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Lichtfilter für photographische Zwecke -Die Erfindung betrifft Lichtfilter,
die sieh als Aufnahmefilter für Kameras, als Filter für die Projektion; für Dunkelkammerlarripen
u. dgl. eignen.
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Bei den meisten Lichtfiltern wird als Bindemittel für die Filtersubstanz
Gelatine verwendet; wobei - der Farbstoff in dem Bindemittel gelöst oder dspergiert
wird. Die Verwendung gelatinehaltiger Filter zeigt sich in verschiedener Hinsicht
nachteilig. Die Gelatine verschiedener Herkunft ist oft- in -den Eigenschaften
schwankend. Weiterhin ist sie hygroskopisch und bereitet . deshalb sowohl bei der
Herstellung der Filter gls auch bei der Lagerung Schwierigkeiten. Dies macht sieh
insbesondere -dann geltend, wenn die Filter in feuchter und warmer Atmosphäre oder
in den Tropen verwendet werden sollen. Zudem müssen Gelatineflter mit außerordentlicher
Sorgfalt behandelt werden, insbesondere wenn sie nicht durch Glasplatten geschützt
sind. -Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Gelatine in den photographischen
Filterschichten durch verschiedene synthetische Harze zu ersetzen. Diese Verbindungen
sind im allgemeinen in Wasser unlöslich, und es können deshalb die üblich verwendeten
wasserlöslichen Farbstoffe den Harzlösungen nicht zugesetzt werden. Es ist#vielfach
unmöglich, Farbstoffe mit- der gewünschten Lichtabsorption zu finden, die irden
synthetischen Harzen selbst oder in den Lösungsmitteln für diese synthetischen Märze
löslich sind. Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung der in Wasser nichtlöslichen
synthetischen Harze ist der, daB die Lösungsmittel nachträglich wiedergewonnen werden
müssen.
L
Erfindungsgemäß werden- diese Nachteile dadurch
vermieden, daß man die Fiiterfarbstoffe in- einem wasserlöslichen synthetischen
Harz auflöst und aus dieser gefärbten Lösung: photographische Filterschichten herstellt.
-Es ist auch schon bekannt, für photogra ,* phische Lichthofschutzschichten als
Binde=' mittel Kunstharze zu benutzen, die eine salzbildende Hydroxyl- oder Carboxylgruppe
enthalten, und die deshalb in alkalischen Behandlungsbädern löslich sind. Die Löslichkeit
, der fertigen Schichten in alkalischen
Die teilweise hydrolysierten Polyvinylacetatharze lassen sich durch folgende Formel
darstellen
Wie man aus dieser Formel sieht, enthalten die Acetalharze Acetaldehydacetalgruppen,
Hydroxyl- und Acetatgruppen; die partiell hydrolysierten Polyvinyläcetatharze enthalten
nur Hydroxyl- und Acetatgruppen an der Kohlenstoffkette.
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Durch die angegebenen Formeln soll die Struktur der fraglichen Harze
nur erläutert werden, und sie stellen nicht unbedingt die Anordnung oder die molaren
Verhältnisse der genannten Gruppen in dem Harz dar.
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Diese Harze lassen sich mit einem verschiedenen Gehalt an Hydroxyl-,
. Acetat- und Acetalgruppen herstellen. Die Verfahren zur Herstellung sind beispielsweise
in den amerikanischen Patenten 1939 422 und 2 036 o92 beschrieben.
Die Harze werden aus Polyvinylacetat durch Entestern und Einführen von Acetalgruppen
mittels Acetal,dehyd hergestellt: Durch Abänderung der verschiedenen Eigenschaften
und Reaktionsbedingungen, beispielsweise der Viscosität der Vinylesterpolymeren,
des Hydrolysierungsgrades, der Menge des mit dem hydrolysierten polymeren Ester
umges6tzten Aldehyds und der Art und der Menge des verwendeten Katalysators kann
der Anteil der verschiedenen Gruppen in dem Harz geregelt werden.
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Als Bindemittel geeignete Harze sind die Polyvinylacetaldehydacetalharze
- mit einem Gehalt von mindestens 5o1/0 Polyvinylacetal-Bädern spielt beim Verfahren
der Erfindung jedoch keine Rolle, sondern es wird die Wasserlöslichkeit bestimmter
Kunstharze `dazu ausgenützt, die Herstellung der gefärbten Filterschichten auf möglichst
einfache ==Weise durchzuführen.
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Als wasserlösliche synt'hetisc'he Harze werden erfindungsgemäß Polyvinylacetaldehy
dacetalharze oder teilweise hydrolysierte Polyv inylacetatharze verwendet. Die PolyvinylacetaldehydacetaIharze
können durch folgende Strukturformel dargestellt werden: dehydacetalgruppen und
einem Gehalt an freien Hydroxylgruppen, der mindestens 15°1o Polyvinylalkohol entspricht.
