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Vorrichtung zur Ausführung von Reihenanalysen flüssiger Stoffe Bei
der Ausführung von Reihenanalysen ist es im allgemeinen erforderlich, zur Ausfällung
eines in Lösung befindlichen Blestandteils die Flüssigkeit -in einem Kolb!en zu
schütteln, einen Teil derselben abzufiltrieren und eine bestimmte Menge Filtrat
für dile weitere Bestimmung abzumessen. Zur Filtration wurden bisher im allgemeinen
Trichter venvendet Bei dieser Trichterfiltration muß neben dem Schüttelkolben noch
lein Gefäß angeordnet sein, in das die Flüssigkeit nach dem Schütteln filtriert
wird. Diesem zweiten Gefäß wird dann nach Abheben des Trichters die zur Bestimmung
erforderiiche Menge filtrierter Flüssigkeit mittels Pipette entnommen.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausführung von Reihenanalysen
---flüssigen-Stoffe, die es lermöglicht, die Filtration und Probenahme im Schüttelkolblen
selbst vorzunehmen. Das Wesen der Erfindung ist in d'er im Patentanspruch gekennzeichneten
Anordnung zu erblicken. Die neue Vorrichtung und ihre Wirkungsweise sollen an Hand
der beiliegenden Zeichnung (Abb. 1 und 2) erläutert werden. Die in der Zeichnung
in einem Ausführungsbeispiel dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Schüttelkolben
6, einem Tauchfilter 1 und einer Piplette 9. Das Tauchfilter r hat auf der ganzen
Länge seines rohrförmigen Teils 8 einen letwas geringeren Dtlrchmesser als der Hals
des Schüttelkolbens, in den es leingeführt wird. Am oberen Ende ist es mit einem
Flansch 1 1, am unteren Ende mit einher Filterplatte 4 versehen und unterhalb dieser
bei 5 letwas verengt, um dem aus Asbestwolle oder Glaswolle bestehenden Vorfilter
7 Halt zu bieten. Auf die Pipette 9 ist ein aufsetzbarer Flansch IO aufgeschoben.
Die Arbeitsweise mit der Vorrichtung nach der Erfindung ist folgende: Nach dem Schütteln
der zu filtrierenden Flüss-gkeif ist der Schüttelkolben 6 etwa bis zu ---der in-
der - Zeichnung mit der Linie 3 bLezeichneten Höhe mit Flüssigkeit gefüllt. Nachdem
sich die Flüssigkeit etwas geklärt hat, wird das Tauchfilter I in den Schüttelkolben
eingesetzt. Das im Hals des Schüttelkolbens geführte Tauchfilter setzt sich auf
den geklärten Teil der Flüssigkeit zunächst mit dem Filter boden auf, taucht infolge
seiner Schwere so tief in die Flüssigkeit ein, daß die Filtration
beg'innt,
und sinkt bei fortschreitender Filtration langsam an den Hals des Schüttelkolbens
ein, bis sich der obere Flansch 1 1 des Tauchfilters auf Iden Flansch 2 des SchüttXelkolbens
aufgesetzt hat. Darauf viüd mittels der Pipetteg die zur Bestimmung erforderliche
Flüssigkeitsmenge zudem Tauchfilter entnommen. Der auf der Pipette angeordnete au£schiebbare
Flansch 10 h,at dabei den Zweck, die Eintauchtiefe der Pipette so zu begrenzen,
daß ,eine Beschädigung der Pipettenspitze oder der Filterplatte beim Einsetzen der
Pipette vermieden wird Besteht der aufschiebbare Flansch aus zeiger elastischen
Gummischeibe,.so schließt die Gummischeibe das 'Tauchfilter bei der Probenahme luftdicht
ab, zvodurch bewirkt wird, daß nach dem Ansaugen von Flüssigkeit in die Pipette
der im Tauchfilter entstehende luftverdünnte Raum weitere Flüssigkeit aus. dem Schüttelkolben
in . das Tauchfilter hineinsaugt.
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Die Vorteile der Vorrichtung nach der Erfindung gegenüber den bisher
hauptsächlich für die Filtration und Probenahme verwendeten Laboratoriumsgeräten
bestehen in folgendem: Dile Vorrichtung hat einen sehr geringen Platzbedarf, nämlich
nur denjenigen eines Schüttelkolbens. Zur Filtration und Probenahme sind nur ganz
wenige Handgriffe erforderlich, da .die Filtration s!elbsttätig erfolgt. Die Vorrichtung
kann leichter und schneller gereinigt werden als die gebräuchlichen Geräte, ;so
daß sie schneller für die nächste Bestimmung verwlenidbar ist. Die Arbeitsweise
mit der Vorrichtung ist sehr sauber, da Filtration und Probenahme innerhalb des
Schüttelkolbens erfolgen und daher ein Umgießen von Flüssigkeiten. nicht erforderlich
ist. Infolge des geringen Platzbedarfes ist es möglich, eine Reihe von Kolben aufzustellen,
in welche man der Reihe nach Eintauchfilter einsetzt und aus diesen der Reihe nach
pipettiert. Man kann al.so mit mehreren Äoiben und Filtern gleichzeitig arbeiten.
Hierdurch ist die Erfindung für Reihenanalyse blesondlers geeignet und eine große
Leistungsstteigerung gegen früher erreicht worden.
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Man kann aber auch durch Ansaugen an der Pipette infolge der Abdichtung
durch die Gummischeibe den Filtervorgang selbst beschleunigen, wie dies bei den
bekannten, mit Mund- oder Saugspitze versehenen Eintanchfiltern ebenfalls der Fall
ist, s. beispielsweise P raus n i t z, Glas- und keramische Filter, Leipzig 1933,
S. 23, Abb. 27. Die übrigen nach vorgenanntem Werk bekannt gewordenen Mikroeintau
chstäbchen (S. 14, Abb.II und S.72, Abb.6o) haben keine Saugspitze, sind aber zur
Entnahme der Flüssigkeit am oberen Ende so klein bemessen daß sie mit Sicherheit
durch einen kleinen Fingerdruck .abgedeckt werden können. Eine übliche Pipette läßt
sich in diese kleine Öffnung nicht einbringen. Auch sei noch auf folgendes hingewiesen:
Wenn man mit diesen bekannten Eintauchfiltern Flüssigkeiten in Schüttelkolben filtrieren
wollte, dan.n müßte, da die Filter keine Führung im Hals des Schüttelkolbens haben,
während der ganzen Dauer jeder einzelnen Filtration das Filter mit der Hand in die
Flüssigkeit gehalten werden. Eine selbsttätige Filtration durch Einsinken des Tauchfilters
in den Hals des Schüttelkolbens, wie sile bei der Vorrichtung nach der Erfindung
erfolgt, ist demnach mit den bekannten Eintauchfiltern nicht möglich.
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Daher sind die bekannten Eintauchfilter zur Reihenanalyse ungeeignlet.
Erst durch die erfindungsgemäße besondere Ausgestaltung des T,auchfilters, insbesondere
seine Anpassung an den Schüttelkolben wnd die Pipette, wurde das Tauchfilter zur
Durchführung von Reihenanalysen verwendbar.