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Elektrischer Gleichgewichtsanzeiger zur Anzeige der Lage eines Verkettungspunktes
in einem drei- oder mehrphasigen Wechselstromnetz Durdl die Erfindung werden die
bekannten und bisher vorgeschlagenen elektrischen Gleichgewichtsanzeiger zur Anzeige
der Lage eines Verkettungspunktes in einem Drei- oder Mehrphasenwechselstromnetz
verbessert in bezug auf Genauigkeit und beliebige Erweiterung des Meßbereiches.
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Die bekannten Gleichgewichtsanzeiger, auch Asymmeter genannt, besitzen
mehrere durch Fäden oder Bänder verbundene Triebwerke, deren Wellen senkrecht zum
Zifferblatt angeordnet sind. Die auf diesen Wellen angeordneten Padenrollen liegen
dann am Rande des Zifferblattes in einer Ebene dicht davor. Die häufigste Anwendung
eines bekannten Gleichgewichtsanzeigers geschieht zur Anzeige der Tage des Erdpunktes
O im Verhältnis zu dem auf dem Zifferblatt des Gerätes verzeichneten Spannungsdreieck
R ST eines Drehstomnetzes, das keinen kurz geerdeten Sternpunkt Mp besitzt. Die
Erfindung wird daher auch vornehmlich an Hand von Beispielen für die Erdpunktanzeige
inDrehstromnetzen beschrieben, sie ist aber dadurch keineswegs auf diesesAnwendungsgebiet
beschränkt.
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Die bisherigen Gleichgewichtsanzeiger für die drei Leiter-Erdspannungen
UOR, UOS, UOT eines Drehstromnetzes R S T müssen derart geeicht werden, daß im Erdschlußfalle
eines Leiters, z. B. R, das sekundäre Verhältnis der für den erdgeschlossenen Leiter
wiedergegebenen Leiterspannungen, z.B. uor, gegen Erde zur sekundären Sternspannung
ump r, ump s oder ump t oder eine andere vorhandene primäre oder sekundäre Spannung,
z. B. eine Dreieckspannung, zu Null wird. Dies entspricht nämlich den primären Verhältnissen,
da die Spannung des erdgeschlossenen Leiters z. 13.
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R, gegen Erde, abgesehen von dem Einfluß etwa vorbandener Übergangswiderständ@
und ähnlichem in der Nähe der Fehlerstelle zu Null wird. Der Faden des bekannten
Anzeigegerätes, welcher die Spannung des erdgeschlossenen Leiters über dem Zifferblatt
der Phasenlage und Größe nach wiedergibt, wird daher auch vollständig von dem zugehörigen
Triebwerk aufgerollt, und die Äblaufstellen der Fäden von den Triebwerksrollen müssen,
wenn primär und seliundär angenähert übereinstimmende proportionale Spannungsverhältnisse
und dementsprechende Anzeige hergestellt werden sollen, im Gleichgewichtszustand
mit den Eckpunkten R, S oder T des Spannungsdreiecks auf dem Zifferblatt zusammenfallen.
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Die bei einem Leiter-Erdschluß eintretende Verlagerung des Erdpunktes
O wird als Vollerlagerung bezeichnet und verglichen mit einer Sternspannung des
Netzes auf 100 v. H. beziffert. Allgemein bedeutet dies eine Gleichgewichtsstörung
von 100 v. H.; die geringeren Verlagerungen des elektrischen Punktes werden als
Teilverlagerungen und die darüber hinausgehenden als Überlagerungen bezeichnet,
welche aber durch die bekannten Gleichgewichtsanzeiger nicht wiedergegeben werden
können. Bei der Anzeige eines vom Gleichgewicht abweichenden Zustandes verschieben
sich die Ablaufstellen der Fäden von den Rollen, so das dadurch bei den bekannten
Gleichgewichtsanzeigern die bestehenden Ungenauiglieiten aus anderen Gründen vermehrt
werden.
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Die Zahl der Triebwerke beziffert sich bei den bekannten Gleichgewichtsanzeigern
ebenso hoch wie die Zahl der Aul?enleiter des Netzes.
