DE715438C - Elektrisches Entladungsgefaess mit Metallwandung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
22. DEZEMBER 1941

. REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21g GRUPPE 1312

A 91704 VIII cj'21g

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin

Elektrisches Entladungsgefäß mit Metallwandung

Patentiert im Detitschen Reich vom 3. September 1935 an Patenterteilung bekanntgemacht am 27. November 1941

ist in Anspruch genommen.

Die Erfindung betrifft elektrische Entladungsgefäße mit Metallwänden und insbesondere die Anbringung des Getters in solchen EntLadungsgefäßen.

Bei Glasröhren verwendet man in der Praxis fast ausschließlich Getterstoffe, die in Form einer Pille auf einem kleinen Metallkörper im Innern des Entladungsgefäßes angebracht sind. Durch Erhitzen dieses kleinen

ίο Metallkörpers mit Hilfe von Hochfrequenz wird in der Pille eine chemische Reaktion ausgelöst, durch die explosionsartig ein Metalldampf freigesetzt wird, der in der Lage ist, die in der Röhre noch vorhandenen Restgase zu binden. Dieses Verfahren ist bei Röhren mit Metallgefäßen nicht anwendbar, da diese ein Eindringen des Hochfrequenzfeldes in das Röhreninnere nicht- zulassen. Es sind ferner Getterstoffe, z. B. Zirkon, bekannt, die bei Erhitzung in der Lage sind, ohne zu verdampfen, dauernd Gas zu binden. Es ist bekannt, solche gasabsorbierenden Stoffe an einer solchen Stelle in der Entladungsrohre anzuordnen, daß sie durch einen während des Betriebes der Röhre auftretenden Strom derart erhitzt werden, daß sie Gasreste aufnehmen können. Insbesondere hat man solche Stoffe auf der Anode der Entladungsröihre angeordnet, wobei die Anode auch zugleich einen Teil des Vakuumgefäßes darstellen kann.

Erfindungsgemäß wird bei einem Entladungsgefäß mit Metallwandung, das aus einem Kolben und einem Bodenteil besteht, das obere Ende des Kolbens nach innen topfförmig eingestülpt und in der sich zwischen dem eingestülpten Teil und der übrigen Wandung des Kolbens bildenden ringförmigen Falte das Gettet aufgebracht. Zum Schutz des Elektrodensystems vor dem verdampfenden Getter kann gemäß der weiteren Erfindung an der Innenseite des -eingestülpten Bodens eine Abschirmplatte angebracht sein, die die ringförmige Falte bis auf eine Öffnung gegen den Entladungsraum abschließt.

Die erfindungsgemäße Anbringung des Getters hat den Vorteil, daß das Getter von außen sehr leicht durch eine kleine Flamme zu erhitzen ist und daß ferner das Elektrodensystem wirksam vor einem Niederschlag des Getterdampfes geschützt ist.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausfü'hrungsbeispiels, das in den Abb. i und 2 dargestellt ist, näher erläutert. Der Kolben 2 ist im Tiefziehverfahren mit einem doppelt umgestülpten Boden hergestellt, so

daß ein Raum 3 entsteht, der von einer nach außen offenen., 4, und einer nach innen offenen Rinne 5 ringförmig umgeben ist. An seinem unteren Ende ist der Kolben 2 durch einen Deckel 1 vakuumdicht verschlossen.

Die Röhre enthält in bekannter Weise eine indirekt geheizte Kathode, ein Steuergitter, ein Schirmgitter, eine Anode und zur Beseitigung des Sekundärelektronenstromes ein Fanggitter, das zwischen der Anode und dem Schirmgitter angeordnet ist. Die Gitter sind um metallische Stäbe (Haltestreben) 19 gewickelt, die durch die Glimmerscheiben 7 und 8 gehalten werden.

Im Boden 1 ist ferner ein Pumpröhrchen 15 vorgesehen, das nach dem Auspumpen und dem Verdampfen des Getters 16 beispielsweise durch Schweißen verschlossen wird. Als Getter 16 kann ein Stückchen Magnesium verwendet werden, das fest in die Rille 5 der Kolbenwand gepreßt ist. Die Gettersubstanz wird durch örtliche äußere Erhitzung des oberen Endes des Metallkolbens in der Umgebung des Getters, beispielsweise mit Hilfe einer Flamme, zum Verdampfen gebracht. Damit sich der Dampf des Getters nicht an unerwünschten Stellen im Innern der Röhre niederschlägt, ist es vorr teilhaft, eine Scheibe 17 mit öffnungen 18 vorzusehen, damit der dadurch abgeschlossene Raum leergepumpt werden und der Getterdampf wirken kann. Die Scheibe 17 soll einen solchen Durchmesser aufweisen, daß sie gerade in das Gefäß 4 paßt, und muß in der Mitte eine Öffnung haben, die gerade über die Haltestreben 19 des Fanggitters paßt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Elektrisches Entladungsgefäß mit Metallwandung, das aus einem Kolben und einem Bodenteil besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des Kolbens nach innen topfförmig eingestülpt ist und in der zwischen dem eingestülpten Teil und der übrigen Wandung des Kolbens gebildeten ringförmigen Falte, das Getter untergebracht ist.

2. Elektrisches Entladungsgefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des eingestülpten Bodens eine Scheibe (17J angebracht ist. die die sich bildende ringförmige Falte bis auf Öffnungen (18 j gegen den Entladungsraum abschließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen