DE715312C - Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Gips - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Gips

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DE715312C
DE715312C DEB185501D DEB0185501D DE715312C DE 715312 C DE715312 C DE 715312C DE B185501 D DEB185501 D DE B185501D DE B0185501 D DEB0185501 D DE B0185501D DE 715312 C DE715312 C DE 715312C
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urea
plaster
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DEB185501D
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Dr Karl Brandt
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B24/00Use of organic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. plasticisers
    • C04B24/12Nitrogen containing compounds organic derivatives of hydrazine
    • C04B24/126Urea

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Gips Für die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Gips sind schon die verschiedensten Zusätze in Vorschlag gebracht worden, welche insbesondere die Festigkeit erhöhen, die Ausdehnung vermindern und die Abbindezeit regulieren sollten.
  • In jüngster Zeit wurde die Anwendung geringer Mengen von Harnstoff als Zusatzmittel vorgeschlagen. Hiermit wird eine gewisse Verfestigung von Gips erzielt, ohne daß das Ausdehnungsverhalten, wie bei manchen anderen Zusätzen, beeinträchtigt wird; allerdings werden die Abbindezeiten etwas verkürzt. Dem älteren Vorschlag war zu entnehmen, daß nur Harnstoff, keineswegs aber seinen Dcrivaten solche Wirkungen zukommen. Denn man hat die überraschende Wirkung des Harnstoffes dadurch erklärt, daß der Harnstoff in länglichen, nadelförmigen Kristallen, ähnlich clenen des Gipses, kristallisiert. so daß sich eine Verfilzunri der Kristalle im Fertigerzeugnis ergibt, während andere Kristallformen. ein Auseinanderdrängen der Gipsnadeln und eine Aufhebung der sonst eintretenden Verfilzung bewirkten.
  • Die beobachtete Wirkung des Harnstoffs wurde also unter rein physikalischen Gesichtspunkten betrachtet. Die Reihe der wichtigsten Harnstoffderivate weist keinen einzigen Stoff auf, der in Analogie zum Harnstoff selbst in länglichen, nadelförmigen Kristallen, ähnlich denen des Gipses, kristallisiert. An eitle Verwendung von Harnstoffderivaten wurde mithin bei jenem Vorschlag zufolge ihrer schädlichen Kristallformen nicht gedacht.
  • Mit der Verwendung von Harnstoff als Zusatz zu Gips sind nun aber gewisse Nachteile verbunden. Nenn man die damit zu erzielender. Vorteile weitgehender ausnutzen will, muß man doch ziemlich große Zusatzmengen, nämlich 3 bis 5()/o des trockenen Gipses, anwenden. Derartige Gipsmassen besitzen aber Leine verstärkte Wasserempfindlichkeit, was mit der hohen Wasserlöslichkeit von Harnstoff in Verbindung zu bringen ist; sie neigen zum Feuchtwerden und Feuchtbleiben, und nach einiger Zeit kommt es zum Ausblühen voii Harnstoffkristallen, was bei vielen Verwendungszwecken störend wirkt.
  • Bei Versuchen, besser geeignete Zusatzmittel aufzufinden, wurde nun auch die Eignun- von Derivaten des Harnstoffs geprüft, obwohl deren Verwendbarkeit nach den bisher bekannten Erfahrungen keineswegs in Frage zu kommen schien.
  • Hierbei wurde das überraschende Ergebnis erzielt, daß mit Derivaten des Harnstoffs sogar eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Gips erzielt werden kann, welche die mit Harnstoff zu erreichenden Wirkungen um ein erhebliches übertrifft, und daß andererseits die Mängel, die der Verwen ; dung von Harnstoff anhaften, den Derivaten des Harnstoffs weitgehend oder vollständig abgehen. Entgegen den bisherigen Anschauungen erwies sich eine chemische Verbesserungswirkung der Harnstoffgruppe, die von der Kristallform des Zusatzmittels völlig unabhängig ist.
  • Es war z. B. nicht zu erwarten, daß Thioharnstoff. welcher in Form derber quadratischer Kristalle anfällt, in einer Zusatzmenge von 2%, auf trockenen Gips berechnet, diesem eine Erhöhung der Zugfestigkeit von rund 250j1ö verleiht, während demgegenüber 2% Harnstoff nur eine Festigkeitszurahme von rund 14% bewirken. Die Feuchtigkeitsempfindlichkeit von Thiohanistoffgips ist ungleich geringer, ein Ausblühen von Kristallen wird nicht beobachtet, was mit der relativ geringen Löslichkeit von Thioharnstoff erklärt werden muß. Die Abbindedauer von Gips bleibt bei Thioharnstoffzusatz praktisch unverändert, während Harnstoff bekanntlich die Erhärtungsdaueretwas verkürzt. Die Ausdehnungsverhältnisse sind befriedigend.