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Zur Verbesserung dieser Geräte wurde daher für Drehstromnetze schon
vorgeschlagen, die doppelte Zahl von Triebwerken anzuordnen. d.h. vielecks-Gleichgewichtsanzeiger
mit mindestens sechs Triebwerken zu verwenden, denen noch Gleichrichter vorgeschaltet
sind und welche an Doppelsternspannungswandlern liegen. Auch diese Geräte können
aber Gleichgewichtsstörungen, die ein gewisses Maß, etwa 100 v. H., überschreiten,
nicht anzeigen.
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Allgemein stützt sich die Erfindung auf die Erkenntnis, daß die von
den Triebwerken der bekannten Gleichgewichtsanzeiger verursachte Anzeige um so ungenauer
wird, je geringer die von den Triebwerken noch nicht aufgerollten Fadenlängen, d.
h. je größer die R erlagerungen sind. Infolge der Ungenauigkeit der bekannten Gleichgewichtsanzeiger
verliert weniger deren Anzeige der Lage des Verkettungspunktes, z. B. des Erdpunktes
O, zum Mittelpunkt MP des Spannungs- oder Strombildes, vielmehr deren Eigenschaft,
daß die den punktförmigen Zeiger steuernden Fäden die Spannungen oder Ströme des
elektrischen Punktes wiedergeben sollen, an Wert Ohne Nachteil zeigen daher bei
den Gleichgewichtsanzeigern nach der Erfindung die den Zei -steuernden Teile nicht
mehr die Spannunge oder Ströme des Verkettungspunktes z. B. ge @enüber den Leitern
des Netzes der Größe und Phase nach ail. Die Ablesung dieser Spannungen oder Ströme
kann aber ohne weiteres aus der Stellung des Zeigers vor dem Schaubild des Zifferblattes
erfolgen.
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Durch die Erfindung wird die geschilderte Aufgabe der Verbesserung
mechanisch und elektrisch gelöst. Die Mittelachsen der Triebwerkswellen des Gleichgewichtsanzeigers
bilden erfindungsgemäß Eckpunkte eines Vielecks, das viel größer ist als das von
den Triebwerken bei der Anzeige bestrichene ähnliche Vieleck der Spannungen und
Ströme auf dem Zifferblatt. Der Äfittelpunlt beider Vielecke ist der gleiche.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen bei spielsweise veranschaulicht.
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Bei der Ausführung nach Abb. 1 besteht die Verbesserung des Gleichgewichtsanzeigers
7, welcher mit an sich bekannten Induktionsmeßwerken 31, 32, 33, 41, 42 und 43 ausgerostet
sein mag. zunächst darin. das die Ätittelachsen der Triebwerkswellen 11, 12, 13,
21, 22 und 23 Eckpunkte eines wesentlich größeren ähnlichen Vielecks 18 bilden,
als das von den Triebwerken 31. 32. 33. 41. 42 und 43 bei der Anzeige bestrichene
Vieleck 8 der Spannungen und Ströme auf dem Zifferblatt 27 mit gleichem Mittelpunkt
MP ist. Hierbei stimmen die drei Eckpunkte R. S und 7 des Spannungsdreiecks mit
der Hälfte der Eckpunkte des Vielecks 8, das noch die dazwischenlieenden Eckpunkte
R', S' und T' primär gedachter Leiter besitzt, überein. Außerdem deckt sich der
Zeiger O des Gleichgewichts anzeigers 7 in Abb. r mit dem Eckpunkt i. da in diesem
Beispiel ein Erdschluß an le; Sammelschiene T bzw. an einem unmittelbar damit galvanisch
zusammenhängenden Leiter vorausgesetzt werden soll.
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Die gezeigte mechanische Vergrößerung der abstände der Triebwerke
3r. 32, 33. 41.
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42 und 43 und damit der freien Fadenlänger des gesteuerten Zeigers
0 könnten allein keine Verbesserung mit sich bringen. unter der Voraussetzung des
bisher bekannten elektrischen Anschlusses wäre nämlich dann bei jedem Triebwerke
Iieine Proportionalität mehr zwischen dem Zeigerabstand von der Triebwerksrolle
mit der Welle 11, 12, 13, 21, 22. oder 23 bzw. zwischen der freien Faden länge und
der an die Klemmen gelegte Leiterspannung vorhanden.
