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Maschine zum Rundwirken von Teigstücken in einem Wirkfach auf ebener
Wirkunterlage Zum Rundwirken von Teigstücken in einem Wirkfach auf ebener Wirkunterlage
ist es bekannt, das Wirkfach auf der Unterlage oder die Wirkunterlage unter dem
Wirkfach in kreisende Bewegung zu versetzen. Es ist auch bekannt, beide Teile, Wirkfach
und Wirkunterlage, in gegenläufig kreisende Bewegung zu versetzen. In allen diesen
Fällen bedarf es jedoch besonderer Maßnahmen und Vorrichtungen, um den oder die
in kreisförmiger Bahn zu bewegenden Teile stets parallel zu sich selbst zu führen,
d. h. zu verhindern, daß sie während ihrer kreisenden Bewegung noch eine Drehbewegung
um sich selbst ausführen.
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Weiterhin ist es zum Rundwirken von Teigstücken bekannt, Wirkfach
und Wirkunterlage geradlinig senkrecht zueinander hin und her zu bewegen. Indes
bedarf es auch hier besonderer Parallel- oder Geradführungen für die die Wirkbewegung
ausführenden Teile.
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Demgegenüber liegt das Grundsätzliche der Erfindung darin, daß die
Wirkunterlage und das Wirkfach zwecks Erzeugung einer Rundwirkbewegung nur drehend
beweglich angeordnet sind, und zwar drehend beweglich in gleichem Drehsinne und
mit gleicher Winkelgeschwindigkeit um je eine senkrechte Achse, von denen die eine
zu der anderen in einem Abstande entsprechend der jeweils gewünschten Größe des
Wirkkreishalbmessers vorgesehen ist.
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Hierdurch ist es erreicht, daß irgendwelche Maßnahmen, Einrichtungen
oder Vorkehrungen zum Geradführen oder Parallelführen der die Rundwirkbewegung des
Teigstückes vermittelnden Teile nicht mehr erforderlich sind. Hieraus ergibt sich
für die Weiterentwicklung des Rundwirkmaschinenbaues ein sehr bedeutsamer Vorteil,
denn bei lediglich nur drehender Bewegung der wirkenden Teile kann deren Antrieb
mit wesentlich einfacheren und billigeren Mitteln ausgeführt werden als bei der
bisher kreisenden oder geradlinig hin und her gehenden Bewegung, die stets eine
besondere Parallel- oder Geradführung erforderte.
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Für den grundlegenden Erfindungsgedanken, ein Wirkfach und die dazugehörige
Wirkunterlage
um je eine senkrechte Achse nur drehend zu bewegen,
ist es an sich gleichgültig, wo die Drehachsen relativ zu dem Wirkfach und der Wirkunterlage
gelegen sind, sofern nur die Bedingung gewahrt bleibt, daß der Mittenabstand beider
Achsen der Größe des gewünschten Wirkkreishalbmessers entspricht. Indes empfiehlt
es sich, die Anordnung erfindungsgemäß so zu treffen, daß das Wirkfach um seine
eigene senkrechte Mittelachse und ebenso auch die Wirkunterlage um ihre eigene senkrechte
Mittelachse drehbar ist. Ein sehr wesentlicher Vorteil ergibt sich hierbei aus der
Tatsache, daß das rotierende Wirkfach an einer und derselben Stelle im Raum verbleibt
und dadurch das Einbringen der zu wirkenden Teigstücke in das Wirkfach besonders
leicht und bequem gemacht ist.
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Werden mehrere Wirkfächer um einen und denselben Drehungsmittelpunkt
konzentrisch verteilt, so ergibt sich hierbei nicht nur die Möglichkeit eine Vielzahl
von Teigstücken zu gleicher Zeit rundwirken zu können, sondern weiterhin noch die
Möglichkeit, Rundwirkmaschinen gemäß der Erfindung gleich oder ähnlich den sogenannten
Messersternteigteil-und Wirkmaschinen zu gestalten, wobei es dann besonders zweckmäßig
ist, die Drehachsen beider Wirkmittel gegeneinander verstellbar einzurichten, so
daß ihr Mittenabstand und damit die Größe des Wirkkreishalbmessers nach Belieben
verändert werden kann. In diesem Zusammenhange muß allerdings bemerkt «-erden, daß
es im Rundwirkmaschinenbau an sich nichts Neues bedeutet, die Größe der Wirkexzentrizität
bzw. des Wirkkreishalbmessers veränderbar zu gestalten.
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Abh. i erläutert das Prinzip der Erfindung.
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Abb.2 veranschaulicht die Erfindung in einer Ausführung, bei der die
Drehachsen in die Mitte des Wirkfaches und der Wirkunterlage verlegt sind.
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Abb.3 veranschaulicht die Erfindung beispielsweise in der Ausführung
als Messersternteigteil- und Wirkmaschine.
