DE7219521U - Zielscheibe mit direkter Trefferanzeige - Google Patents
Zielscheibe mit direkter TrefferanzeigeInfo
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Description
Oscar Baums, Brühl
Zielscheibe mit direkter Trefferar, r—je
Die Erfindung betrifft eine Zielscheibe mit direkter Trefferanzeige
für die Schießausbildung mit Kanonen, insbesondere jedoch eine Zielscheibe für die Schießausbildung mit
Panzerkanonen.
Die zur Ausbildung der Truppe entsprechend dem Stand der Technik verwendeten Zielscheiben bestehen in der Regel aus
Holzwerkstoffplatten mit bestimmten Umrissen bzw. aus Holzrahmen, die mit Textilien bespannt sind. Diese Zielscheiben
dienen der Darstellung echter Panzerziele, die aus Panzerstahl gefertigt sind.
Das Ziel der Schießausbildung mit Panzerkanonen besteht primär darin, den Treffer, insbesondere auch in bezug auf
seine genaue Lage im Ziel und die Wirkung des Treffers im Ziel, sowohl schnell als auch optisch sicher erkennbar anzuzeigen.
Dies ist von besonderer Bedeutung für das Schießen bei Nacht und—sj-hlechtex Sicht.
Zur Zeit kann das geforderte Ziel der Schießausbildung nur dadurch erreicht werden, daß echte Panzerziele für den Beschüß
auf den Schießbahnen aufgestellt v/erden. Hierbei handelt es sich um veraltete Typen, die nicht mehr truppenverwendungsfähig
sind. Die Stückzahl reicht jedoch bei weitem nicht aus, auch sind sie zu teuer für diesen Zweck, da
sie noch einen sehr hohen Schrottwert besitzen.
Bei den Zielscheiben des jetzigen Standes der Technik gibt es für die Trefferanzeige verschiedene Möglichkeiten. Zunächst
ist optisch bei einem Treffer in der Zielscheibe ein kalibergroßes Loch zu erkennen. Diese optische Erkennungsmöglichkeit
wird aber dadurch in Frage gestellt, daß zunächst beim Abschuß des Geschosses durch Mündungsrauch
infolge Verbrennung der Treibladung und durch aufgewirbelten Staub eine Sichtbehinderung eintritt, die erst beseitigt
sein muß, bevor der Treffer erkennbar wird. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich zusätzlich beim Verschießen
von Munition kleinen Kalibers bzw. von Treibspiegelgeschossen mit unterkalibrigen Geschoßkernen, die entsprechend
kleine Durchschußlöcher aufweisen. Diese Art der optischen Anzeige versagt völlig bei ungünstigen Witterungsbedingungen
und insbesondere bei nächtlichen Schießübungen, bei denen die Zielscheibe nicht zu erkennen ist, weil sie nicht beleuchtet
ist.
(c
Man hat bereits versucht, diese optische Anzeige durch ein besonderes Lichtsignal zu verstärken, um nicht nur die Trefferanzeige
zu verbessern, sondern auch die Geschwindigkeit der Treffererkennung zu erhöhen.
Eine solche Möglichkeit besteht darin, daß man in die Zielscheibe elektrische Kontakte einbaut, welche bei einem Treffer
ein Relais auslösen, welches seinerseits ein neben der Zielscheibe befindliches pyrotechnisches Gemisch, eine Lampe
oder ein anderes Lichtsignal betätigt. Ein Nachteil dieser Anzeige besteht darin, daß hier nicht der Ort des Treffers
direkt im Ziel angezeigt wird, sondern nur die Tatsache des Treffers überhaupt.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Zielscheibe mittels eines elektrischen Feldes aufzuladen, welches beim
Auftreffen des Geschosses gestört wird und hierdurch, ähnlich
wie bei der vorher geschilderten Methode, ein neben der Zielscheibe angeordnetes optisches Signal auslöst, das dann den
Treffer anzeigt.
Die Anforderungen an eine Zielscheibe, insbesondere für die Panzerschießausbildung, bestehen aber nicht nur darin, den
Treffer überhaupt und in schneller Zeit optisch sichtbar zu machen, sondern darüber hinaus den Ort des Treffers auf der
Zielfläche sicher anzuzeigen, da für eine entsprechende
Zielbekämpfung nicht nur ein Treffer schlechthin, sondern das Treffen bestimmter Partien der Zielfläche von besonderer
Bedeutung ist.
