DE717194C - Verfahren zur Analyse von Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Analyse von Stoffen

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    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N25/00Investigating or analyzing materials by the use of thermal means
    • G01N25/20Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by investigating the development of heat, i.e. calorimetry, e.g. by measuring specific heat, by measuring thermal conductivity
    • G01N25/48Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by investigating the development of heat, i.e. calorimetry, e.g. by measuring specific heat, by measuring thermal conductivity on solution, sorption, or a chemical reaction not involving combustion or catalytic oxidation

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Description

  • Verfahren zur Analyse von Stoffen In den letzten Jahrzehnten sind verschiedene Verfahren zur technischen Gasanalyse bekanntgeworden, die auf der unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeit der Untersuchungsgase im Vergleich zu der von Luft beruhen.
  • Eine der bekanntesten Einrichtungen zur Anwendung eines solchen Verfahrens besteht im wesentlichen aus erhitzten dünnen Drähten von hohem Temperaturkoeffizienten dfer elektrischen Leitfähigkeit. Diese dem Untersuchungsgas ausgesetzten Drähte verlieren natürlich um so mehr Wärme, je besser das Gas leitet. Die der Temperaturänderung der Drähte entsprechende Widerstandsändterung wird nach bekannten elektrischen Methoden gemessen, z. B. mittels Wheatstonescber Brücke. Ein Nachteil dieser auf der Wärmeleitfähigkeit beruhenden Verfahren ist ihre geringe Empfindlichkeit.
  • Weit empfindlicher sind Verfahren zur Anzeige brennbarer Stoffe, die in Gas-, Dampf-oder Staubform an hochgeheizten, zweckmäßig katalytischen Drähten verbrannt werden. Die entstehende Verbrennungswärme wirkt auf temperaturempfindliche Anzeiger ein und bildet so indirekt ein Maß für den Gehalt an brennbaren Stoffen. Naturgemäß sind diese Verfahren nur auf brennbare Stoffe anwendbar.
  • Umgekehrt kann man nach einem älteren Vorschlag auch die bei der thermischen Dissoziation eines Stoffes an geeigneten Temperaturanzeigern auftretende Abkühlung zur technischen Analyse benutzen. Dieses Verfahren der thermischen Zerlegung von Stoffen setzt jedoch im allgemeinen die Anwendung ungewöhnlich hoher Temperaturen voraus, da erst bei solchen der Dissoziationsgrad Werte annimmt, die eine genügende Anzdeigeempfindlichkeit ermöglichen. So ist z. B. der Dissoziationsgrad der Kohlensäure bei 17000 C noch nicht 20/o und liegt selbst bei 23000 C erst bei etwa 200/0. Diese hohen Dissoziationstemperaturen machen praktisch einen Nachweis durch die Zerlegung an erhitzten Drähten unmöglich, da die meisten Drahtmaterialien bei diesen Temperaturen entweder schon geschmolzen sind oder aber - und dies gilt vor allem für Wolfram- und Molybdändrähte - durch den Angriff des Luftsauerstoffs zerstört werden.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, das sich gleichfalls der thermischen Dissoziation bedient, aber im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren schon bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen Dissoziationsgrade zu erhalten gestattet, die nach den bekannten Zustandsgleichungen eigentlich erst weit höheren Temperaturen entsprechen.