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Um diese Proportionalität angenähert wieder herzustellen, werden
bei der Ausführung
der Erfindung nach Abb. 1 den Triebwerken 3I,
32, 33, 4I, 42 und 43 elektrisch höhere Spannungen, als sie der unverändert bleibenden
Verlagerung entsprechen. zugeführt. Beispielsweise möge nach Abb. l ein Gleichgewichtsanzeiger
der Erfindung an Spannungen des Vielecks 28 mit den Eckpunkten 5I, 52, 53, 6I, 62
und 63 statt des Vielecks 8 mit den hauptsächlichsten Eckpunkten R, S und T angeschlossen
gedacht werden. Nach der Erfindung ist es insbesondere zweckmäßig, das elektrisch
gegenüber diesem VieleckS für die Spannungszeiger auf dem Zifferblatt vorgetäuschte
größere Spannungsvieleck 28 mit den Eckpunkten 5I, 52, 53, 6I, 62 und 63 in der
Größe etwa dem Vieleck IS der mechanischen Anordnung der Triebwerke 3I, 32, 33,
41, 42 und 43 entsprechend herzustellen. Diese Ausführungsform wird daher für die
weitere Beschreibung der Erfindung vorausgesetzt.
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Die Spannungsvergrößerung geschieht nach Abb. 1 vermittels eines
dreiphasigen verketteten Zwischenspannungswandlers 14, dessen Speisung in Sparschaltung
außerdem durch.den bekannten Hauptspannungswandler 15 an den Klemmen u1, v1, w1
und mp stattfindet. Durch den Hauptwandler 15 werden dem Zwischenwandler 14 die
Sternspannungen, also vom Erdschluß nicht beeinflußte Spannungen, zugeführt. Der
Zwischenspannungswandler 14 ändert also zwischen seinen zehn Klemmen u, v, w, u1,
v1, w1, u', v', w' und mit die Spannungen im Erdschlußfalle nicht. Er gibt daher
mit den sekundären Klemmen 14 t', w, u', V' und w' die Spannungen eines Vielecks
wieder, das im Vergleich mit dem Vieleck 8 des Zifferblattes 27 dem Vieleck in entspricht,
welches im Beispiel der Abb. 1 etwa dreifach größere Spannungen aufweist. Entsprechend
sind auch etwa die Windungsverhältnisse des -Wandlers 14 gezeichnet.
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Zur engeren Verkettung und zwecks gleichbleibender Wiedergabe der
Spannungen trägt der dreiphasige Zwischenspannungswandler 14 auch noch in an sich
bekannter Weise eine geschlossene Dreieckwicklung 19. Im Zusammenwirken vergrößern
aber die Wandler 14 und I5 im allgemeinen sekundär die dem Gleichgewichtsanzeiger
7 nach der Erfindung zugeführten Leiter-Erdspannungen, welche einerseits zwischen
den Klemmen lt, V, r,, w, u', lt v' und w' des Hilfswandlers 14 und andererseits
an der Klemme o des bekannten Hauptwandlers I5 auftreten. Bei dem Ausführungsbeispiel
der Abb. I bleibt sekundär der Grad der Verlagerung des Verkettungspunktes bzw.
des Erdpunktes o infolge des weiterbestehenden Anschlusses des Gleichgewichtsanzeigers
7 an der Klemme o des Spannungswandlers I5 unverändert. Die mit kleinen Buchstabe
durchgeführte Bezeichnung der Klemmen r, s, t, r', s'> t' und o des Gleichgewichtsanzeigers
7 entspricht den bereits erwähnten primären Leitern R, S, T, R', S', T' und 0, deren
Bezeichnung mit diesen großen Buchstaben üblich ist. Jedem Induktionstriebwerk 3I,
32, 33, 41, 42 und 43 wird sekundär eine vergrößerte verkettete Dreieckspannung
und eine Lei ter-Erdspannung, welche bei Gleichgewicht in an sich bekannter Weise
aufeinander senkrecht stehen, zugeführt. So erhält z.H. das Triebwerk 31 die sekundär
vergrößerten Spannungen uST und uRO zugeführt.
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Bei einem Leiter-Erdschluß, z.B. an dem Leiter T, ergibt sich dann
für den Gleichgewichtsanzeiger 7 nach der Erfindung ein sehr günstiges Spannungsverhältnis
im Vergleich mit den in bekannter Weise hergestellten und angeschlossenen Gleichgewichtsanzeigern.
