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Verfahren zur Herstellung farbiger Bilder in Projektion Um bewegliche
oder unbewegliche Mehrfarbenprojektionsbilder zu erhalten, ist es bereits bekannt,
nacheinander auf die gleiche lichtempfindliche Schicht die Mehrfarbendiapositive
des wiederzugebenden Gegenstandes zu kopieren. Zusammen mit jedem Teildiapositiv
kopiert man ein mit parallelen Linien versehenes Beugungsraster, welches so angeordnet
ist, daß die Richtung seiner Linien für jedes kopierte Teildiapositiv anders verläuft.
Durch dieses Kopieren erhält man ein Bild, das ein Beugungsraster aufweist und welches
das Licht in ebensoviele Richtungen beugen kann, wie Farben der Mehrfarbenauswahl
vorhanden sind. Die Projektion erfolgt durch Auffangen des nicht gebeugten und Ausnutzung
des gebeugten Lichtes. Bevor das in jeder Richtung gebeugte Licht auf den Projektionsschirm
gelangt, wird es mit der den einzelnen Richtungen entsprechenden Grundfarbe gefärbt.
Dieses Färben geschieht mit Hilfe von Filtern, die in der Ebene aufgestellt sind,
in welcher das Projektionsdiapositiv die gebeugten Bilder der Lichtquelle erzeugt.
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Bei diesem bekannten Verfahren geht jedoch ein großer Teil des auf
das zu prpjizierende Bild fallenden Lichtes verloren. Die Verluste sind im wesentlichen
folgende: r. Vom Projektionsbild aufgefangenes Licht. Das zu projizierende Bild
weist wie alle Beugungsraster mehr oder weniger undurchlässige Stellen auf, die
eine gewisse Lichtmenge auffangen.
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2. Aus dem Projektionsbild kommendes Licht, welches von dem Projektionsobjektiv
nicht gesammelt wird. Infolge der Beugungen gelangen aus dein Projektionsbild Lichtbündel
mit
einem Winkel von I8o'. Das Projektionsobjektiv kann natürlich nur einen Teil dieser
Bündel sammeln.
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3. Ungebeugtes Licht. Das ungebeugte L:clit wird, wie erwähnt, ganz.
aufgefangen,` Dieser Verlust ist sehr wesentlich, denn das gebeugte Licht stellt
nur einen verhältnismäßig geringen Teil des vom Projektionsobjektiv gesammelten
Lichtes dar.
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Die Erfindung geht nun aus von einem Verfahren zur Herstellung farbiger
Bilder in Projektion, bei dem für die Projektion aus einzelnen Farbauszügen gewonnene,
mit lichtbrechenden Elementen besetzte Vorführbilder verwendet werden, und vermeidet
gegenüber dein obenerwähnten Verfahren diese Verluste und zeichnet sich ferner auch
gegenüber dem bekannten Linsenrasterfarbfilmverfahren durch eine günstigere Lichtausbeute
aus. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß auf den Vorführbildern
eine der Zahl der Farbauszüge gleiche Anzahl von Rasterungen verschiedener Richtung
in der Weise aufgebracht wird, daß die Rasterelemente jeweils nur an Stellen der
in dein zugehörigen Farbauszug enthaltenen Schwärzungen; und zwar entsprechend dem
Grad dieser Schwärzungen, vorhanden sind, und daß ferner bei der Projektion dieser
so erhaltenen Vorführbilder am Orte der von der Lichtquelle durch die lichtbrechenden
Rasterelemente und das Projektionsobjektiv entsprechenden verschiedenen Rastereinrichtungen
getrennt voneinander entworfenen reellen Bilder Farbfilter angeordnet werden, welche
den von dem ProjektionsQbjektiv auf dem Schirm erzeugten Bildpunkten ihre Färbung
verleihen.
