DE7230488U - Optischer koerper - Google Patents
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Description
» 1 I
- 2. JUU 1976 Lf
Hoya Lens Co., Ltd.
Die Neuerung betrifft optische Körper aus Kunststoff, insbesondere
solche mit verbessei-tem Oberflächenaufbau, nämlich
Brillengläser zur Korrektur der Sehkraft od-rsr zu Schutzzwecken, Objektive und Okularlinsen für Ferngläser,
Binokulare oder Fernrohre sowie optische Teile von Fenstern, Türen, Reflektoren und dergleichen.
In der Regel besitzen Kunststoffe ein geringeres Gewicht als Glas, ein sehr hohes Festigkeits-ZGewichtsverhältnis
und eine hohe Bruchfestigkeit. Nachteilig an einschlägigen Kunststoffen ist jedoch, daß sie (nur) eine geringe Ober-
flächenhärte aufweisen und folglich mehr oder minder leicht
) zerkratzt werden, daß sich ihre optischen Eigenschaften
iniolge Verfärbung verschlechtern, daß sie durch Einwirkung von UV-Strahlen und Luftfeuchtigkeit einem Abbau unterliegen
und daß ihre Beständigkeit gegen Lufteinwirkung gering ist. Kunststoffe eignen sich folglich nicht für
eine länger dauernde Verwendung bei gleichbleibender Stabilität. Die geschilderten Nachteile sind Kunststoffen
f innewohnende Eigenschaften und unvermeidlich.
Es hat nun nicht an Versuchen gefehlt, die geschilderteu
Nachteile von Kunststoffen zu vermeiden oder auszuschalten. So wurde beispielsweise der Versuch unternommen, auf
beide Außenseiten bzw. Oberflächen eines Kunststoffkörpers
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aus einem glasartigen Material aus Silikaten, wie SiO und SiO2f bestehende Überzüge einer Stärke von 2 bis 5 u
aufzudampfen. Obwohl ein optischer Körper einer solchen Oberflächenbeschaffenheit eine größere Härte, eine bessere
Witterungsbeständigkeit und dergleichen erhält, nimmt seine Bruchfestigkeit gegenüber Schlageinwirkung auf 1/15
bis 1/20 der Kunststoffen (üblicherweise) eigenen Bruchfestigkeit gegenüber Schlageinwirkung ab. Hierauf wird
später noch eingegangen werden. Aus Sicherheitsgründen sind somit optische Körper der geschilderten Oberflächenbeschaffenheit
für den praktischen Gebrauch nicht geeignet.
Der Neuerung lag nun die Aufgabe zugrunde, einen optischen Körper aus Kunststoff zu schaffen, der trotz modifizierter
Oberflächenbeschaffenheit die dem Kunststoffsubstrat
eigene Bruchfestigkeit gegenüber Schlageinwirkung beibehält, die erforderliche Härte oder Kratzfestigkeit aufweist,
gegenüber Lufteinwirkung widerstandsfähiger ist und sich über lange Zeit hinweg sicher gebrauchen läßt.
Gegenstand der Neuerung ist somit ein optischer Körper aus Kunststoff in Form eines Kunststoffsubstrats mit einer
Außenschicht aus einem aufgedampften glasartigen ^aterial, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß auf das Kunststoffsubstrat
direkt und einseitig ein 1 bis 10 ii starker Überzug
aus Silikatsubstanz, wie SiO und SiO2, aufgedampft ist.
Die Neuerung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
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Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine aus einem optischen Kunststoffkörper gemäß der Neuerung bestehende Konkav-Konvexlinse;
Fig. 2 einen Längsschnitt, der die Druck- bzw. Spannungsverteilung in einer üblichen aus Kunststoff beste»
henden Konkav-Konvexlinse zeigt;
der die Änderung der Druck- bzw. Spannungsverteilung bei Schlageinwirkung auf die Linse zeigt;
Fig. 4 einen Längsschnitt, der die Druck- bzw. Spannungsverteilung bei einer beidseitig, d.h. auf der Innen- und Außenseite beschichteten Linse gemäß Figur
2 zeigt, und
Fig. 5 einen Längsschnitt, der die Druck- bzw. Spannungsverteilung in einer aus einem optischen Kunststoffkörper gemäß der Neuerung gebildeten Konkav-Konvexlinse zeigt.