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Es ist bekannt, daß für den angenommenen Erdschlußfall am Leiter
T der Abb. 1 die Klemme w an dem Hauptwandler 15 auf gleichem Potential steht wie
der sekundäre Erdpunkt o, da primär die Wicklungen zwischen der Klemme W und 0 durch
den Erdschluß praktisch kurzgeschlossen ist. Die künstliche Leiter-Erdspannung zwischen
der Klemme des Wandlers 14 und der Klemme o des Wandlers 15 entspricht daher der
unverändert gebliebenen Spannung zwischen den Klemmen w und w1 des Wandlers 14.
Diese Leiter-Erdspannung wird aber auch dem Triebwerk 33 zugeführt, das infolgedessen
seine freie Fadenlänge derart einstellen muß. daß sie dem Abstand der Ablaufstelle
3 von dem Eckpunkt T des Spannungsdreieclçs auf dem Zifferblatt 27 entspricht. Die
freie Fadenlänge des gegenüberliegenden Triebwerks 43 ist bei dem angenommenen Erdschlußfalle-
an T in demselben Maße vergrößert wie die Spannung zwischen der Klemme w' des Wandlers
14 und dem sekundären Erdpunkt o, d. h. auch, daß der abgerollte Faden die Spannung
zwischen w' und w1 am Zwischenwandler 14 wiedergibt. Die iibrigen freien Fadenlängen
der Triebwerke 3I, 32, 41 oder 42 entsprechen sinngemäß Spannungen am Wandler 14,
z.E. stellt das Triebwerk 31 seinen Faden entsprechend der Spannung zwischen den
Klemmen u und w1 des Wandlers 14 und damit auf den Abstand zwischen I und T- am
Gleichgewichtsanzeiger 7 ein.
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Bei dem Meßgerät 7 nach der Erfindung kann es im Falle von Gleichgewichtsstörungen,
welche in der Größe dem Zifferblatt 27 entsprochen, also unter etwa 125 v. H. Verlagerung
des Verkettungspunktes bleiben, zu keiner erheblichen Ungenauigkeit der Anzeige
kommen.
Dies liegt darin begründet, daß bei dem Beispiel eines Gleichgewichtsanzeigers 7
für die Leiter-Erdspannungen nach Abb. 1 die sekundär von den Spannungswandlern
14 und I5 wiedergegebenen Leiter-Erdspannur.-gen immer einen beträchtlichen Wert
behalten und daß daher die freien Fadenlängen beträchtlich bleiben. Nach der Erfindung
behält für den Fall des praktisch widerstandslosen Erdschlusses an einem Leiter,
z. 13. an T das sekundär von den Spannungswandlern 14 und 15 wiedergegebene Verhältnis
der Leiter-Erdspannung des gestörten Leiters, z. B. T, also der Spannung uto zwischen
den I(lemmen t und o des Gleichgewichtsanzeigers 7, und der Leiter-Sternspannung
ut mp zwischen den Klemmen t des Gleichgewichtsanzeigers 7 und mp der Wandler 14
und 15 einen endlichen Wert. Praktisch sinkt das Spannungsverhältnis uto : ut mp
nicht unter etwa 0,5.
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Dies bedeutet. daß der Abstand der Triebwerke II, 12, I3. 2I, 22 und
23 bei gleicher Größe des bestrichenen Zifferblattes 27 bei dem Gleichgewichtsanzeiger
7 nach der Erfindung mindestens etwa doppelt so groß gemacht werden kann als bei
den bekannten und angegebenen \'ielecks-Gleichgewichtsanzeigern. Im Beispiel der
Abb. 1 ist mechanisch und elektrisch eine dreifache Vergrößerung angedeutet.
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Im Falle einfacher Leiter-Erdschlüsse an R oder S ist die Wirkungsweise
der Schaltung und Anordnung nach Abb. 1 grundsätzlich ebenso wie hei dem geschilderten
Erdschluß am Leiter T. Auch bei jeder anderen Art Gleichgewichtsstörung bzw. Erdpunktverlagerung
im Bereich des Zifferblattes 27 ist die Wirkungsweise hiermit geklärt.