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Den lichtbrechenden Elementen kann sowohl die Form von Prismen wie
auch von Zylinderlinsen gegeben werden. Die Vorführbilder können völlig durchsichtig
sein, da der Bildaufbau lediglich durch die Lichtbrechung vermittelt wird, wodurch
der oben unter z angeführte Verlust behoben wird. Außerdem kann nian die Neigung
der Prismenflächen . beziehungsweise die Krümmung der Linsen so wählen, daß das
ganze gebrochene Licht in der Winkelöffnung bleibt, die das Projektionsobjektiv
sammeln kann. Dadurch wird auch der unter 2 angeführte Verlust entfernt.
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Daß bei Verwendung der prismatischen Elemente der unter 3 angeführte
Verlust praktisch Null wird, ergibt sich daraus, daß die Prismen das ganze auf sie
fallende Licht brechen und ablenken, wodurch es ganz ausgenutzt wird.
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Die Erfindung sei nun an Hand der Zeichnung näher beispielsweise erläutert.
Dabei ist zwar nur auf eine Dreifarbenauswahl Bezug genommen, jedoch ist die Erfindung
nicht auf eine derartige Farbenauswahl beschränkt, sondern kann auch für andere
Farbenaus-Wahlen durchgeführt werden.
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Der wiederzugebende Gegenstand wird durch drei Filter, von denen jedes
in einer der drei Grundfarben (z. B. rot, grün und blau) gefärbt ist, aufgenommen.
Auf diese Weise erhält man drei Teilnegative, die man kopiert, wodurch die drei
entsprechenden Teildiapositive, nachstehend Rotdiapositiv, Gründiapositiv und Blaudiapositiv
genannt, entstehen. Jedes Diapositiv wird auf eine gaufrierte Schicht aus einem
Kolloid oder einer Mischung lichtempfindlicher Kolloide, die sich auf einem Träger
befinden, kopiert. Die Gaufrierung der lichtempfindlichen Schicht kann nach einem
beliebigen bekannten '`erfahren vollzogen werden; sie muß jedoch derart ausgeführt
werden, daß sie auf der lichtempfindlichen Schicht, auf die z. B. das Rotdiapositiv
kopiert ist., eine Reihe brechender Elemente bildet, deren Richtung anders ist als
die Richtung der brechenden Elemente, «-elche die lichtempfindlichen Schichten,
auf die das Grün- bzw. Blaudiapositiv kopiert ist, aufweisen. Man erhält also drei
Kopien, von denen sich jede auf einer lichtempfindlichen Schicht befindet, auf welche
eine Reihe brechender Elemente gaufriert sind, die zwar alle jeweils auf einer Kopie
die gleiche Richtung haben, jedoch für jede der drei Kopien in jeweils einer anderen
Richtung verlaufen. Diese drei Kopien werden so ausgewaschen, daß das oder die nicht
belichteten Kolloide entweder ganz oder zum Teil entfernt werden. An verschiedenen
Stellen der drei Kopien bleibt also nach dein Auswaschen eine Koloidinenge haften,
die um so größer ist, je stärker die Intensität der Belichtung war. Diese drei nach
irgendeinem bekannten Verfahren gehärteten Kopien stellen drei Matrizen dar, von
denen eine jede die brechenden Elemente nur an den Stellen aufweist, die Stellen
des Gegenstandes entsprechen, für dessen farbige Wiedergabe die Grundfarbe der betreffenden
Matrize benötigt wird. Der mehr oder weniger tiefe Aufdruck der Elemente hängt von
der Menge, in welcher die Grundfarbe zugegen war, ab. Das zu projizierende Bild
erhält man dadurch. daß man die drei Kopien, die als Teilmatrizen dienen, nacheinander
unter genauer übereinanderlagerung der Bildstellen in ein plastisches Material drückt,
«-elches nachher gehärtet wird, Hierzu eignen sich unter anderem auch Materialien,
die an ihrer Oberfläche vorübergehend, z. B. durch Erhitzen, plastisch gemacht werden
können, aber später ihre ursprüngliche Härte wiedergewinnen. 'Man kann die Matrizen
auch gewinnen, indem man die drei Teildiapositive auf nicht gaufrierte lichtempfindliche
Schichten kopiert, diese abwäscht
und auf diesen abgewaschenen
Schichten die Gaufrierung anbringt. Das Endergebnis, das mittels der drei Matrizen
durch Übereinanderdrucken gewonnen wird, ist eine Schicht, die sowohl sofort zur
Projektion wie auch als Matrize zur Herstellung einer beliebigen Anzahl von Bildern
für die Projektion dienen kann.
