DE7144112U - Greif- und Transportvorrichtung zum lotrechten Einstellen von Brammen in Wasserkühlbecken - Google Patents

Description

Patentanwalt Dr.-Ing. Günther Ackmann, 41 Duisburg, Claübergstraße 24

G 7H4 1128 1.3.1973

(32.745/Ch)

BWG Bergwerk- und Walzwerk-Maschinenbau GmbH., 4100 Duisburg, Mercatorstr. 74

Greif- und Transportvorrichtung zum lotrechten Einstellen von Brammen in Wasserkühlbecken

Die Neuerung betrifft eine Greif- und Transportvorrichtung zum lotrechten Einstellen von Brammen und anderem Halbzeug in Hüttenwerken in ein Wasserkühlbecken, welche aus einem über dem Kühlbecken verfahrbarem Kranfahrzeug mit einer Brücke besteht, an welcher ein oder mehrere Greifvorrichtungen angeordnet sind, welche eine doppelwandig, die Bramme übergreifende Tasche bilden und mit die Bramme unterfassenden RiegeIdauffien versehen slad, welche über eins Staues stange in ihre Riegel- oder Offenstellung schwenkbar sind und hat eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung zum Gegenstand, durch welche der Transportablauf wesentlich verbessert wird.

Bei dieser bekannten Ausführung sind für den Transport der Brammen eine oder mehrere Kranfahrzeuge vorgesehen, wobei jede Greifvorrichtung mit einer Tasche zur Aufnahme der Bramme versehen ist. Bei Verwendung nur eines Kranfahrzeuges kann jedoch nur eine relativ geringe Transportfrequenz erhalten werden, da mit ihr sowohl die warmen Brammen abgesetzt wie auch die abgekühlten Brammen herausgenommen wer den müssen. Finden hingegen zwei Kranfahrzeuge Verwendung,

so wird ihre Funktionsfähigkeit durch das Überschneiden der Transportwege beeinträchtigt.

Demgegenüber liegt der Neuerung die Aufgabe zugrunde, die Greif- und Transportvorrichtung für die Brammen derart auszugestalten, äaS ein besonders schneller und störungsfreier Transportvorgang für das Absetzen und Herausnehmen von Brammen möglich ist.

Diese Aufgabe wird gemäß der Neuerung dadurch gelöst, daß jede Greifvorrichtung zwei parallel nebeneinander angeordnete Taschen aufweist, die mit einem gemeinsamen oder mit je einem eigenen, an eine Steuerstange angeschlossenen Riegeldaumen versehen sind.

Durch diese Ausgestaltung der Transportvorrichtung wird erreicht, daß die Greifvorrichtungen gleichzeitig eine warme Brasse in ein leeres Fach absetzen und eine in dem benachbarten Fach befindliche, abgekühlte Bramme ergreifen, die dann zur Abgabestelle geführt werden kann. Hierdurch ist es möglich, daß durch einfaches Hin- und Herfahren zwischen Aufgabe- und Abgabestelle jeweils eine warme Bramme abgesetzt und eine abgekühlte Bramme herausgenommen und weggeführt wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine besondere günstige Transportfolge erreicht wird. Bei einem folgenden Transportvorgang wird die warme Bramme in die während des vorhergehenden Transportvorganges entleerte laschen eingestellt. Hierdurch wandert die Absetz- und be-&act&baä*te Eatleerungsstelle Fach für Fach über die gesamte Länge des Kühlbeckens. Jede Bramme bleibt auf diese Art und Weise entsprechend der Fachzahl im Kühlbecken, bis sie wieder in der Folge an der Reiheeist.

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Die doppeltaschigen Greif- und Transportvorrichtungen können mit verschiedenen Riegelsystemen versehen werden. So besteht einmal die Möglichkeit, daß am Boden des die beiden Taschen trennenden mittleren Wandteiles ein mit einer drehbaren Steuerstange verbundenes Drehlager angeordnet ist, an dem ein Riegeldauniön angelenkt ist, dsr uia etwa 18O° auf tasciienförmige Auflager an den beiden gegenüberliegenden äußeren Wandteilen drehbar ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß am Boden der seitlichen Wandteile je ein mit einer Steuerstange verbundener Riegeldaumen angelenkt und am Boden des mittleren Wandteiles eine Auflagerrippe für beide Riegel· daumen vorgesehen ist.

