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Verfahren zur Herstellung poröser Leichtsteine Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung poröser Leichtsteine.
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Es ist bekannt, poröse Kunststeine dadurch herzustellen, daß man fein
verteilte Kieselsäure, beispielsweise in Form von Quarzmehl, Mehlen anderer, vorwiegend
aus Kieselsäure bestehender Gesteine oder fein aufbereiteter, nicht gesteinartiger
ldeseliger Rohstoffe, wie Ton; Kieselgur u. dgl., mit Kalk oder kalkhaltigen Stoffen
unter reichlicher Wasserbeigabe vermischt, den entstehenden dünnflüssigen Brei in
Formen gießt und dann mit Dampf .härtet. Der Wasserzusatz wird hierbei danach gewählt,
welchen Porenraum die fertigen Leichtsteine aufweisen sollen. Bei weiterer Wasserbeigabe
erhält man spezifisch leichtere, bei geringerer spezifisch schwerere Drzeugnisse.
Es zeigte sich aber, daß dabei ein Teil der festen Stoffe in den Formen vor der
Härtung aus der Brühe sedimentiert, so daß lein brauchbares einheitliches Erzeugnis
entsteht.
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Man hat auch schon zur Herstellung von Baustoffen vorgeschlagen, den
genannten dünnflüssigen Brei zwecks Behebung dieser Mißstände zu rühren, das Gemenge
unter Verwendung von Dampf dabei vorzuhärten und dann die entstandene krümelige
oder dickbreiige Masse zu Formlingen zu verpressen, die darauf der endgültigen Härtung
mittels Dampf unterworfen werden.
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Wegen des thixolabilen Verhaltens der bei der Härtung entstehenden
Calciumhydrosilicatgele wird durch die mechanische Reibung der Rührvorrichtung an
der bereits angedickten Masse kein einheitlicher Härtungsgrad
erzielt.
und das Rühren in der zähen Masse bedarf großen Kraftaufwand, was wieder entsprechend
dimensionierte Vorrichtungen erfordert. Weiterhin bilden sich nach 1'\blassen des
zur Vorhärtung verwendeten ge# spannten Dampfes nach Beendigung der Opc-. Tation
erhebliche Mengen Kondenswasser, die die Masse verderben, und die vorgehärtete 1>orLrp<,tlzte
Masse ist schwer aus dem Reaktionsgefäß herauszuholen. Auch ist das Vorpressen der
noch einen starken Wassergehalt aufweisenden Masse wegen der Verschmierung der Formen
und Preßvorrchtungen finit Schwierigkeiten verknüpft.
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Diese Nachteile werden nun durch die vorliegende Erfindung behoben.
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Zur Verhinderung der Sedimentation wird (las aus kieselsäure- und
kalkhaltigen Massen und reichlich Wasser bestehende Gemenge während der Vorhärtung,
beispielsweise durch Drehung des Reaktionsgefäßes um eine horizontale ?ochse, in
sich ohne Verwendung einer die bereits angedickte Masse knetende und dadurch wieder
verflüssigende Rührvorrichtung bewegt. Nach Beendigung der Vorbärtung wird der hierzu
benutzte gespannte Dampf plötzlich abgelassen, wodurch Teile des in der Masse vorhandenen
Wassers explosionsartig verdampfen und die vorgehärtete Masse in kleinste Teile
zersprengen, die sehr leicht der Trommel entfallen und, beispielsweise über eir.
Rüttelsieb geführt, eine völlig gleichmäßige und gewünschte Körnung ergeben.
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Um eine Kondenswasserbildung zu vermeiden, wird nun nach einem besonderen
Merkmal der vorliegenden Erfindung der zur Vorhärtung benutzte Dampf überhitzt,
beispielsweise auf 25o bis 3oo°. Die Masse und die Vorrichtung sind dadurch nach
dem Entspannen des verwendeten Dampfes noch so heiß, daß eine Verflüssigung des
Dampfes nicht aiif tritt.
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Man kann auch so vorgehen, daß man das zu härtende Gut in Trommeln
einfüllt, die sich innerhalb eines Härtekessels um ihre Horizontalachse drehen und
in die Tür Dampf eintreten kann. Bei :blassen des Dampfes bildet sich mir an der
Innenwandung des Härtekessels Kondenswasser, was gefahrlos für die in den Trommeln
befindliche Masse abläuft.
