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Metallverschalung zur Herstellung von Gußbetonbauten, insbesondere
von mehrstieligen Hochspannungsmasten an Ort und Stelle sowie Verfahren unter Anwendung
dieser Metallverschalung Die Erfindung bezieht sich auf eine Metallverschalung zur
Herstellung von Gußbetonbauten an Ort und Stelle unter mechanischem Rütteln und
bezweckt, Verbesserungen zu schaffen, die eine wirtschaftlichere Durchführung der
Betonbauten, insbesondere von Betonskeletten größerer Dimensionen, gestatten, z.
B. hohen mehrstieligen Hochspannungsmasten.
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Es ist Stand der Technik, Bauten aus Beton durch Verschalung an Ort
und Stelle zu erstellen und hierbei ein mechanisches Rütteln durch Elektro- oder
Druckluftrüttler zur besseren Verdichtung des Betons vorzunehmen. Als Verschalungen
sind dabei außer der meist gebräuchlichen Holzverschalung auch Metallverschalungen
bekannt, die für einen bestimmten Verwendungszweck an Ort und Stelle aufgebaut und
nach der Erhärtung des Betons wieder entfernt werden, um an anderer Stelle ohne
wesentliche Abnutzung neuen Zwecken zugeführt werden zu können. Diese bekannten
Metallverschalungen sind aber selbst nicht tragfähig genug, um mehr als ihr eigenes
Gewicht zu tragen. Es. rnuß daher bei diesen bekannten Metall- bzw. Holz- oder anderen
Verschalungen, die dann noch zusätzlich mit Rüttelvorrichtungen ausgerüstet sind,
ein besonderes Stützgerüst an Ort und Stelle erstellt werden. Werden beispielsweise
stärkere Rüttelvorrichtungen zur Anwendung gebracht, so müssen außer den Arbeitsgerüsten,
die für die Zubringung des Betons erforderlich sind, auch noch solche Tragkonstruktionen
gebaut werden, die die statischen und dynamischen Kräfte der Rüttelvorrichtungen
aufzunehmen in der Lage sind.
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Die- vorliegende Erfindung schafft eine erhebliche Vereinfachung dadurch,
daß die Metallverschalung in Verbindung mit den Rüttelvorrichtungen eine tragfähige
Konstruktion
bildet, so daß die sonst erforderlichen umfangreichen
und kostspieligen besonderen Stützgerüste in Fortfall kommen können.
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So machte z. B.- die Herstellung von Eisenbetonmasten bisher erhebliche
Schwierigkeiten, insbesondere von größeren lll#asten, die Höhen bis zu .4o m erreichen
können. Da diese starken Beanspruchungen ausgesetzt werden, müssen sie eine besondere
Festigkeit aufweisen. Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß die Herstellung der
Masten für elektrische Leitungen häufig unter erschwerten Bedingungen, insbesondere
in schwer zugänglichem Gelände, erfolgen muß und deshalb hohe Beförderungskosten
verursacht. Aus diesem Grunde ist es anzustreben, die zur Herstellung notwendigen
Stützgerüste auf ein Mindestmaß zii beschränken und die Gußforinen aus Teilen aufzubauen,
die möglichst geringe Abmessungen aufweisen und auch bei voneinander abweichender
Form der nacheinander hergestellten Bauwerke immer wieder verwendbar sind.
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Nach der Erfindung ist es möglich, die Aufstellung von besonderen
Baugerüsten vollständig zu vermeiden, da die Metallverschalung nicht nur keine Unterstützung
braucht, sondern sogar fähig ist, die Hebevorrichtung für den Gußbeton und die Arbeitsbühnen
für die die Verschalung aufstellenden Arbeiter zu tragen. Erreicht wird dies, wie
bereits erwähnt, dadurch, daß die Rüttelvorrichtungen nicht nur für ihren eigentlichen
Zweck benutzt werden, sondern auch zur Verspannung des Gerippes und zur Bildung
von Stockwerken, wobei durch auf die Rüttelvorrichtung aufgelegte Bretter Arbeitsbühnen
hergestellt werden können. Es ist weiterhin noch wesentlich, daß bei der Herstellung
derartiger Maste wegen der erforderlichen hohen Festigkeit die Betonierung ohne
Unterbrechung stattfinden soll und die verschiedenen senkrechten Teile gleichzeitig
hergestellt werden müssen. Dies wird leim Gegenstand der Erfindung dadurch erreicht,
daß der Einguß an den waagerechten Teilen - der Schalung erfolgt. Durch die Rüttelvorrichtungen
wird bewirkt, daß die Schalung ohne Unterbrechung gefüllt und der Beton verdichtet
wird.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei der angegebenen Ausführungsform
der Erfindung durch die Anbringung der Metallbewehrung. Die Metallbewehrung kann
ohne weiteres in den zunächst aufgestellten inneren Teilen der Schalung angebracht
werden, wobei die einzelnen Teile der Bewehrung durch Schweißen miteinander verbunden
werden können. Auch ist die Einhaltung der richtigen Lage der Bewehrung leicht möglich.
