DE73216C - Luftdruckfederung für Fahrräder - Google Patents
Luftdruckfederung für FahrräderInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Luftdruckfeder besteht aus drei Theilen, wovon zwei, die Büchse und die Stange, gegen
einander beweglich sind und dadurch eine Feder bilden, so dafs, wenn die Büchse an einem
Constructionstheil und die Stange an einem zweiten befestigt ist und einer der beiden
Theile Stöfse, Erschütterungen oder sonstige plötzliche Bewegungen erhält, diese durch einen
mit Luft gefüllten Körper aufgefangen werden, der zwischen der Büchse und der Stange eingeschaltet
ist, so dafs sich die Bewegungen nur sehr abgeschwächt dem anderen Constructionstheil
mittheilen. Jeder dieser drei -Theile, aus welchen meine Luftdruckfeder
sich zusammensetzt, kann verschiedene Form, Gröfse und Anordnung annehmen.
Um die Natur der Erfindung genau zu erklären, werden die Grundzüge an nachstehend
beschriebenen und auf der Zeichnung dargestellten Beispielen zum Verständnifs gebracht.
Die Fig. 1 stellt im Schnitt durch die Achse eine Metallbüchse von runder Form
dar, die aus drei Stücken ABC besteht und deren einzelne Theile sich aufeinander schrauben.
A bezeichnet den Deckel, B die Büchse im eigentlichen Sinne und C das Führungsstück.
Jeder dieser drei Theile ist je nach der Anwendung in der Form veränderlich, je-,
doch kommen hauptsächlich nur die Unterschiede des Führungsstückes in Betracht, das
sich je nach der Führungsweise der beweglichen Stange ändert.
Die Fig. 2 zeigt im Schnitt ein einfaches Führungsstück, in welchem die mit Kopf E versehene
Stange D geführt ist.
In Fig. 3 sind zwei auswechselbare Führungsringe P1 und P2 eingeschraubt, welche oben
bezw. unten sitzen und der Stange D derart als Führung : dien en,: dafs dieselbe sich nur an
ihre Cylinderwand, nicht aber an die Wand von C anlegt.
Die Fig. 3a und 3b zeigen Einzelheiten dieser Anordnung.
Fig. 4 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Achse der Büchse, wobei die Führung
der Stange D vermittelst Kugeln b b bewerkstelligt wird, welch letztere in den zwischen den
Längskanälen α und der inneren Wand von C gebildeten Hohlräumen gelagert sind.
Die Kugeln werden daran verhindert, nach oben herauszutreten, und zwar durch den
Ring Q.1, welcher sich in C einschraubt. Das Heraustreten nach unten verhindert der Ring Q2,
welcher C von aufsen umfafst und durch zwei Schrauben f befestigt ist.
Die Fig. 4a, 4b und 4c erläutern Einzelheiten
dieser Anordnung.
In Fig. 5 ist eine Anordnung mit regulirbaren Kugeln dargestellt; die oberen Kugeln bl
und die unteren bz sind zwischen den Rinnen a,
dem konischen Absatz der Wand C und: dem abgeschrägten Deckel der Schraube M bezw. N
eingeschlossen. ■
Die Fig. 5 a, 5 b, 5 c. und 5 d stellen Einzelheiten dieser Ausführungsform, dar.
In den Fig. 6,6a und 6 b ist eine Metall-:
stange D von cylindrischer Form gezeichnet, welche Stange Längskanäle oder Rinnen a
besitzt und am oberen Theile einen Kopf, oder Knopf E trägt, welch letzterer ver-:
schiedentlich geformt sein kann. Derselbe kann convex sein, wie in Fig. 6a, oder
concav, wie in Fig. 6 b.
Die Fig. '7, 7 a und 7 b stellen den elastischen Körper dar, in welchem die eingeschlossene
Luft die Federung herstellt; derselbe besteht aus der Kugel F aus dehnbarem Kautschuk, welche
mit einer zur Aufnahme eines Ventils K bestimmten kleinen Oeffnung / versehen ist.
Das Ventil hat den Zweck, Luft in das Innere des elastischen Körpers einzulassen und
ermöglicht zugleich, den Druck der eingeschlossenen Luft nach Belieben und jederzeit zu reguliren
und somit eine Luftdruckfeder herzustellen, deren elastische Widerstandskraft durch den
Luftdruck regulirbar ist, was ganz besonders bei Anwendung auf Fahrräder und andere leichte
Fuhrwerke von grofsem Vortheil ist.
. Die Fig. 7 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Mitte der Kugel und verdeutlicht die Ausbildung der Wandung, welch letztere unten am stärksten ist und nach oben hin abnimmt.