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In der vorstehenden Beschreibung ist gezeigt, daß es beim Verwirklichen
der Erfindung mit auf die Herstellung eines geeigneten Verhältnisses zwischen jeder
Leiter-Erdspannung und jeder Leiter-Sternspannung, z.C. ttto :ut mp. ankommt. Die
Ausführung nach Abb. 7 ist durch Abändern des Hauptspannungswandlers 24 gegenüber
der bekannten Herstellung erreicht, während der verwendete dreiphasige Zwischenspannungswandler
9 einem Wandler entspricht. wie er auch schon für die erwähnten angegebenen Vielecks-Gleichgewichtsanzeiger
zur Nachbildung primär nicht vorhandener Leiter R', S' und T' vorgeschlagen ist.
Der dreiphasige Wandler 9 besitzt zwischen den Klemmen it, v, w, w, u', it und w'
einerseits und dem künstlich gebildeten Sternpunkt mp andererseits sechs gleichartige
Sternwicklungen. von denen je zwei mit gleichen Buchstaben bezeichnet auf ein und
demselben Schenkel liegen. In Abb. 2 kann die Ziffer 7 wieder einen Gleichgewichtsanzeiger
nach Abb. I bedeuten. Es ist darin deswegen nur die äußere Klemmleiste mit den Klemmen
r, t', s, r', t, s' und o angedeutet, aber der neuartige Außenanschluß des Gleichgewichtsanzeigers
7 vollständig dargestellt. Im Beispiel der Abb. 2 möge weiterhin ein Erdschluß an
der Stelle 20 einer Wicklung zwischen den Klemmen u und @ eines Drehstromumspanners
29 angenommen werden.
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Die für diesen Fall zutreffenden Spannungsverhältnisse macht dann
das Schaubild in Abb. 3 deutlich, dessen Vieleck 8, Dreieck RST und Mittelpunkt
sie auch auf dem ange deuteten Zifferblatt 27 des Gleichgewichtsanzeigers 7 verzeichnet
sein kann. Die im Punkte bzw. Zeiger, zusammenlaufende Linien I o1, zo, und 3 o,
können Leiter-Erdspannungen oder aber auch freie Padenlängen von Triebwerken des
Gleichgewichtsanzeigers7 nach Abb. I oder 2 bedeuten.
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Die für die Ausführung der Erfindung nach Abb. 2 wesentliche Abänderung
de Spannungswandlers 24 gegenüber bekannten Wandlern, also z.R. auch gegenüber dem
Wandler 15 nach Abb. I, besteht darin, daß er die Erdschlußspannung durch die in
offenem Dreieck geschalteten Sekundärwicklungen zwischen den Klemmen o und o1 in
noch kleinerem Maße wiedergibt, als zur Bildung eines Sternpunktes mp erforderlich
wäre. Die zwischen jeder seiner Klemmen u, v oder @ einerseits und der neuen Klemme
o, andererseits auftretende künstliche sekundäre Leiter-Erdspannung behält daher
in beliebig erweitertem Anzeigebereich des Gleichgewichtsanzeigers 7 ; wie er z.
B. durch die Größe des Zifferblattes 27 in Abb. 3 dargestellt wird, stets einen
endlichen Wert. Das Verhältnis einer dem Gleichgewichtsanzeiger 7 zugeführten Leiter-Erd
spannung zur Sternspannung kann daher aucl wieder nicht Null werden, sondern behält
immer eine beträchtliche Höhe.
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Im Beispiel der Abb. 2 und 3 beträgt die von der offenen Dreieckwicklung
des Rande lers 24 mit den Klemmen o, 26, 25 und oi gelieferte Erdschlußspannung
etwa nur zwei Drittel der Sternpunkt-Erdspannung uo mp Jede Verlagerung des sekundären
Punktes oi macht sich also gegenüber der wahren Nachbildung des primären Erdpunktes
0 in der Klemme o nur zu einem weniger zwei Drittel = ein Drittel bemerkbar. Für
den angenommenen Erdschlußfall an der Stelle 20 in der Wicklung zwischen R und T
gibt das Schaubild der Abb. 3 die Potentiale der Klemmen o, 26, 25 und o1 mit gleicher
Bezeichnung wieder: Der Zeiger eines Gleichgewichtsanzeigers 7, der nach Abb. 2
angeschlossen ist, kann auch, wie an Hand der Abb. 1 grundsätzlich beschrieben,
die Bezeichnung o1 wie die Klemme des Wandlers 24 tragen. Die Entfernung des Zeigers
o1 vom Mittelpunkt
Mp des Zifferblattes 27 entspricht im übrigen
stets der sekundären Spannung u01 mp, welche zwischen der Klemme oi des Hauptwandlers
24 und dem sekundären Mittelpunkte, z. B. der Klemme des Zwischenwandlers 9, zu
messen ware.