Eine Ausführungsform der Erfindung, und zwar ein Gittermast für Stromleitungen,
ist auf den Zeichnungen wiedergegeben, in dei:en Fig. i eine schaubildliche Ansicht
der Schalung eines solchen Gittermastes für Stromleitungen darstellt.
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Fig, a zeigt in größerem Maßstab und mit mehr Einzelheiten eine Ansicht
cles Unterteils der Schalung.
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Die Fig.3, 3a und 3v sind Ansichten der Schalung eines Gittermastes
größerer Abmessungen.
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Fig. d. zeigt im Grundriß die Speichenkreuze oder Radsterne der Rüttelvorrichtung,
Fig. 5 eine Seitenansicht davon.
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Fig. 6 läßt die Zusammensetzung der beiden Teile, in welche jedes
Element der Schalung geteilt ist, erkennen, und die Fig.7-lo sind Einzelheiten der
Schalung.
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Nach Fig. i ruht die Schalung auf vier Bodenplatten i aus Eisenbeton,
und zwar mittels der Teile z, die. die Ständer oder Pfosten 3 halten. Diese Pfosten
3 sind durch Querstücke .:1. verbunden, die verschiedene Formen haben können. In
vorliegendem Ausführungsbeispiel gabeln sie sich auf den Pfosten in zwei Arme 5.
Oben an den Pfosten 3 sind die Gerippe der Leitungsträger 6 angebracht. Der Gittermast
endet mit einer Platte 7, welche die vier Posten 3 vereinigt.
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An den waagerechten Teilen sind zwischen ihnen in ihrem senkrechten
Abstande entsprechender Zahl die Speichenkreuze oder Radsterne befestigt, die in
diesem Falle aus dem Mittelring 8 bestehen, der eine Rüttelv orr ichtung bekannter
Art enthält, und aus den Speichen oder Armen 9, die von diesem Ringe ausgehen und
an den verschiedenen Elementen des Schalgerüstes enden. So sind an den Querstück
.en d. auf den diagonalen Armen auch Ouerarine, die im Mittelpunkte der Querstücke
enden.
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Waagerechte Teile io verbinden die Pfosten 3 an den zwischen den Querstücken
.@ angeordneten Radsternen.
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In den Fig. z und 3 ist die Ausbildung der verschiedenen Bestandteile
der Schalung gezeigt. Auf den Bodenplatten i ruht mittels Formeisenringe i i, die
einen (nicht dargestellten) von den Bodenplatten getragenen kreisrunden Vorsprung
umgeben, das Traggerüst der Schalung, das in diesem Falle ans Formeisen 1 2 besteht,
die an den Längsrindern aller Elemente der Schalung entlang laufen und durch :andere
quer gerichtete Eisen 13 verstärkt sind. Diese Verstärkung ist besonders an den
Angriffspunkten i-1 der Radsternarme, der waagerechten Aussteifungen io und der
Diagonalen i5.
Diese Formeisen 12 sind mit anderen Formeisen 16
in Form von ganzen (oder halben) Kreisringen verbunden, die am Ende der Schalungsteile
liegen und deren Verbindung gestatten. Die beiden Hälften, in die jeder Schalungsteil
zerlegbar ist; sind durch eine Verschlußvorr ichtung " 17 miteinander verbunden,
die alle Beanspruchungen aushält, denen das ganze Gerüst ausgesetzt ist. Die eigentliche
Schalung wird durch gekrümmte und an den Formeisen befestigte Bleche i8 gebildet.
Die quer liegenden Teile besitzen Öffnungen 19, durch welche der Beton eingegossen
wird, der z. B. durch ein Becherwerk gehoben wird.
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In den Fig.3, 3a, 3v ist ein Schalgerüst für einen Stromleitungstragmast
mit größeren Abmessungen dargestellt. Die Speichen des ersten Radsterns sind hier
unter Umständen von solcher Länge, daß sie die auf sie wirkenden Biegungsbeanspruchungen
nicht aufnehmen können. Deshalb sind sie hier durch ein Gitterwerk 2o und 21 verstärkt.