  • Diese Erzielung eines ansehnlichren Zerfallgrades, der nach der Zustandsgleichung an sich eine weit höhere Dissoziationstempleratur erfordern würde, ist der Beobachtung des Erfinders zu verdanken, daß die thermische Zerlegung an ganz bestimmten Stoffen merklich leichter vor sich geht. Es handelt sich hier um einen offenbar neuartigen Effekt, der eine gewisse Ähnlichkeit mit der bekannten Katalyse besitzt. Ebenso wie bei katalytischen Vorgängen bewirkt die bloße Anwesenheit des Katalysators die Überbrückung größerer Tem peraturbereiche; aus diesem Grunde sind auch die hier zur Erhöhung des Dissoziationsgrades bei einer bestimmten Temperatur benutzten Stoffe., d. h. im allgemeinen die Heizdrähte selbst, als katalytisch bezeichnet worden. Es muß jedoch betont werden. daß diese Bezeichnung nur bedingt berechtigt ist, da der hier vorliegende Effekt nicht gut zu vergleichen ist mit echten katalytischen Vorgängen. bei denen der Katalysator gewissermaßen wie ein Ventil wirkt und einen in bestimmter Richtung verlaufenden Umwandlungsprozeß nur beschleunigt. Der vorliegende Effekt kehrt jedoch auch noch die Richtung des chemischen Ablaufs um. An die Stelle einer Verbrennung von C O zu C O2, wie sie normal bei etwa Soo bis Iooo zu erwarten wäre. tritt bei dieser Temperatur eine praktisch vollständige Dissoziation der Kohlensäure C G2 in C O und Sauerstoff, wenn als Heizkörper Platin, Palladium oder ihre Legierungen in metallischer oder kolloidaler Form benutzt werden.
  • Die Einrichtungen zur Anwendung des vorliegenden Verfahrens können grundsätzlich den gleichen Aufbau besitzen, wie er von Einrichtungen zur technischen Stoffanalyse bekannt ist, deren Anzeige auf der Messung der Verbrennungswärme bzw. der Wärmeleitfähigkeit der zu untersuchenden Gemische beruht. Beispielsweise kann eine Wheatstonesche Brücke in der Ausgestaltung Verwendung finden, daß zwei gegenüberliegende beheizte Drähte mit dem zu dissoziierenden Stoff in Berührung kommen, während das andere Brückenpaar von Drähten gleichen Widerstandes gebildet wird, die entweder von reiner Luft oder einem Standardgemisch umgeben sind.
  • Es hat sich nun bei praktischen Versuchen gezeigt, daß sich bei der Dissoziation an glühenden Drähten allmählich ein Gleichge-Mchtszustand herausbildet und daß der Dissoziationsgrad sinkt, wenn die Dissoziationsprodukte nicht mit genügender Geschwindigkeit entfernt werden. Im allgemeinen genügt die Wärmekonvektion an den heißen Drähten zur schnellen Ableitung dieser Zerfallsstoffe; hingegen ist ein Vorbeiströmen des zu dissoziierenden Stoffes unerläßlich, wenn die Dissoziation schon bei so niedrigen Temperaturen stattfindet, daß die Wärmekonvektion nur gering ist. Dies trifft beispielsweise zu für Phosgen, Schwefelsäure, Stickstofftetroxyd, Phosphorpentachlorid, Sulfurylchlorid sowie für eine ganze Reihe fester oxyde. Hydrate, Carbonate. Hydroxyde und 1-lalogenverbindungen.
  • Soll die Stoffanzeige nach vorliegendem Verfahren nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ erfolgen, so ist die Einhaltung ganz bestimmter Temperaturen der katalytischen Heizkörper unbedingt erforderlich. da sich mit einem anderen Dissoziationsgrad auch eine andere Temperaturänderung und damit andere Anzeige ergibt. Bei Beheizullg der Drähte mit elektrischem Strom ist dieser also konstant zu halten.
  • Die Anwendung des vorliegenden Verfaln rens ist praktisch ebenso mannigfach wie die Zahl der Substanzen, die thermisch dissoziierbar sind. Eine Grenze ist nur gezogen durch die Natur der als Glühkörper dienenden katalytisch wirkenden Substanzen. Verwendet man z. B. WIetalldrähte, so scheiden von vorilherein alle Metalle als Heizkörper aus. die chemisch durch die Dissoziationsprodukte angegriffen werden.
