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Umlaufende Klarsichtscheibe für Luftfahrzeuge Umlaufende Klarsichtscheiben
für Luftfahrzeuge sind bekannt, welche in Augenhöhe des Führers vor der Windschutzscheibe
angebracht sind.
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Hinsichtlich des Antriebes der Klarsichtscheibe sind zwei Arten voneinander
zu unterscheiden, und zwar ein Antrieb lediglich durch den Fahrtwind, unter Zuhilfenahme
von turbinenartigen Schaufeln an der umlaufenden Scheibe, und besondere motorische
Antriebe. Die erstgenannte Art des Antriebes ist für offene Flugzeuge bekanntgeworden,
während bei Kabinenflugzeugen die zweite Art des Antriebes angewendet wird.
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Die Erfindung bezweckt nun, für Kabinenflugzeuge eine umlaufende Klarsichtscheibe
vorzusehen, die ohne motorischen Antrieb auskommt, weil der motorische Antrieb einmal
leicht ztt Störungen Veranlassung gibt, zum andern auch umständlich anzubringen
und durchzubilden ist. Die Erfindung besteht darin, daß für ein Kabinenflugzeug
zwecks Antriebs durch den Fahrtwind die Scheibe mit schaufelartigen Vorsprüngen
versehen und durch eine Haube einseitig abgedeckt ist. Durch diese-Maßnahmen wird
insbesondere dem Umstand Rechnung getragen, daß die Strömungsverhältnisse bei einem
Kabinenflugzeug andere sind als bei einem ungeschützten offenen Flugzeug. Während
im letzteren Falle eine nicht abgedeckte, frei stehende Klarsichtscheibe mit schaufelartigen
Vorsprüngen am Rande Zenügt, um den Eigenantrieb durch den Fahrtwind hervorzurufen,
weil der Fahrtwind bei den alten offenen Flugzeugen von vorn gegen die aufrechtstehende
Sichtscheibe stößt, strömt bei Kabinenflugzeugen neuzeitlicher Bauart der Fahrtwind
über die schräg liegende vordere Kabinenwand hinweg, so daß die über dieser angeordnete
Klarsichtscheibe mit ihrer Ebene in der Richtung des Luftstroms liegt
und
ihr Antrieb nicht durch schräg gestellte turbinenartige Schaufeln, sondern durch
quer zum Luftstrom gestellte schaufelartige Vorsprünge und eine einseitige Abdeckung
eifolgen muß. Diese Abdeckung bietet auch im Stande etwas Schutz gegen Regen und
Schnee.
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Die erfindungsgemäße, ungefähr hall)-s:eitige Abdeckung der umlaufenden
Scheibe gestattet auch, das Problem der Enteisung auf einfache Art zu lösen, indem
in an sich bekannter Weise mit Hilfe der Abdeckung die Möglichkeit gegeben ist,
Wärme in genügender Menge sicher auf die Scheibe zu leiten, zumal Warmluft in den
neuzeitlichen Flugzeugerz im allgemeinen zur Verfügung steht.
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Zur Veranschaulichung des Erfindungsgedankens ist in der Zdchrnung
ein Atxsführungsbeispiel dargestellt, das im folgenden beschrieben wird. Es zeigen
Abb. i einen Führerraumaufbau in schematischer Darstellung und der in der Nähe der
umlaufenden Sichtscheibe angedeuteten Luftströmung, Abb.2 einen Schnitt durch die
Sichtscheibenanordnung gemäß der Erfindung, Abb. 3 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt
aus der Fensterscheibe mit vorgesetzter umlaufender Sichtscheibe.
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In die Fensterscheibe i ist das die umlaufende Sichtscheibe 2 führende
Mittellager 3 in irgendeiner geeigneten Weise eingesetzt. Demgemäß erkennt man in
Abb. 2 den eigentlichen Lagerkörper 3, der mit einem Bund 4 hinter die Fensterscheibe
i greift und mit denn eine die Scheibe i vorn erfassende Haltemutter 5 o. dgl. zusammenwirkt.
In dem Lagerkörper 3 ist der Drehzapfen 6 der umlaufenden Sichtscheibe 2 geführt,
wobei das Ganze durch Muttern 7 und 8 sowie Begrenzungsanschlägen oder Ringen 9
und io zusammengehalten wird. Die Sichtscheibe 2 wird an ihrem Umfang mit Vorsprüngen
i i ausgestattet; die ähnlich wie die Schaufeln einer Turbine veranlassen, daß sich
die Scheibe unter dem Einfiuß einer entsprechenden Luftstriimu:ig dreht. In den
Abb. i und 3 ist angedeutet, wie die Sichtscheibe gemäß der Erfindung in dem Strömungsweg
der Luft ani. (-ordnet ist (s. die Pfeile p in Abb. i und 3). i)rzmit sich die Schaufelwirkung
der an der Sichtscheibe i angebrachten Vorsprünge nicht aufhebt und eine Drehung
der Scheibe erzielt wird, ist eine Abdeekscheihe 12 vorgesehen, die entsprechend
der örtlichen Strömungsrichtung die eine oder die andere Scheibenhälfte abdeckt
und die Umdrehung der Sichtscheibe 2 in entsprechender Richtung (Pfeil p) veranlaßt.
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Die Abdeckscheihe 12 stellt ein Hilfsmittel zur Einführung von Waimluft
dar. Beispielsweise wird gemäß Abb. 2 ein Warmluftzuführungsrohr 13, das
die Fensterscheibe i an geeigneter Stelle durchdringt, mit der Abdecks:cheibe 12
bei 14 in Zusammenhang gebracht und auf diese Weise .Warmluft in den Raum zwischen
der Abdeckscheibe und der umlaufenden Sichtscheibe eingeführt. Gleichzeitig kann
mit Hilfe eines weiteren Warmluftzuführüngsrohres 15, das bei 16 die Fensterscheibe
durchsetzt, Warmluft in den Raum zwischen der umlaufenden Sichtscheibe und der Fensterscheibe
eingeführt werden.
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Die - so in den abgedeckten Raum eintretende Warmluft wird in den
Umlaufvorgang und damit in die Grenzschicht der Luft auf der Scheibe hineingerissen
und verhindert eine unmittelbare Berührung der die Vereisung herbeiführenden Außenluft.
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Der abgedeckte Raum der Scheibe kann auch elektrisch beheizt werden.