. Die Fig. 7 zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Mitte der Kugel und verdeutlicht die Ausbildung der Wandung, welch letztere unten am stärksten ist und nach oben hin abnimmt.
Die Fig. 7 a stellt einen Ueberzug G aus Leinwand, Baumwoll- oder anderem Gewebe,
Tricot und dergl. dar, welcher dazu dient, die Ausdehnung der Kugel in gewisse
Grenzen einzuschränken und doch'jeder Formveränderung
der Kautschukwand zu folgen.
Dieser Ueberzug aus nicht elastischem Material kann auch mit dem Kautschuk ein
Ganzes bilden und als Oberflächenschicht durch Nähen, Steppen, Leimen oder auf andere Weise mit dem Kautschuk verbunden
werden.
Das Ventil K ist in bekannter Weise construirt.
Die Fig. 7 b ist eine gleiche Ansicht des Ueberzuges wie die Fig. 7, zeigt jedoch noch
die aus der Kugel herausragende Röhre des Ventiles K; aufserdem ist der Ueberzug mit
einer Lederverstärkung oder mit Kautschuk versehen.
Fig. 8 ist ein Schnitt durch die Büchse und zeigt die Gesammtanordnung.
Wie ersichtlich, befindet sich unterhalb des Kopfes E eine Unterlegscheibe E1, welche, aus
Leder oder anderem Material hergestellt, dazu dient, das etwaige Aufschlagen des Kopfes auf
die Führungshülse C zu schwächen.
Bei dieser Gesammtanordnung ist für die Führung der Stange D eine der einfachsten Anordnungen
gewählt, es können aber alle beschriebenen und dargestellten Combinationen ebenfalls auf Fig. 8 Anwendung finden.
In dem Deckel A ist eine kreisrunde Rinne ausgedreht, welche den Zweck hat, die elastische
Kautschukwand der Kugel nach dem Mittelpunkt festzuhalten, wenn man die Schraube S
(Fig. 8 a) auf dem Gewinde des Rohres K anzieht.
Die Fig. 8 a zeigt eine äufsere Ansicht der Gesammtanordnung der Fig. 8.
Die Fig. 9 stellt mehrere elastische Körper ^Ti p-2 ps dar, welche durch eine Stange D
zusammengeprefst werden. Letztere ist durch den Deckel .A1 der Büchse B1 eingeführt.
In den Fig. 9 a und 9 b ist ein elastischer Körper F dargestellt, welcher durch eine Stange D
gedrückt wird, deren Kopf verschiedene Gröfse haben kann. Auf diese Weise kann der Druck
auf den Körper je nach der Verwendungsweise der Luftdruckfeder verändert bezw. regulirt
werden.
Die Fig. 10 und 11 zeigen die Verbindung
zweier Luftdruckfedern vermittelst einer einzigen Leitung, welche von einem gemeinschaftlichen
Centralpunkt ausgeht.
Die Fig. 10 zeigt die Anwendung eines einzigen Ventiles V für beide Federn. Dasselbe ist auf
die Verbindungsmuffe U gesetzt, in welcher die beiden von den Schrauben S kommenden
Leitungen T sich vereinigen.
Die Fig. · 11 dagegen zeigt die Anwendung
von zwei Ventilen S1 S\ deren Leitungen T1
zu der gemeinschaftlichen Muffe U1 gehen. An letzterer ist der Verschlufs V1 angeordnet.
Dieselben Anordnungen lassen sich ebenso gut auf 3,4 und mehr Luftdruckfedern,
welche mit einem gemeinschaftlichen Centralpunkt verbunden sind, übertragen.
Im ersten Falle, Fig. 10, gleichen sich die
Wirkungen der Luftdruckfedern hinsichtlich der Elasticitätskraft gegenseitig aus.
Die Anordnung Fig. 11 bietet den Vortheil,
dafs man das Verbindungsrohr abnehmen kann, ohne dafs die beiden Luftdruckfedern hierdurch
beeinflufst werden. Diese doppelte und vielfache Luftdruckfeder eignet sich besonders für
gewisse Anwendungen bei dem Fahrrad. Die Luftdruckfeder im allgemeinen wird mit Vortheil
am Rahmen, an den Gabeln und zwischen dem Rahmen und den Achsen der Räder angewendet,
wodurch dieselben Vortheile erreicht werden, wie durch den Luftpolsterstreifen, der durch
die Luftdruckfedern gänzlich überflüssig wird.
Die Fig. 12 bis 16 veranschaulichen die Art
und Weise, wie die Luftdruckfeder bei Fahrrädern zweckmäfsig Verwendung findet.
