DE722650C

DE722650C - Verfahren zur Herstellung von waessrigen Emulsionen bituminoeser Stoffe

Info

Publication number: DE722650C
Application number: DEG101650D
Authority: DE
Inventors: Dr Robert Grader; Dr Max Seidenbusch
Original assignee: EBANO ASPHALT WERKE AG
Current assignee: EBANO ASPHALT WERKE AG
Priority date: 1940-04-24
Filing date: 1940-04-24
Publication date: 1942-07-15

Description

Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Emulsionen bituminöser Stoffe Manche bituminösen Stoffe lassen sich bekanntlich sehr schwer emulgieren, weil gewisse, für die Emulsionsbildung notwendige Bestandteile entweder in nicht ausreichender Menge in ihnen enthalten sind oder ihnen bei der Gewinnung entzogen wurden. Dies gilt insbesondere für Bitumen deutscher Herkunft. Die Emulgierung gelingt bei solchen Ausgangsstoffen nur in .einzelnen Fällen und auch dann nur unter erheblichem Aufwand bestimmter Emulgatoren und unter Verwendung schnell laufender Rührwerke, Kolloidmühlen u. dgl.: Es wurde nun festgestellt, daß man auch mit diesen an sich schwer emulgierbaren bituminösen Stoffen in einfacher Weise und ohne Benutzung von großen Energieaufwand erfordernden Vorrichtungen wäßrige Emulsionen herstellen kann, wenn dem bituminösen Stoff vor dem Emulgieren init einer alkalischen Lösung ein durch die Einwirkung von Chlorschwefel auf Tallöl entstehender Stoff zugemischt wird, der ein polymerisiertes Reaktionsprodukt der beiden Reaktionsteilnehmer darstellt.
Dieser Zusatzstoff kann in der Weise hergestellt und zugesetzt werden, daß man in Tallöl unter Rühren eine hinreichende Menge Chlorschwefel einlaufen läßt, wobei sich in kürzester Zeit unter lebhafter Entwicklung von Salzsäure das Reaktions- und Polymeris.ationsprodukt bildet, das je nach,dem Chlorgehalt eine zähe bis feste Beschaffenheit besitzt. Dieses Produkt wird dann mit dem Bitumen verschmolzen.
Die Herstellung des Zusatzstoffes kann aber auch in noch einfacherer Weise unter Vermeidung des soeben erwähnten späteren Verschmelzens mit Bitumen dadurch erfolgen,. d,aß zunächst Tallöl und Chlorschwefel mit einer geringen Menge dies Bitumens zusammen gemischt und nach vollendeter Reaktion und Polymerisation die restliche Bitumenmenge mit der :Masse verrührt wird.
In beiden Fällen läßt sich dann das mit dem Zusatzstoff gemischte Bitrunen in verdünnter Lauge, z. B. Natronlauge, ohne jede größeren Energieaufwand schon in :einem ein fachen Rührwert: durch' Verrühren leicht emulgieren.
Die einfache Art der Herstellung des Zusatzstoffes und des Emulgierungsvorganges ermöglicht es, daß sowohl die Herstellung des Zusatzstoffes wie die Emulgierung des Bitumens in einem einzigen Arbeitsgang durch chemisch ungeschulte Arbeitskräfte an jeder Produktionsstätte für bituminöse Emulsionen erfolgen kann. Beispiele i. Zu i oo Gewichtsteilen Tallöl werden bei 2o bis 50' unter andauerndem Rühren in dünnem Strahl 20 bis 5o Gewichtsteile Chlorschwefel zugesetzt. Man erhält fast augenblicklich ein zähes polymerisiertes Reaktionsprodukt. Verwendet man mindestens 25 bis 3o Gewichtsteile Chlorschwefel, so ist das Produkt je nach der Beschaffenheit des verwendeten Tallöls fest bis spröde. Nach Verschmelzen von i bis 2 Teilen desselben mit i oo Teilen Bitumen läßt sich das Gemisch in verdünnter Lauge, z. B. Natronlauge, in einem gewöhnlichen Rührwerk leicht emulgieren. z. i o Gewichtsteile Tallöl werden in i o bis 5o Gewichtsteilen Bitumen verrührt und dann 3 bis 5 Gewichtsteile Chlorschwefel nter et weiterem erfolgt eine Rühren schnelle hinzu gesetzt. Reaktion Auch und oo lymerisation, nach deren Beendigung tere q.q.o Gewichtsteile Bitumen mit der Ansatzmischung verrührt werden. Die Emulgierung der Mischung in verdünnter Lauge erfolgt in gleicher Weise wie beim Beispiel i .

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur. Herstellung von wäßrigen Emulsionen bituminöser Stoffe durch Emulgierung derselben in verdünnter Alkalilauge unter Verwendung eines Zusatzstoffes, dadurch gekennzeichnet. daß dem Bitumen vor der Emulgierung mit der alkalischen Lösung als Zusatzstoff ein durch die Eimvirkung von Chlorschwefel auf Tallöl entstehendes polymerisiertes Reaktionsprodukt zugemischt wird.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine geringe Menge des zu emulgierenden Bitumens mit Tallöl und Chlorschwefel vermischst wird, worauf nach beendeter Reaktion die restliche Menge Bitumen hinzugefügt und dieses Gemisch in der Alkalilauge emulgiert wird.