifischen Gewicht von mindestens 3,5 verwendet. Die Splittmischung
besteht vorteilhaft zu gleichen Teilen aus Basaltsplitt und rei.nein Ouarzitsplitt.
-
Um .dem Stützkörper 5 trotz der Verwendung von Pappe oder ähnlich
leichtem Stoff eine große Formstabilität zu geben, ist der Stützkörper durch einen
Boden 6 und mehrere Zwischenböden- 6' sowie durch axiale Längsrinnen 15 versteift.
Die Anzahl der Zwischenböden 6' und gegebenenfalls auch der axialen Längsrinnen
15 richtet sich nach der. Größe und Länge des zylindrisch kegelstumpfförtnigen Stützkörpers
5. Dieser ist gegen die Feuchtigkeit ,des Betons in an sich bekannter Weise durch
einen Anstrich mit einer gegen Feuchtigkeit widerstandsfähigen und undurchlässigen
Farbe geschützt. Für den Durchtritt des zentralen Rohres i sind der Boden, die Zwischenböden
6' und der Abschlußdeckel 6" des Stützkörpers 5 mit konzentrischen
Löchern
versehen. Ferner besitzt der Stützkörper für den Durchtritt der Flügel 2 vier ,um
9o° versetzte Längsschlitze 7.
-
Die axialen Längsrinnen 15 des Stützkörpers 5 werden in Verbindung
mit rinnenförmi:gen Schlitzen 8 des Außenmantels des Bombenkörpers zur Unterbringung
der Rauchsatzampullen .ausgenutzt, um das Einsetzen und Herausnehmen der Ampullen
leicht zu gestalten. Im vorliegenden Fall, wo es sich beispielsweise um eine übungsbombe
von 5o kg handelt, ist der Stützkörper 5 mit zwei axialen Längsrinnen und der Bombenmantel
:mit zwei axialen Längsschlitzen 8 versehen, vgl. Fig. 2, 3 und 5. Bei größeren
Übungsbomben sind .entsprechend mehrderartiger Längsrinnen 15 und Mantelschlitze
8, gleichförmig über den Umfang verteilt, vorgesehen. An beiden Enden der rinnenförmdgen
Schlitze 8 des Außenmantels sind im Betonkörper konische Holzpflöcke io eingelassen,
die zum Befestigen .der die Ampullenschlitze schließenden Deckel 11 mittels Holzschrauben
12 dienen. Um b; im Aufschlagen der Übungsbombe das Zerbrechen .der Holzdeckel i
i und damit auch :der Ampullen zu fördern, sind :die Deckel mit einem oder mehreren
Ouerschlitzen 14 gemäß F ig. 5 versehen. Der Bombenkörper ist mit einem äußeren
Anstrich aus einer feuchtigkeitsfesten und -undurohlässigen Farbe versehen.