DE729726C - Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Magnesiazementen - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Magnesiazementen

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DE729726C
DE729726C DEB190982D DEB0190982D DE729726C DE 729726 C DE729726 C DE 729726C DE B190982 D DEB190982 D DE B190982D DE B0190982 D DEB0190982 D DE B0190982D DE 729726 C DE729726 C DE 729726C
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urea
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formaldehyde
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Dr Phil Karl Brandt
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PHIL KARL BRANDT DR
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PHIL KARL BRANDT DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B24/00Use of organic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. plasticisers
    • C04B24/24Macromolecular compounds
    • C04B24/28Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • C04B24/30Condensation polymers of aldehydes or ketones
    • C04B24/307Urea-formaldehyde condensation polymers
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/30Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing magnesium cements or similar cements
    • C04B28/32Magnesium oxychloride cements, e.g. Sorel cement

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Magnesiazexnenten Zur Verbesserung der Eigenschaften von. Üagnesiazementen, insbesondere zur Erzielung festerer, elastischerer und dabei wasserbeständigerer Produkte, wurden schon Zusätze harz-und leimartigen Charakters vorgeschlagen. Die praktisch in erster Linie in Frage kommenden Zusätze dieser Art besitzen Wasserlöslichkeit und können naturgemäß dem Magnesiazement keine völlige Wasserunempfindlichkeit verleihen. Die Benutzung wasserunlöslicher Harz-und Leimstoffe ist schwierig; ihre homogene Verteilung in den Zementmassen ist nur unter Zuhilfenahme organischer Lösungsmittel möglich. Im ganzen genommen beeinträchtigen alle organischen Stoffe von Harz- oder Leimcharakter zufolge ihrer kolloiden Natur schon bei verhältnismäßig kleinen Zusatzmengen den. Abbindeprozeß von Magnesiazementen, so daß weiterreichende Verbesserungswirkungen auf diesem Wege nicht zu erzielen sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß Magnesiazemente in ihren Eigenschaften außerordentlich verbessert werden können, wenn- die Verarbeitung in Gegenwart von Harnstoff und Formaldehyd vorgenommen wird. Diese Stoffe sind bekannt als Ausgangsmaterial für die Harnstoff-Formaldehyd-Kunstharze, die sog. Aminoplaste: Vorliegende Erfindung beschränkt sich aber auf die Zuführung niedermolekularer, d. h. noch nicht wesentlich kondensierter Harnstoff-Formaldehyd-Gemische, die noch keinerlei Kunstharz- bzw. Kolloidcharakter aufweisen und die jedenfalls den Abbindeprozeß von Magnesiazement in, keiner Weise zu beeinträchtigen vermögen. Wesentliches Erfordernis der neuen Verfahrensweise ist ferner die Anwendung von Arbeitsbedingungen, unter welchen das Harnstoff-Formaldehyd-Gemisch im Anschluß an den Abbindeprozeß in den Magnesiazementmassen einer Umwandlung im Kunstharz unterliegt. Diese Harzbildung verleiht, .indem sie das Material in seinem feinsten Gefüge homogen durchdringt und alle Poren dichtet und verklebt, -den Produkten erst die wesentlichen neuen Eigenschaften. Maßgeblich für- den Eintritt einer Harzbildung ist einesteils die Gegenwart von Verharzungskatalysatoren von für die Harnstoff-Form:aldehyd-Kondensation geeigneter Natur, wie sie in Form z. B. alkalischer oder saurer Mittel oder ähnlich wirkender Stoffe, z. B. salzartiger Natur, zahlreich bekannt sind, andernteils die Zuführung von Wärme. Man kann mit Hilfe sehr wirksamer Katalysatoren bereits in der Kälte in ausreichend kurzer Zeit zum Endprodukt gelangen, wie man anderseits auch lediglich durch entsprechend bemessene Hitzeeinwirkung zum Ziel kommen kann. Ani-wirksamsten erweist sich naturgemäß die gleichzeitige Anwendung beider Hilfsmittel.
  • Man kann bei dem neuen Verfahren an Stelle von Harnstoff auch dessen Derivate, insbesondere Thioharnstoff, verwenden oder aber Stoffe, wie Calciumcyanamid, die durch hydrolytische Spaltung Harnstoffe liefern. Ebenso kann Formaldehyd durch äquivalentes Produkt, wie Hexamethylentetramin, vertreten werden. Schließlich können Harnstoffe und Formaldehyd auch in Gestalt der Methylolharnstoffe oder analoger Verbindungen von noch niedermolekularer Natur in Anwendung gebracht werden. Auszuscheiden für die Verwendung in dem neuen Verfahren sind hingegen alle solche Harnstoff--Formaldehyd-Kondensationsprodukte, die zwar noch Wasserlöslichkeit besitzen, aber bei Vorhandensein merklicher Viscosität bereits als ausgesprochene Emulsionskolloide von höhermolekularer Natur anzusprechen sind.
