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Zur Anzeige oder Steuerung dienende Brückenschaltung, von der zwei
Zweige - durch Röhren gebildet werden Es sind Brückenschaltungen bekannt, bei denen
Zweige durch Röhren gebildet werden, die zur Anzeige oder Steuerung von Vorgängen
dienen. Das Abgleichen der Brücke geschah bisher bei diesen Einrichtungen wie bei
gewöhnlichen Brücken, die ohne Röhren arbeiten, durch Veränderung der Widerstände
der anderen Brückenzweige oder durch Veränderung der inneren Widerstände der Röhren
mittels gewöhnlicher Potentiometer.
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Die bekannten Einrichtungen hatten den Nachteil, ,daß die Empfindlichkeit
der Röhren nicht voll ausgenutzt wurde, da immer nur ein Teil der Kennlinie jeder
Röhre zur Steuerung benutzt wurde.
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Gemäß der Erfindung ist es möglich, die ganze Kennlinie jeder Röhre
zur Steuerung auszunutzen dadurch, " ,daß mit je einem Gitter der beiden Röhren
zwei Schieber verbunden sind, die auf zwei geteilten Potentiometern gemeinsam verschiebbar
angeordnet sind, die in der Weise ausgebildet sind, daß die Wicklungen nur die eine
Hälfte jedes Potentiometers ausmachen, während die andere Hälfte den Widerstand
Null hat, wobei die Enden der mit Wicklungen versehenen Hälfte gemeinsam an Erde
und die beiden anderen Enden gemeinsam an -!--Anode oder einer entsprechenden Vorspannung
liegen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Einrichtung nach der
Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Es bedeuten R1 und R2 zwei Röhren, die zwei Zweige einer Brücke bilden.
J ist ein an der Brücke liegendes Anzeigegerät, und die Wicklungen Il, IIi einerseits
und 112, 12 andererseits
stellen die beiden anderen Brückenzweige
dar, wobei die Wicklungen I' und Ih zusammen den Widerstand W' und die Wicklungen
112 und I'= den Widerstand W2 bilden. Es ist zweckmäßig, TV' = W= zu machen:
Die vier Wicklungen gehören zu zwei in der Zeichnung nicht weiter dargestellten
polarisierten Relais I und II mit Wechselkontakt und einseitiger Nullage. Die Wicklungen
h und I=, die zu demselben Relais gehören, werden im entgegengesetzten Sinne vom
Strom durchflossen, und ebenfalls werden die beiden Wicklungen II' und I12, die
zu demselben Relais 1I gehören, in entgegengesetzter Richtung vom Strom durchflossen,
so daß also stets die Relais I und II dadurch arbeiten, daß die eine der beiden
Spulen stärker vom Strom durchflossen wird als die andere. Dies geschieht dann,
wenn das Brückengleichgewicht gestört ist, d. h wenn sich der innere Widerstand
der einen der beiden Röhren R' und R= geändert hat. Hierdurch tritt eine Betätigung
der beiden Relais und damit ein Umlegen des Ankers ein, der eine Steuervorrichtung
betätigen kann. Nur beim Brückengleichgewicht befinden sich die Anker beider Relais
in ihren Nullstellungen. An sich kann an Stelle von zwei polarisierten Relais mit
einseitiger Nullage auch ein polarisiertes Relais mit DMittelnullstellung oder ein
polarisiertes Relais mit einseitiger Nullage und ein neutrales Relais Verwendung
finden.
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Unter Umständen ist es zweckmäßig, die Anker der beiden Relais nicht
unmittelbar zum Steuern zu verwenden, sondern hierdurch erst eine -Motoranordnung
zu betreiben, die einen' Ausgleich der Brücke herbeiführt, und durch eine Vorrichtung,
die diesen Brückenausgleich herbeiführt, kann .dann wiederum eine Steuerung vorgenommen
werden.
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Die beiden Röhren R' und R= werden am Schirmgitter mittels zweier
Potentiometer 25 und 26 so eingeregelt, daß das Brückengleichgewicht hergestellt
wird, d. h. daß das Anzeigegerät J = o zeigt. Das Einregeln geschieht auf die Weise,
daß zwei Bürsten 27 und 28 gemeinsam in Richtung der Pfeile 29 und 3o hin und her
gezogen werden, wobei die eine Seite der beiden Potentiometer an --Anode und die
andere an Erde liegt. Die Potentiometer sind in der erfindungsgemäßen Brückenschaltung
in der Weise ausgebildet, daß die Wicklungen nur die eine Hälfte des Potentiotneters
ausmachen, während der ausgefüllt gezeichnete Teil der Potentiometer vollständig
leitend ist, d. h. den Widerstand Null hat. Hierdurch wird erreicht, daß jeweils
das eine der Potentiometer die volle Anodenspannung besitzt und infolgedessen je-«-eils
die eine der beiden Röhren R' und R'= in ihrem Arbeitspunkt bleibt, während das
Schirmgitter der anderen von ---Anode bis auf Erde lteruntergeregelt werden kann.
Befinden sich also beide Potentiometer in Nulllage, so ist für beide Röhren die
Schirmgitterspannung gleich der Anodenspannung. Die Brücke hat also höchste Empfindlichkeit.
ohne daß eine höhere Spannung als die Anodenspannung aufgebracht werden müßte.
31 und 3 2 bedeuten noch Regelwiderstände.
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Die Einregelung der Brücke kann unter Umständen auch dadurch geschehen,
daß die Potentiometerabgriffe an die Steuergitter gelegt werden: nur muß dann eine
entsprechende andere, nämlich negative Vorspannung an die Enden der wicklungsfreien
Seiten der Potentiometerwiderstände gelegt «erden. Ferner braucht das Einregeln
nicht durch einen Motor zu geschehen, sondern kann unter Umständen noch von Hand
vorgenommen werden. Grundsätzlich lassen sich die geteilten Potentiometer auch durch
zwei vollständig bewickelte Potentiometer ersetzen, die mechanisch so gekuppelt
sind, daß jedes Potentiometer nur in einen gewissen Bereich mitgenommen wird, und
zwar derart, daß das eine Potentiometer von der -Mittelstellung aus in der einen
Drehrichtung tnit- und wieder zurückgenommen wird, während das andere Potentiometer
auf -Mittelstellung bleibt, und umgekehrt.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung nach der Erfindung ist folgende:
Die Steuergitter der beiden Röhren R' und R2 des Ausführungsbeispiels werden von
irgendeiner in der Zeichnung nicht dargestellten Apparatur beeinflußt, wodurch eine
Störung des Brückengleichgewichts eintritt. Hierdurch wird durch das Instrument
J ein Strom angezeigt, während gleichzeitig die Relais oder ein Teil der Relais
der beiden anderen Brückenzweige zum Ansprechen kommen. Nun wird, je nachdem für,
welchen Zweck die Brückenschaltung dient, das Brückengleichgewicht durch Verschieben
der Potentiometerabgriffe entweder von Hand oder durch einen Motor, der durch die
angesprochenen Relais betätigt wird, wiederhergestellt. Die Verschiebung der Potentiotneterabgriffe
stellt dann ein -Maß für die erfolgte und inzwischen wieder ausgeglichene Störung
des Brückengleichgewichts dar und kann, falls dies für irgendeinen Zweck erwünscht
ist, zur Steuerung weiterer Vorgänge benutzt werden.