A bezeichnet wieder den Deckel, B das Gehäuse, C das Führungsstück und D die bewegliche
Stange.
In Fig. 12 ist links die Feder am Vorderrade und in Fig. 13 am Hinterrade angeordnet.
Die sonst gebräuchliche Gabel ist auf eine gewisse Entfernung abgeschnitten und trägt
bei K1 gelenkartig beweglich eine zweite Doppelgabel J1 K1 L\
L1 ist der Angriffspunkt der mit P K1 Z,1 gelenkartig
verbundenen Stange D1, welche in den vermittelst Zapfen iV1 im Gabelgestell drehbar
gelagerten Gehäuse B1 sich federnd hin-
Claims (1)
- und herbewegt (s. Fig. 12 und 14). Die vom Rade M1 auf die Achse /' übertragenen Stöfse werden sonach durch das Spiel der Doppelgabel I1 K1 Lr abgeschwächt.Die Fig. 13 und 15 zeigen Rückansichten der Federanordnung am hinteren Rade, entsprechend der rechten Seite von Fig. 12, und zwar ist in Fig. 13 nur eine einfache Feder, in Fig. 15 dagegen eine Doppelfeder angeordnet.Die Büchse B ist in Fig. 13 vermittelst seitlicher Zapfen y drehbar im Rahmentheile G1 G1 gelagert, während die federnde Stange D direct mit der Hinterradgabel O verbunden ist.In Fig. 15 sind beide Gehäuse B durch einen gemeinschaftlichen Zapfen χ χ verbunden, welcher gelenkartig von dem Arme/1 des Rahmentheiles F1 umfafst wird.Jede der beiden Stangen D ist getrennt mit einer Gabelhälfte O verbunden.An Stelle der in den Fig. 12 bis 15 gewählten Anordnungen können auch beliebige andere Anordnungen getroffen werden, welche jedoch der Hauptsache nach obigen gleich kommen; es kann z. B. die Anordnung des Vorderrades am Hinterrade und umgekehrt ausgeführt oder aber die Luftdruckfeder zwischen den Rahmentheilen und den Achsen etc. eingeschaltet werden. In Fig. 16 ist eine Anwendung bei dreirädrigen Fahrrädern angedeutet, welche im wesentlichen mit obigen übereinstimmt.Patεnt-Ansprüche:i. Eine Luftdruckfederung für Fahrräder, dadurch gekennzeichnet, dafs eine mit dem Fahrradgestell verbundene Druckstange (D) auf einen in einer Büchse (B) gelagerten, mit Prefsluft gefüllten elastischen Ball (F) wirkt, welcher die Stöfse aufnimmt, und dessen Federkraft dem Gewicht des Fahrenden entsprechend durch Einpumpen von Luft geregelt werden kann.
Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Luftdruckfederung, bei welcher die Federkraft dadurch geregelt werden kann, dafs die Druckstange (D) mit verschieden ■ grofsen Druckknöpfen (E) versehen wird. Eine Ausführungsform der unter 1. gekenn - ■ zeichneten Luftdruckfederung, bei welcher zwei oder mehrere Luftdruckfederri durch eine gemeinschaftliche Leitung mit einander verbunden sind, so dafs durch Einpumpen von Luft sämmtliche Federn gleichmäfsig gespannt werden, wobei entweder jeder Ball mit einem Rückschlagventil versehen oder ein solches in die Leitung eingeschaltet ist (Fig. 10 und 11).Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Luftdruckfederung, bei welcher die Büchse (B) in Zapfen drehbar gelagert und die Druckstange (D) mit einer in der Radgabel (K1) drehbaren Gabel (L1) gelenkig verbunden ist (Fig. 12 und 14).
Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Luftdruckfederung, bei welcher zwei Büchsen (B) durch einen gemeinschaftlichen Mittelzapfen verbunden sind und an jeder Feder eine Gabelhälfte angreift (Fig. 15 und 16).Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE73216C true DE73216C (de) |
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ID=346364
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT73216D Expired - Lifetime DE73216C (de) | Luftdruckfederung für Fahrräder |
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DE (1) | DE73216C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2004020273A1 (de) * | 2002-08-29 | 2004-03-11 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verschiebelager und motorradgabel mit einem solchen verschiebelager |
-
0
- DE DENDAT73216D patent/DE73216C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004020273A1 (de) * | 2002-08-29 | 2004-03-11 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verschiebelager und motorradgabel mit einem solchen verschiebelager |
US7168725B2 (en) | 2002-08-29 | 2007-01-30 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Displacement bearing and motorcycle fork having such a displacement bearing |
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