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Elektromotorischer Antrieb, insbesondere für Bühnenstellwerke Zusatz
zum Patent 726 817
Im Hauptpatent ist ein elektromotorischer Antrieb für Bühnenstellwerke
angegeben, durch den es ermöglicht werden soll, eine Geschwindigkeitsregelung von
einem gegebenen' Höchstwert bis zum Stillstand herab zu erzielen. Gemäß dem Hauptpatent
wird die Regelung der Geschwindigkeit dadurch bewirkt, daß dem Antriebsmotor Stromstöße
zugeführt werden, deren Dauer oder Amplitude innerhalb weiter Grenzen einstellbar
ist. Wird dem Motor ein zerhackter Speisestrom in Gestalt kleiner Stromstöße zugeführt,
so ergibt sich ein ganz langsamer Lauf, der infolge der Massenträgheit völlig gleichmäßig
ausfällt. Wenn die Stromstöße stetig verlängert werden, so ergibt sich eine gleichmäßige
Beschleunigung. Es lassen. sich auf diese Weise beliebige Geschwindigkeitswerte
einstellen. Die Höchstgeschwindigkeit wird dann erreicht, wenn die Stromstöße so
dicht aufeinanderfolgen, daß sich praktisch ein ununterbrochener Speisestrom und
damit die Normaldrehzahl des Motors einstellt. Mit einer Geschwindigkeitsregelung
der im Hauptpatent beschriebenen Art kommt man jedoch nicht in allen Fällen aus,
besonders dann nicht, wenn es sich um einen Antriebsmotor verhältnismäßig großer
Leistung handelt. Es sind dann nämlich an der die Stromstöße erzeugenden Kontakteinrichtung
Funkenbildung und starker Kontaktbrand zu erwarten, denen mit dem Parallelschalten
von Kapazitäten zu den Kontakten oder mit dem Einschalten eines festen Vorschaltwiderstandes
in den Stromkreis des Motors nicht ausreichend begegnet werden kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß außer den Kontakten, die zur Erzeugung
der Stromstöße dienen, weitere Kontakte vorgesehen sind, die für die Schaltung .von
Anlaßwiderständen im Stromkreis des Antriebsmotors bestimmt sind. Wird bei laufendem
Hilfsmotor, der die Kontakteinrichtung antreibt, der Handhebel zur Geschwindigkeitsregelung
allmählich ausgelegt, so gehen die Stromstöße zunächst über den Anlaßwiderstand.
Bei Weiterbewegung des Steuerhebels kommen die weiteren Kontakte in Berührung und
bewirken
ein Kurzschließen der Widerstände oder einzelner Widerstandsteile.
Gewisse Schaltstellungen des Handhebels entsprechen somit bestimmten Geschwindigkeiten
des Antriebsmotors. Durch das zuletzt in Berührung kommende Kontaktpaar werden dem
Motor schließlich Stromstöße unmittelbar zugeführt, und diese Stromstöße lassen
sich dann nach und nach so verdichten bzw. verlängern, daß sich ein stetiger Speisestrom
ergibt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Abb.
i zeigt die grundsätzliche Schaltung unter Verwendung einer Einrichtung mit schwingenden
Kontakten, während Abb. 2 eine weitere Kontakteinrichtung zur Erzielung des erfindungsgemäßen
Schaltverfahrens veranschaulicht.
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In Abb. i bedeutet i ein Gleichstromnetz, 2 den Hauptschalter, 3 einen
Hilfsmotor, 4. die Kontakteinrichtung zur Erzeugung der Stromstöße bzw. zum Kurzschließen
des Anlaßwiderstandes, 5 den Antriebsmotor und 9 den Anlaßwiderstand. Wenn der Schalter
:2 geschlossen wird, so wird damit der Hilfsmotor 3 an das Netz i gelegt. Der Kontaktsatz
6 wird durch den Hilfsmotor 3 in eine schwingende bzw. hin und her gehende Bewegung
gebracht, was durch die Pfeile allgedeutet ist. Die Kontakte 6 berühren indessen
keinen Kontakt der Reihe 7 oder B. Durch den nicht mit abgebildeten Steuerhebel
kann der gesamte Kontaktsatz 7 oder 8 in Richtung des Kontaktsatzes 6 bewegt werden.
