DE719772C

DE719772C - Strangpresse fuer keramische und andere bildsame Massen

Info

Publication number: DE719772C
Application number: DER103496D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Gerhardt Raupach
Original assignee: GERHARDT RAUPACH DIPL ING
Current assignee: GERHARDT RAUPACH DIPL ING
Priority date: 1938-10-12
Filing date: 1938-10-12
Publication date: 1942-09-01

Description

Strangpresse für keramische und andere bildsame Massen Die Erfindung betrifft eine Strangpresse für keramische und andere bildsame Massen, bei welcher der Preßvorgang ohne Hilfe einer sonst üblichen Preßschnecke erfolgt.
Im wesentlichen besteht die Erfindung in der Vers=endung eines über Antriebstrommeln laufenden elastischen Gurtbandes, das für die Mitnahme der Masse schlauchartig zusammengeschlossen ist.
Es ist bekannt, zum Entwässern von Rübenbrei, °frischer Torfmasse usw. zwei übereinander angeordnete endlose Gliederbänder zu verwenden, von denen jedes aus einzelnen elastischen Stahlhügeln besteht. Diese beiden Gliederbänder formen sich bei ihrem Lauf durch hie Presse zu einem Hohlraum, der an einem Ende kreisförmigen Querschnitt hat und am anderen Ende einen flachen, ellipsenförmigen Querschnitt erhält. Durch diese allmähliche Veränderung des Schlauchquerschnittes wird die eingeschlossene Masse zusammengepreßt und entwässert. Bekannt ist auch, bei der Herstellung von Dachpappe und ähnlichen Gebilden eine Bahn aus Papier oder anderem Material derart zusammenzufalten, daß ein oben offener Kanal entsteht, welcher zeit einer plastischen, erhärtenden Masse gefüllt wird. Der auf diese Weise entstandene gefüllte Kanal wird dann zeit Hilfe von Quetschrollen verschlossen, mit .einem wasserfesten Überzug versehen und schließlich glattgewalzt.
Die Arbeitsweise der Presse gemäß der Erfindung ahmt die Tätigkeit eines Darmes nach, wodurch die bei Strangpressen mit Schnecken und sonstigen Fördermitteln sich bisher zeigenden nachteiligen Erscheinungen, wie Schichten und Strukturbildungen, vermieden werden. Die neue Presse schafft ein durchaus gleichmäßiges Material.

Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch ein Ausführungsbeispiel für eine Strangpresse gemäß der Erfindung dargestellt. -

Fig. i zeigt die Strangpresse im Aufriß,

teilweise im Längsschnitt;

Fig. 2 ist eine entsprechende Draufsicht;

Fig. 3 bis 6 zeigen Schnitte nach den Li: '

III-III, IV-IV, V-V und VI-VI der Fig.2

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Fig. 7 und 8 zeigen Vorrichtungen,

welche die der Erfindung zugrunde liege te

Tätigkeit eines Darmes mechanisch .erzeugt.

wird;

Fig.9 und io veranschaulichen Einzelheiten. Das endlose, an den Seiten mit Reißverschluß versehene elastische Band i wird durch die Trommeln 2 und 3, über die es geführt ist, wie ein normales Transportband angetrieben. Sobald das Band i die Trommel 3 verläßt, wird es durch Führungsrollen 4 mul denförmig zusammengerollt. An dieser Stelle erfolgt die Aufgabe der zu verarbeitenden Massen.

Durch entsprechend angeordnete Rollen 5 und 6 wird das Band dann durch einen Schieber 7 geführt, durch welchen der Reißverschluß geschlossen wird, so daß von hier ab das obere Trum des Gurtes nunmehr als geschlossener Schlauch sich nach der Trommel 2 zu bewegt. Dadurch, daß sich das Band an der muldenförmigen Stelle (Fig.4) mit Masse anfüllt, erfährt die Masse auf dem Wege von der Linie IV- IV (Fig. 4) nach der Stelle des Gurtes V-V (Fig. 5) bzw. VI-VI (Fig.6) eine Zusammenpressung, so daß sie nietmehr als fest zus:ammengepreßteT Massestrang mitgenommen wird.
Das schlauchförmige Rohr wird dann durch einen zweiten Schieber 8 hindurchgeführt, durch welchen der Reißverschluß wieder geöffnet wird. Die Schieber 7 und 8 sind zur Vermeidung schädlicher Reibung zweckmäßig mit Rollen ausgerüstet. Der elastische Gurt wird nunmehr wieder durch entsprechend angeordnete Rolleng von seiner Schlauchform in ein gerades Band umgelenkt. i o ist ein Mundstück, das bis hinter den Schieber 8, durch den der ReißveTschluß geöffnet wird, in den Schlauch hineinragt. Es dient zur Formgebung des jeweils herzustellenden Stranges.
In der vorstehenden Beschreibun- und in den Schnitten Fig. 5 und 6 ist der elastische Gurt zu einem runden Schlauch zusammenge--fügt dargestellt. Dem jeweiligen Mundstückaustritt entsprechend kann dem geschlossenen Schlauchstück auf der Länge zwischen den Schiebern 7 und 8 durch entsprechend angeordnete Rollen selbstverständlich auch eine rechteckige oder dreieckige oder sonstige Form gegeben werden.