  • Die Temperaturgrenze nach unten ist allein bestimmt durch den Dissoziationsgrad, bei dem noch eine ausreichende Temp eraturände -rung der Heizkörper bzw. andere Temperatur anzeiger erfolgt, um ein Anzeigeinstrument von gegebener Empfindlichkeit zu cincm merklichen Ausschlag zu veranlassen.
  • An einem einzelnen Stoff mag als Beispiel dargetan werden, in welcher Weise das vorliegende Verfahren für alle möglichen technischen Zwecke dienen kann. Kohlen säure zerfällt. wie bereits oben ausgeführt. an nichtkatalytischen Substanzen in merklidlem B-trag erst oberhalb 2000 C. An einem Hei7-körper aus einem katalytischen Stoff. z. 13. aus Platin, findet jedoch schon bei I000 und darunter ein starker Zerfall in Ioh!cnosl-d und Sauerstoff statt. der bei der an sich bekannen Eingliederung des Platindrahtes in eine Wheatstonesche Erücke einen kräftigen Ausschlag des Brückeninstrumentes infolge Wärmeentnahme von dem oder den Platindrähten hervorruft. Dabei ist vorausgesetzt. daß das zweite Brückenpaar gegenüberliegender Zweige in atmosphärischer Luft liegt.
  • Hierbei dienen die Heizkörper in an sich bekannter Weise gleichzeitig als Temperaturanzeiger. Ob es sich nun darum handelt.
  • Kohlensäure in Rauchgasen, Generatorgasen usw. nachzuweisen. ist für die Anwendung des Verfahrens belanglos. Eei Anwesenheit von Fremdgasen, die durch Verbrennung oder ebenfalls durch Dissoziation eine Verfälschung der Anzeige bewirken würden, sind diese durch Vorschaltung absorbierender Agentien in bekannter Weise zu entfernen.
  • Bemerkenswert ist die Anwendung des vorliegenden Verfahrens zur Anzeige von Bränden. Mit einer reinen. offenen Verbrennung fast aller Stoffe ist notwendig die Entwicklung von Kohlensäure verbunden. Saugt man aus den verschiedenen Räumen etwa eines Hauses oder eines Schiffes die Luft zu einer zentralen Kohlensäuremeßkammer nach vorliegender Erfindung, so genügen bereits Spuren von Kohlensäure über den normalen Gehalt in Luft hinaus, um das Brückeninstrument zu einem kräftigen Ausschlag zu bringen. Die Verwendung von Platin als Heizkörper hat jedoch noch den weiteren Vorteil, daß das Gerät auch für Kohlenoxyd empfindlich ist, da dieses Gas an dem glühenden Platindraht verbrennt tmd dadurch einen freilich der I Kohlensäureanzeige entgegengesetzten Ausschlag des Brückeninstrumentes bewirkt.
  • Nun entsteht Kohlenoxid vor allem bei schwelenden Bränden, denen genügende Sauerstoffzufuhr zur offenen Verbrennung fehlt. Eine Apparatur der vorliegenden Art hat also im Gegensatz zu allen übrigen den Vorteil, daß sie zur Anzeige sowohl schwelender als auch offener Brände nur einer einzigen Einrichtung bedarf. Falls die Anzeige akustisch merkbar sein soll, ist es nur erforderlich, zu beiden Seiten der Mittelnullage des Anzeigeinstrumentes Kontakte für den Alarmlokalkreis anzubringen.
  • Einer besonderen Ausgestaltung der Wheatstonebrücke mit Platindrähten als Zweigen für C O2-Anzeige sei noch kurz Erwähnung getan. Wenn das eine Paar gegenüberliegender Drähte dünn und kurz gehalten wird, das andere Paar jedoch aus dickem, längerem Platindraht hergestellt ist, und wenn die Heizstromstärke so bemessen wird, daß die feinen Drähte auf etwa 10000, die dickeren aber auf etwa 3600 geheizt sind, so ruft Kohlensäure an den dünnen Drähten infolge thermischer Dissoziation eine Abkühlung, an den dicken Drähten aber infolge der schlechteren Wärmeleitfähigkeit der Kohlensäure im Vergleich zu der von Luft eine Erhitzung hervor.