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Wenn diese Schicht zur Projektion dienen soll, muß die geprägte Schicht
und auch ihr Träger durchsichtig sein. Soll sie aber als Matrize zur Herstellung
weiterer Bilder dienen, so muß für den nötigen mechanischen Widerstand des Trägers
gesorgt werden, was auch für die Träger der Teilmatrizen gilt. Metallbänder haben
sich als sehr geeignete Träger herausgestellt. Was nun die brechenden Elemente,
die bei dieser Arbeitsweise auf das zu projizierende Bild geidruckt werden, anbelangt,
so werden bei Druck von pris= inatischen Elementen identische prismatische Elemente,
bei Druck von linsenförmigen. Eleinenten jedoch aus konvexen Elementen konkave und
aus konkaven konvexe erhalten; dein wird bei Festlegung der Gaufrierungen der linsenförmigen
Elemente auf den Teilinatrizen Rechnung getragen.
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Die Gaufrierungen können auch auf optischem Wege, und zwar durch Belichtung
der zu Baufrierenden lichtempfindlichen Kolloidschicht durch eine durchsichtige
Schicht, deren Oberfläche mit der wiederzugebenden Gaufrierung versehen ist, hergestellt
werden. Die optische Gaufrierung ist sowohl für die Herstellung der Teilmatrizen
wie auch für die unmittelbare Herstellung der Hauptmatrizen verwendbar. Zur Erhaltung
der Teilinatrizen auf optischem Wege kann die Kopierung des Teildiapositivs und
der entsprechenden Gaufrierung sowohl gleichzeitig wie auch nacheinander durchgeführt
werden. Bei Herstellung der Hauptmatrize kopiert man nacheinander auf die gleiche
lichtempfindliche Kolloidschicht die drei Teildiapositive, jedes zusammen mit der
entsprechenden Gaufrierung, woraufhin die belichtete Schicht ausgewaschen und gehärtet
wird. Hierbei können die bekannten Verfahren zur Herstellung von photographischen
Reliefbildern angewandt werden.
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Das erhaltene Bild wird mit einer optischen Vorrichtung projiziert,
die das gebrochene und ungebrochene aus dem Bild tretende Licht sammelt und mit
diesem Licht reelle Bilder der Lichtquelle bildet. Um auf dem Schirm von dem wiederzugebenden
Gegenstand ein Farbbild. zu erhalten, müß das ungebrocheiie Licht aufgefangen und
das gebrochene Licht in der der Richtung seiner Brechung entsprechenden Grundfarbe
gefärbt werden. Diese Färbungen werden durch Filter vollzogen, die in der Bildebene
der reellen Bilder der Lichtquelle oder in der Nähe die-. ser Ebene aufgestellt
sind.
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Um verständlich zu machen, wieso bei diesem Vorgehen auf dem Schirm
ein Farbbild erscheint, sei zunächst auf die Erscheinung verwiesen, die man wahrnimmt,
wenn ein paralleles Lichtbündel auf eine, wie in Abb. z dargestellt, mit einer prismatischen
Gaufrierang versehene durchsichtige Schicht fällt, und zwar ist dies in Abb. z veranschaulicht.
