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Tragbare Sperrenspule Die Erfindung bezieht sich auf tragbare, Sperrenspulen
. zur starkstrommäßigen Erdung von Starkstromleitungen. Solche Sperrenspulen werden
bei Arbeiten an einer Hochspannungsleitung an der Arbeitsstelle eingeschaltet, um
die abgeschaltete Starkstromleitung für die Starkströme zu erden und dabei gleichzeitig
zu verhindern, daß über die Starkstromleitung übertragene Hochfrequenzströme abfließen
können, .so daß also während der Arbeiten der Ho.chfrequenztelephonieverkehr aufrechterhalten
werden kann.
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Da derartige Spulen in eine StarkstromleItung eingeschaltet werden,
müssen sie so bemessen sein, däß sie auch bei fälschlichem Anschalten der Hochspannung
an die Leitung nicht überlastet werden. Nebeneiner entsprechenden Bemessung des
Leiters, der Isolation und der Spule in bezug auf die, Wärmeabfuhr wird daher bei
den bekannten Sperren parallel zu der Wicklung ein Überspannungsableiter geschaltet,
der beim Auftreten höherer Spannungen als beispielsweise 5oo Volt anspricht und
damit die Sperre kurzschließt. Die bekannten überspannungsableiter, die für große
Stromstärken geeignet sind, haben jedoch den Nachteil, daß sie erst bei verhältnismäßig
hohen Spannungen sicher ansprechen, die über den Spannungen liegen, die für das
an der geerdeten Leitung arbeitende Personal unschädlich sind. Wenn die Hochspannung
selbst auf die Leitung geschaltet wird, sprechen diese Ableiter zwar so schnell
an, daß hierdurch keine Schäden auftreten. Es sind jedoch Betriebsfälle denkbar,
in denen niedrigere Spannungen zwischen Leitung und Erde auftreten, bei denen
die
Spannungsableiter nicht mehr zum Ansprechen kommen, die jedoch noch so hoch sind,
daß das Betriebspersonal gefährdet ist, Andererseits erfolgt durch die hierbei enti
stehenden Ströme eine sehr starke Belastung der Sperre, so daß auch die Sperre selbst
gefährdet ist. Ein solcher Betriebsfall tritt z. B. auf, wenn eine durch die Sperren
geerdete Leitung im Laufe von Verlegungsarbeiten. mit .einem anderen spannungsführenden
System in Berührung kommt. In diesem Falle fließt der Erdschlußstrom dieses Netzes
über die Sperre. Dieser Erdschlußstrom kann über der zulässigen Dauerbelastung der
Speerren liegen, ohne daß die auftretende Spannung an der Sperre die Ansprechspannung
des überspannungsablelters erreicht.
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Eine etwas leichtere Ausführung der Sperrdrosseln läßt sich durch
eine andere bekannte Maßnahme erzielen, die darin besteht, daß die Sperrdrossel
einen Eisenkern mit derartigen Abmessungen enthält, daß bei Auftreten von Starkstrom
der Eisenkern gesättigt isst. Durch die damit verbundene Herabsetzung der Induktivität
werden zwar die Gefahren des Auftretens schädlicher Spannungen vermieden, jedoch
muß die Sperrenspule nach wie vor den dann auftretenden hohen Kurzschlußstrom aushalten
und dementsprechend bemessen sein. Außerdem wird stets noch eine Restspannung an
der Spule vorhanden sein, deren Größe nicht von vornherein feststeht. Ein vollkommener
Schutz der Spule tritt also. bei dieser bekannten Lösung nicht ein.