Zur Erhöhung des Preß@druckes und zur Erzielung eines absolut dichten Gefüges wird die von den sog. Spritzbeuteln bekannte periodische Arbeitsweise durch die in Fig.7

bis io dargestellten Vorrichtungen in eine

kontinuierliche umgewandelt. Die exzentri-

schen Rollen i i erhalten ihren Antrieb der-

tig, daß durch ihre Bewegung das Schlauch-

js k ähnlich einer Schlangenbewegung zu-

mengedrückt wird, so daß die Massen

üerhalb des Schlauchstückes beschleunigt

'iind unter erhöhtem Druck nach vorn ge-

drückt werden. Damit die Au15enilächen der Exzenterrollen i i, deren Umfangsgeschwindigkeit eine andere ist als die Geschwindigkeit des Schlauchstückes, keine schädigende Reibung auf den elastischen Schlauch ausüben, sind sie mit besonderen, auf Kugeln gelagerten Laufringen i i' (Fig. 9 und i o) versehen, so daß sie sich auf der äußeren Mantelfläche des Schlauchstückes bzw. elastischen Gurtes abrollen können.

Für klebrige Massen kann das untere Trum des endlosen Gurtes i auch durch einen mit Wasser gefüllten Behälter 12 geführt werden. Es kann zur Reinigung des Gurtes zusätzlich bei 13 eine Bürste vorgesehen werden und zur Reinigung des Reißverschlusses fernerhin Bürsten 14. An Stelle der in den Fig. 7 bis io dargestellten Vorrichtungen köünen zur mechanischen Erzeugung einer darmähnlichen Tätigkeit des Schlauches natürlich .auch andere Mittel gewählt werden.
Sofern gleichzeitig eine Entlüftung der zu verarbeitenden Massen :erfolgen soll, ist es nur notwendig, die vorstehend beschriebene Presse mit einem Mantel 15 luftdicht zu umschließen. Man kann dann beispielsweise bei i6 (Fig. i) einen an und für sich bekannten senkrechten Tonschneidermit einer geschlitzten oder gelochten Vorlage 17 vorschalten, so daß die Massen in dünne Stränge aufgeteilt die Vakuumkammer i 8 passieren. Der Anschluß der Vakuumpumpe erfolgt dann zweckmäßig bei i9.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Strangpresse für keramische und andere bildsame Massen, gekennzeichnet durch ein über Antriebstrommeln (2, 3) laufendes elastisches Gurtband (i ), das für die Mitnahme der Masse schlauchartig zusammengeschlossen ist.
2. Strangpresse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das endlose elastische Band (i) an den Kanten mit einem Reißverschluß versehen ist.
3. Strang presse nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dib Scbiel)er (7 und 8) für den Reißverschluß mit Rollen ausgerüstet sind.
4. Strang-presse nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am äußeren Umfang des Schlauches Quetschvorrichtungen (ii) zur Erhöhung des Preßdruckes angeordnet sind, welche dem Schlauch darmartige Bewegungen erteilen.
5. Strangpresse nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch durch Exzenterrodlen (I I) hindurchläuft, deren Umlaufsgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit des Schlauches verschieden ist.
6. Strangpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß di.e Exzenterrollen (i i) mit auf Kugeln gelagerten Laufringen (i i') versehen -sind.
7. Strangpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reinigung des endlosen elastischen Gurtes (i) und der Reißverschlußglieder Bürsten (13,14) vorgesehen sind, an denen der Gurt (i) vorbeiläuft. B. Strangpresse, nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der @endlose :elastische Gurt (i) zwecks Reinigung durch einen Wasserbehälter (12) hindurchläuft.