DE713397C - Druckgasschalter mit mindestens einem Hohlkontakt - Google Patents
Druckgasschalter mit mindestens einem HohlkontaktInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/70—Switches with separate means for directing, obtaining, or increasing flow of arc-extinguishing fluid
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Description
Bei den zuerst bekanntgewordenen Ausführungsformen
von Druckgas-, z. B. Druckluftschaltern (mit fremderzeugtem Druck, d. h.
mit unter Druck stehenden Gasbehältern bei Schaltern), strömt das zur Löschung des Lichtbogens
nötige gasförmige Mittel durch die Schaltdüsen in den umgebenden Raum hinaus. Das sich dabei ergebende knallartige Geräusch
wurde als sehr unerwünscht empfunden. Der verhältnismäßig hohe Druckgasverbrauch
dieser Schalter ist ebenfalls unerwünscht und eine der Ursachen das großen Schaltgeräusches. Er ist, abgesehen vom Querschnitt
der Düse, nur abhängig von der Öffnungszeit des die Druckgaszufuhr-vermittelnden
Steuerventils, die mit einfachen Mitteln nicht beliebig verkürzt werden kann. Man
ging daher dazu über, hinter den Düsen sog. Schalldämpfer in die Abluftkanä'e einzubauen,
welche jedoch weder in der einen noch in der anderen Richtung eine grundsätzliche Verbesserung
gebracht haben.
Aus der Lehre der Gasdynamik ist bekannt, daß die Ausströmgeschwindigkeit eines Gases
aus einer Düse etwa bis zu einem Gegendruck von 500/0 des vor der Düse herrschenden
Druckes konstant bleibt. Nachdem es nun bei Druckgasschaltern darauf ankommt, die
Gasgeschwindigkeit an der Düsenmündung, die gleichzeitig den Ansatzpunkt des Lichtbogens
bildet, möglichst hoch zu halten, hat man schon vorgeschlagen, die zur Lichtbogenlöschung
verwendete Luftmenge vorerst durch den Hohlkontakt hindurch in einen
während der Dauer der Abschaltung geschlossenen
Stauraum strömen zu lassen, in welchem vor der Kontakt trennung kein nennenswert
höherer Druck als Atmosphärendruck besteht und sie erst später aus diesem Stauraum durch
von Hand betätigte oder bei Erreichung eines
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bestimmten Druckes selbsttätig wirkende Ablaßventile in den freien Raum hinaus zu entlassen.
Eine solche Anordnung besitzt aber den Nachteil, einen sehr großen Stauraum zu erfordern,
wenn in ihm die Luftmenge mehrerer aufeinanderfolgender Abschaltungen aufgespeichert
werden soll, ohne daß eine die Licntbogenlöschung erschwerende Drucksteigerumg
ίο entsteht. Würde man nämlich in dem Bestreben,
einen möglichst wirtschaftlichen Schalter zu erhalten, den Stauraum nur so
groß bemessen, daß der Druck in ihm nach der Abschaltung etwa 500/0 des Löschmkteldruckes
vor der Düse erreicht, so müßte ein handbedientes Ablaßventil nach jeder Abschaltung
von Hand geöffnet werden, was natürlich vom Standpunkt des Betriebes und der Sicherheit ein schwerwiegender Nachteil
ist. Ein selbsttätiges Überdruckventil müßte so eingestellt werden, daß es bei jeder Schaltung
anspricht, d. h. die Wirkung wäre von derjenigen eines freien Auspuffes kaum verschieden.