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Zunächst wird auf die Abb. i Bezug genommen. F_in @#'irkfach i von
irgendeiner beliebigen Umrißform ist drehbar um eine senkrechte, zum Fach ausmittig
gelegene Achse 2, und gleichzeitig ist die Wirkunterlage 3, die hier als runde Scheibe
dargestellt ist, aber ebensogut aus einer beliebig anders gestalteten, z. B. viereckigen
und in der Zeichnung mit ganz dünnen Linien angedeuteten Platte 3' bestehen könnte,
um eine zweite senkrechte Achse d. drehbar. Die Drehrichtung beider Teile i und
3 bzw. 3' ist gleichsinnig. Wird der Teil 3 bzw. 3' in der Richtung des Pfeiles
y gedreht. so wird sich der 'feil i in der Richtung des Pfeiles z zu drehen haben.
Mit «-elchen Mitteln der Drehantrieb bewirkt wird, ist an sich gleichgültig. Um
jedoch ein Beispiel für die einfache Ausführbarkeit des Antriebes zu geben, sei
gesagt, daß es im allgemeinen genügen wird, auf den Achsen 2 und 4. je ein Antriebsrad
vorzusehen, die beide von gleicher Größe sind und mit gleich großer Übersetzung
von einer gemeinsamen Vorgelegewelle (nicht dargestellt) angetrieben werden können.
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Die Rundwirkbewegung des Teigstückes, das man sich im Wirkfach i auf
der Wirkunterlage 3 bzw. 3' liegend zii denken hat. i-erläuft wie bei allen anderen
Rundwirkinaschinen auf einer Kreisbahn innerhalb des Wirlzfaclies. Für das Zustandelconimen
der kreisförmigen Wirkbahn bei nur drehender Bewegung beider Teile i und 3 bzw.
3' ist es wesentlich, daß der Mittenabstand a- der beiden Drehachsen 2, 4 dem Halbmesser
r cles jeweils gewünschten Wirkkreises im Wirkfach entspricht und daß, wie schon
oben erwähnt, die beiden Teile i und 3 bz«-. 3' gleichsinnig und mit gleicher Winkelgeschwindigkeit
gedreht «-erden.
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Angenommen der Punkt p entspricht einer an sich bekannten, auf der
Wirkunterlage festliegenden und entweder in Form eines hochstehenden Stiftes oder
in Forin einer Vertiefung gegebenen Wirkstelle, auf der das Teigstück während des
Rundwirkvorganges festgehalten bleibt. Wird die Wirkunterlage mit einer Winkelgeschwindigkeit
co uni ihre Achse .I aus der Stellung I bis in die Stellung I1 gedreht, so wird
sich das Wirkfach mit derselben Winkelgeschwindigkeit co uni seine Achse 2 aus der
Stellung .1 bis in die punktierte Stellung B drehen und sich dabei radial zur Wirkunterlage
entsprechend verstellen. Hat sich die Wirkunterlage bis in die Stellung 111 gedreht,
so wird das Wirkfach relativ zur Wirkunterlage in die Stellung C gelangt sein. Entsprechend
allen übriger, Drehstellungen IV bis VIII der Wirkunterlage, wird das Wirkfach relativ
zur Wirkunterlage die Stellungen D bis H einnehmen. Indem hierbei
nun jeder Punkt der Wirkunterlage eine kreisförmige Bahn iiin die Achse .l beschreibt,
wird die Wirkstelle p sich auf dem strichpunktiert eingezeichneten Kreis ; um die
Achse q herumbewegen und dabei relativ zu dein um die Achse 2 rotierenden ZÄ'irlcfach
i die Stellungen von p über p1, p= bis pl in kreisförmiger Wirkbahn durchlaufen.
Endgültig geschlossen ist diese kreisförmige Wirkbahn, sobald die Wirkunterlage
und das Wirkfach eine vollständige L'indrehung ausgeführt haben. Hiernach ist es
offenbar, daß ein in dem Wirkfach befindliches Teigstück durch eine nur dreliende
Dewegeng
der Teile i und 3 bzw. 3' gezwungen sein wird, sich relativ
zum Wirkfach in einer kreisförmigen Bahn zubewegen. Indem dies geschieht und mehrmals
wiederholt wird, erfüllt sich der Vorgang des Rundwirkens des Teigstückes.
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In Abb. 2 ist die Drehachse 2 genau in die Mitte des Wirkfaches i
verlegt. Das Wirkfach selbst ist hier im Gegensatz zu der Darstellung in Abb. i
nicht eckig, sondern zylindrisch gestaltet. Als Wirkunterlage dient eine runde Scheibe
3, die um ihren eigenen Mittelpunkt 4 drehbar ist. Der Mittenabstand x der beiden
Drehachsen 2, 4. entspricht dem Radius r des gewünschten Wirkkreises im Wirkfach.
