DE71289C - Schuhverschlufs mit Hebel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 71: Schuhwerk.

M. LITTEN in NEUSTRELITZ. Schuhverschiurs mit Hebel.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Januar i8g3 ab.

Die Erfindung betrifft einen Verschlufs an Schuhwerk und beseitigt das lästige Knöpfen oder Schnüren, wie auch bei den sonst vorhandenen Hebelverschlüssen das unbequeme Durchstecken der Hebel durch die in den Schuhlaschen befindlichen Oesen.

Fig. ι beiliegender Zeichnung zeigt den geöffneten, Fig. 2 den losen und Fig. 3 den festen Verschlufs des Schuhwerkes in der Seitenansicht vertical durchschnitten. Fig. 4 bildet die obere Ansicht und Fig. 5 den verticalen Schnitt A-B zu Fig. 3.

Auf dem einen Schuh- oder Stiefelquartier A, Fig. i, sind zwei Lagerböcke DD aus Metall mittelst der an den Grundplatten derselben ausgearbeiteten vier Zinken d, Fig. 4, befestigt, und zwar so, dafs dieselben durch das Leder und durch das unter letzterem liegende Metallplättchen G hindurchgeschlagen, alsdann umgebogen werden. Zwischen den beiden Lagerböcken D D liegt der um den Stift e drehbare Hebel oder Haken F aus Metall, welcher an seiner inneren Seite curvenartig ausgearbeitet ist. Der eine Schenkel α dient zum Herumdrehen des Hakens, wodurch der andere Schenkel b gehoben und gesenkt werden kann. Dieser Schenkel b bewirkt das Oeffnen und Schliefsen des Schuhwerkes und ist aufserdem mit einer nach innen gekrümmten Nase c, Fig. 2, versehen, welche den Zweck hat, einen losen Verschlufs zwischen der Schuhlasche C und dem Quartier A zu bewirken.

Der geöffnete Schuhverschlufs, Fig. 1, zeigt sowohl die Lasche C als auch das Quartier A für sich, und der Curvenhaken F ist aufser Thätigkeit. Wird nun die in der Lasche C eines Schuhes befestigte Metallöse B über die Nase c des Curvenhakens F gehakt uud der Hebel a desselben von links nach rechts um den Stift e gedreht, so gleitet die Oese B an der inneren Fläche des Curvenhakenschenkels b herab und legt sich hinter die entsprechend ausgearbeiteten Ständer der Lagerböcke D D. Gleichzeitig schiebt sich das Quartier A unter die gespannte Lasche C des Schuhes, und sobald der Schenkel α des Curvenhakens auf die Oberfläche des Quartiers herabgedrückt, ist der feste Verschlufs bewirkt, wie ihn Fig. 3 veranschaulicht.

Dadurch, dafs der Schenkel α des Hakens F gebogen ist und seine Aufsenkante erst auf dem zwischen den Lagerböcken D D befindlichen Leder hindurchgedrückt werden mufs, ist ein Zurückspringen des Curvenhakens unmöglich gemacht. Die zwischen dem Leder und dem Curvenhaken hervorgerufene Reibung verhindert dasselbe und schliefst das selbstthätige Oeffnen des Verschlusses vollständig aus. Um den Verschlufs theilweise zu öffnen, d. h. um die durch den Curvenhaken straff gespannte Lasche etwas zu lockern, wird der Schenkel a wieder von rechts nach links zurückgedreht. Die kurz gebogene Nase c, Fig. 2, des Schenkels b verhindert das Heruntergleiten der in der Lasche C befindlichen Oese B und ist dadurch immer noch eine Verbindung zwischen der Lasche

Claims (1)

1. und dem Quartier hergestellt. Durch diese Stellung ist ein Lockern des oft eng und unbequem sitzenden Schuhwerkes augenblicklich erreicht, ohne den Verschlufs ganz zu lösen. Soll letzteres geschehen, so ist mit Leichtigkeit die Oese B der Lasche C aus dem gebogenen Schenkel des Curvenhakens über die Nase c hinweg auszuhaken.

   Pateντ-Anspruch:

   Ein Schuhverschlufs mit Hebel, dadurch gekennzeichnet, dafs der Hebel an seinem inneren Ende mit einem Haken (c) ausgerüstet ist, welcher in die Oese der Lasche greift und sowohl einen losen als auch einen festen Verschlufs des Schuhes gestattet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.