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Gießform aus übereinandergeschichteten plattenförmigen Formteilen
Zusatz zum Patent 722 743 Die vorliegende Erfindung betrifft eine zweckmäßige
Weiterentwicklung der Vorrichtung bzw. Gießform zum Herstellen von gegossenenKurbelwellen
nach Patent 7227q.3 und befaßt sich mit demHerstellen von Gießformen für solche
Kurbelwellen, deren Wangen gegeneinander um jeweils i2o° versetzt angeordnet sind.
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Für solche Kurbelwellen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, jeden
nur den Formhohlraum für einen Kurbelwellenabschhitt aufnehmenden Teil der Formplatte
als gleichseitiges Dreieck auszubilden. Zwei Teile können mit einer Seitenfläche
zur Bildung einer Formplatte aneinandergelegt werden, wobei aus diesen Seitenflächen
in beliebiger Weise .die sich im übereinandergeschichteten Stapel zu einem von oben
nach unten durchgehenden Gießkanal ergänzenden Eingußöffnungen ausgespart sind.
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Auf diese Weise werden, wie weiter unten noch näher erläutert wird,
die Formarbeit bzw. die Formeinrichtung für die einzelnen Formplattenteile nochmals
vereinfacht und gegenüber zylindrischen Formplattenteilen, wie sie gemäß dem Hauptpatent
Verwendung .finden können, bei gleichen Kurbelwellenabmessungen geringere Formstoffmengen
benötigt. Auch lassen sich Formplatten, die ein gleichseitiges Dreieck -bilden,
auf kleinerem Raum zum Trocknen bzw. Erhärten zusammenlegen wie zylindrische Formplatten,
so daß also auch der Platzbedarf verringert wird.
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Zweckmäßig wird jede Formplatte aus sechs je ein gleichseitiges Dreieck
bildenden Teilen zusammengesetzt, und zwar zu einem regelmäßigen Sechseck, und dabei
in der Mitte eine Eingußöffnung ausgespart, wobei alle Formteile von einem Gießkasten
umschlossen sind, dessen Innenform regelmäßig sechseckig ausgestaltet ist. Auf diese
Weise lassen sich gleichzeitig sechs Kurbelwellen mit um 12o0 gegeneinander versetzten
Wangen herstellen bzw. gießen.
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Neben der Verringerung der Formstoffmenge und dem geringen Platzbedarf
solcher Formplattenteile, worauf weiter oben bereits hingewiesen worden ist, wird
außerdem das Neben- und Aufeinanderschichten der einzelnen Formplattenteile weiter
erleichtert, weil nicht allein vorstehende Teile o. dgl. fehlen, sondern das Aneinanderlegen
an den
Seitenflächen der gleichseitige Dreiecke bildenden Formplattenteile
erfolgt und daher außerordentlich leicht vorgenommen werden kann. Mit Hilfe der
im Mittelpunkt des regelmäßigen Sechseckes liegenden Eingußöffnung, die aus entsprechenden
Aussparungen der einzelnen Formplattenteile gebildet wird, ergibt sich die richtige
gegenseitige Lage, so daß auch die Gießformen für jeweils sechs Kurbelwellen mit
um 12o° versetzten Kurbelwangen bzw. Kurbelzapfen außerordentlich einfach und schnell
aufgebaut werden können.
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Da die Mehrzahl der insbesondere für den Kraftwagenbau benötigten
Kurbelwellen um 1200 gegeneinander versetzte Kurbelwangen aufweisen, stellt die
vorliegende Erfindung eine sehr bedeutsame Weiterentwicklung auf dem Gebiete der
Herstellung von gegossenen Kurbelwellen dar, der neben einem erheblichen technischenFortschritt
auch eine große wirtschaftliche Bedeutung zukommt.
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Die Erfindung betrifft ferner noch eine Vorrichtung zum Herstellen
der einzelnen ein gleichseitiges Dreieck bildenden Formplattenteile. Die Vorrichtung
besteht erfindungsgemäß aus einem Formkasten, dessen innere Umrißlinien ein gleichseitiges
Dreieck ergeben, mit einem die Konturen des abzuformenden Kurbelw,ellent@eil,es
aufnehmenden höhenv erschieblichen Boden und einem Einsatzkörper, der je nach der
gewünschten Winkellage der Kurbelwange an einer Stelle, zweckmäßig an ,einer Ecke
des Formkastens, zum Abformen des Eingusses bzw. eines Teiles desselben eingesetzt
werden kann.