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In Abb. 2 kann der Gleichgewichtsanzeiger 7 auch mit Triebwerken
versehen sein. welche über Trockengleichrichter von den künstlichen Leiter-Erdspannungen
gespeist werden. Bei solchen Vielecks-Gleichgewichtsanzeigern ist es bereits vorgeschlagen
worden, die Erdschlußspannungu, mp durch ein weiteres Triebwerk in der Mitte hinter
dem Zifferblatt messen zu lassen, wobei der Faden dieses Meßwerks durch ein Röhrchen,
welches das Zifferblatt im Mittelpunktlllp senkrecht durchdringt, zum Zeiger geführt
ist. Auch Gleichgewichtsmesser nach der Erfindung können zusätzlich mit einem Triebwerk
für die Anzeige des Grades der Gleichgewichtsstörung ausgerüstet werden. Dieses
zusätztische Triebwerk wäre im Beispiel der Abb. 2 aber an die verkleinerte Erdschlußspannung
?ol mp anzuschließen.
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Die bekannten Gleidigewichtsanzeiger werden mit Bändern und Fäden,
die naturgemäß nur Zugkräfte ausüben können, zur Zeigerlenkung ausgeführt. Durch
das Auseinanderrücken der Triebwerke begünstigt die Erfindung der bekannten Ausführungsform
gegenüber, wie die Abb. 4 zeigt, die Herstellung von Gleichgewichtsanzeigern I7,
bei denen der gemeinsame Zeiger 0 vermittels Zug- und Druckkräfte ausübender mechanischer
Verbindungen 35, 36 und 37 von Triebwerken 81, 82 und 83 gesteuert wird. In Abb.
4 können die Verbindungen 35 bis 37 dünne, leichte Stahlröhrchen sein, welche einerseits
an den geschlitzten Zahnstangen 91, 92 und 93 befestigt und andererseits am Zeiger
0, der gerade infolge des Erdschlusses an dem Leiter S über dem Eckpunkt S des Zifferblattes
27 stehen möge, angelenkt sein.
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Nach der Erfindung sind die Achsen der Triebwerkswellen 7I, 72 und
73 des Gleichgewichtsanzeigers 17 wesentlich von dem Rande des Zifferblattes 27
radial weggerückt, so daß Platz für jede beliebige Ausbildung der mechanischen Teile
44, 45 und 46 der Triebwerke 81, 82 und 83 vorhanden ist. Eine wesentliche Wirkung
der Erfindung besteht darin, daß die mechanischen Verbindungen 35, 36 und 37 stets
einen kleinsten Winkel beträchtlich unter I800 einzuschließen brauchen, daß sie
also bei der Anzeige über dem Zifferblatt 27 nicht durchzuknicken brauchen, wie
es der Fall wäre, wenn die Triebwerkswellen 7I, 72 und 73 wie bei den bekannten
Gleichgewichtsanzeigern am Rande des Zifferblattes 27 sitzen müßten.
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Der Triebwerksteil 45 ist für den Fall des Gleichgewichtszustandes
in Abb. 5 vergrößert und durch Andeutung der Zahnräder 30 und 40 vollständiger herausgezeichnet.
Aus dieser Abb. 5 geht auch beispielsweise hervor, daß sich die Zahnstangen 9I,
92 und 93 der Abb. 4 um die Wellen 7I, 72 und 73 drehen können.