Überdies müßte in diesem Fall der Behälter doch noch vergrößert werden, weil das Überdruckventil wieder schließt, bevor der
Druck im Stauraum auf Atmosphärendruck gesunken ist und deshalb bei der nächsten
Abschaltung der Druck schneller die 5 ο 0/0-3<)
Grenze erreicht. Solche geschlossene, mit Ventilen versehene Stauräume wirken sich deshalb
auf die Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit des Schalters ungünstig aus.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch benoben, daß das Löschmittel aus
dem Stauraum nach dem Aufhören der Löschmittelzufuhr durch denselben Hohlkontakt in
umgekehrter Richtung wieder abströmt. Dadurch ist die Möglichkeit geschaffen, gegenüber
den bekannten Schaltern vorteilhaftere Schalter zu bauen, indem die bisher stets notwendige,
unter Spannung stehende Ausblaseöffnung hinter der Düse wegfallen kann. Wird nämlich das Löschmittel durch dasselbe Isolierrohr,
welches das Einlaßventil mit dem Schalter verbindet, wieder abgeführt, so befindet
sich die Ausströmöffnung auf dem Potential des Einlaßventils, d. h. auf Erdpotential,
ohne daß hierfür ein neuer Isolierkörper erforderlich wäre. Das Löschmittel kann deshalb
ohne die Gefahr von Spannungsüberschlägen in die geerdete Umgebung oder in eine Rückgewinnurigsanlage entlassen werden.
Dieser Vorteil macht sich namentlich bei voilkommen gekapselten Druckluftschaltern mit
nur einem Hohlkontakt bemerkbar, bei welchen die Wandung des unter Spannung stehenden Stauraumes in eine Isolierhülle eingebettet
ist. Die bei bekannten Schaltern notfio wendige Ausblaseöffnung im Stauraum, gleichgültig,
ob es sich um eine dauernd offene oder zeitweilig verschlossene Öffnung handelt,
durchbricht diese Isolation, und die zur Erzielung der notwendigen Überschlagsfestigkeit
notwendige Kriechstromlänge übertrifft die Dicke der auf Durchschlag beanspruchten
isolierhülle um ein Vielfaches. Der Schalter gemäß der Erfindung erfordert deshalb viel
weniger Einbauraum als die bekannten Schalter und erlaubt eine kompaktere Bau- ηη
weise.
Der Schalter gemäß der Erfindung bietet gegenüber den bekannten Schaltern auch den
Vorteil, daß der Druckgasverbrauch bei jeder Schaltung auf das Füllvolumen des auf kleinsten
Rauminhalt berechneten, vollständig geschlossenen Stauraumes und des Raumes vor
den Hohlkontakten beschränkt und von der Öffnungsdauer des Steuerventils praktisch
unabhängig ist. Entsprechend dem verringer ten Druckgasverhrauch wird auch das
Geräusch des durch den Hohlkontakt zurückfließenden und in den umgebenden Raum abströmenden
Druckgases verringert.
Der endgültige Ausfluß der Luft in den «s
Außenraum, nachdem diese aus dem geschlossenen Stauraum durch den Hohlkontakt wieder
zurückgeflossen ist, kann auf verschiedene Weise erfolgen, /.. B. durch dauernd offene
oder mittels Ventile zeitweise verschlossene Öffnungen, welche den Raum vor dem Hohlkontakt
unmittelbar oder über einen zweiten Stauraum mit dem Außenraum verbinden. Als
Ventil kann beispielsweise ein Zweiwegsteuerventil dienen, das in unerregtem Zustand den
Raum vor dem Hohlkontakt mit der Außen luft, in erregtem Zustande dagegen mit dem
Druckgasbehälter verbindet.
Der Erfindungsgedanke kann sowohl bei Schaltern mit einer einzigen festen Düse, die
durch einen beweglichen Schaltstift geschlossen wird, angewendet werden als auch bei
Schaltern mit zwei Düsen, wovon die eine fest und die andere als Mündung eines beweglichen
Rohres ausgebildet ist. Bei der letzteren Schalterart kann die zur Löschung verwendete
Gas- oder Luftmenge nach zwei axial entgegengesetzten Richtungen in zwei geschlossene
Räume ausgeblasen werden. Es kann jedoch zweckmäßig sein, nur den einen no dieser Räume als vollständig geschlossenen
Stauraum auszubilden, während der andere über Öffnungen, die einen langsamen Druckausgleich
gestatten, unmittelbar mit dem Außenraum verbunden ist. Diese neue Anordnung hat es erstmals ermöglicht, Doppeldüsenschalter
wirtschaftlich zu bauen. Die der Einfachdüse in bezug auf Abschaltleistung weit-überlegene Doppeldüse hatte nämlich bisher
den Nachteil, daß zwei Ausblaseöffnungen erforderlich waren, die beide gegenüber der
geerdeten Umgebung spannungsführend waren.