In der Regel werden Kunststoffe beim Ausformen infolge Restspannungen, die auf eine ungleichmäßige Ausdehnung und Kontraktion beim Formvorgang zurückzuführen sind, doppelbrechend, und zwar unabhängig vom jeweiligen Formgebungsverfahren. Insbesondere bei plattenartigen Preßlingen treten in der Nähe der Oberflächenschicht Spannungen auf,
während in der Umgebung des zentralen Inneren Teils Stauchdrucke auftreten.
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Dies läßt sich dadurch feststellen, daß sich beim Auftreffen von polarisiertem Licht auf einen Prüfling die Polarisation
durch den Prüfling hindurch in einer Weise fortsetzt, daß sie infolge der Doppelbrechung in zwei Strahlen aufgespalten
wird. Die Phasendifferenz zwischen den beiden polarisierten Strahlen läßt sich mit Hilfe eines Polariskops
bestimmen. Auf diese Weise können die Phasenrichtungen der Spannung und des Stauchdrucks bestimmt werden.
In den Zeichnungen ist mit der Bezugszahl 1 ein konkavkonvexes Linsensubstrat aus Kunststoff bezeichnet. Mit der Bezugszahl
5 ist eine Kurve bezeichnet, die begrifflich eine Druck- bzw. Spannungsverteilung um eine durch den Beobachtungsmittelpunkt
(0) verlaufende senkrechte gedachte Linie 4 zeigt.
Aus Figur 2 geht hervor, daß der Stauchdruck in der Umge
bung des Innenzentrums in einer Richtung (A), bezogen auf die gedachte Linie 4, groß ist, während die Spannung in
der Nähe der Innen- und Außenseite 2 und 3 in einer Richtung (B) groß ist.
Aus Figur 3 geht hervor, daß bei Einwirkung einer Schlagkraft (W) auf die Außenseite 2 des Linsensubstrats 1 in
Pfeilrichtung teilweise eine Depressionsdeformation eintritt, wobei die gezeigte (Druck- bzw. Spannungs-) Kurve 5
gebildet wird. Insbesondere kommt es an der Außenseite 2 zum Auftreten eines Stauchdrucks und nahe der Innenseite
3 zum Auftreten einer Spannung. Der Stauchdruck löst die ursprünglich nahe der Oberseite 2 des Linsensubstrats vorhandene
Spannung ab, während die nahe der Innenseite 3
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·· ·■ · · »Mt (III 1
* » » tit »I
auftretende Spannung zu der ursprünglich nahe der Innenseite 3 vorhandenen Spannung addiert wird. Die nahe der
Innenseite 3 (bereits) vorhandene Spannung wird folglich noch weiter- erhöht. Venn nun die erhöhte Spannung die Bindungsfestigkeit
der Kunststoffmoleküle übersteigt, sprengt sie die Molekülbindungen, was zu Rissen an den Spannungsstellen führt. Wenn die Spannungskonzentration an Rißendstellen
entsteht, breiten sich die Risse letztlich über deii ganzen Körper aus, so daß das Linsensubstrat 1 bricht.
Das Vorhandensein einer Spannung in der Oberflächenschicht eines Preßlings, z.B. eines aus Kunststoff gefertigten optischen
Körpers, bedeutet folglich eine gleichermaßen starke Beeinträchtigung der Bruchfestigkeit bei Schlageinwirkung
und der Krümmungsbeständigkeit des betreffenden Preßlings,
Aus Figur 4 geht hervor, daß das beidseitig, d.h. auf der Außen- und Innenseite 2 bzw. 3 mit Überzügen 2' bzw, 31
bedampfte Linsensubstrat 1 in der Nähe der Außen- und Innenseite 2 bzw. 3 Spannungen aufweist, die 2- bis 3-mal
größer sind als bei dem in Figur 2 dargestellten überzugsfreien Substrat. Da die (auf dem Substrat) haftenden Überzüge
21 und 31 aus" einem infolge seiner Zerbrechlichkeit
bruchanfälligen Material bestehen und eine sehr schlechte Bruchfestigkeit bei Schlageinwirkung aufweisen, wird nichtsdestoweniger
die Bruchfestigkeit gegen Schlageinwirkung solcher beidseitig mit Überzügen versehener optischer
Kunststoffkörper beträchtlich erniedrigt. Eine derartige Bauweise ist folglich derart nachteilig, daß sie praktischen
Verwendungszwecken nicht zugeführt werden kann.