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Die einzelne Drehbewegung wird nicht durch das betreffende Triebwerk
81, 82 oder 83 selbst, sondern über die Verbindung am Zeiger 0 durch die anderen
beiden Triebwerke bewirkt. Aus Abb. 5 ist zu erkennen, daß sich z. B. das auf die
Zahnstange 92 von den Triebwerken SI und 83 der Abb. 4 ausgeübte Drehmoment auf
die im Schlitz der Zahnstange 92 befindlichen Führungsrollen 50 überträgt. Die Rollen
50 sitzen auf Zapfen, welche in dem Gehäuse 55 eingenietet sind. Die Gehäuse 54,
55, 56 der Abb. 4 bzw. 5 sind drehbar um die Achsen der Wellen 7I, 72 und 73 gelagert,
so daß sie einem in einer zum Zifferblatt 27 par allelen Ebene ausgeübten Drehmoment
ohne weiteres Folge leisten können. Dies ist insbesondere aus der Stellung der Gehäuse
54 uiid 56 in Abb. 4 für den angenommenen Erdschlußfall zu erkennen. Die Zahnstangen
91, 92 und 93 sind, wie Abb. 5 deutlich macht, noch zwischen Rollen 39 geführt,
welche in den Gehäuseböcken 6o gelagert sind und daher die Drehbewegung der Gehäuse
54, 55 und 56 mitmachen.
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Den Triebwerken 81, 82, 83 der Abb. 4 werden über die Klemmen r',
s', t' und o grundsätzlich ebenso wie in Abb. 2 künstliche Leiter-Erdspannungen
zugeführt. Der Hauptspannungswandler 16 möge jedoch ein bekannter Fünfschenkelwandler
sein, der nicht nur die Erdspannungen, sondern an der Klemme mp einen Schwerpunkt
mp des Dreht stromnetzes RST nachbildet und außerdem an den Klemmen e und n die
sekundäre Erdschlußspannung in der üblichen Größe von etwa 100 Volt bei Leitererdschluß
wiedergibt.
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Die Erdschlußspannung it'o in, zwischen den Klemmen 0 und mp des Hauptwandlers
16 entspricht der radialen Entfernung der Triebwerkswellen 7I, 72 und 73 von dem
Mittel punkteiZIp des Zifferblattes 27 des Gleichgewichtsanzeigers I7 nach der Erfindung.
Diese Erdschlußspannung uo mp wird einem einphasigen Zwischenspannungswandler 34
zugeführt, welcher Sparschaltung besitzt und für den Anschluß der Klemme o des Meßgerätes
I7 die anzapfungen o1, o2 und 03 trägt, von denen die mittlere °2 gerade benutzt
sein möge. Die Wirkungsweise der Herabsetzung der Erdschlußspannung UQ mp durch
den Wandler 34 ist dann die gleiche, wie an Hand der Abb. 3 erläutert. Durch die
Anwendung des Zwischenwandlers 34 mit mehreren Anzapfunjgen ot, o2 und 03 ist nur
noch die Innehaltung
und die genaue Abgleichung der aus mechanischen
Gründen erforderlichen Spannungsverhältnisse am Gleichgewichtsanzeiger 17 erleichtert.
Die Spannung uo2 mp entspricht in dem angenommenen Falle des Leiter-Erdschlusses
an S der Sternspannung uMp S auf dem Zifferblatt 27.
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Die Klemmen o1, o2 und o3 an dem Wandler 34 können auch zweckmäßig
durch einen Regelwiderstand überbrückt sein, um den Anschluß der Klemme 0 stufenlos
dazwischen hin und her zu regeln und damit Spannungsschwankungen des Netzes R S
T auszugleichen. Die nach der Erfindung hergestellten sekundären Leiter-Erdspannungen
von primär nicht vorhandenen Leitern R', S' und T' des Drehstromnetzes R S T werden,
wie in Abb. 2, durch einen Zwischenspannungswandler 9 gebildet.
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Der Gleichgewichtsanzeiger 17 nach Abb. 4 enthält in den Triebwerken
81, 82 und 83 die Drehspulmeßwerke 47, 48 und 49, welche über Gleichrichter in bekannter
Graetz-Schaltung von den Leiter-Erdspannungen gespeist werden. Die Meßwerke liefern
daher die für die Verwirklichung der Erfindung mit erforderlichen proportionalen
Ausschläge. Die Bewegungen der Drehspulen zwischen den Magnetpolen der Meßwerke
47, 48 und 49 werden z. B. durch nicht weiter angedeutete Zahnsegmente und Räder
auf die Triebwellen 71, 72 und 73 übertragen und nach Abb. 5 macht weiterhin z.