Dazu kam eine ebenfalls isolierte Zuführung für das Löschmittel. Bei Benutzung der vorliegenden
Erfindung fällt jedoch mindestens eine der Au'sblaseöffnungen weg. Dadurch
wird der Schalter fast ebenso einfach wie die bisher .bekannten Einfachdüsenschalter und
läßt sich in genau gleicher Weise in die Schalteinlage einbauen. Auch der Löschmittelverbrauch
liegt bei gleichen Düsenquerschnitten nur ganz wenig über dem des bisherigen
Einfachdüsenschalters.
Um zu verhindern, daß die in den Stauraum eintretende Gas- oder Luftmenge zurückprallt
und in ■ Schwingungen gerät, können in denselben energieverzehrende Schichten oder
Filter angebracht werden. Diese Filter können ähnlich ausgeführt werden wie die für die
Luftreinigung· verwendeten Filter, die mit einer Schicht von Rohrabschnitten oder
Metallspänen gefüllt sind. In den Räumen, die durch einen Filter mit der Außenluft in
Verbindung stehen, kann dessen Durchtrittswiderstand so hoch bemessen sein, daß während
des Schaltvorganges kein nennenswertes Ausströmen von Gas oder Luft durch ihn vorkommen
kann.
Die Zeichnung zeigt schematisch vier Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Das Beispiel nach Fig. 1 zeigt einen Druck gasschalter mit Einfachdüse. Bei 1 tritt das
gasförmige Löschmittel in die Löschicammer 2 ein. Wird der Schaltstifts von der Düse 3
im Sinne des Pfeiles 5 wegbewegt, so kann das Löschmittel durch die D üse 3' in den vollständig
geschlossenen Stauraum 4 eintreten, in dem es verbleibt, bis es nach dem Abstellen
der Löschmittelzufuhr durch dieselbe Düse in umgekehrter Richtung wieder abströmt.
7 und 8 sind die elektrischen An-.
Schlüsse des Schalters.
Bekanntlich wird im Abschaltlichtbogen die Ionisierung hauptsächlich durch Dissoziation
der Moleküle der Luft oder des verwendeten Gases bei den außerordentlich hohen Temperaturen
des Lichtbogens verursacht. Schon nach geringer Abkühlung findet eine Rekombination
der getrennten Molekülteile und infolgedessen eine große Widerstandserhöhung der Lichtbogenbahn statt. Auf diesem Phänomen
beruht die Möglichkeit der Lichtbogenlöschung im Stromnulldurchgang. Um Rückzündungen
zu verhindern, genügt es deshalb, die im Stauraum eingeschlosssene Luft nach
erfolgter Lichtbogenlöschung nur sehr kurze Zeit am Rückfluß zu verhindern, was durch
eine kurzzeitige Aufrechterhaltung der Löschmittelzufuhr zum Raum 2 bewirkt wird. Dies
ist auch bei den Schaltern ohne geschlossene Stauräume notwendig, bei denen kein Zurück strömen
des Löschmittels stattfindet, weil 'die Kontaktentfernung im Augenblick der Lichtbogenlöschung
noch so klein ist, daß bei Atmasphärendruck Rückzündungen zu be- ■
fürchten wären. Die Erfahrung hat gezeigt, däß die Schließverzögerung der Steuerventile, f>s
auch wenn sie auf den kleinsten praktisch erreichbaren Wert verkürzt wird, immer noch
groß genug ist, um Rückzündungen durch ionisierte Gase mit Sicherheit zu verhindern.