Die Wirtschaftlichkeit läßt sich weiterhin dadurch verbessern, daß das Kranfahrzeug vier Greif- und Transportvorrichtungen mit je zwei Taschen aufweist, die in Querrichtung des Kühlbeckens nebeneinander auf einer gemeinsamen Fahrbrücke angeordnet und mit dieser über zwei parallel zueinander angecrd= net© Sinstsllgerüsts verfahr bar sind* TDiese Ausbildung hat den Vorteil, daß zwei Brammen nebeneinander in einer quer zur Längsachse des Beckens verlcofenden Ebene abgestellt und davor oder dahinter befindliche Brammen unmittelbar darauf herausgenommen werden können. Auch hierfür ist lediglich ein Kranfahrzeug nötig, wobei lediglich die Transportvorrichtung entsprechend der vergrößerten Beckenbreite mit zwei Greifvorrichtungen ausgestattet ist. Mit einer solchen Ausführung läßt sich auch anstelle von zwei Brammen nur eine mit einer entsprechend größeren Länge transportieren und in das Einstellgerüst einsetzen.

Der Gegenstand der Neuerung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt, und zwar zeigen Figur 1 einen mittleren Längsschnitt durch eine Kühlvorrichtung mit einer Greif- und Transportvorrichtung,

Figur 2 den Gegenstand der Figur 1 in einem mittleren Querschnitt,

Figur 3 eine Greif- und Transportvorrichtung mit einem drehbaren Riegeldaumen in einem mittleren Querschnitt einer in Figur 1 dargestellten Transportvorrichtung und

Figur 4 eine andere Ausführungsform einer Greif- und Transportvorrichtung mit jswei schwenkbaren Riegeldaumen.

Die Kühlvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Kühlbecken 6, dessen Wandung mit 7 bezeichnet ist. In dem Kühlbeeken von rechteckigem Querschnitt sind zwei Einstellgerüste angeordnet, die aus Längsträgern 8 und Zinken 9 bestehen. Jedes Einstellgerüst besitzt also zwei Längsträger 8, auf denen die Zinken 9 y&fc. tigt sind. Die Zinken 9 sind derart angeordnet, daß sie Fächer zum lotrechten Einstellen von Brammen bilden. Dabei ist dafür Sorge getragen, daß die Fächer beider Einst ellgerüste in einer Ebene fluchtend zueinander verlaufen.

Das Kühlbecken ist in an sich bekannter Weise mit Kühlwasser gefüllt, welches mit einen Umlaufsystem versehen ist (in der Zeichnung nioht dargestellt).

Auf den längs verlaufenden Beckenrändern sind Laufschienen 1o für die Transportvorrichtung 11 vorgesehen. Die Transportvorrichtung 11 besitzt eine Fahrbrücke 12, die sich über die Breite des Kühlbeckens 6 erstreckt. Auf der Fahrbrücke 12 sind zwei Hubgerüste 15 angeordnet, welche mittels Zahnstangengetriebe 15a eine Traverse 13 heben und senken, an der vier Greifvorrichtungen 14 angebracht sind. Die Transportvorrichtung 11 ist über das Kühlbecken 6 verfahrbar.

Jede Greifvorrichtung besteht aus drei Wandteilen 17, 18, 19, welche zwischen sich parallel zueinander liegende Taschen bilden (vgl. Figur 3).

In dem mittleren Wandteil 18 ist eine drehbare Steuerstange angeordnet, die in ein am Boden angeordnetes Drehlager 21 greift und mit dieser verbunden ist. Dieses Drehlager 21 ist mit einem Riegeldaumen 22 versehen. Hierfür besitzt das Drehlager eine seitliche Öffnung, in welcher der Riegeldaumen dort angelenkt ist. Die beiden seitlichen Wandteile 17 und 19 haben in der gleichen Höhe Ausnehmungen, welche einen Auflager 23 für das vordere Ende des Riegeldaumens 22 bilden.

Die drehbare Steuerstange ist an geeignete hydraulische oder elektrische Antriebsmittel angeschlossen, die in Abhängigkeit vom gewünschten Arbeitsablauf betätigt werden und den Riegeldaumen in die Riegelstellung für die eine oder andere Tasche 16 oder in eine dazwischen liegende Offenstellung überführen.