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Ii ι ι « · llii
Andererseits wird erfindungsgemäß - wie dies aus Figur 1 hervorgeht - der überzug 2' lediglich auf eine Oberfläche,
d.h. auf die Oberseite 2, des Linsensubstrats in einer Stärke von 1 bis 10 ii aufgedampft. Auf der Innenseite 3
des Linsensubstrats 1 wird dagegen kein Überzug aufgebracht. Obwohl auch in diesem Falle aus den genannten Gründen
die Spannung an der Außenseite 2 steigt, ist - wie dies die (Druck- bzw. Spannungsverteilungs-) Kurve 5 von
Figur 5 ausweist - die Spannung an der Innenseite 3 (lediglich) durch die Formgebung des Kunststoffkörpers bedingt
und diesem eigen. Bei Einwirkung einer Schlagkraft (W) - wie in Figur 3 dargestellt - ist bei dieser Bauweise
eines optischen Kunststoffkörpers der Deformationsgrad auf
der Oberseite 2 genauso groß wie bei der beidseitig mit Überzügen versehenen Bauweise, er ist jedoch niedriger als
bei der unbeschichteten Bauweise. Andererseits ist der Deformationsgrad auf der Innenseite 3 niedriger als bei dem
beidseitig mit Überzügen versehenen Linsensubstrat und genauso groß wie bei der unbeschichteten Bauweise,
Aus diesem Grunde sind bei einem neuerungsgemäß ausgebildeten optischen Körper aus Kunststoff, bei ^reichem der Überzug
2' lediglich auf einer Seite, nämlich der Oberseite 2,
aufgedampft wurde, die Bruchbeständigkeitseigenschaften gegen Schlageinwirkung, die Härte, die Kratzfestigkeit und
die Beständigkeit gegen Lufteinwirkung, d.h. von Eigenschaften, wie sie bei der Formgebung der Kunststoffkörper
vorliegen, verbessert, weswegen neuerungsgemäße optische Körper aus Kunststoff über längere Zeit hinweg bei gleichbleibender
Stabilität verwendet werden können.
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Um ν ν
fc. %j t* 4 4 ι . * w w s* w
Überzüge 2' einer Stärke von unter 1 η leisten kaum einen
Beitrag zur Verbesserung der Kratztestigkeit und Beständigkeit
gegen Lufteinwirkung. Andererseits sind auch Überzüge 2* einer Stärke von über 10 u nachteilig und unpraktisch,
und zwar nicht nur aus Fertigungsgründen, sondern auch weil bei stärkeren Überzügen als 10 η Risse auftreten
können.
Die folgenden Beispiele sollen die Neuerung näher veranschaulichen,
la den Beispielen werden optisch® Körper gemäß
der Neuerung mit beidseitig, d.h. auf der Innen- und Außenseite, beschichteten optischen Kunststoffkörpern und
unbeschichteten optischen Kunststoffkörpern verglichen.
Es wurden Kugelfallversuche zur Messung der Bruchbeständigkeit gegen Schlageinwirkung von optischen Körpern aus
Kunststoff durchgeführt. Das Testverfahren entsprach im wesentlichen den Testverfahren JIS-T 8146 (Japanese Industrial
Standards) und den "American Engineering Standards". Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengestellt.
Aus einem Polycarbonat hergestellte Konkav-Konvexlinse eines Durchmessers von 60 mm und einer Dicke von 2,5 mm, die
beidseitig, d.h. auf der Innen- und Außenseite, nach einem üblichen Bedampfungsverfahren mit glasartigen Überzügen
aus SiO und SiO2 einer Stärke von 5 Ά bedampft worden
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Linse aus demselben Ausgangsmaterial wie der Prüfling A, bei der jedoch lediglich auf eine Seite, nämlich auf die Oberseite,
ein Überzug aufgedampft worden war (optischer Körper aus Kunststoff gemäß der Neuerung).
Prüfling C;
Linse entsprechend der Bauweise und Form wie der Prüfling A, bei welcher jedoch kein Überzug aufgedampft worden war.