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Es ist in Abb. a A die prismatische gaufrierte Schicht und
O ein Objektiv. Die auf A fallenden Parallelstrahlen werden von den Prismenflächen
gebrochen, wodurch aus A zwei parallele Lichtbündel treten, die beide zur optischen.Achse
in einem bestimmten Winkel a geneigt sind. Jedes dieser beiden Bündel erzeugt in
der Brennebene F des Objektives O ein Bild der Lichtquelle. Auf diese. Weise erhält
man also die beiden Bilder L1 und L1'. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jeder
Gaufrierrichtung, so daß also eine Schicht mit drei verschiedenen prismatischen
Gaufrierungen drei Bildpaare Li, L,', L2, L2', L3, L3 der Lichtquelle ergibt,
die in der in Abb.3 angegebenen Weise angeordnet sind und deren Größe und Form von
der Lichtquelle abhängt. An Hand von Abb. a kann bestimmt werden, wie groß der Winkel
a und welches die Form der Gaufrierungen sein muß, damit das Objektiv alles Licht
sammeln kann.
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Bei dem in Abb. q. dargestellten Fall einer durchsichtigen Schicht
mit einer Gaufrierung aus zylindrischen konvexen Linsenelementen tritt das Licht
aus jedem Linsenelement, auf welches die Lichtstrahlen parallel einfallen, als Lichtbündel
mit einer Winkelöffnung a ß j heraus, wie in Abb. 5 dargestellt ist. Es ist in Abb.5
B die gaufrierte Schicht, O das Objektiv, F die Brennebene des Objektivs. Die äußersten
Strahlen r1, r1', r2, r2 , r3, r31, r4, r4 usw: eines jeden Bündels
sind die an den Rändern eines jeden Linsenelementes gebrochenen Strahlen, die Zentralstrahlen
R1, R2, R3, R4 usw. eines jeden-Bündels sind hingegen die Strahlen, die nicht abgezweigt
wurden und also die Parallelrichtung zur optischen Achse bewahrt haben. Die letzten
bilden das Zentralbild L der Lichtquelle. Von den anderen Strahlen erzeugen diejenigen,
die einander parallel und in Phasenübereinstimmung in das Objektiv kommen, in der
Brennebene F jeweils ein reelles Bild der Lichtquelle. So wird z. B. das Bild L"
von den Strahlen r1, r2, Y3, r4 erzeugt und das Bild L2, von den Strahlen r,', r2',
r-3', r4'. Auf gleiche Weise entstehen die Bilder L, und L1'. Jene Strahlen hingegen,
die parallel und in entgegengesetzter Phase zum Objektiv gelangen,
heben
sich gegenseitig infolge Interferenz auf.
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Mit drei Gaufrier richtungen erhält man ebensov fiele Serien sternförmig
angeordneter Bilder, wie Abb. 6 zeigt, wo L das von den parallel zur optischen Achse
austretenden Lichtbündeln gebildete Bild ist, die anderen Bilder hingegen Bilder
darstellen, die von jenen Strahlen erzeugt worden sind, die von den Linsenelementen
gebrochen wurden und in Phasenübereinstimmung waren. Die einer bestimmten Gaufrierrichtung
entsprechenden Bilder sind diejenigen, die in Abb.6 längs derselben punktierten
Linie angeordnet sind. Ihre Anzahl hängt von der Krümmung der Linsenelemente ab
und kann auch sehr groß sein. Auch bei den Linsengaufrierungen kann leicht bestimmt
werden, wie groß der Winkel ß sein muß, damit das Objektiv sämtliches Licht sammelt.
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Bei Gaufrierung aus zylindrischen konkaven Linsenelementen wickeln
sich die Dinge, wie in Abb. 5 angegeben, ab, denn das Objektiv erhält von jedem
Linsenelement ein divergierendes Lichtbündel mit einer Winkelöffnung 2 y.
Die Erzeugung der von dem Objektiv geschaffenen Bilder erfolgt also sowohl bei konkaven
als auch konvexen Gaufrierungen praktisch in der gleichen Weise.