B. das Zahnrad 30 auf der Welle 72 deren Drehung mit Das um den Gehäusebolzen 38
drehbare Zahnrad 40 greift sowohl in das Rad 30 als auch in die Zahnstange 92 ein.
Die Bewegung der Drehspule des Meßwerkes 48 äußert sich nach Abb. 4 in einer Hinundherbewegung
des Gestänges 36 in dessen Längsrichtung auf den Anzeiger O zu.
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Infolge der Fähigkeit der mechanischen Verbindungen 35 bis 37 nach
Abb. 4 auch Druckkräfte zu übertragen, ist die Anwendung von nur so vielen Triebwerken
81, 82 und 83 notwendig, als Außenleiter R, S und T im Netze vorhanden sind. Trotzdem
hat der mechanische Gleichgewichtsanzeiger nach Abb. 4 alle Eigenschaften der mit
Bändern und Fäden ausgerüsteten Vielecks-Gleichgewichtsanzeiger nach der Erfindung,
z. B. desjenigen in Abb. 1. Es kommt auch jede Ungenauigkeit durch Veränderung der
Ablaufstellen der Fäden von den Rollen in Fortfall.
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Bei senkrechter Befestigung des Gleichgewichtsanzeigers 17 nach Abb.
4 kann das Gewicht des Zeigers O und der Verbindungen 35, 36 und 37 nebst den Zahnstangen
91, 92 und 93 zweckmäßig durch einen doppelarmigen Hebel mit Gegengewicht an einem
Ende ausgeglichen werden. Der Hebel greift dann mit dem anderen Arm zweckmäßig an
der senkrecht stehenden Verbindung 36 mit Zahnstange 92 an.
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Bei den Gleichgewichtsanzeigern nach der Erfindung können die Triebwerke,
wenn es @weckmäßig erscheint, im Verhältnis zum bestrichenen Zifferblatt sehr weit
auseinandergerückt sein. Es kann dann vorteilhaft sein, die Triebwerke und das Zifferblatt
für sich in einzelnen Gehäuse einzubauen und diese Gehäuse nur mit schmalen, trichterförmigen
Blechansätzen zu versehen, welche die Verbindungen untereinander herstellen und
in denen die Fäden bzw. die Rohre für die Steuerung des anzeigenden Punktes geschützt
verlaufen. Die Ausnutzung der Schalttafe@ auf denen Anzeigegeräte nach der Erfindung
unterzubringen wären, könnte dadurch vorteilhafter sein. Durch das Auseinanderrücken
der Triebwerke bei den Gleichgewichtsanzeigern nach der Erfindung werden zum Teil
die gleichen Wirkungen erzielt wie bei den für Drehstromnetze bereits angegebenen
Vielecks-Gleichgewichtsanzeigern, bei denen aber die sechs Fadenrollen am Rande
des Zifferblattes liegen müssen. Es kann daher bei Gleichgewichtsanzeigern nach
der Erfindung, welche mit Fäden ausgerüstet sind, auch zweckmäßig sein, bei geringen
Ansprüchen an die Meßgenauigkeit auch nur so viele Triebwerke zu verwenden, als
Außenleiter im Netz vorhanden sind.
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In der Abb. 1 ist die Wirkung der Erfin dung mit durch einen dreiphasigen
Zwischenspannungswandler 14 erzielt worden, welcher die sekundären Sternspannungen
erhöht, während in Abb. 4 zu gleichem Zwecke ein einphasiger Zwischenspannungswandler
34 verwendet ist, der die sekundären Sternpunkts-Erdspannungen herabsetzt. Nach
der Erfindung können beide Mittel mit aufgeteilter Wirkung zur Herstellung der Spannungsver
hältnisse auch gleichzeitig angewendet werden. Eine solche Ausführungsform kann
insbesondere für Vielecks-Gleichgewichtsanzeiger wie in Abb. 1 mit bekannten Induktionsmeßwerken
in Frage kommen, da hierbei nicht nur die Leiter-Erdspannungen, sondern auch die
Dreiecksspannungen wirksam sind.