Von den Knoten 22 dieser verstärkten Träger steigen aufrechte Pfosten 23 auf, welche
die oberen Speichenkreuze oder Radsterne stützen. Die Treffpunkte dieser Pfosten
mit den diagonalen Armen sind durch Stangen 24 verbunden, welche die Rüttelvorrichtung
und zugleich die räumliche Aussteifung des Schalgerüstes vervollständigen. Die Pfosten
gehen nicht geradlinig bis zum oberen Ende des Gittermastes. Sie sind auf einer
gewissen Höhe geknickt und durch Querglieder 25 verbunden. An der Vorder- und Rückseite
des Gittermastes gehen von den Enden dieser Querglieder zwei Diagonale 26 aus, welche
zusammen mit den Teilen 27, die im selben Stockwerk wie die Pfosten oben in entgegengesetzter
Richtung zu diesen geneigt angeordnet sind, die Stütze der Pfosten 28 bilden. Die
Pfosten 28 tragen die Leitungsträger. Letztere bestehen aus zwei Querteilen 29,
die durch Querwände 30 verbunden sind und an den Enden und in der Mitte verstärkte
Teile 31 besitzen. Über die Leitungsträger- 29 erstrecken sich die Pfosten oder
Ständer 28 ,weiter und enden mit den Stützen 32 für die Schutzdrähte. An beiden
Seiten des Gittermastes ist dieser obere Teil durch diagonale Stäbe 33 verstärkt.
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Die Schalung dieses Oberteils des Gittermastes ist größerer Klarheit
wegen in den Zeichnungen weggelassen; es wird in derselben Art ausgeführt, wie es
für den Unterteil beschrieben worden ist.
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In Fig. 4 ist die Ausbildung der Speichenkreuze oder Radsterne dargestellt,
wobei die Pfosten 23 geschnitten sind. An ihren Treffpunkten mit den Diagonalstangen
9 sind and ere Stangen 24 befestigt, welche das Speichenkreuz vervollständigen.
Bei den Querstücken 5 hat das Speichenkreuz noch andere Querstangen 9, welche das
Rütteln dieser Querstücke bewirken. Der Anschluß i.1 der Stangen 9 kann z. B. durch
Verschraubung erfolgen.
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Fig. 5 zeigt die Ausbildung des diagonalen Arm des untersten Speichenkreuzes
der Fig. 3b. Die Stäbe 2 o und 21 bilden mit den Stangen 9 ein tragfähiges Gitterwerk.
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In Fig. 6 ist schaubildlich die Ausbildung des Gerippes eines Einzelteiles
des Schalgerüstes dargestellt. Es besteht aus den Formeisen 12, Verbindungsringen
16, den Verstärkungen 13 und Verschlußvorrichtung 17. In diesem besonderen Falle
ist mit Gerippe die Formschale aus Blech 18 verbunden. Diese kann auch lose eingelegt
und aus anderm Werkstoff bestehen.
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Die Verschlußvorrichtung kann z. B., wie in den Fig. 7 und 8 dargestellt,
ein Klemmbügel 33 sein, mit einem Zapfen 3-, der auf der Tragvorrichtung 35 des
Formeisens 12 befestigt ist. Diese Klemmbügel sind in einer Entfernung angeordnet,
die sich je nach den Erfordernissen des Beanspruchungs@viderstandes richtet sowie
nach den Dichtungserfordernissen bei Guß und Abbinden des Betons. Die Belastungen
werden allein von dem Gerippe aus Formeisen aufgenommen. Die Bleche 18 dienen nur
dazu, den Beton aufzunehmen und zu formen.
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Der Anschluß der Radsternarme 9 geschieht auf verschiedene Arten.
Zwei Ausbildungen der Verbindung sind in den Fig. 9 und io veranschaulicht.
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Die Arme 9 sind an ihren Enden mit Schraubengewinden 36 versehen,
in welche zwei Bolzen 37 -mit Unterlagscheiben 39 eingeschraubt sind. Der Bolzen
38 und die Unterlagscheibe 39 sind fest verbunden mit der Stange 9, und zur Befestigung
braucht nur der Bolzen gegen die senkrechte Wand einer Öffnung in einem zweckentsprechenden
Glied 4o festgezogen zu werden, das z. B. von Formeisen 12 getragen ist, und in
diese Öffnung können besagte mit Schraubgewinde versehene Enden der Arme 9 einfach
von oben eingeführt werden. Die Teile 40 können verschieden ausgestattet werden,
je nach der Stelle, an der sie sich befinden. So haben sie z. B. in Fig. 9 die Form
eines nach oben offenen Kastens, in Fig. io dagegen diejenige eines L, das am senkrechten
Schenkel eine Öffnung für den Durchgang des Schraubenendes des Armes 9 aufweist.