In der Tabelle I ist das prozentuale Auftreten von Rissen und/oder ^ruch der jeweiligen Prüflinge im Rahmen des im
folgenden geschilderten Tests angegeben,, Für jeden Prüfling
A, B und C wurden 50 Teststücke hergestellt. Jedes Teststück wurde mit der Außenseite bzw* der konvexen Oberfläche,
d.h. der Oberseite, nach oben auf einen aus Stahl bestehenden, ringförmigen Träger eines entsprechenden Durchmessers
wie der Prüfling und einer Dicke von 5 mm gelegt. Auf die Teststücke des Prüxiings A wurden 5 g schwere Stahlkugeln
in freiem Fall von einem Punkt direkt oberhalb der Teststücke fallengelassen. Auf die Teststücke der Prüflinge
B und C wurden in gleicher Yfeise in freiem Fall 28 g
schwere Stahlkugeln fallengelassen. Auf diese Weise wurde auf das Zentrum jeden Teststücks eine Schlagkraft ausgeübt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
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Tabelle I
Prozentuales Auftreten von Rissen und/oder Bruch der Prüflinge
Prozentuales Auftreten von Rissen und/oder Bruch der Prüflinge
Prüfling
Stahl- Fallhöhe kugel
30 cm 40 cm 50 cm 60 ce 70 cm
%-uale Riß- und/oder Bruchstellenbildung
096 10% 50% 80% 100%
Prüf- Stahl- Fallhöhe ling kugel
B 28 g %-uale Riß- und/oder Bruchstellenbildung
160 cm 170 cm 180 cm 190 cm 200 cm 0%
0%
10% 40% 80%
Prüf- Stahl- Fallhöhe ling kugel
C 28 g %-uale Riß- und/oder
Bruchstellenbildung
160 cm 170 cm 180 cvi 190 cm 200 cm
20% 60%
Aus jedem der Prüflinge Bund C gemäß Beispiel 1 wurden
Teststücke gefertigt. Jeweils 1 Paar Teststücke wurde in den rechten und linken Teil eines einzigen Brillengestells
eingesetzt. Die hierbei erhaltenen Brillen wurden 80 Tage lang getragen. Hierauf wurden die "Brillengläser" visuell
auf ihre Kratzfestigkeit beurteilt. Hierbei wurden die in der folgenden Tabelle II zusammengestellten Ergebnisse erhalten.
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Tabelle II
Beurteilung der Kratzfestigkeit
Beurteilung der Kratzfestigkeit
Prüfling Bewertung nach
10 20 30 40 50 60 70 80 Tagen Tagen Tagen Tagen Tagen Tagen Tagen Tagen
B Außenseite ο ο oo ο + + +
Innenseite ο oo + + + +++
C Außenseite ο + ++ ++ ++
Innenseite ο ο + + +
Bemerkungen: 1
Es ist offensichtlich, daß mit dem Prüfling A zumindest gleichwertige Ergebnisse erreicht
werden als mit dem Prüfling B, weswegen mit dem Prüfling A kein Kratzfestigkeitstest
durchgeführt wurde.
Symbole:
ο praktisch keine Kratzer
+ undeutliche Kratzer ++ deutliche Kratzer +++ größere Anzahl an deutlichen Kratzern
Aus Beispielen 1 und 2 geht hervor, daß der Prüfling B, d.h. ein optischer Körper aus Kunststoff gemäß der Neuerung, dem
Prüfling A, d.h. einem beidseitig mit einem Überzug versehenen optischen Körper aus Kunststoff, in der Bruchfestigkeit
gegenüber Schlageinwirkung und dem Prüfling C, d.h. einem unbeschichteten optischen Körper aus Kunststoff, in
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• ·
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der Kratzfestigkeit überlegen 1st. Bel diesen Eigenschaften
eignen sich optische Körper aus Kunststoff gemäß der Neuerung In hervorragender Welse für langer dauernden Gebrauch
bei gleichbleibender Stabilität.
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Claims (3)
1. Optischer Körper aus Kunststoff in Form eines Kunststoffsubstrats
mit einer Außenschicht aus einem aufgedampften glasartigen Material, dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Kunststoffsubstrat (1) direkt und einseitig ein 1 bis 1Ou starker Überzug aus Silikatsubstanz,
wie SiO und SiO2, aufgedampft ist.
2. Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine konvexe Oberseite (2) und eine konkave Innenseite
(3) aufweist und eine Konkavkonvexlinse bildet.
3. Körper nach einem der Ansprüche 1 und/oder 2, dadurch geJrennzeichnet, daß sein Kunststoff substrat (1) aus
einem Polycarbonat besteht.
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