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Einrichtung für Eimerkettenbagger zum Aufrechterhalten gleichbleibender
Leistun& Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, die dazu dient, den ungünstigen
Einfluß von in ihrer Mächtigkeit stark wechselnden Schichten auf die Leistung von
Eimerkettenbaggern, insbesondere bei stetigem Gleisrücken, auszuschalten.
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Werden die Gleisanlagen von Eimerkettenbaggern mit Rücksicht auf die
damit verbundenen bekannten Vorteile stetig gerückt, so ist die effektive Baggerleistung
verhältnisgleich dem Produkt aus Baggertiefe, Rückweite und Baggerfahrgeschwindigkeit.
Bei streifenweisem Abbau an langer Strosse, wie er für die Eimerkettenbagger sowohl
im Zugbetrieb als auch im Betrieb mit einer Abraumförderbrücke vorherrscht, ist
die Rückweite ein konstanter Wert. Wechselt nun längs der Strosse die Mächtigkeit
des abzutragenden Deckgebirges in weiten Grenzen, so muß der Baggerführer außer
den üblichen Maßnahmen zur Beeinflussung der Baggerleistung noch ganz besonders
darauf achten, daß die Fahrgeschwindigkeit etwa umgekehrt verhältnisgleich der jeweiligen
Baggertiefe eingeregelt wird. Da diese für gleichbleibende Leistung ausschlaggebende
Regelung der Fahrgeschwindigkeit nach dem Augenmaß sehr schwierig ist und von den
übrigen notwendigen Beobachtungsaufgaben ablenkt, so ist ein Leistungsverlust beim
Abtragen einer in seiner Mächtigkeit stark schwankenden Deckgebirgsschicht bei stetigem
Gleisrükken unvermeidlich.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile wird er-. findungsgemäß vorgeschlagen,
die Baggerfahrgeschwindigkeit umgekehrt verhältnisgleich zur jeweiligen Baggertiefe
zu regeln, indem die Baggertiefe durch die Schrägstellung der Eimerleiter gemessen
und durch ein Gestänge, eine elektrische Fernsteuerung o. dgl. einem Kontroller
für die Regelung der Fahrgeschwindigkeit mitgeteilt wird.
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Hierdurch wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß die Baggerleistung
beim Abbau
von Schichten, deren Mächtigkeit längs der Strosse stark
schwankt, bei stetigem Gleisrücken, also bei konstanter Rückweite, zwangsläufig
konstant gehalten wird, ohne daß der Baggerführer auf eine Abschätzung der Baggertiefe
angewiesen ist; er kann also seine volle Aufmerksamkeit den übrigen Beobachtungsaufgaben
widmen.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß in Reihe
mit dem durch die Eimerleiterneigung gesteuerten Kontroller für die Fahrmotoren
ein zweiter von Hand betätigender Kontroller geschaltet ist. Dies hat den Vorteil,
daß der Baggerführer das Gerät von Hand beliebig anfahren und stillsetzen kann.
Bei vollkommen eingeschaltetem zweitem Kontroller fährt der Bagger mit der vollen,
durch die Eimerleiterneigung über den ersten Kontroller dem Gerät aufgezwungenen
Fahrgeschwindigkeit.
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Ferner wird vorgeschlagen, die Einrichtung nach der Erfindung dadurch
zu vervollkommnen, daß der durch die Eimerleiterneigung gesteuerte Kontroller mit
einem überbrückungsschalter versehen ist, um diese Einrichtunggegebenenfalls wirkungslos
zu machen. Dies ist insbesondere beim Arbeiten am Strossenende, bei der Ausbaggerung
von Hindernissen, Böschungsausbrüchen o. dgl. nicht normalen Arbeiten von Bedeutung,
weil der Baggerführer die Fahrgeschwindigkeit des Gerätes nach Ausschalten des zwangsläufig
arbeitenden ersten Kontrollers mittels des zweiten Kontrollers nach Belieben regeln
kann.
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Mit Vorteil wird erfindungsgemäß der durch die Eimerleiterneigung
gesteuerte Kontroller über ein Differenzial mit einem von Hand zu betätigenden Hebel
verbunden. Hierdurch wird zusätzlich erreicht, daß der Baggerführer die durch die
Baggertiefe zwangsläufig bestimmte Fahrgeschwindigkeit beliebig beschleunigen oder
verzögern kann.
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Es liegt auf der Hand, daß die Einrichtung nach der Erfindung in ähnlich
vorteilhafter Weise auch bei Eimerkettenbaggern verwendet werden kann, deren Gleisanlagen
absatzweise gerückt werden. Bei einer solchen Betriebsweise tritt beim Anschneiden
der Böschung im Tiefschnitt, d. h. bei angehobener Leiter, ein starker Leistungsverlust
ein, weil dann die Schnittlänge gering ist. Ist der Bagger mit der Einrichtung nach
der Erfindung ausgerüstet, so wird zwangsläufig seine Fahrgeschwindigkeit bei gehobener
Leiter vergrößert und damit der Leistungsverlust ausgeglichen. In dem Maße, wie
die Eimerleiter abgesenkt wird, sinkt die Fahrgeschwindigkeit, so daß sich auch
bei absatzweisem Gleisrücken die Baggerleistung in weiten Grenzen konstant halten
läßt. Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispieisweise dargestellt. Es zeigen:
Abb. i einen mit der Einrichtung nach der Erfindung ausgerüsteten Eimerkettentiefbagger,
Abb.2 ein Schaltschema dazu.
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In Abb. i ist eine Eimerleiter i in zwei Stellungen mit den dazugehörigen
Baggertiefen tI und t. angedeutet. Bei der Rückweite Y entspricht die effektive
Leistung des Baggers dem Produkt y, t, d. h. bei den Baggertiefen tI und
t.> den beiden schraffierten Rechteckflächen.
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Die Eimerleiter i ist mittels Zugstangen oder Seilen 2 in bekannter
Weise an einem Ausleger 3 aufgehängt, der zur Veränderung der Eimerleiterneigung
durch einen Flaschenzug 4 in lotrechter Ebene schwenkbar ist. Die Neigung des Auslegers
3 und damit der Eimerleiter i wird mittels eines an dem Ausleger 3 angreifenden
Gestänges 5, 6 auf einen Kontroller 7 übertragen, durch den umgekehrt verhältnisgleich
zur jeweiligen Baggertiefe die Fahrgeschwindigkeit der Fahrmotoren 8 des Baggers
geregelt wird.
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Bei der Schaltung eines Fahrmotors 8 in Leonardschaltung nach Abb.2
bezeichnet 9 die Dynamomaschine, i o den Antriebsmotor und i i die Erregermaschine
eines Leonardaggregates. Die Erregung 12 der Dynamomaschine wird selbsttätig gesteuert
durch den Kontroller 7, der mittels des Gestänges 5, 6 betätigt wird. In Reihe mit
dem Kontroller 7 liegt ein zweiter von Hand zu betätigender Kontroller 13. Der Kontroller
7 läßt sich durch einen Überbrückungsschalter 14 ausschalten. Der Hebel 6 wirkt
auf ein Stegglied eines Differentials mit umlaufenden Kegelrädern 15 ein, die in
Seitenrädern 16, 17 des Differentials eingreifen.- Das eine Seitenrad 16 ist reit
dem Kontroller 7 und das andere Seitenrad 17 mit einem Handhebel 18 verbunden. Während
durch den Hebel 6 dem Kontroller 7 eine der jeweiligen Baggertiefe entsprechende
Stellung aufgezwungen wird, kann mittels des Handhebels 18 die Stellung des Kontrollers
7 willkürlich beeinflußt werden. Der Handhebel 18 wird in an sich bekannter
Weise mit einer # Sperrklinke versehen, die eine Verstellung durch den Rückdruck
der umlaufenden Räder 15 verhindert.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung nach der Erfindung ist folgende:
In Ruhestellung des Baggers steht der von Hand zu betätigende Kontroller 13 in der
Stellung der Abb. 2. Lm den Bagger anzufahren, wird der Kontroller 13 auf Stellung
;,volle Fahrt« gedreht. Dann nimmt der Bagger die durch den Kontroller 7 in Abliängigkeit
von der Baggertiefe über die Einierleiterneigung diktierte Fahrgeschivindigkeit
an.
Will der Baggerführer diese zur Aufrechterhaltung voller Baggerleistung notwendige
Fahrgeschwindigkeit erhöhen oder verringern, so braucht es nur den Handhebe 18 in
Richtung s (schneller) oder L (langsamer) zu schwenken. Will der Baggerführer aus
irgendwelchen Gründen die Fahrgeschwindigkeit unabhängig von der Baggertiefe beliebig
regeln, so wird das Gerät durch Ausschalten des Kontrollers 13 stillgesetzt und
der Überbrückungsschalter 14 eingelegt, der sich zweckmäßig nur in der Aus-Stellung
des Kontrollers 13 einrücken läßt. Die Umkehr der Fahrtrichtung wird durch einen
Umschalter r9 bewirkt.