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Wasserstoffelektrolytzähler Es ist ein Wasserstoffelektrolytzähler
bakannt, bei dem an die betriebsmäßig mit Gas gefüllte Elektrodenkammer lein wenigstens
an einer Stelle bis auf kapillares Maß verengtes Entleerrohr angeschlossen ist.
Mittels dieses Entleerrohres kann durch Kippen des Elektrolytzählers der etwa bei
Erschütterungen in die Elektrodenkammer eingedrungene Elektrolyt entleert werden.
Die Verengung des Entleerrohres auf kapillares Maß verhütet, daß bei der Entleerung
der Kammer der Elektrolyt aus dem Entleerrohr vollständig abläuft.
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Wird hierauf der Zähler wieder in die Betriebslage gebracht, dann
bildet der im En lee rohr zurü@kge@l@ebene Elektrolyt einen Flüssigkeitsverschluß
der Kammer. Dieser Flüssigkeitsverschluß führt bei der Belastung des Elektrolytzählers
ein gewisses Spiel aus, indem er sich ein wenig hebt wenn der Gasdruck vor der Abscheidung
einer Blase in der Kammer steigt und wieder zurücksinkt, wenn eine Gasblase aus
der Kammer ausgetreten ist.
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Es hat sich bei derartigen Wasserstoffelektrolytzählern herausgestellt,
daß durch das fortgesetzte Spiel des Elektrolytfadens im En@leerrohr der Elektrolytinhalt
dieses Rohres allmählich abnimmt, weil Elektrolyt, wenn auch nur sehr langsam, in
die Kammer wandert. Die auf diese Weise in die Kammer fließende geringe Elektrolytmenge
wirkt nicht störend, weil sie durch den Gasdruck bzw. auch durch elektrische Vorgänge
wieder aus der Kammer abgeschieden wird, namentlich wenn die Kammer gegen den Elektrolyt
zu durch ein Kapillargitter abgegrenzt ist, dagegen kann durch das fortgesetzte
Abnehmen des Elektrolytinhalts im Entleerrohr ein sicherer Flüssigkeitsverschlu*ß
der Kammer in Frage gestellt sein. Auch wenn durch die Elektrolytabwanderung aus
dem Entleerrohr die Sicherheit des Flüssigkeitsverschlusses nicht verlorengeht,
so ergeben sich bei jenen Wasserstoffelektrolytzählern, blei denen nicht die Menge
des abgeschiedenen Gases gemessen, sondern die ablgeschiedenen Gasblasen gezählt
werden, durch diese meist ganz unbestimmten Elektrolytinhaltsverminderungen des
Entleerrohres Meßfehler, die fortgesetzt Schwankungen unterworfen sind und infolgedessen
bei der Eichung des Zählers
nicht berücksichtigt werden können.
Diese Meßfehler sind dadurch bedingt, daß sich bei Änderungen des Elektrolytinhalts
im Entleerrohr das Spiel des Elektrolytfadens il diesem Rohr ebenfalls der Infolgedess
ist kurz vor dem Austreten einer Gasblas@ aus der Kammer das von Gas erfüllte Volumen
der Kammer einmal größer, einmal kleiner. Xun übt aber. wie durch Versuche leicht
nachgewiessen werden kann, das vom Gas erfüll:e Volumen der Kammer einen gewissen
Einfluß auf die Größe der ahgcschliedenen Gasblase aus. Eine solche Gasblase entspricht
also einmal einer größeren, einmal einer kleineren Strornmenge. Da nun bei den genannten
Wasserstoffelektrolytzählern nicht die Menge des abgeschiedenen Gases, sondern die
Zahl der Gasblasen gemessen wird, müssen sich, wie oben angegeben, Fehler einstellen,
die zeitlichen Schwankungen unterworfen sind. Erfindungsgemäß wird die Meßgenauigkeit
derartiger Wasserstoffelektrolytzähler dadurch verbessert bzw. die dauernde Einhaltung
dieser Meßgenauigkeit dadurch gesichfrt. daß an dem betriebsmäßig mit Elektrolyt
gefüllten Teil des Entleerrohres ein Ausgleichsrohr angeschlossen wird. das an mindestens
einer Stelle bis auf kapillares Maß verjüngt ist und mit seinem freien Ende in der
Betriebsstellung des Zählers unter den Elektrolytspiegel ragt. Die kapillar Verengung
des .Nusgleichsrohres muß so weit getrieben werden. daß beim Kippen des Zählers
der sich an der Verengung bildende Flüssigkeitsmeniskus die unter ihm folgende Säule
im Ausgleichs- und im Entleerrohr tragen kann.
