DE724580C - Wuchsanlage zur Erzeugung von Keimlingen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 29. AUGUST 1942

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JÄ 724580 KLASSE 45 f GRUPPE 9oi

S137479 nij45f

Willy Seibold in Mülheim, Ruhr*) Wuchsanlage zur Erzeugung von Keimlingen

Patentiert im Deutschen Reich vom ii. Februar 1336 an Patenterteilung bekanntgemacht am 16. Juli 1942

Für die beschleunigte Keimbildung von Samengut und die beschleunigte Entwicklung junger Pflanzen unter Verwendung von Nährsälzlösungen ist es bekannt, Anlagen oder Einrichtungen mit Siebeinsätzen zu benutzen. Das¹ Samengut wird in einer bestimmten Schicht in die Siebeinsätze eingefüllt und von Zeit zu Zeit mit Nährsalzlösung bewässert. Zur Erleichterung der Bewässerung sind die Siebieinsätze in übereinanderliegenden Bewässerungswannien angeordnet.

Die entwickelten Wurzeln dringen durch die Sieböffnungen hindurch, während die Samenkörner und die Keime eine dichte Pak kung bilden, die den Siebeinsatz prall ausfüllt. Es ist daher sehr schwierig, das Keimgut nach Erreichung des gewünschten Entwicklungsgrades aus den Siebeinsätzen zu entfernen. Es bedarf großer Sorgfalt und entsprechend großen Zeitaufwandes, um das Keimgut vom Siebboden zu lösen, ohne denselben zu beschädigen. . Diese Schwierigkeit wird mit fortschreitender Entwicklung der Keimlinge größer und ist am größten, wenn die Entwicklung bis zur Bildung von auspflanzungsfähigen Jungpflanzen oder Setzlingen fortgeführt wird.

Nach der Erfindung wird die Entfernung des Keimgutes aus den Siebeinsätzen dadurch erleichtert, daß jeder Siebeinsatz aus einem Rahmen und einem daran auswechselbar befestigten Siebboden besteht, wobei zweckmäßig der Siebboden an dem Rahmen mittels Klammern befestigt ist, die gleichzeitig als Fußstützen des Siebeinsatzes dienen. Diese Maßnähme genügt immer dann, wenn das Wurzelwerk von den Keimlingen abgetrennt werden darf, wie z. B. bei der Herstellung von Keimfutter.

Für den Fall, daß die Keimlinge erhalten bleiben sollen, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, die Siebeinsätze mit Siebböden aus Papier, insbesondere Ölpapier, auszustatten, die sich leicht zerreißen lassen, um die Keimlinge oder Jungpflanzen freizulegen.

Für die Herstellung von Keimgut zu Fütterungszwecken kann es vorteilhaft sein, Siebböden aus solchen Stoffen zu verwenden, die mit verfüttert werden können. Für den gleichen Zweck und insbesondere auch zur Erzeugung von Jungpflanzen, die für die Auspflanzung bestimmt sind, empfiehlt es sich auch, die Siebböden aus Stoffen herzustellen,

Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Willy Seibold in Mülheim, Ruhr,

weldhie sich während des Wachstums auflösen. Die entwickelten Keimlinge bedürfen nämlich keiner Abstützung durch den Siebboden, weil sie infolge der Volumenzunahme gegenüber dem unentwickelten Samengut genügend fest in dem Rahmen des Einsatzes gehalten werden.

An Hand der Zeichnung soU- die Erfindung näher erläutert werden. In der Zeichnung ίο zeigt

Abb. ι einen Querschnitt durch eine Bewässerungswanne und die darin angeordneten Siebeinsätze,

Abb. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtung gemäß Abb. 1.

Eine Wuchsanlage besteht in der Regel

aus mehreren Bewässerungswannen 1, die übereinanderliegen und welche zur Aufnahme der Siebeinsätze 2 dienen. Die Bewässerungswanne 1 ist mit einem Stutzen 3 zur Einfüllung der Nährsalzlösung versehen; außerdem weist sie einen Überlaufstutzen 4 auf, durch welchen die Bewässerungshöhe festgelegt ist.

Das Ablassen der Nährsalzlösung geschieht durch eine Bodenklappe 5.

Jeder Siebeinsatz besteht aus einem Rahmen 6 und einem darin auswechselbar be

festigten Siebboden 7. Der Siebboden 7 wird mittels Klammern 8, die gleichzeitig als Fußstützen ausgebildet sind, an dem Rahmen 6 30 festgehalten.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Wuchsanlage mit in übereinanderliegenden Wärmen angeordneten Siebeinsätzen zur Erzieugung von Keimlingen oder Jungpflanzen unter Verwendung von Nährsalzlösungen, dadurch gekennzeichnet, dali jeder Siebeinsatz aus einem Rahmen und einem daran auswechselbar befestigten Siebboden besteht.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebboden an dem Rahmen mittels Klammern befestigt ist, die gleichzeitig als Fußstützen des Siebein- *5 satzes dienen.

3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebboden aus Papier, insbesondere Ölpapier, besteht.

4. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebboden aus einem Stoff besteht, der sich während des Wachstums auflöst oder mit verfüttert werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen