-
Spundwand aus plattenartigen Spundbohlen Die Erfindung betrifft eine
Spundwand aus plattenartigen Spundbohlen, nämlich Steg-und Flanscheisen, mit aus
Wulst und Klaue gebildeten Schlössern. Derartige plattenartige Bohlen sind schon
vorgeschlagen worden, weil sie es erlauben, Spundwände von verschiedenartiger Form
zu errichten, doch haben diese Vorschläge bisher keine nennenswerte praktische Bedeutung
erlangt. Die fast ausschließlich verwendeten Spundwände bestehen aus Bauteilen von
einer Querschnittsform, die nur eine Zusammensetzung in vorbestimmter Weise und
damit die Errichtung einer Spundwand von einer bestimmten einzigen Gestaltung ergibt.
-
Nun sind aber die- Anforderungen, die selbst an derselben Baustelle
an dieselbe Spundwand gestellt werden, oft sehr verschiedene. Z. B. kann für die
Befestigung des Ufers eines Schiffahrtskanals eine einwandige leichte Spundwand,
die eine glatte Außenfläche bietet, vollauf genügen. Solf aber die Spundwand Vorkehrungen
aufweisen, die ein Anlegen und Festhalten der Schiffe gestatten, dann genügen die
Bohlen dieser Wand nicht mehr den erhöhten Anforderungen, wie auch der Anschluß
an Schleusen, die Befestigung der Schleugentore, die Errichtung von Pfeilern usw.
nicht mehr mit den Bauteilen möglich ist, die für die Befestigung der Uferwände
allein genügen. Es wäre daher eine Spundwand erstrebenswert, deren einzelne Bauteile
so gestaltet sind, daß sie sich sowohl für die Errichtung einwaiidigzr leichter
Spundwände wie auch für die schwersten Kastenspun ' dwände oder kombinierten
Ausführungsformen eignen. Eine solche kombinierte Au'sführungsform könnte z. B.
darin bestehen, daß einzelne, in gewissen Abständen voneinander befindliche Bohlen
einer einwandigen Spundwand zu einem Kasten verstärkt werden könnten, so daß diese
Bohle auch die Festhaltevorrichtungen für Schiffe aufnehmen kann.
-
Die Erreichung des Zieles, eine solche Spundwand zu schaffen, wird
dadurch erschwert, daß die einzelnen Bauteile der Wand mit den einfachsten Mitteln
und agf wirtschaftlichste Weise, d. 11. also möglichst im Kaliberwalzwerk,
ohne zusätzliche Vorrichtungen, wie z. B. Biegerollen u. dgl., herstellbar sein
müssen.
-
Durch die Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Ste-eisen
von besonderer Form mit Flanscheisen an sich bekannter Gestalt vereinigt werden,
und zwar sind die zu der Spundwand gemäß der Erfindung gehörigen Ste-eisen an den
Rändern je mit einer Endwulst und einer seitlichen Klaue und die Flanscheisen
entweder an den beiden Rändern mit Je einer Wulst oder Klaue oder an dem einen Rand
mit einer Wulst und dem anderen mit einer Klaue versehen, wobei beide Schloß
-
teile der Flanscheisen nach derselben Seite gerichtet sind.
-
Die Erfindung ermöglicht es, aus höchstens drei Bauteilen Spundwände
von den verschie-Jenartigsten Formen zu errichten, und zwar
3owohl
einfache, glatte, einwandige -Mlände wie auch Kastenwände oder sogar Pfähle, Dalben
usw. Das Widerstandsmornent der Wand gemäß der Erfindung kann allen vorkommenden
Anforderungen jeweils angepaßt werden, wie auch eine Angleichung an alle
(lenkbaren Fluchtlinien, Einbuchtungen, Ecken u. dgl. ermöglicht ist.
-
Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
hervor, die an Hand der Zeichnung einige Ausführungsbeispiele erläutert.
-
Die in der Fig. i gezeigte wellenförmige Spundwand besteht aus den
Flanscheisen a. die in an sich bekannter Weise an ihren Rändern mit je einer
Klaue versehen sind. Diese Flanscheisen sind durch die Stegeisen c vereinile
die an beiden Enden je eine Wulst d
und in der Nähe dieser Wulst
je eine seitliche Klaue n aufweisen.
-
Diese in Fig. i gezeigte Wand kann durch die einfachen, init
je einer Wulst f an den beiden Rändern verselienen Flanscheisen a,'
zu einer echten Kastenspundwand ergänzt werden. Diese Spundwand eignet sich zur
Erzielung auch der größten Widerstandsmomente, (la diese lediglich von der Breite
der Stegeisen c und dem Ouersclinitt der Flanscheisen abhängig sind. li# Breite
der Stegeisen c kann aber entsprechend der größten Ballenbreite der vorhandenen
Kaliberwalzwerke gewählt werden. d. li. sie kann wesentlich größer sein,
als die Stege von Doppel-T-Trägern hoch sind.
-
Die Rammung der in Fig.:2 dargestellten Kastenwand wird mit
je einem Rammelement, bestehend aus zwei Stegeisen c und je einem
Flanscheisen a, a.', begonnen. Ein solches Rammelement läßt sich auch einzeln
als Tragpfahl benutzen. An diesen ersten Pfahl schließen sieh dann die weiteren
Rammelernente an, die aus je zwei Flansch- und einem Stegeiseii bestehen.
-
Die Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches
eine Kombination der Fig. i und 2 darstellt, also eine durch einzelne Kästen verstärkte
Wellenwand.
-
Die Fig. 4 zeigt die Anwendung der Welleiiwand mit einer rechtwinkligen
Ecke, die durch Ineinandergreifen eines mit Keulen versehenen Flanscheisens a.'
und eines mit Klauen versehenen Flanscheisens a. sowie eines Stegeisens erzeugt
ist.
-
Die Fig. 5 zeigt eine Spundwand mit glatter Außenfläche. wie
sie z. B. für die Uferbewehrung von Schiffahrtskanälen erwünscht sind. Die Stegeisen
c erfüllen hier nicht nur die Aufgabe, das Schloß zu bilden, sondern dienen gleichzeitig
als Verstärkungsrippen.
-
Die in den Fig. 6 bis 9 gezeigten Ausführungsformen
benutzen ein etwas abgeändert#s Flanscheisen a,", bei 'welchem der eine Rand mit
einer Klaue und der andere mit einer Wulst versehen ist. Bei der Verwendung solcher
Flanscheisen gestatten die gleichen Stegeisen die Errichtung der verschiedenartigsten
Spundwände nur mittels zweier Bauteile: Die Fig. 6 ist eine Kastenspundwand
entsprechend der Fig. 2, die Fig. 7 eilt spricht dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 4, die Fig. 8 dem der Fig. 3 und die Fig. 9 dem der
Fig. ##.
-
In den Fig. io und ii ist die -Möglichkeit der Auswalzung von verschieden
dicken Flatischeisen mit denselben Walzen gezeigt, und zwar zeigt Fig. io in ausgezogenen
Lin i en den letzten Stich, der dem Umklappen der Klauen dient. In gestrichelten
Linien ist die Stellun g der Unterwalze beim Atiswalzen von dickeren Profilen
gezeigt, wobei also die Kalibrierung nicht geändert zu werden braucht.
-
Fig. i i zeigt die vorhergehenden Stiche. wobei die ausgezogenen Linien
die Stellung für dünne und die gestrichelten Linien für dicke Profile darstellen.
-
Die vielseitige AnwendungsmÖglichkeit der Bauteile für die Spundwand
gemäß der Erfindung bietet weiterhin den Vorteil, daß z. B. Bohlen, die anfangs
für ein Bauwerk als schwere Kastenbohlen verwendet wurden. iii--. eine andere Baustelle
als leichte Wand benutzt werden können. Ferner ist die Möglichkeit geschaffen, daß
die Enden von Kastenbohlen, die nach Errichtung eines Bauwerks in 1.TF)lie der Hafensohle
abgebrannt wurden und nun als Kastenbohlen zu kurz sind, noch als Wellenbohlen nutzbringend
gebraucht werden können. Es werden also sowohl die Kosten für die Herstellung als
auch für die Lagerhaltung bedeutend gesenkt.