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Um die bei Anwendung von Druck wieder schmierig werdende Masse leicht
durch einen Preßvorgang verformen zu können, kann erfindungsgemäß die krümelige,
vorgehärtete Masse vor dem Formen und anschließenden Nachhärten mit Sand oder zweckmäßig
mit fein vermahlenem vulkanischem Gestein (Tuffsteln. Traft-: gemagert werden, so
daß man ein trockunej` Erzeugnis erhält, das nicht schmiert und ein vorzügliches
Enderzeugnis ergibt, bei dem beispielsweise alle Kanten äußerst scharf ausgeprägt
sind.
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Bei Verwendung beispielsweise vulkanischer Sioffe als Magerungsstoff
-zeigt sich, da!-,') 4Iiese Quellen und jedes Korn der krümeligen Masse ummanteln,
so daß das Enderzeugnis kein Wasser mehr nachsaugt und dadurch einen ausezeichneten
Baustoff darstellt, der durch die.' geringe Wasseraufnahme gefrierfest und
völlig volumenbeständig ist. Die gewonnenen Leichtsteine sind vollkommen homogen
ohne irgendwelche Risseerscheinung. nagelbar, fräsbar wie Holz und splittern nicht.
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Der erfindungsgemäß hergestellte Baustofc hat ein geringes Raumgewicht,
eine gute Druckfestigkeit und eine hervorragende Isolierfähigkeit, insbesondere
Schallsicherheit. Er ist (euer- und wetterbeständig sowie schwind- und ungezieferfrei.
Diese Eigenschaften sichern ihm neben seiner leichten Bearbeitbarkeit zahlreiche
Verwendungsmöglichkeiten im Baugewerbe. Beispiel Gebrannter Kalk wird zusammen mit
Sand im Verhältnis 2 : 3 in einer Rohmühle vermahlen. Die Feinheit des Gemisches
ist nach Beendigung der Mahlung zweckmäßig so, daß ein Rückstand von etwa aoo'o
auf dem 4900-Maschensieb verbleibt. In einem '.Mischer wird das so erhaltene Mehl
mit Wasser angerührt. Bei Herstellung einer o,5-Masse werden iooo 1 Wasser mit 5ookg
des Mehles angesetzt. Die so gemischte Brühe fließt in den Vorhärtekessel. Ist dieser
bei Aufnahme des Betriebes kalt, so muß man bei Ansetzen der Mischung auf das sich
anfangs im Vorhärtekessel bildende Kondenswasser Rücksicht nehmen und die Wassermenge
etwas geringer halten.
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Der beispielsweise 6 cbm enthaltende Vorh.ärtekessel wird geschlossen
und in an sich bekannter Weise in Drehung um seine Horizontalachse versetzt, wobei
man mit auf 25o bis 300 überhitztem Dampf den Kessel unter Druck von annähernd 8
bis g atü setzt. Nach etwa 3 Stunden ist die Masse ausreichend vor--gehärtet, und
man läßt nun durch ein möglichst großes Abdampfventil den überhitzten Dampf plötzlich
ausströmen. Die entstandene krümelige Masse fällt bei weiteren Umdrehungen des Kessels
heraus- -und kann zur Erzielung einer Gleichkörnigkeit (Körnung 7 bis i o min )
über ein Rüttelsieb geführt werden.
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Die Masse wird dann mit gemahlenem vulkanischem Gestein oder Sand
in einer Menge versetzt, die sich danach richtet, welches Erdraumgewicht man erhalten
will. Um einen Baustoff mit einem Endtrockengewicht von ; oo i;g je Kubikmeter zu
erzielen, mui
man der krümeligen Masse etwa 15 o kg Magerungsstoffe
je Kubikmeter Fertigmasse zusetzen.
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Die gemagerte Masse wird dann zu Formlingen gepreßt; die mittels Dampf
;endgehärtet und getrocknet werden. Vor der`Verpressung muß die Masse. automatisch
gerüttelt werden, um jede Struktur im Stein zu vermeiden.