Bei der Ausführungsform nach Figur 4 ist unter jeder Tasche 16 ein Riegeldaumen 27 angeordnet, der an eine Steuerstange 26 angelenkt ist. Mit Hilfe dieser Steuerstangen 26 können die Riegeldaumen 27 unabhängig voneinander in eine Riegeloder Offenstellung verschwenkt werden. In der Riegelstellung stützen 3ich die Riegeldaumen 27 auf einer am unteren Ende des mittleren Wandteiles 18 vorgesehenen Auflagerrippe 28 ab. In der Offenstellung hingegen sind die Riegeldaumen 27 nach oben verschwenkt, so daß sie den Querschnitt der zugeordneten Tasche 16 freigeben. Die Riegelstangen 26 sind an geeignete hydraulische oder elektrische Antriebsmittel angeschlossen, die in Abhängigkeit vom gewünschten Arbeitsablauf betätigt werden, um den Riegeldaumen entweder in die Riegel- oder Offenstellung zu überführen.

An den Stirnenden des Kühlbeckens sind noch Kippvorrichtungen 4 bzw. 29 vorgesehen, mit deren Hilfe die zu kühlenden Brammen 1 bzw. abgekühlten Brammen um 90° aus einer flachen Lage

in eine Hochkantlage bzw. umgekehrt aus einer Hochkantlage in eine flache Lage gekippt werden. An der Aufgabeseite können die Brammen 1 mittels eines üblichen Rollenganges 2 zugeführt werden. Ein Drücker 3 dirückt eine Bramme in die Kippvorrichtung 4 ein, welche mittels einer hydraulischen Vorrichtung um die Kippachse 5 schwenkbar ist, so daß die Bramme dann eine lotrechte Lage einnimmt. Am Abgabeende hingegen wird die Bramme mittels der Transportvorrichtung 11 in die Kippvorrichtung 29 eingesetzt, welche um die Kippachse 30 um 90° verschwenkt wird, und die Bramme wird mittels eines Drückers auf eine Senkbühne 31 aufgeschoben, welche die Bramme auf einer in der Zeichnung nicht dargestellten Transportvorrichtung bzw. einen Rollengang absetzt. Die Kippvorrichtungen 4 und 29 sind an beiden Enden des Kühlbeckens in doppelter Ausführung nebeneinander angeordnet, so daß immer zwei warme Brammen 1 gleichzeitig von der Transportvorrichtung 11 aufgenommen und zwei abgekühlte Brammen gleichzeitig abgesetzt werden können.

Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Kühlvorrichtung ist folgende:

Zwei auf dem Rollengang 2 anlaufende Brammen 1 werden mittels der Drücker 3 in die Kippvorrichtungen 4 gedrückt. Anschließend werden die Kippvorrichtungen 4 um die Kippaohse 5 verschwenkt, so daß beide Brammen 1 eine senkrechte Lage einnehmen. Die Transportvorrichtung nimmt nun beide Brammen mittels der Greifvorrichtungen 14 auf. Hierfür werden die leeren Taschen 16 über die Brammen gefahren und die Riegeldaumen mittels der Steuerstangen 20 in ihre Riegelstellung überführt (vgl. Figur 3). Anschließend werden die Greifvorrichtungen mit den eingeriegelten Brammen 1 angehoben* Die Transportvorrichtung 11 wird nun über dem Kühlbecken 6 in die Lage gefahren, wo die zu kühlenden Brammen in ein leeres Kühlfach

eingestellt werden sollen. Beim Herablassen dsr Greifvorrichtungen kommt jede Bramme zwischen zwei benachbarte Zinken zu liegen und stützt sich auf den Längsträgern 8 ab. Beim Absenken ist die benachbarte Tasche 16 jeder Greifvorrichtung 14 in der Offenstellung, so daß diese leeren Taschen über eine in dem benachbarten Fach befindliche Bramme gefahren werden. Nachdem die warmen Brammen sich auf den Längsträgern 8 abgestützt haben und die Greifvorrichtungen noch etwas nach unten verfahren sind, wer dun die unter den warmen Brammen befindlichen Riegeldaumen 22 um 180° verdreht, so daß sie unter den abgekühlten Brammen liegen. Daraufhin werden die Greifvorrichtungen 14 wieder angehoben und die Transportvorrichtung 11 zur Abg-abestelle gefahren, wo durch erneutes Absenken der Greifvorrichtung die abgekühlten Brammen in die Kippvorrichtung 29 eingesetzt werden. Nachdem die Greifvorrichtungen im leeren Zustand wieder hochgefahren sind, wird die Kippvorrichtung um 90° verschwenkt und mittels Brücker »erden die Brammen auf die Senkbühne 31 geschoben. Sie Transportvorrichtung 11 wird nun wieder zur Aufgabestelle verfahren, wo sich der vorstehend geschilderte Arbeits-λ^ Vorgang wiederholt. Die dabei aufgenommenen Brammen werden nun in die in dem vorhergehenden Arbeitsvorgang entleerten Fächer eingesetzt. Auf diese Art und Weise schreitet das Feld ständig voran. Voraussetzung ist, daß am Anfang und am Ende einen jeden EinsteQLgerüstes ein freier Raum verbleibt.