Diese vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, ist Ziel vorliegender Erfindung. Dabei muß aber beachtet werden, daß aus wirtschaftlichen
Gründen die Zielscheibe sich nicht derart verteuern darf, daß ihr Einsatz wirtschaftlich gefährdet ist.
Sie muß vielmehr auf einfache Weise und in entsprechender Stückzahl gefertigt werden können.
Alle diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Zielscheibe rasterartig über die gesamte Oberfläche verteilte Vertiefungen aufweist, welche mit pyrotechnischen
Gemischen gefüllt sind, die beirr Auf treffen des Geschosses in an sich bekannter Weise zündbar sind.
Die Zielscheibe kann aus einer Holzwerkstoffplatte, insoesondere
einer Hartfaserplatte bestehen, zu deren Herstellung direkt ein entsprechend profiliertes Preßblech verwendet
worden ist. Der Holzwerkstoffanteil kann teilweise ersetzt werden durch feuerhemmende Zusätze, wie z.B. Asbestfasern,
wobei es natürlich auch möglich ist, die Zielscheibe direkt aus nichtbrannbarem Material herzustellen, was jedoch in der
Regel die Fertigung verteuert. Die rasterartigen Vertiefungen, welche beispielsweise in Form von nebeneinanderliegenden
Quadraten oder Rhomben gebildet sein können, sind zwejkmäßig
0,5 bis etwa 3 cm tief, und im Falle der quadratischen Ausbildung wird ein Seitenmaß von etwa 5 cm bevorzugt. Diese
rasterartig über die Zielscheibe angeordneten Vertiefungen sind mit pyrotechnischem Gemisch gefüllt, das beim Auftreffen
eines Geschosses gezündet wird.
Die Menge a" pyrotechnischem Gemisch in jedem Rasterfeld
soll so bemessen sein, daß sein Abbrennen bis auf eine Entfernung von ca. 2.500 m sichtbar ist. Um zu vermeiden, daß
die gesamte Zielscheibe abbrennt, ist es zweckmäßig, die Stege zwischen den rasterartigen Vertiefungen in einer bestimmten
Dicke zu halten. Diese Stegdicke hängt ihrerseits wiederum von der Menge an pyrotechnischem Gemisch ab.
Es ist nun möglich, die Art des pyrotechnischen Gemisches
(Gehalt an Lithium-, Strontium-, Barium- oder Calciumsalzen) über die Zielscheibe derart zu variieren, daß bei Treffern
in bestimmten Bereichen der Zielscheibe ein bestimmt gefärb-
tes pyrotechnisches Gemisch gezündet wird, so daß an Hand der Farbe des abbrennenden pyrotechnischen Gemisches sofort
auch die Lage des Treffers erkannt werden kann.
Die Zündung des pyrotechnischen Gemisches erfolgt vorzugsweise durch im pyrotechnischen Gemisch ungleichmäßig oder
gleichmäßig verteiltes feinteilig^s oder kleinstückiges Cermischmetall.
Bedingt durch die beim Auftreffen des Ge-
Schosses erzielte Wärme und Reibung zündet das Cermischme-tall
und läßt das pyrotechnische Gemisch abbrennen.
Zum Schutz gegen Witterungseinflüsse, zur Verhinderung des
Feuchtwerdens des pyrotechnischen Gemisches und zum Schutz gegen Oxydation des Cermischmetalles ist es zweckmäßig, die
Zielscheibe rasterseitig mit einer dünnen Kunststoff-Folie,
z.B. einer Polyäthylenfolie, abzudecken.
Anstelle des Cermischmetalles können auch andere Initialzünder verwendet werden, wobei das Cermischmetall jedoch
den Vorteil der eigenen Funkenbildung hat.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die eingangs erwähten Nachteile beseitigt und alle an die Zielscheibe gestellten
Forderungen erfüllt. Die erfindungsgemäße Zielscheibe erlaubt es, praktisch vollständig auf den Beschüß
von echten Panzerzielen und die Verwendung von Trefferanzeigegeräten zu verzichten und stellt sowohl bezüglich der
Wirtschaftlichkeit der Herstellung einer solchen Zielscheibe
einen wesentlichen technischen Fortschritt dar.
Die Verwendung von Trefferanzeigegeräten erfordert bekanntlich
einen großen Zeitaufwand und viel geschultes Personal ; für die Vorbereitung und den Aufbau auf der Schießbahn. Er- r
hebliche Personalkosten sowie lange Vorbereitungszeiten werden durch die Erfindung eingespart.