Bei einem bestimmten Ausschlag des Handhebels werden der Kontakt 7b, von dem Kontakt
6G und gleichzeitig der Kontakt 7" voll 6« berührt. Damit werden dem Motor 5 Strom-
;, Stöße auf folgendem Wege zugeführt: Positiver Netzpol i, Schalter 2, Kontakt
71, Kontakt 6b, Anlaßwiderstand 9, Kontakt 6e, Anker des Motors 5, Kontakt
6, Kontakt 7" zum negativen Netzpol. Der Anker des Motors 5 erhält somit
Stromstöße bestimmter Größe über den ganzen Anlaßwiderstand und läuft j mit einer
den Verhältnissen entsprechenden Drehzahl um.
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Bei Weiterbewegung des Steuerhebels wird der Kontaktsatz 7 den Kontakten
6 noch mehr genähert, so daß die Kontakte 7,
und 6, in Berührung kommen. Hierdurch
werden die Kontakte 7b und 6l, wirkungslos, da sie durch die Kontakte 7, und 6,
kurzgeschlossen sind. Die erste Stufe des Widerstandes 9 ist somit kurzgeschlossen.
Bei Weiterbewegung des Handhebels in der gleichen Richtung kommen .weiterhin die
Kontakte 7 d und 6, und schließlieh die Kontakte 7e und 6, in Berührung.
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Wenn die Stromstöße durch die Kontakte 7e und 6, bzw. 7,, und
6, vermittelt werden, befindet sich kein Anlaßwiderstand mehr im Stromkreis
des Motors 5, der Motor erhält aber immer noch Stromstöße und läuft daher nicht
mit voller Geschwindigkeit. Soll die volle Drehzahl des Motors 5 nicht erreicht
werden, sondern die Geschwindigkeit aus irgendwelchen Gründen auf ein bestimmte
Maß beschränkt bleiben, so sind die Kontakte 7 und 8 bzw. der Handhebel mit entsprechenden
Anschlägen zu versehen. Andernfalls können die Kontakte 7 oder 8 den Kontakten 6
so weit genähert werden, daß sie mit diesen die hin und her gehende Bewegung mitmachen
und somit einen fortlaufenden Kontaktschluß bewirken. In dieseln l=alle läuft der
Motor 5 mit seiner vollen Drehzahl.
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Der Antrieb der Kontakteinrichtung 4 durch den Hilfsmotor 3 gemäß
Abb. i kann durch ein Kurbelgetriebe o. dgl. erzeugt «-erden, in der Weise, wie
dies bereits im Hauptpate:it angegeben ist. Nach Abb.2 und 3 wird der mittlere Kontaktsatz.
durch eine urrunde Walze io ersetzt, die mit den Kontakten 7 und 8 zusammenarbeitet.
Die Walze 6 besteht aus einer Anzahl der Kontakte entsprechenden Zahl von einzelnen
Scheiben a bis f. die voneinander durch Isolationsschichten getrennt sind.
Jede dieser Scheiben arbeitet mit zwei Kontakten der Reihe 7 bzw. 8 zusammen. Die
leitende Verbindung zwischen den Widerstandsanzapfungen und den einzelnen Scheiben
a bis f kann durch Schleifbürsten o. dgl. erfolgen. Die Verschiebung der
Kontaktsätze 7 und 8 erfolgt durch je eine Leite i i, die durch einen nicht mit
abgebildeteli Steuerhebel in der durch die Pfeile gekennzeichneten Richtung bewegt
werden. Zwischen den Leisten i i und den Kontakten sind Federn 12 vorgesehen, durch
die die -Nachgiebigkeit der Kontakte gegenüber der Walze io erzielt wird.