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Abb. 7 zeigt schematisch eine der einfachsten Anordnungen, die für
die Projektion eines erfindungsgemäß hergestellten Bildes zti=ecks Erzeugung eines
Farbbildes ver«-endet werden kann. Das aus der Lichtquelle S tretende Licht sammelt
den Iiondensor C, aus welchem es als ein Bündel paralleler Strahlen tritt, die das
zu projizierende Bild Z beleuchten. Für die Projektion eignet sich ebenso auch jedes
andere Beleuchtungssystem mit oder ohne Kondensor oder mit Spiegeln, welches ein
ungefähr zylindrisch oder prismatisch auffallendes Lichtbündel erzeugen kann.
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Als Beispiel ist in der Abb. 7 ein Bild aus drei Teilen wiedergegeben,
von denen der obere Teil eine vollständig prismatische Gaufrierung, der mittlere
eine reduzierte Gaufrierung und der untere keine Gaufrierung aufweist, was praktisch
bedeutet, daß man in dem oberen Teil die stärkste Färbung, im mittleren eine Mittelfarbe,
im unteren nur Schatten hat. Die aus dem oberen vollständig gaufrierten Oberteil
tretenden Strahlen werden in der in Abb. :2 angegebenen Weise gebrochen, so daß
z. B. die aus den Punkten P, @' und P2 tretenden Strahlen nach vorheriger Teilnahme
an der Bildung der Bilder L i und L," der Lichtquelle auf dein Schirm T die Bilder
Pi' und P.' der Punkte selbst geben. In der Zone mit reduzierter Gaufrierung wird
nicht das ganze einfallende Licht gebrochen, so daß also aus den Punkten Q,, und
Q2 sowohl ungebrochene Strahlen, die an der Bildung des Zentralbildes der Lichtquelle
teilnehmen, als auch gebrochene Strahlen, die nach vorheriger Teilnahme an der Bildung
der Bilder L 1 und L,' der Lichtquelle die Bilder Qi und O2' der Punkte selbst geben,
treten. Die aus der nicht gaufrierten Zone tretenden Strahlen, deren Richtung unverändert
geblieben ist, nehmen nur an der Bildun- des zentralen Bildes L der Lichtquelle
teil. In der Ebene, in welcher sich die Bilder der Lichtquelle bilden, stellt man
eine undurchsichtige Scheibe E, die alles Licht des zentralen Bildes auffängt, und
Farbfilter so auf, daß das von der Gaufrierung des Rotbildes gebrochene Licht rot,
das von der Grüngaufrierung gebrochene Licht grün und das von der Blaugaufrierung
gebrochene Licht blau gefärbt wird. @#,uf diese Weise erhält man auf dem Schirm
ein Bild in -Naturfarben finit den richtigen Farbtönen und Schatten.
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Diese Ausführungsform der Erfindung behebt bei Benutzung der beschriebenen
prismatischen Gaufrierungen außer den eingangs erwähnten beiden ersten Verlusten
auch den dritten Verlust, denn das von der undurchsichtigen Mittelscheibe E des
Filters D (Abb. 7) aufgefangene Licht ist nur jenes, welches aufgefangen
«-erden nitila, damit auf dem Schirm die richtigen der Natur entsprechenden Helligkeitsproportionen
des Gegenstandes erzeugt werden, d. h. damit die Schattierungen richtig abgestimmt
sind. Ähnliches geschieht bei der Projektion von Bildern mit linsenartigen Gaufrierungen,
wobei die Lichtausbeute jedoch, auch wenn bei den besten Bedingungen gearbeitet
wird, etwas geringer ist, und zwar rührt dies daher, weil auch in den mit vollständiger
Gaufrierung versehenen Zonen ein Teil des heraustretenden Lichtes seine Richtung
beibehält, wie aus Abb. 5 ersichtlich, und an der Bildung des von der undurchsichtigen
Scheibe aufgefangenen zentralen Bildes teilnimmt. Dieser Verlust kann jedoch derart
heruntergedrückt -,werden, daß er als bedeutungslos betrachtet werden kann, denn
das Licht verteilt sich praktisch gleichmäßig in den verschiedenen in der Brennebene
des Objektivs gebildeten Bildern; um den fraglichen Verlust entsprechend herunterzudrücken,
genügt also das Vorhandensein der Bilder in angemessener Zahl. Man kann also sagen,
daß auch die linsenförmigen Gaufrierungen den dritten Verlust praktisch beheben.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird ein Projektionsbild
verwendet, welches außer den bereits beschriebenen Gaufrierungen auch ein Schwarz-Weiß-Bild
des Gegenstandes trägt. Dieses Projektions-
Bild kann in 'der. schon
beschriebenen, in Abb. 7 dargestellten Weise oder ohne die undurchsichtige Scheibe
E projiziert werden; im letzten Fall erfolgt ,die Projektion, wie in Abb. 8 angegeben,
in der die verschiedenen Bezugszeichen die gleiche Bedeutung wie in Abb. 7 haben.
