DE713416C - Verfahren zur Signaluebertragung miettels phasenmodulierter Schwingungen - Google Patents
Verfahren zur Signaluebertragung miettels phasenmodulierter SchwingungenInfo
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Description
Die Erfindung- bezieht sich auf ein Übertragungsverfahren
mit zweimaliger Modulation einer Trägerschwingung, bei dem die beiden
aufeinanderfolgenden Modulationen die Phase 5 oder Frequenz und nicht die Amplitude der
zu modulierenden Welle beeinflussen.
Das Ziel der Erfindung besteht in einem Trägerfrequenzübertragungsverfahxen, bei dem
der Träger von vornherein ganz oder weitgehend unterdrückt wird. Ein weiterer Gegenstand
der Erfindung· besteht in einem Verfahren zur Gleichrichtung' der nach dem erstgenannten
Verfahren modulierten Wellen.
Es sind Modulationsverfahren bekannt, bei denen der Träger im Modulator unterdrückt
oder auskompensiert wird oder von dem Übertragungsband,
durch Filter ausgesiebt' wird. Diese bekannten. Verfahren bedingen, daß
Trägerfrequenzenergie am Empfänger wieder zugesetzt wird, damit die im Ausgangskreis
des Detektors auftretenden Spannungen ein getreues Ebenbild der ursprünglichen Modulationssignale sind.
Es ist bekannt, einer Hochfrequenzsehwingung ein zu übertragendes Signal durch Phasen-
oder Frequenzmodulation aufzuprägen. Dabei lassen sich bekanntlich auch Wertegruppen
von Frequenzhub, Trägerfrequenz und Modulationsfrequenz finden, bei denen die Ampli-.
tude der Trägerfrequenz im ausgestrahlten Frequenzspektrum zu Null wird; eine Nutzanwendung·
dieser Tatsache ist laber nicht,
bekanntgeworden.- Ebensowenig ist es be-, kannt, eine Doppelmodulation durch zwei-:
malige Phasenmodulation vorzunehmen.
Die Erfindung besteht in einem Verfahren
zur Signalübertragung mittels phaserunodulierter Schwingungen, bei welchem. . eine.
Trägerfrequenz mit einer Schwingung niedrigerer Frequenz und konstanter Amplitude
phasenmoduliert wird und diese Schwingung so gewählt ist, daß die Trägerfrequenz Mi
Modulationsprodukt praktisch verschwindet und mit dem Signal entweder die Schwingung
niedrigerer Frequenz phasenmoduliert oder das Modulationsprodukt amplitudenmoduliert
wird. Zum Empfang werden Detektoren ver-
*o wendet» die den senderseitig verwendeten
Modulatoren entsprechen: im ersten Fall also zwei hintereinandergeschalte'.e Phasenmodulationsdetektoren
und im zweiten Fall als erster Detektor ein Phasenmodulationsdetektor und als zweiter Detektor ein Amplitudenmodulationsdetektor.
Das nach diesem Verfahren übertragene Frequenzspektrum sieht anders aus, als wenn man aus einem auf
1 bekannte Weise durch Modulation erzeugten,
die Trägerfrequenz enthaltenden Freqirenzspektrran
einfach die Trägerfrequenz aussiebt. Das erfindungsgemäße Verfahren macht derartige
Siebmittel überflüssig, da die Trägerfrequenz in dem durch Modulation erzeugten Frequenzspektrum nicht oder mit einem vernachlässigbaren
Energiebetrag vertreten ist.
Um die Vorgänge beim erfindungsgemäßen Verfahren klarer verständlich zu machen, soll
kurz das Ergebnis der Phasenmodulation einer hohen Frequenz mit einer niedrigeren Frequenz
mit konstanter Amplitude und einer einfachen harmonischen Form betrachtet werden.
Es ist bekannt, daß in einem solchen Fall das ausgestrahlte Frequenzspektrum Komponenten enthält, die proportional sind
den verschiedenen Ausdrücken der Reihe
20 J0 cos wt + J1 [cos (w + p) t — cos (w — p) t\ + /a [cos (w -f 2p) t + cos (w — zp) i\
(I
Hierbei ist w die Kreisfrequenz der hohen. Frequenz, ρ die Kreisfrequenz der niedrigen
Frequenz, und die Koeffizienten/ sind Besselsehe Funktionen der durch die Indizes angegebenen
Ordnung. Der Wert jeder dieser Besselschen Funktionen hängt von dem Winkel
ab, um den die Phase der Hochfrequenz durch die modulierende Schwingung geändert wird.
Es ist zu erke: jien, daß durch eine solche
Modulation eine unendliche Reihe von Seitenfrequenzen auf jeder Seite der ursprünglichen
Hochfrequenz entsteht. Alle diese Seitenfrequenzen treten in gleichmäßigen Abständen
auf, die gleich der Modulationsfrequenz sind. Die Amplituden der Seitenfrequenzen nehmen
schnell immer stärker ab, sobald man sich um einen gewissen Betrag nach jeder Seite
von der Trägerfrequenz entfernt, so· daß für alle praktischen Zwecke die Signalenergie
sich innerhalb eines endlichen Bandes befindet, dessen Breite durch den Betrag· der
Phasendrehung oder die Tiefe der Phasenmodulation festgelegt ist. Diese Bandbreite
ist um so größer, je tiefer die Phasenmodulation ist. Es ist zu beachten, daß für
den Fall konstanter Modulation keine Unterscheidung zwischen Phasen- und Frequenzmodulation
möglich ist. Wenn man die hier beschriebene Modulation als Ergebnis einer der niedrigeren Frequenz entsprechenden
Änderung der Trägerfrequenz betrachtet, erhält man das gleiche Spektrum und auch
eine physikalisch einfache Darstellung der Ausstrahlung, indem man annimmt, daß eine
Hochfrequenzschwingung ihre Frequenz nach" oben und unten zwischen den durch, die Tiefe
der Frequenzmodulation festgelegten Grenzen ändert,- Für die Beschreibung der vorliegenden
Erfindung ist die Auffassung als Phasenmodulation vorgezogen worden.
Es ist erwähnt worden, daß die Koeffizienten / der Gleichung 1 von dem Wirikelbetrag
der benutzten Phasenänderung abhängen. Wenn die Phasenabweichung zunimmt, ändern sich die /-Funktionen periodisch
um den Wert Null, so daß jede /-Funktion für eine gewisse charakteristische
Reihe von Werten der Phasenänderung ver- <j»
schwindet. Insbesondere verschwindet J0, die Besselsche Funktion nullter Ordnung, für eine
Phasenänderung von ungefähr 2,4 Bogeneinheiten und dann wieder bei einem Wert, der
zwischen 5 und 6 liegt usw., für eine Reihe von Werten, welche leicht einer Tafel dsr
Besselschen Funktionen entnommen werden können. Gemäß der Erfindung wird der Betrag
der Phasenmodulation der hochfrequenten Schwingung zu 2,4 oder irgendeinem der weiteren
möglichen Werte gewählt, bei denen J0 verschwindet. Auf diese Weise wird ein abgestrahltes
Spektrum erhalten, bei dem die Trägerfrequenzenergie im wesentlichen fehlt. Der Wert 2,4 wird gewählt, wenn die Strahlung
in einem möglichst engen Band zusammengehalten werden soll, während einer dar höheren Werte gewählt werden kann, wenn
ein breiteres* Übertragungsband gewünscht wird.
Da die Vermeidung des Auftretens merklicher Beträge der Trägerfrequenzenergie davon
abhängt, daß die Amplitude der niedrigeren Frequenz konstant gehalten wird, darf
die Signalspannung, die der niedrigeren Frequenz aufgedrückt wird, bevor diese zur
Modulation der hohen Frequenz benutzt wird, die niedrigere Frequenz nicht in der Amplitude,
sondern nur in der Phase oder der Frequenz modulieren. Die Mittel zur Phasen- oder Frequenzmodulation der niedrigeren Frequenz
sind bekannt und brauchen im ein-
zelnen nicht beschrieben, zu werden. Da die
Modulation der niedrigeren Frequenz -deren Amplitude nicht ändert;, beeinflußt sie auch
nicht die Tiefe der Phasenmodulation der hohen Frequenz. Das einzige Ergebnis ist
vielmehr, daß alle Frequenzkomponenten des ausgestrahlten Spektrums gemäß der veränderlichen
Frequenz der Schwingung niedrigerer Frequenz auseinandergezogen oder zusammengedrängt
werden. Die Hauptsache, die zu beachten ist, ist,- daß ohne Rücksicht auf
die Signalmodulation die ausgestrahlte Energie praktisch frei von einem merklichen Energieanteil
von Trägerfrequenz ist.
Da die neue Modulation und die Gleichrichtung von Empfangsschwingungen, die erfin
dungsgemäß moduliert sind, durch geeignete Zusammenschaltung an sich bekannter Einrichtungen durchgeführt werden kann, sind
in den beiliegenden Abbildungen solche an sich bekannten Einheiten und Teile- einer
Übertragungsanlage lediglich durch Rechtecke angedeutet, um die Beschreibung nicht unnötig
lang zu machen.
Die Abb. 1 zeigt schematisch 'eine Schaltung zur Modulation von Schwingungen gemäß der
Erfindung und zu deren Demodulation; die Abb. 2 zeigt eine abgeänderte Schaltung.
Gemäß Abb. 1 ist eine Hochfrequenzquelle 1
mit einem Phasenmodulator 3 verbunden, dessen Ausgangskreis zu dem Verbraucher 5, z. B.
einer Senderantenne oder einer Übertragungsleitung, führt. Die dem Modulator 3 zugeführte
Hochfrequenz wird entsprechend der Ausgangsspannung des Phasen- oder Frequenzmodulators
4 moduliert, dem von einer Quelle 2 aus Energie niedrigerer Frequenz zugeführt wird. Diese Energie niedrigerer Frequenz wird
in der Einrichtung 4 mit den von der Signalquelle 6 kommenden Spannungen frequenzmoduliert.
Wenn keine Signale eintreffen, geht die niedrigere Frequenz umgeändert von der Quelle 2 durch den Modulator 4 hindurch
und moduliert die Hochfrequenz, die dem Modulator 3 aufgedrückt wird, bis zu einer
Phasenänderung von 2,4 Bogeneinheiten oder irgendeinem anderen festen Wert, für den
die Besselsehe Funktion nullter Ordnung verschwindet. Die so modulierte Hochfrequenz
wird dann dem Verbraucher 5 zugeführt. Wenn Signalspannungen vorhanden sind, wird die
Frequenz, aber nicht die Amplitude der dem Modulator 3 zugeführten modulierenden Frequenz
verändert, so daß das an den Verbraucher 5 gelieferte Frequenzspektrum nicht hinsichtlich der relativen Amplituden, sondern
nur hinsichtlieh des Frequenzabstandes zwischen den Komponenten verändert wird.
Der rechte Teil der Abb. 1 zeigt eine Anno Ordnung zum Empfang der" doppelt modulierten,
dem Verbraucher zugeführten Welle.
Eine .Aufnahmeeinrichtung7, z.B. eine Antenne
für den Fall der Energieausstrahlung oder die Klemmen einer Übertragungsleitung
im Falle der Drahtübertragung, empfängt die doppelt modulierte Welle und führt diese
einem abgestimmten oder selektiven Teil 8 zu, der so abgestimmt ist, daß ein ausreichend
breites Frequenzband in der Umgebung der Trägerfrequenz aufgenommen werden kann.
Dieses Frequenzband wird dem Phasenmodulationsdetektor 9 zugeführt. Der Ausgangskreis
des Detektors 9 enthält die Spannung der niedrigeren Frequenz, die mit den zu übertragenden
Signalen frequenzmoduliert ist, d. h. 7^ also, eine ebensolche Spannung wie die, die
dem Modulator 3 vom Modulator 4 aus aufgedrückt wird. Diese niedrigere Frequenz wird
einem für diese Frequenz selektiven Teil ι ο
zugeführt, dessen Ausgangskreis wieder mit einem Phasen- oder Frequenzmodulationsdetektor
11 verbunden ist. Die benutzte Detektortype entspricht der bei 4 benutzten
Modulatortype. Die im Ausgangskreis entstehenden Signale entsprechen den Ursprung- 8S
liehen Signalen, die von der Quelle 6 geliefert werden. Diese Signale werden dem Verbraucher
14, z. B. einem Lautsprecher, zugeführt. Selbstverständlich können an der einen
oder der anderen Stelle Verstärker 'eingefügt werden, um den für den Verbraucher 14 erforderlichen
Pegel zu erhalten.
Die Schaltung nach Abb. 2 entspricht der nach Abb. 1 insoweit, ,als die von der Quelle 1
gelieferten Wellen hoher Frequenz im Modulator 3 mit den Schwingungen niedrigerer Frequenz,
die von der Quelle 2 geliefert werden, moduliert werden und die Modulation bis zu
einem der obenerwähnten kritischen Werte erfolgt. Anstatt nun die Frequenz der niedri- ·οο
geren Frequenz zu modulieren, wird die Signalspannung der Quelle 6 dazu benutzt, die
Amplitude im Ausgangskreis des Modulators 3 dadurch zu modulieren, daß sowohl der Ausgang
des Modulators 3 als auch der Ausgang der Quelle 6 einem AmplitudenmodulatoT 12
zugeführt werden, der seinerseits mit dem gewünschten Verbraucher 5 verbunden ist. In
diesem Fall hat das Spektrum im Ausgangskreis von 5 Komponenten, deren Frequenzabstand
konstant ist und deren relative Amplituden konstant sind; jedoch werden alle Amplituden entsprechend der Signalspannung
der Quelle 6 verändert.
Die Empfangsanordnung für die Modulationsschaltung gemäß Abb. 2 ist dementsprechend
gegenüber dem nach Abb. 1 etwas abgeändert. Die Anordnungen zur Aufnahme,
Selektion, Phasenmodulationsgleichrichtung und Selektion der tieferen Frequenz, angedeutet
durch die Rechtecke 7, 8, 9, 10, sind gleich den entsprechenden Anordnungen nach
Abb. ι; die endgültige Gleichrichtung der
niedrigeren Frequenz wird jedoch mittels eines üblichen Amplitudenmodulationsdetektors 13
vorgenommen, dessen Ausgangskreis mit dem Verbraucher 14 verbunden ist.
Aus den Schaltungsanordnungen ist zu erkennen, daß das charakteristische Fehlen eines
merklichen Betrages an Trägerfrequenzenergie vorhanden ist, obgleich eine Modulation mit
den gewünschten Signalen erfolgt.
Es ist noch zu bemerken, daß bei der Benutzung von an sich bekannten Frequenzvervielfachern
zur Erzielung "der phasenmodulierten Hochfrequenz die Tiefe der Phasenmodulation
immer derart sein muß, daß die endgültige Frequenz, die durch die Vervielfachung
erhalten wird, in ihrer Phase entsprechend einem der obenerwähnten kritischen Werte moduliert ist, so daß entsprechend der
Erfindung in dem ausgestrahlten Spektrum verhältnismäßig wenig Trägerfrequenzenergie
vorhanden ist.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Signalübertragung mittels phasenmodulierter Schwingungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trägerfrequenz mit einer Schwingung niedrigerer Frequenz und konstanter Amplitude phasenmoduliert wird und diese Schwingung so gewählt ist, daß die Trägerfrequenz im Modulationsprodukt praktisch verschwindet und mit dem Signal entweder die Schwingung niedrigerer Frequenz phasenmoduliert oder das Modulationsprodukt amplitudenmoduliert wird.
- 2. Verfahren zum Empfang der nach Anspruch 1 erzeugten phasenmodulierten Schwingungen, dadurch gekennzeichnet, daß im Empfänger zwei Detektoren von derselben Art wie die senderseitig verwendeten beiden Modulatoren verwendet werden, d. h. also im ersten Fall zwei Phasenmodulationsdetektoren und im zweiten Fall als erster Detektor ein Phasenmodulationsdetektor und als zweiter Detektor ein Amplitudenmodulationsdetektor.
- 3. Verfahren nach Anspruch I3 dadurch gekennzeichnet, daß eine Trägerschwingung mit einem kleineren Phasenhub moduliert und dann in ihrer Frequenz so weit vervielfacht wird, bis ein die Trägerfrequenz im Modulationsprodukt zum Verschwinden bringender Phasenhub erreicht ist.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenBERLlW. GEDRUCKT IN hVAI
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