Die Greif vorrichtungen 14 werden in Abhängigkeit von dem ge-A wünschten Arbeitsablauf betätigt. Wird die Greifvorrichtung zur Aufnahme einer warmen Bramme 1 zur Kippvorrichtung 4 gefahren, so haben die Riegeldaumen ihre Offenstellung. Die Greifvorrichtung wird über die Bramme gefahren und nach Auf» nähme wird der entsprechende Riegeldaumen in die Schließstellung überführt. Gleichzeitig ist jedoch die benachbarte Tasche

in der entriegelten Stellung, so daß beim Absetzen glejch-r zeitig diese leere Tasche eine abgekühlte Bramme auf~~hmen kann. Nach dem Absetzen wird umgekehrt der Riegeldaumen unter der abgesetzten warmen Bramme entfernt und unter die kalte Bramme der benachbarten Tasche 16 in Riegelstellung gebracht. Die Riegeldaumen werden also wechselseitig betätigt und haben außerdem eine Arbeitslage, in der sie beide offen sind, wenn die Transportvorrichtung von der Kippvorrichtung 29 zur Aufnahme einer neuen warmen Bramme zur Kippvorricht mg 4 gefahren wird. Entsprechend kann, natürlich mit der Vorrichtung auch anstelle von zwei Brammen nur eine mit einer entsprechend größeren Länge transportiert und in das Einatellgerüst eingesetzt werden.

Claims (4)

■■ ' G 7144 112.8 1.3.1973 (32.745/Ch) Schutzansprüche

1. Greif- und Transportvorrichtung zum lotrechten Einstellen von Brammen und anderem Halbzeug von Hüttenwerken in ein Wasserkühlbecken, welche aus einem über dem Kühlbecken verfahrbaren Kranfahrzeug mit einer Brücke besteht, an weicherein oder mehrere Greifvorrichtungen angeordnet sind, die eine doppelwandige, die Bramme übergreifende Tasche bilden und mit die Bramme unterfassenden Hiegeldaumen versehen sind, welche über eine Steuerstange in ihre Riegel- oder Offenstellung schwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Greifvorrichtung (14) zwei parallel nebeneinander angeordnete Taschen (16) aufweist, die mit einem gemeinsamen oder mit je einem eigenen, an eine Steuerstange (2o bzw. 26) angeschlossenen Riegeldaumen (22 bzw. 27) versehen sind.

2. Greif- und Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden des die beiden Taschen (16) trennenden mittleren Wandteiles (18) ein mit einer drehbaren Steuerstange (20) verbundenes Drehlager (21) angeordnet ist, an dem ein Riegeldaumen (22) angelenkt ist, der um etwa 180° auf tascnenförmige Auflager (23) an den beiden gegenüberliegenden äußeren Wandteilen (17, 19) drehbar ist. i

3. Greif- und Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden der seitlichen Wandteile (17, 19) je ein mit einer Steuerstange (26) verbundener Riegeldaumen (27) angelenkt und am Boden des mittleren Wandteils (18) eine Auflagerrippe (28) für beide Riegeldaumen vorgesehen ist·

4. Greif- und Transportvorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Transportvorrichtung (1"^ vier (Jre if Vorrichtungen (14) mit je zwei Taschen (i«j) aufweist, die in Querrichtung des Kühlteckens (6) nebeneinan» der auf einer gemeinsamen Fahrbrücke (12) angeordnet und mit dieser über zwei parallel zueinander angeordnete Einstellgerüste verfahrbar sind.