In Abb. 8 ist in der Mitte des Filters D an Stelle der undurchsichtigen Scheibe
E (Abb. 7) eine durchsichtige Zone angedeutet. Das Schwarz-Weiß-Bild fängt natürlich
je nach seiner Schwärze mehr oder weniger Licht auf. Die so aufgefangene Lichtmenge
ist jedoch selbstverständlich nur diejenige, die unbedingt aufgefangen werden muß,
damit das Bild auf dem Schirm die richtigen Schattierungen aufweist, weshalb also
dieses Lichtauffangen nicht als Verlust zu betrachten ist. Daraus geht hervor, daß,
wenn ein mit einem Schwarz-Weiß-Bild versehenes Bild in der in Abb. 8 beschriebenen
Weise projiziert wird, d. h. ohne die undurchsichtige Scheibe F (Abb.7), die drei
erwähnten Verluste völlig vermieden werden, und zwar sowohl mit -der prismatischen
als auch mit der linsenförmigen Gaufrierung. Bei der Projektion ohne die undurchsichtige
Scheibe hat man zwar bei richtigem Kopieren des erwähnten- Schwarz-Weiß-Bildes den
Vorteil einer größeren Gesamthelligkeit, jedoch gesellt sich zu den einzelnen Farben
auf dem Schirm eine gewisse Menge weißen Lichtes, welches aber in solchen Grenzen
gehalten werden kann, daß die Wiedergabe der Farben selbst nicht die geringste Störung
erleidet.
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Um weitere Vorteile zu erzielen, kann man die Projektion statt mit
der undurchsichtigen Scheibe E (Abb. 7) auch mit einer Scheibe durchführen, die
entweder teilweise undurchsichtig ist oder nur eine mehr oder weniger große Menge
des Lichtes, welches das zentrale Bild der Lichtquelle bildet, durchläßt oder dieses
Licht in irgendeiner Weise färbt. Wie auch die Projektion durchgeführt wird, das
Vorhandensein des Schwarz-Weiß-Bildes verhindert vor allen Dingen, daß sowohl etwaige
Striche oder Kratzer, die auf der Oberfläche des Projektionsbildes durch irgendeine
Ursache, z. B. infolge Verschleißes, hervorgerufen werden, als :auch Staubablagerungen
in den dunklen Stellen des auf dem Schirm erhaltenen Bildes in Gestalt von Linien
oder Lichtpunkten sichtbar werden und die Projektion stören.
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Ein anderer wichtiger Vorteil, den das Schwarz-Weiß-Bild mit sich
bringt und der nur mit diesem System erhalten werden kann, geht aus nachstehendem
hervor.
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Ein Bild, welches in der beschriebenen Weise gaufriert ist und bei
dessen Projektion weder das SchwarZ-Weiß-Bild benutzt noch das das zentrale Bild
der Lichtquelle bildende Licht aufgefangen wird, erzeugt auf dem Schirm ein Bild
des Gegenstandes mit sämtlichen Farben, jedoch ohne Schattierungen, da nämlich die
Schatten weiß erscheinen, und dieses Weiß ist um so intensiver, je dunkler der entsprechende
Schatten ist. Dieses Bild könnte man als Farbbild mit negativen Schattierungen bezeichnen.