  • Hinsichtlich der anzuwendenden Mengenverhältnisse von Harnstoff und Formaldehyd dienen die für die Harzbildung erforderlichen bekannten Proportionen als Richtlinien; vorteilhaft ist die Benutzung der in diesem Rahmen verbleibenden verhältnismäßig harnstoffreichen Gemische. Näch einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird, der Magnesiazement zunächst mit Harnstoff allein oder .mit Harnstoff und einer unzureichenden Formaldehydmenge verarbeitet und der weiter benötigte Formaldehyd nachträglich durch Tränken oder Tauchen oder gasförmig der verformten Masse zugeführt. Hierbei benutzte F6rmaldehydlösungen erhalten zweckmäßig einen kleinen Harnstoffzusatz, der dem Wiederh erauslösen von Harnstoff au den Magnesiazem,entmassen entgegenwirkt.
  • Man hat also zur Durchführung des Verfahrens dem Magnesiazement beim Anmischen, zweckmäßig durch Auflösen in der Magnesiumchloridlauge, Harnstoff und Formaldehyd bzw. analoge Produkte zuzufügen, vorzugsweise auch einen geeigneten; den Zementbestandteilen gegenüber indifferenten Katalysator in geringer Menge; und die verformte Masse nach dem Abbinden, gegebenenfalls unter Wärmezuführung, dem Verharzungsprozeß des enthaltenen Harnstoff-Formaldehyd-Gemisches zu überlassen.
  • Die normalerweise anzuwendenden Mengen von Harnstoff und Formaldehyd liegen, je nach dem Ausmaß der erstrebten Materialverbesserung, im Bereich von i bis io% des Trockengewichtes der Magnesiamassen. Hiermit lassen sich die Magnesiazementmassen für alle bekannten Verwendungszwecke im Baugewerbe und für Formteile und überhaupt für alle normalen Beanspruchungen his zum höchsten Grade vervollkommnen. Mit darüber hinausgehenden Zusatzmengen lassen sich noch weitergehende Verbesserungen erzielen, deren Ergebnis ein sehr bruchfestes, elastisches und widerstandsfähiges Material ist, das als neuartiger Kunststoff angesprochen werden kann. Dieses Material läßt sich in jeder Weise mechanisch bearbeiten und kann, in geeigneter Weise vorgeformt, zu vielfältigen Verwendungszwecken weiterverarbeitet werden.
  • Bei der Wärmekondensation von Magnesiazementmas.sen gemäß dem Verfahren muß darauf geachtet werden, daß ein vorzeitiges Austrocknen der Massen verhütet wird, welches den abschließenden Verfestigungsprozeß beeinträchtigen würde. Man arbeitet zu diesem Zweck z. B. in einer geeignet regulierten abgeschlossenen Wasserdampfatmosphäre.
  • Selbstverständlich lassen sich in dem neuen Verfahren alle für Magnesiazemente geeigneten Zusatzstoffe, wie Füllstoffe, Farbstoffe, gegebenenfalls auch Weichmachungsmittel, verwenden. Ebenso kann von allen für die Verarbeitung von Magnesiazementen bewährten Maßnahmen bzw. auch apparativen Hilfsmitteln in jeder Weise Gebrauch gemacht werden.
  • Die Erfindung beseitigt die Mängel, die den Magnesiazementen bisher anhafteten und ihre Verwendung erschwerten; die gesteigerten Festigkeitseigensebaften der neuen Produkte dürften in Verbindung mit ihrer Feuchtigkeitsunempfindlichkeit dem billigen und reichlich zur Verfügung stehenden Rohstoff Magnesiazement überhaupt weitergehende Verwendungsgebiete erschließen. Wesentliches Ergebnis des Verfahrens ist daneben die Gewinnung eines neuen Kunststoffes von interessanten Eigenschaften.

Claims (1)

  1. PATI?NTANSPRUCH Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Magnesiazement:en, dadurch gekennzeichnet, daß den Magnesiazementmassen vor oder bei der Verarbeitung Harnstoff, Harnstoffderivate oder Produkte, die unter Verarbeitungsbedingungen derartige Stoffe liefern, und ferner vor, bei oder nach der Verarbeitung noch Formaldehyd oder diesem äquivalente Produkte, vorteilhaft schließlich auch noch geeignete Verharzungskatalysatoren zugeführt vierden, und daß die genannten in niedermolekularem Zustande vorliegenden Stoffe nach dem Abbindeprozeß in den Magnesiazem-entmassen,gegeb,enenfalls unter Wärm;eianwendung, der Verharzung überlassen werden.
DEB190982D 1938-03-10 1938-03-10 Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Magnesiazementen Expired DE729726C (de)

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