  • Andere Harnstoffderivate wirken noch erlieblich vorteilhafter. Es sind in d"esem Zusammenbange nur noch diejenigen von Interesse, welche zu so günstigem Preise erhältlich sind, daß eine praktische Verwendung in Frage kommt. Dies trifft nur noch zu für Methylolharnstoff und Zuckerharnstoff, welche beiden Produkte entsprechend ihrer variablen Zusammensetzung natürlich in den verschiedensten Modifikationenangewandtwerden können.
  • Methylolharnstoff, eine wohldefinierte monomolekulare Verbindung, die sich aus Harnstoff bzw. Harnstoffderivat und Formaldehyd in der Kälte bildet und in derben Prismen kristallisiert, ist bekannt als Ausgangssubstanz für Harnstofformaldehydkunstharz. D-eser Zusammenhang spielt in vorliegendem Falle keine Rolle, denn bei der erfindungsgemäßen. Verarbeitung von Gips ist keine Gelegenheit zur Bildung von Kunstharz aus Methylolharii-Stoli geboten. Hierzu bedürfte es, da Gips keine wirksamen Kondensationskatalysatoren enthält, der Anwendunz#, von Wärme; eine Wärmebehandlung wird n vorliegendem Verfahren aber nicht in Anspruch. genommen. Bei Zusatz von Methylolharnstoff zu Gips beobachtet man z. B. bei einer Zusatzmenge von 2(),/o des Produktes aus Thioharnstoff und Formaldehyd eine 30%ige Steigerung der Zugfestigkeit. Auffallend ist die g_e:chzeitige erhebliche Verlangsamung des Abbindeprozesses. Bei Anwendung von 5 0!ö Methylolharnstoff tritt bereits eine Verdoppelung der Abbindedauer ein, das Produkt aus Harnstoff und Formaldehyd verhält sich analog. Stärkere Zusätze bewirken entsprechend höhere Festi-keiten und Abbindezeiten. M&hylolharnstoff scheint daher ein besonders geeignetes Zusatzmittel zu sein, um beste mechanische Eigenschaften bei nach Bedarf einzustellender Abbin.dedauer zu erzielen.
  • Stärksten Einfluß auf die Abbindedauer betätigt indessen Zuckerhanistoff. Glucoseharnstoff, eine prismatisch kristallisierende Substanz, bewirkt schon in Form eines 2o'oigen Zusatzes eine Verdoppelung der Abbindedauer, die Festigkeitszunahme beträgt bei dieser Anwendungsmenge rund 150!o. Die Feuchtigkeitsunempfindlichkeit ist befriedi--end. Wegen des vorherrschenden Einflusses auf die Abbindedauer ist Zuckerharnstoff besonders zweckmäßig in Kombination mit den vorherrschend auf die Festigkeitszunahme einwirkenden Harnstoffderivaten anzuwenden; etwa in Kombination mit Harnstoff oder Thioliarnstoff.
  • Die Zumiscbung der erfindungsgemäßen Stoffe erfolgt zweckmäßig durch Auflösen im Anmischwasser. Die praktisch in- Frage kominenden Zusatzmengen der Stoffe sind auf einen Bereich innerhalb i bis 8011o, auf den trockenen Gips berechnet, zu bemessen, vorzugsweise kommen Mengen zwischen 2 und 5 0;o in Anwendung. Das Verfahren gestattet die Anwendung aller für die Verarbeitung von Gips gebräuchlichen Füllstoffe, Farbstoffe u. dgl. Überhaupt können zur Erzielung spezieller Eigenschaften die hierfür bekanntgewordenen Mittel zur Verbesserung von Gips mit herangezogen werden.

Claims (1)

  1. PATE XTANsrüucii Verfahren zur Verbesserung der mechanüschen Eigenschaften von Gips, dadurch gekennzeichnet, daß seine Verarbeitung in Gegenwart von Thioharnstoff, Methylolharnstoff und/oder Zuckerharnstoff vollzogen wird.
DEB185501D 1938-03-10 1938-03-10 Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Gips Expired DE715312C (de)

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DE (1) DE715312C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951436C (de) * 1952-09-13 1956-10-25 Friedrich Erich Freitag Verfahren zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften von aus Anhydrit hergestellten Kunststeinmassen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE951436C (de) * 1952-09-13 1956-10-25 Friedrich Erich Freitag Verfahren zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften von aus Anhydrit hergestellten Kunststeinmassen

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