Von diesem erhält man ein Farbbild mit den gewünschten Schattierungen, wenn man
für jeder, Punkt dieses Bildes eine gewisse Menge Weißlicht nicht auf den Schirm
gelangen läßt, wie dies durch Hinzufügen des schon erwähnten Schwarz-Weiß-Bildes
erreicht werden kann. Da man nun beim Kopieren dieses Bildes dessen Schattierungsverhältnisse
beliebig gestalten kann, hat man es damit auch in der Hand, die Schattierungsverhältnisse
des durch die Projektion erhaltenen Bildes zu ändern. Man kann aber auch von dem
Licht, welches das zentrale Bild der Lichtquelle bildet, eine mehr oder weniger
große Menge auffangen. In diesem Falle wird von dem ungebrochenen Licht für jeden
Punkt des Projektionsbildes die gleiche, beliebig regulierbare prozentuale Menge
.aufgefangen, während beim Hinzufügen :des Schwarz-Weiß-Bildes die für jeden Punkt
.des Projektionsbildes aufgefangene prozentuale Menge des ungebrochenen Lichtes
von der Schwärzung des entsprechenden Punktes des Vorführbildes abhängt und im allgemeinen
von Punkt zu Punkt anders ist.
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Eine Veränderung der Farben kann man erzielen durch Auswechseln der
Filter. Die Filterfarben können im Bedarfsfalle auch ganz willkürlich gewählt werden,
z. B. für Bilder, für die man eine unwirkliche Färbung erhalten möchte. Es können
außerdem die Filter so angeordnet werden, daß ein Teil des von jeder Gaufrierung
gebrochenen Lichtes eine bestimmte Farbe annimmt, der Rest hingegen eine andere
Farbe. Diesen Effekt kann man auch dadurch erhalten, daß die Anordnung des Filters
unverändert bleibt und beim Kopieren die Gaufrierrichtungen abgeändert werden. Auf
diesem Wege können beim Kopieren sämtliche Farben nach Belieben abgeändert werden,
und zwar einzeln oder zusammen. Es kann auch von Vorteil sein, zwischen die Grundfarbenfilter
Filter zu schalten, die eine Übergangsfarbe der beiden nebenliegenden Grundfarben
aufweisen. Bei Bewegung sämtlicher oder einzelner Filter kann man nach und nach
`von einer beliebigen Färbung zur anderen schreiten.
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Die Farbtöne sind um so satter, d. h. um so intensiver, je vollkommener
die Gaufrierung in der entsprechenden Zone ist. Ist die Gaufrierung unvollkommen,
wird eine geringere Lichtmenge abgezweigt und durch die Farbfilier
geschickt.
Die Herstellung der Teildiapositive kann leicht so reguliert werden, daß im gaufrierten
Bild trotz einer kompletten Gaufrierung in den den satten Farben entsprechenden
Zonen die einem anderen beliebigen- Farbton entsprechende Gaufrierung mehr oder
weniger unvollkommen ist.
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Die bisher erwähnten Möglichkeiten zur Beeinflussung des Schirmbildes
können sowohl getrennt als auch vereint Verwendung finden.
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Eine weitere Möglichkeit, die ebenfalls in Verbindung mit den anderen
benutzt werden kann und es gestattet, dem Gesamtbild zur Korrektion oder aus künstlerischen
Gründen nach Belieben irgendeine vorherrschende Färbung ohne Störung der Grundfarben
der verwandten Mehrfarbenauswahl zu geben, erhält man durch ganze oder teilweise
Färbung des zentralen Bildes der Lichtquelle.
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Den Filmen kann die Tonspur mit einem der bekannten Verfahren zugefügt
werden; allgemein ist es vorteilhaft, sie zusammen mit dem Schwarz-Weiß-Bild zu
kopieren.