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Diese Einsatzkörper können jede geeignete Form aufweisen, sind jedoch
zweckmäßig ebenfalls als gleichseitige Dreiecke mit entsprechend gegenüber dem gesamten
Formhohlraum verkleinerten Seitenlängen ausgebildet, so daß später beim Zusammensetzen
bzw. Aufeinanderstapeln der einzelnen Formplattenteile zu jeweils ein regelmäßiges
Sechseck ergebenden Formplatten ein von oben nach unten durchgehender Eingußkanal
von ebenfalls regelmäßig sechseckigem Querschnitt gebildet wird.
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Beim Einformen der einzelnen Formplattenteile in dem ein gleichseitiges
Dreieck bildenden Formkasten braucht also zur Änderung der Winkellage der auf dem
höhenverschieblichen Formkastenboden aufgesetzten Wangen- bzw.Zapfenkonturen eines
bestimmten Kurbelwellenabschnittes gegenüber einem nachfolgenden Abschnitt lediglich
der einen Teil. des Eingußtrichters bzw. der Eingußöffnung abformende Einsatzkörper
an einer anderen Stelle, bei sechsteiligen Formplatten in einer anderen Ecke des
Formkastens eingesetzt zu werden, so daß jedes Verdrehen des Bodenteiles mit den
abzuformenden Kurbelwellenkonturen gegenüber dem eigentlichen Formlvasten, wie das
gemäß dem Hauptpatent noch erforderlich ist, in. Weg-; fall kommt.
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Es ist also auch die Formvorrichtung für die einzelnen Formplattenteile
nochmals vereinfacht, so daß insgesamt nichtnurgeringere Formstoffmengen gebraucht
werden und ein vereinfachter Aufbau der gesamten Stapelform sowie leichtes Gießen
erreicht sind, sondern auch die eigentliche Formarbeit für die einzelnen Formplattenteile
und die Anforderungen an die Aufmerksamkeit der mit der Ausführung des Formens und
dem Aufbau derStapelform beschäftigtenArbeiter wesentlich verringert sind.
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Der Aufbau der Stapelform kann dadurch noch weiter erleichtert werden,
daß erfindungsgemäß 'auch der Gießkastenboden geteilt ist, und zwar entsprechend
der Trennfuge der schwenkbaren bzw. aneinanderklappbaren Teile des Gießkastens.
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An Hand des in beiliegender Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispicles
wird die Erfindung weiter erläutert.
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Es stellt dar: Abb. i die Vorrichtung zum Herstellen der Formplattenteile
in Draufsicht, Abb. 2 den Schnitt nach A-B der Abb. i und Abb. 3 den Gießkasten
in Draufsicht.
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Alle in Übereinstimmung mit dem Ausführungsbeispiel nach dem Hauptpatent
auch vorliegend zu gleichen Zwecken bestimmten Teile sind mit den gleichen Hinweiszahlen
bezeichnet. So ist der Formkasten, in welchem die einzelnen Formplattenteile für
die Stapelform abgeformt werden, mit i bezeichnet und ruht auf dem Traggestell 3.
In Abänderung des im Hauptpatent dargestellten Ausführungsbeispieles des Formkastens
i weist dieser eine sich zu einem gleichseitigen Dreieck ergänzende Umrißlinie auf,
so daß die darin abgeformten Teile der Formplatten ebenfalls gleichseitige Dreiecke
bilden. Die abzuformenden Konturen der jeweiligen Kurbelwelle 7 sind am Boden mit
zwei Zapfen 8 auf einem auf und ab bewegten und gegen Verdrehen gesicherten Führungskörper
6 auswechselbar eingesetzt, so dali jede beliebige Kurbelwellenform einfach durch
Auswechseln des Bodens bzw. der Konturenteile 7 in ein und demselben Formlasten
abgeformt werden können, vorausgesetzt, daß die Kurbelwellen etwa gleichen Durchmesser
haben.
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Ist ein Xurbelwellenteil abgeformt, so wird der Führungskörper mit
dem Formkastenboden so weit angehoben, bis sich die abgeformte Platte leicht abheben
läßt.
Die Kurbelwellenkonturen 7 bzw. der Formplattenboden brauchen
imGegensatz zum Hauptpatent nicht mehr gegenüber dem Formkasten verdreht zu werden,
um die verschiedenen Winkellagen der einzelnen Kurbelzapfen gegeneinander auf der
gleichen Formeinrichtung abzuformen. Diese Änderung der Winkellage wird erfindungsgemäß
durch Einsatzkörper, wie etwa den Einsatzkörper i8, erreicht. Diese Einsatzkörper
dienen gleichzeitig als Eingußöffnung oder auch Teile derselben und werden beim
Zusammenbau so neben- und iibereinander aufgeschichtet, daß sich ein von oben nach
unten durchgehender Gießkanal ergibt, so daß also auf diese einfache Weise der richtige
Aufbau der Stapelform gewährleistet ist. Im geschilderten Ausführungsbeispiel (v
g1. Abb. 3) ist das gleichzeitige Herstellen bzw. Abgießen von sechs Kurbelwellen
mit um iao° gegeneinander versetzten Kurbelwangen dargestellt,. und es ist zu sehen,
daß die aus j e sechs solcher im Formkasten i abgeformten Formplattenteile gebildeten
Formplatten zu regelmäßigen Sechsecken zusammengelegt sind. Zum Herstellen der Formplattenteile,
die nach dem Zusammenbau mittige Eingußöffnungen ergeben sollen, ist es erforderlich,
den Einsatzkörper 18 je nach der gewünschten Lage der Kurbelwangen bzw. -zapfen
im Formkasten i in die entsprechenden Ecken i g, 2o oder 21 des Formkastens i einzusetzen.
Die so abgeformten Formplatten brauchen dann beim Aufbau der Stapelform nur so aneinander
bzw. übereinander aufgeschichtet zu werden, daß sich in der Mitte der einzelnen
aus sechs Einzelteilen zusammengesetzten Formplatten der im Ausführungsbeispiel
ebenfalls im Querschnitt ein regelmäßiges Sechseck aufweisende, von oben nach unten
durchgehende Eingußkanad 12 ergibt.
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Die möglichen Lagen der Kurbelwangen bzw. Kurbelzapfen sind in gestrichelten
Linien in der Abb. 3 schematisch eingezeichnet, und es ergibt sich daraus ohne weiteres,
daß es möglich ist, sechs gegebenenfalls kongruente Kurbelwellen in einem einzigenGießkasten
14 herzustellen, der jeweils aus sechs Teilen bestehende, übereinander aufgestapelte
Formplatten mit einer ebenfalls ein regelmäßiges Sechseck bildenden Umrißlinie ig
fest umschließt.
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Der Gießkasten 14 .ist zweiteilig, und beide Teile sind um den Zapfen
13 verschwenkbar, so daß nach dem Gießen einfach durch Aufklappen die hergestellten
sechs Kurbelwellen freiliegen. Die nicht dargestellte Grundplatte des Gießkastens
14 ist entsprechend der Trennfuge 20 geteilt ausgeführt, so daß die einzelnen Formplatten
in einfachster Weise auf diesen Bodenteilen aufgeschichtet und durch Aneinanderklappen
der beiden Hälften des Gießkastens 14 auf der Trennfugenfläche 2o zur Anlage aneinanderkommen.
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Es können mit Hilfe des gemachten Vorschlages zwei und mehr Kurbelwellen
gleichzeitig hergestellt werden, wobei die Formplatten selbst mit jedem bei der
Gießereiindustrie gebräuchlichen Formstoffe, wie Sand, Schamotte, Zement, allein
oder in Mischung miteinander oder mit anderen Stoffen, wieSchlackenwolle, zerkleinertenSchlakken
.u. dgl., abgeformt werden können, und zwar von Hand oder auch maschinell, etwa
durch Blasen, je nach den Umständen und den vorhandenen Einrichtungen.