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Die Zielscheibe kann selbstverständlich, wie alle anderen
bekannten Zielscheiben, mit einem Klapp- und/oder Fahrmechanismus versehen werden.
In den folgenden Abbildungen ist eine solche Zielscheibe zur näheren Erläuterung dargestellt. Dabei zeigt Abbildung 1 die
Aufsicht auf eine solche Zielscheibe, bei der die rasterartigen Vertiefungen mit (1) bezeichnet sind. Innerhalb der
Linie C sind die rasterartigen Vertiefungen mit (2) bezeichnet. Die Scheibe besteht aus einer Holzwerkstoffplatte (3).
Die mit (1) bezeichneten rasterartigen Vertiefungen sind mit einem pyrotechnischen Gemisch gefüllt, welches mit gelber
Farbe abbrennt. Die mit (2) bezeichneten Felder des Rasters sind mit einem pyrotechnischen Gemisch gefüllt, welches mit
roter Farbe abbrennt. Trifft nun ein Geschoß die Zielscheibe, so wird das pyrotechnische Gemisch des Rasters, auf welches
das Geschoß trifft, entzündet und verbrennt mit der spezifischen Farbe. Bei der in Abbildung 1 dargestellten Scheibe
bezeichnet das von der Linie C umschlossene und mit roter Farbe abbrennende pyrotechnische Gemisch die Stellen eines
echten Panzers, welche bei einem Treffer mit Panzergeschossen die Panzerung durchschlagen und den Panzer zerstören.
Die äußere Fläche der Zielscheibe außerhalb der Linie C, innerhalb der die rasterartigen Vertiefungen mit gelbabbrennendem,
pyrotechnischem Gemisch gefüllt sind, bezeichnet die Stellen des echten Panzers, bei denen Treffer mit
Panzergeschossen nur eine geringe Wirkung haben. Der Panzer
wird im günstigsten Fall bewegungsunfähig, jedoch nicht zerstört.
An den Turmpartien, die durch die Abrundung der Zielscheibe im oberen Bereich angedeutet sind, werden Panzergeschosse
infolge der Abrundung der Panzerung meist abrutschen und so wenig Wirkung hervorrufen.
In der Abbildung 2 ist ein Schnitt durch die Zielscheibe
längs der Linie A-B dargestellt. Man erkennt die mit (3) bezeichnete Holzwerkstoffplatte, die mit (4) bezeichneten
Stege und die rasterartigen Vertiefungen (1) und (2).
In Abbildung 3 ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Zielscheibe dargestellt. Auch hier ist mit (3) die Holzwerkstoffplatte bezeichnet. Mit (4) sind die Stege bezeichnet,
welche die mit pyrotechnischem Gemisch (1) bzw. (2) gefüllten Vertiefungen voneinander trennen. Die Platte
ist rasterseitig mit einer mit (5) bezeichneten Polyäthylenfolie abgedeckt.
Claims (1)
- SchutzanspruchZielscheibe für die Schießausbildung mit Kanonen mit
direkter Trefferanzeige, dadurch gekennzeichnet, daß die Zielscheibe rasterartig über die gesamte Oberfläche verteilte Vertiefungen auf v/eist, welche mit pyrotechnJsehen Gemischen gefüllt sind, die beim Auftreffen des Geschosses in an sich bekannter Weise zündbar sind.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE7219521U true DE7219521U (de) | 1972-08-31 |
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ID=1281141
Family Applications (1)
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DE7219521U Expired DE7219521U (de) | Zielscheibe mit direkter Trefferanzeige |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE7219521U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9408259U1 (de) * | 1994-05-19 | 1994-09-08 | Comet GmbH Pyrotechnik-Apparatebau, 27574 Bremerhaven | Vorrichtung zur Schußsimulation und/oder zur Trefferanzeige |
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- DE DE7219521U patent/DE7219521U/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE9408259U1 (de) * | 1994-05-19 | 1994-09-08 | Comet GmbH Pyrotechnik-Apparatebau, 27574 Bremerhaven | Vorrichtung zur Schußsimulation und/oder zur Trefferanzeige |
US5585595A (en) * | 1994-05-19 | 1996-12-17 | Comet Gmbh Pyrotechnik-Apparatebau | Device for simulating weapons firing and/or hit indication |
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