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Die Erfindung soll an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläu@ert werden.
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In dem teils mit dem Elektrolyten 1, teils mit Wasserstoffgas 2 gefüllten
Gehäuse 3 ist die Anode 4 und die kammerförmige Kathode 5 angeordnet. Der Gasinhalt
der Kammer ist in bekannter Weise durch ein Kapillargitter 6 gegen den Elektrolyten
1 abgegrenzt. 7 ist die Gasaustrittsöffnung der Kammer An die Kammer ist in bekannter
Weise das kapillare Entleerrohr 8 angeschlossen, g ist das ebenfalls aus einer Kapillare
bestehande Ausgleichsrohr. Durch 10 ist eine Vorrichtung zum Zählen der abgeschiedenen
Gasblasen angedeutet. Sie kann aus einem Kontakt bestehen, der ein Fernzählwerk
betätigt, oder aus einem mit einem Zählwerk gekuppelten, mechanisch von den aufsteigenden
Gasblasen angetliebenen Teil Die fiapillare 9 ist so eng zu halten, daß beim Ilippen
des Gefäßes der sich an ihrem freien Ende 11 bildende Meniskus die in den Rohren
9 und 8 befindliche Elektrolyt-@ule mit Sicherheit trägt, daß also beim Kippen kein
Gas in das Entleerrohr 8 eintreten kann.
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Im Betrieb sammelt sich in bekannter Weise das elektrolytisch abgeschiedene
Gas in der Kammer 5 an. Die am Gitter 6 vorhandenen Menisken verhüten durch ihre
Kapillarkraft zunächst ein Austreten des Gases.
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Es wird also der Gasdruck in der Kammer allmählich anwachsen und
der Meniskus 12 sich etwas verschieben bzw. durchbiegen. ist der Gasdrucl; so weit
angewachsen, daß der Meniskus an der Öffnung zerrissen wird, dann tritt eine Gasblase
aus, die durch die Vorrichtung 10 gezählt wird.
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Während nun bei den bekannten Wasserstoffelektrolytzählern, bei denen
das Ausgleichsrohr 9 fehlte, das Spiel des M@niskus 12 und damit das vor dem Abscheiden
der Gasblasen in der Kammer vorhandene Gasvolumen gewissen Schwankungen unterworfen
war, sind hier solche Schwankungen vollkommen ausgeschlossen, weil etwaiger Inhaltsverlust
des Rohres 8 infolge der kapillaren Saugwirkung durch das Ausgleichsrohr 9 fortgesetzt
ausgeglichen wird. Auch können Formänderungen des Meniskus 13 am oberen Ende des
Entleerrohres 8 das Spiel des Meniskus 12 nicht beeinflussen, da etwa durch den
Meniskus 13 hervorgeruf@ne Kapillarkräfte durch Zu- oder Abfluß des Elektrolyten
durch das Rohr 9 ausgeglichen werden. Das Spiel des Meniskus 12 ist also immer das
gleiche. Infolgedessen ist auch unmittelbar vor dem Abscheiden einer Gasblase das
Gasvolumen der Kammer immer dasselbe. Die oben beschriebenen Ungenauigkeiten in
der Messung bzw. die zeitlichen Schwankungen der Meßgenauigkeit werden also vermieden.