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Durch die Erfindung sollen die Nachteile der bekannten Sperrenspulen
vermieden und eine leichte, tragbare Spule geschaffen werden, durch die die obengenannten
Betriebsfälle beherrscht werden können, ahne daß für die Spule oder auch für das
an .der Arbeitsstelle, an die die Spule angeschlossen ist, tätige Personal irgendeine
Gefahr vorhanden ist. Dies -wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Sperrenspule
nur für die zulässige Dauerbelastung bemessen ist und gegen Überbelastung durch
Anordnung eines wärmeempfindlichen Gliedes, z. B. eines Bimetallstreifens, geschützt
ist, das bei Auftreten eines überstrornes in der Wicklung anspricht und einen Kurzschluß
der Spulenwicklung herbeiführt. Die Verwendung wärmeempfindlicher Vorrichtungen,
z. B. von Bimetallstreifen, ist zum Schutz von Transformatoren, insbesondere für
Netzanschlußgeräte, bereits bekannt. Der besondere Vorteil der Sperrenspule gemäß
der Erfindung ist darin zu erblicken, daß einmal die Spule selbst durch ihren vollständigen
Kurzschluß vor Beschädigung .oder gar Zerstörung geschützt ist und daß dieser völlige
Kurzschluß es ferner erlaubt, die Spule nur für die normale Belastung zu bemessen.
Dadurch wird die Spule selbst wesentlich kleiner und leichter als bei allen bisher
bekannten Anordnungen dieser Art. Das wärmeempfindliche Glied wird zweckmäßig im
Innern bzw. in unmittelbarer Nähe der Wicklung angeordnet, so daß :es direkt durch
die in der ohnehin vorhandenem Spule erzeugte- Wärme betätigt wird. Es kann jedoch
auch dadurch zum Ansprechen gebracht werden, daß es in an sich bekannter Weise vom
Sperrenstrom durchflossen wird. Die beste Auslösung erhält man, wenn es sowohl vom
Sperrenstrom durchflossen wird als auch in unmittelbarer Nähe der Wicklung liegt.
Zweckmäßig gibt das wärmeempfindliche Glied nach seinem Ansprechen einen -Kurzschlußkontakt
frei, der dann durch eine oder mehrere Federn auf den Gegenkontakt gedrückt wird.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Abb. i und z dargestellt.
Die Abb. 3 zeigt die Einschaltung der Sperre Sp zwischen die Leitung L und Erde.
Tritt eine übermäßige Erwärmung der Wicklung auf, so wird der Kontakt I< geschlossen
und schließt damit die Sperre kurz. Daneben kann noch der übliche überspannungsableiter
vorgesehen werden.
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In Ahb. i ist die Wicklung Sp an einem Gehäuse G Tiber einen Isolierring
R befestigt. Innerhalb der Wicklung befindet sich der Bimetallstreifen B, der normalerweise
den Ko@ntaktI( gegen den Druck der Feder F geöffnet hält. Wird dagegen die Spule
übermäßig erwärmt, so biegt :sich der Bimetallstreifen B aus und gibt den Kontakt
I( frei, so daß dieser die Schiene der Leitung L mit dem Erdungspunkt E verbindet
und damit die Wicklung kurzschließt. Nach erfolgter Auslösung wird der Kurzschluß
mit dem Handgriff D aufgehoben, indem nach Spannen der Feder der Kontakt wieder
mit dem Bimetallstreifen verriegelt wird.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung zeigt die: Abb. z, in der
die entsprechenden Teile der Sperre mit den gleichen Buchstaben bezeichnet sind
wie in Abb. i. Die Anordnung unterscheidet sich dadurch von der vorher beschriebenen,
daß der Druckknopf D im Ruhezustand in das Gehäuse, gedrückt ist, so daß er nur
über das Gehäuse Hinausragt, wenn die Sperre kurzgeschlossen worden ist.
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Dabei erfolgt auch hier die Verriegelung durch den Bimetallstreifen
B gegen den Druck der beiden Federn F.
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Statt eines Bimetallstreifens kann als wärmeempfindliches Glied auch
ein Schinelzdr.alrt vorgesehen werden, der bei Auftreten eines Überstromes durchschmilzt
und dadurch
den Kurzschlußkontakt freigibt. Ebenso kann als wärmeempfindliches
Glied ein chemischer Stoff dienen, der bei überschreiten -der zulässigen Temperatur
unter starker Expansion verbrennt und dadurch ,den Kurzschlußkontakt freigibt.