  • Beide Effekte wirken auf den Ausschlag des Instrumentes im gleichen Sinne, bedeuten also eine Steigerung der Empfindlichkeit.
  • Bei der Dissoziation von Staubteilchen oder Flüssigkeiten werden die Heizkörper leicht durch feste Zerfallsrückstände verändert, so daß die Meßgenauigkeit der Einrichtung in Frage gestellt wird. In solchem Falle emp fiehlt es sich, die Heizkörper von den Temperaturanzeigern zu trennen und letztere vor der unmittelbaren Berührung mit den Dissoziationsprodukten zu schützen. Zu diesem Zwecke können die Temperaturanzeiger (Thermometer, Thermoelemente, Wheatstonebrücke o. dgl.) innerhalb wärmedurchlässiger Röhrchen angeordnet werden, auf denen die Heizkörper entweder als Draht oder als Platinasbest oder Platinsch,vamm aufgebracht sind.
  • Die Röhrchen müssen für das Untersuchungsgemisch undurchlässig sein.
  • Es würde zu weit führen, alle möglichen Einrichtungen in ihrer konstruktiven Ausgestaltung anzuführen. Aus der technischen Gas-, Flüssigkeits-und Staubanalyse, die auf Verbrennung oder Wärmeleitung beruhen, sind unzählige Ausführungsformen bekannt, die in sinngemäßer Anpassung den Zweck der Erfindung erfüllen können. Als Beispiel für die Anzeige eines bestimmten Bestandteils in einem festen Körper sei nur das Verfahren erwähnt, das gekörnte, feste Untersuchungsmaterial auf einen kräftigen, erhitzten, gemäß der Erfindung katalytisch wirksamen Draht aufzupacken und dessen Widerstandsänderung in bekannter Weise zu messen.
  • Ein besonders dankbares Anwendungsgebiet der Erfindung bildet der Nachweis und die quantitative Anzeige von Giftstoffen in fester, flüssiger und gasförmiger Gestalt.
  • Namentlich die gefährlichsten Gifte sind wegen ihres hochniolekularen Aufbaus verhältnismäßig labil und daher bereits bei sehr niedrigen Temperaturen an Katalysatoren thermisch zerlegbar. Die Bedeutung des Verfahrens für Zwecke der Gesundheitspolizei, der Medizin, des Heeres und der Eriminalpolizei, ferner für die Überwachung technischer Produktionsprozesse, vor allem in chemischen Fabriken, liegt auf der Hand.
  • Schließlich kann meine Erfindung auch zum Nachweis solcher Stoffe dienen, die entweder nicht dissoziierbar sind oder deren Eigenschaften eine andere Art des technischen Nachweises nicht ratsam erscheinen lassen. Um solche Stoffe nach dem Verfahren gemäß der Erfindung anzuzeigen, müssen sie zunächst in einem Vorprozeß chemisch in Verbindungen umgewandelt werden, die dann dissoziierbar sind. Nachstehend einige Beispiele für diese indirekte Anwendung des Verfahrens.