Der Acetatgruppengehalt -dieser Harze kann berechnet werden, indem man die Differenz
aus ioo°l" und der Summe der Beträge der Acetal- und der freien Hydroxylgruppen
-bildet, da im Falle des Polyvinylacetaldehydacetalharzes die Summe der drei Komponenten
immer i000/, beträgt. Im Falle der teilweise hydrolysierten Polyvinylacetatharze
werden vorteilhaft Verbindungen verwendet, die zwischen 2o und 50'1, Polyvinylacetat
enthalten. Der Hydro:kylgruppengehalt, berechnet nach der Menge des Polyvinylalkohols,
ist in jedem Falle gleich der Differenz zwischen ioo°/, und- dem Polyvinylacetatgehalt.
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Die wasserlöslichen synthetischen Harze können mit beliebigen wasserlöslichen
Filterfarbstoffen, beispielsweise Rose Bengal (Schultz-Farbstofftabellen Nr. 59g5),
Naphtholgrün (Schultz-Farbstofftabellen Nr. 4.), Methylviolett (Schultz-Farbstofftabellen
Nr. 515), angefärbt werden. Es kann auch eine Mischung aus bestimmten wasserlöslichen
Farbstoffen, beispielsweise Naphtholgelib-S (Schultz-Farbstofftabelleii Nr. io),
Ch inolingelb (Schultz-Farbstofftabellen NrAoi), Aurantia (Schultz-Farbstaffbabellen
Nr. i2) oder Tartrazin (Schultz-Farbstofftahellen Nr.64o), verwendet werden. Neben
diesen wasserlöslichen Farbstoffen können auch andere Substanzen, wie Pigmente oder
Farblacke oder Mischungen dieser Substanzen mit Farbstoffen, verwendet werden.
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Als Zusatz für die synthetischen Harze kann auch en Dispersions'mittel,
wie Saponin, oder ein.schaumunterdrückendes Mittel, wie Propyl-, Heptyl-, Octyl-,
Caprylalkohol o. dgl., verwendet werden. Die verschiedenen Zu-
Sätze
können in weiten Grenzen geändert werden, doch kann man- sich dabei etwa an die
folgenden Prozentsätze halten:
Synthetisches Harz . . . . . . . . . 2o bis 8o °/0, |
Dispersionsmittel . . . . . . . . . . . - 100 /0, |
schaumdrückendes Mittel .... - 3 °/0, |
Farbstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 - 200/0, |
Die erfindungsgemäß verwendeten synthetischen Harze sind in Abhängigkeit von der
Zusammensetzung des Harzes bei verschiedenen Temperaturen in Wasser löslich. Im
allgemeinen sind die Polyvinylacetaldehydacetalharze in Wasser nur bei einer Temperatur
unterhalb 15° C löslich. Die teilweise hydrolysierten Polyvinylacetatharze sind
in Wasser bei höherer Temperatur löslich. Wasserlösliche P.olyvinylacetaldehydacetalhar
ze mit einem Polyvinylacetalgehalt von weniger als 5o0/0 und einem Hydroxylgruppengehalt,
der einem Gehalt von
30 bis 6o0/0 Alkohol entspricht, sind in Wasser bei
näheren Temperaturen beispielsweise bei .o° C löslich.
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Andere Harze, .die erfindungsgemäß verwendet werden können, enthalten
beispielsweise Polyvinylalkohol, Methylmethacrylat u. a.
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In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Lösungen von
wasserlöslichen synthetischen Harzen bei Temperaturen zwischen o und 1
5'
C hergestellt. Dieses Verfahren wird durch folgende Beispiele-erläutert Beispiel
i Es wird folgende-Lösung hergestellt:
Polyvinylacetaldehydacetalhiarz mit einem Ge- |
halt an 1,6 °/0 Polyvinylacetat, 22,1 °/0 |
Hydroxyl (als Polyvinylalkohol bestimmt), |
76,3 °/0 Polyvinylacetal ..... 459, |
Saponin . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,1
g, |
Octylalkohol................ o,oi ccm, |
Rose Bengal . . . . . . . . . . . . . . . . I g, |
Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4059. |
Diese Lösung wird bei einer Temperatur von o bis 3° C auf eine Glasumterlage gegossen
und an der Luft getrocknet. Man kann die fertiggetrocknete Schicht auf der Unterlage
lassen oder auch abziehen und als Filter verwenden.
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Beispiel e Es wird folgende Lösung hergestellt:
Teilweise hyd'rolysiertes Polyvinylacetat mit |
einem Gehalt an 4o0/, Polyvinylacetat und |
6o'/, Hydroxyl (als Polyvinylalkohol be- |
stimmt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 g, |
Saponin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,59, |
Propylalkohol . . . . . . . . . . . . . . . 0$ccm, |
Methylviolett . . . . . . . . . . . . . . . I g, |
Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449- |
Die Lösung wird bei 15° C auf eine Glasplatte gegossen und getrocknet und kann entsprechend
wie im vorangehenden Beispiel als Filter verwendet werden.