Die Wirkstelle p, auf welcher das Teigstück während des Wirkvorganges festgehalten
wird, deckt sich genau mit dein Drehungsmittelpunkt 4 der Wirkunterlage. Für das
Zustandekommen der punktiert eingezeichneten kreisförmigen Wirkbahn gilt selbstverständlich
genau das, was oben schon in bezug auf die Abb. i erklärt worden ist. Im übrigen
ist hier wohl ganz besonders leicht einzusehen, daß die Bahn der im Drehungsmittelpunkt
4 der Unterlage 3 gelegenen Wirkstelle p relativ zu dem um seine eigene Mittelachse
2 rotierenden Wirkfach eine kreisförmige sein muß. Ob die Wirkbahn im Wirkfach entweder
durch Bewegen der Wirkstelle relativ zum Wirkfach (Abb. i) oder umgekehrt durch
Bewegen bzw. Drehen des Faches relativ zu der Wirkstelle beschrieben wird (Abb.2),
ist für den Vorgang des Rundwirkens eines Teigstückes nicht von Belang. Wohl aber
ist es unter Umständen sehr von Vorteil, die Anordnung der Drehachsen entsprechend
der Abb. 2 vorzusehen, weil dann das Wirkfach während seiner Rotation an Ort und
Stelle verbleibt und dadurch das Einführen der zu wirkenden Teigstücke in die Maschine
besonders leicht gemacht ist.
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Im übrigen ist mit Bezug auf die Abb. i und 2 zu bemerken, daß es
sich insbesondere bei einer Verwendung von oben offenen Wirkfächern empfiehlt, an
der Wirkstelle p einen an sich bekannten Wirkstift vorzusehen, auf dem sich das
Teigstück beim Einwurf in das Wirkfach aufspießt und dadurch sofort einen genügend
festen Halt auf der Wirkunterlage gewinnt. Vorteilhafterweise wird der betreffende
Stift so vorgesehen, .daß er entweder von Hand oder mechanisch zwangsläufig wenigstens
bis in die Ebene der Wirkoberfläche des Teiles 3 bzw. 3' zurückgezogen werden kann,
nachdem der Rundwirkvorgang in der Maschine beendet ist.
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Zum Entleeren undioder Beschicken der Maschine kann die Einrichtung
in allen Fällen ohne weiteres so getroffen werden, daß sich das Wirkfach von der
Wirkunterlage abheben oder letztere zum Wirkfach absenken läßt.
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Bei einer zum Wirkfach exzentrischen Anordnung der Drehachse :2 (Abb.
i) empfiehlt es sich, die Drehbewegung der Teile i und 3 beim Beschicken und Entleeren
der Maschine zu unterbrechen. Das ist aber nicht unbedingt notwendig, wenn die Drehachse
:2 zum Wirkfach 2 zentrisch angeordnet ist (Abb. 2). In diesem Falle kann die Drehbewegung
der Teile i und 3 beim Beschicken und Entleeren der Maschine ununterbrochen bleiben,
und wenn dann die Wirkstelle p aus einer an sich bekannten Vertiefung der Wirkunterlage
oder aus einem mit seiner Spitze wenigstens bis in die Ebene der Wirkoberfläche
des Teiles 3 zurückziehbaren Stift besteht, so kann man das Teigstück beim Anheben
des Wirkfaches oder Absenken der Wirkunterlage ohne weiteres unter dem Einfluß seiner
durch die Drehbewegung der Wirkunterlage 3 beding ten Fliehkraft zum Austrag bringen.
Die Rückziehbarkeit eines an der Wirkstelle vorgesehenen Haltestiftes für das Teigstück
hat beim selbsttätigen Austragen des fertiggewirkten Teigstückes besonders den Zweck,
ein Zerreißen des fertiggewirkten Teigstückes unmöglich zu machen.
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In der Ausstattung mit nur einem rotierenden bzw. drehbaren Wirkfach
kommt die Maschine hauptsächlich zum Rundwirken von Teigstücken für die Großbrotherstellung
in Betracht.
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Zum Wirken kleinerer Teigstücke für Brötchen und Semmeln usw. kann
man, wie aus der Abb. i ohne weiteres hervorgeht, eine Vielzahl von Wirkfächern
um eine und dieselbe Drehachse 2 konzentrisch verteilen. Des weiteren kann man die
konzentrische Verteilung auch so vorsehen, daß die Vielzahl der Wirkfächer 2 in
ihrer Gesamtheit ein drehbares Gebilde gleich oder ähnlich dem Teigteil- und Wirkkopf
einer sogenannten Messersternteigteil- und Wirkmaschine ergibt (Abb. 3). Es besteht
also die Möglichkeit auch Messersternteigteil- und Wirkmaschinen so zu bauen, daß
es zum Rundwirken einer Vielzahl von Teigstücken 6 nur einer drehenden Bewegung
eines mehrzelligen Wirkfaches bzw. des Teil- und Wirkkopfes und einer ebenfalls
nur drehenden Bewegung der Wirkunterlage bzw. des Wirktellers i bedarf. Daß dann
die einzelnen je einem bestimmten Wirkfach 2 zugehörigen und in der Zeichnung beispielsweise
durch zwei kleine konzentrische Kreise dargestellten Wirkstellen p je einen Wirkkreis
mit einem Radius r entsprechend der Größe des Mittenabstandes x der beiden Drehachsen
:2 und 4 beschreiben werden, ist nach den Ausführungen zu Abb. i wohl ohne weiteres
verständlich.
Durch Gegeneinanderverstellen der Drehachsen 2 und
q. kann die Größe der Wirkexzentrizität in allen Fällen beliebig verändert und gegebenenfalls
bis auf Null zurückgeführt werden.