  • Die bisher übliche Verbrennung an feinen Drähten hat namentlich beim Nachweis explosibler oder leicht brennbarer Gase, Flüssigkeiten oder fester Stoffe den Nachteil, daß ein höherer Gehalt an brennbaren Substanzen im Untersuchungsgemisch zu einer solchen Temperatursteigerung führt, daß die Drähte schmelzen oder aber eine Explosion des Gemisches bewirken, die das ganze Anzeigegerät gefährdet. Ein typisches Beispiel gibt die Verbrennung des Methans ab. Sie ist erst bei verhältnismäßig hohen Temperaturen (etwa 800 bis IIo0°C) möglich. Dann aber ist der Wärmeanstieg häufig gleich derart, daß die Drähte wegschmelzen. Aus diesem Grunde hat sich der Nachweis durch Verbrennung praktisch nicht einbürgern können; die znvar unempflndlichere, aber betriebssichere-Anzeige auf Grund der Wärmeleitung wird vorgezogen. Nach dem mittelbaren Verfahren wird Methan z. B. in Grubengasen zunächst in einer besonderen Verbrennungskammer an großen Heizflächen restlos zu Wasser und Kohlensäure verbrannt. Nach Absorption des Wassers in einer besonderen Vorlage wird dann die Kohlensäure in einer besonderen Dissoziationskammer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dem Gehalt nach ermittelt.
  • Die Kohlensäuremenge bildet dann ein mittel -bares Maß für den ursprünglichen Methangehalt. Zum Methannadiweis in Generatorgasen ist natürlich zunächst durch entsprechende Filter oder Vorlagen für die Entfernung der übrigen Gase zu sorgen.
  • Ein weiteres Beispiel: Der Nachweis technischen, vor allem organischen Staubes. z. B.
  • Ruß, Schwefel, Mehl, Zucker, Kohle usw., durch Verbrennung ist stets mißlich, wenn die Meßapparatur eine sichere fortlaufende Gehaltsangabe gewährleisten soll. Bei Verbrennung an Heizkörpern ist die Ablagerung von Restprodukten, die Bildung von Carbiden u. am. unvermeidlich. Dienen nun die Heizkörper als Temperaturanzeiger, so ist durch die Veränderung der Drähte eine Verfälschung der Anzeige nicht zu umgehen. Die vorerwähnte Trennung von Heizkörpern und Temperaturanzeigern aber hat wieder den Nachteil geringerer Anzeigeempfindlichlieit und starken Anzeigeverzuges. Auch in diesen Fällen ist es vorteilhafter, den organischen Staub oder den Schwefel. Phosphor, brennbare Leichtmetalle in fein verteilter Form, z. B.
  • Aluminium, Magnesium. zunächst in einer besonderen Verbrennungskammer zu verbrennen. dann Wasser, restliche Staubteilchen und Fremdgase in Vorlagen oder Filtern abzufangen und nur die eigentlichen Verbrennungsprodukte, Kohlensäure, Schwefeldioxyd o. dgl., nach vorliegender Erfindung durch thermische Dissoziation an katalytischen Stoffen nachzuweisen. Die fachmännische Gestaltung eines Anzeigegeräts zur Verhütung von Staubexpiosionen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist so einfach, daß auf nähere Beschreibung verzichtet werden kann.
  • Ein letztes Beispiel: Die laufende technische Analyse von Gasen ist im allgemeinen einfacher als die fester oder flüssiger Körper.
  • Untenvirft man nun den festen oder flüssigen Körper während seiner liontinuierlichen Förderung durch eine Retorte, Drehofen 0. dgl. einem passenden chemischen Prozeß und leitet die entstehenden gasförmigen Produkte einer Dissoziationskammer zu, gegebenenfalls nach vorheriger Absorption unerwünschter Bestandteile, so kann aus der Anzeige des Gases nach dem vorliegenden Verfahren auf den Gehalt des festen bzw. flüssigen Körpers an einem bestimmten Bestandteil zurückgeschlossen und das Anzeigeinstrument mit entsprechender Eichung versehen werden.
  • Die vorstehenden Beispide dürften ge nügen. um das große technische Anwendungsgebiet der Erfindung zur fortlaufenden Anzeige aller möglichen Stoffe zu zeigen. Erwähnt sei noch, daß das katalytische Dissoziationsverfahren natürlich nicht nur auf Verbindungen beschränkt. sondern allgemein auch auf Elemente anwendbar ist, die thermisch dissoziierbar sind. Es sei z. B. auf den Nachweis von Chlor, Jod, Brom usw. hingewiesen, die bei der Dissoziation in Ionen zerfallen.