Das- Ausführungsbeispiel Fig. 2 betrifft einen
Doppeldüsenschalier. Die Düse 3 ist nach
unten durch ein Stück 9 rohrartig verlängert. Der bewegliche Schalterteil 10 ist als Rohr
ausgebildet, durch welches das Löschmittel bei
der ■ Öffnung 11 in den vollständig geschlossenen
Stauraum 12 eintritt. Nur der Stauraum
4 ist mit einer Ausgleichöffnung 15 versehen. Der Ausgleich des feumes 12 erfolgt
durch das Rohr 10 und die Düse 3 hindurch nach dem Raum 4. Durch die Verwendung
zweier Düsen, wovon die eine in Verbindung mit einem vollständig geschlossenen Stauraum
steht, wird bei gegenüber Einfachdüsenschaltern nur unwesentlich erhöhtem Löschmittelverbrauch
das Abschaltvermögen nahezu verdoppelt und gleichzeitig der konstruktive und betriebliche Vorteil einer einzigen Eintrittsstelle
und einer einzigen Austrittsstelle für das Löschmittel beibehalten.
Beim Beispiel nach Fig. 3 ist eine energieverzehrende
Schicht 14 im Stauraum angebracht.
Das" Äusführungsbeispiel Fig. 4 betrifft wieder einen Doppeldüsenschalter. Fig. 5
zeigt den Querschnitt nach der Linie a-*a der
Fig. 4. ■ Unter der Löschkammer 2 ist ein Raum 16, in welchem sich der Gleitkontakt 8
mit dem beweglichen Rohr 10 befindet. In diesen Raum fließt bei 11 das Löschmittel ein
und füllt den Raum 16 und einen damit ver- »oo
bundenen Raum 17. Von diesen Räumen luftdicht getrennt durch.den Boden 18 und die
zylindrisch gebogene Wand 19 ist ein Raum 20, in welchen der mechanische Antrieb des
beweglichen Kontaktes 10 hineinragt. Die vertikale Bewegung des Kontaktes 10 wird
durch eine Welle 21, eine Kurbel 22 und "eine Lasche 25 hervorgebracht. Der ganze Schalter
\vird von einem hohlen Isolator 24 getragen, welcher die Löschmittelzuleitung enthält. Diese Ho
bauliche Ausbildung, bei welcher die Antriebsvorrichtung des Hohlkontaktes ι ο in den Stauraum
hineinragt, ist ganz besonders platzsparend.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Druckgasschalter mit mindestens einem Hohlkontakt, durch den das Löschmittel bei der Abschaltung ausströmt und hinter dem Hohlkontakt. in einen vollständig geschlossenen Stauraum eintritt, in ■welchem- vor der Kontakttrennung keinnennenswert höherer Druck als Atmosphärendruck besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Löschmittel aus dem Stauraum nach dem Aufhören der Löschmittelzufuhr durch denselben Hohlkontakt in umgekehrter Richtung wieder abströmt.
- 2. Druckgasschalter nach Anspruch i, bei welchem beide Kontakte als Hohlkontakte ausgebildet sind, durch welche das Löschmittel nach entgegengesetzten Richtungen abströmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung des zweiten Hohlkontaktes in einen Raum mündet, der mit der Außenluft in Verbindung steht, wobei das durch den ersten Hohlkontakt in den geschlossenen Stauraum einströmende Löschmittel später durch die beiden Hohlkontakte und den mit der Außeiiluft in Verbindung stehenden Raum wieder abströmt.
- 3. Druckgasschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der vollständig geschlossene Stauraum auf der Seite des beweglichen Hohlkontaktes befindet. a,5
- 4. Druckgasschalter nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmechanismus des beweglichen Hohlkontaktes in den geschlossenen Stauraum hineinragt, jedoch, soweit er aus Isolationsteilen besteht, gegen diesen gasdicht abgeschlossen ist.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenHEItI-IN. ΠΚΟ!ϊΙι:κ! IN tu:!!
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH492424X | 1936-10-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE713397C true DE713397C (de) | 1941-11-06 |
Family
ID=4516648
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE713397C (de) |
FR (1) | FR826786A (de) |
GB (1) | GB492424A (de) |
-
1936
- 1936-11-07 DE DEM136256D patent/DE713397C/de not_active Expired
-
1937
- 1937-09-15 FR FR826786D patent/FR826786A/fr not_active Expired
- 1937-10-05 GB GB26981/37A patent/GB492424A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR826786A (fr) | 1938-04-08 |
GB492424A (en) | 1938-09-20 |
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