Claims (14)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Analyse von Stoffen durch Messen der Wärme, die bei thermischer Dissoziation der Stoffe oder ihrer Umwandlungsprodukte an Heizkörpern frei oder gebunden wird, gekennzeichnet durch die Verwendung von Heizkörpern aus katalytischen Stoffen, deren Temperatur wesentlich geringer ist als diejenige. bei der nach der Zustandsgleichung derselbe Dissoziationsgrad vorhanden ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet. daß die den thermischen Zerfall bewirkenden Heizkörper selbst als Temperaturanzeiger ausgebildet sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet. daß die TempNeraturanzeiger den chemischen Einflüssen des Untersuchungsstoffes bzw. seiner Zerfallsprodukte entzogen sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung der Dissoziationsprodukte entweder durch Wärmekonvektion allein oder durch besondere Saug- oder Druckkräfte erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch r. dadurch gekennzeichnet, daß die zu untersuchenden Körper zunächst chemisch mugewandelt und nur Umwandlungsprodukte der Dissoziation unterworfen werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Untersuchungsgemisch vor dem Eintritt in die Dissoziationskammer durch an sich bekannte Absorbentien oder Filter von Beimengungen befreit wird. die die Anzeige fälschen würden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 zum Nachweis von Kohlensäure durch ihre thermische Zerlegung an Heizkörpern aus einem Metall der Platingruppe.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 zum Nachweis eines Brandes durch thermische Dissoziation der entstehenden 7rCohlensäure
  9. 9. Verfahren nach Anspruch I zur Verhütung von Staubexplosionen, dadurch gekennzeichnet, daß der Staub verbrannt und die geeigneten Verbrennungsprodukte thermisch dissoziiert werden.
  10. 10. Einrichtung zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Heizkörper und Temperaturanzeiger zugleich dienenden, katalytisch wirksamen Drähte das eine Paar gegenüberliegender Zweige einer Wheatstonebrücke bilden, deren andere Zweige in atmosphärischer Luft liegen.
  11. II. Einrichtung zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Nachweis von Stoffen mit geringerer Wärmeleitfähigkeit als der von Luft als Wheatstonebrücke ausgebildet ist, deren eines Brückenpaar aus kurzen, feinen Drähten der Dissoziation dient, während das zweite gleichfalls dem Untersuchungsgemisch ausgesetzte Brückenpaar aus kräftigen, längeren Drähten besteht, die auf eine solche Temperatur geheizt sind, daß sie sich infolge der schlechteren Wärmeleitfähigkeit des nachzuweisenden Stoffes merklich erhitzen.
  12. 12. Einrichtung zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkörper senkrecht zur Richtung der Wärmekonvektion bzw. der zusätzlichen Saug- oder Druckkraft angeordnet sind, derart, daß die Zerfallsstoffe schnellstens von den Heizkörpern entfernt werden.
  13. 13. Einrichtung zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie besteht aus einer Kammer für die chemische Vorumwandlung, einer Dissoziationskammer, der die geeigneten Umwandlungsprodukte gegebenenfalls über absorbierende Vorlagen oder Filter zugeführt werden, und einem Anzeigeinstrument.
  14. 14. Einrichtung zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß von verschiedenen Räumen eines Lagers oder Schiffes Saugleitungen zu einer zentralen Kohlfensäuredissoziationskammer, gegebenenfalls unter Vorschaltung von Vorlagen zum Absorbieren von Staub und schweren Kohlewasserstoffen, führen und das Anzeigeinstrument die Nullage in der Mitte hat, derart, daß es nicht nur den Abkühlungseffekt infolge dissoziierender Kohlensäure anzeigt, sondern auch schwelende Brände durch Verbrennung des auftretenden Kohlenoxyds mit einem entgegengesetzten Ausschlag erkennen läßt.
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