DE70949C

DE70949C - Vorrichtung zur Erleichterung des Zahnens von Kindern

Info

Publication number: DE70949C
Application number: DENDAT70949D
Authority: DE
Original assignee: F. X. BOSCH in München, Barerstr. 2, Müllerhaus
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Entwickelung der Zähne, welche stets mit gewissen Krankheitserscheinungen der Kinder verbunden ist, erfordert erhöhte Zuführung von Kalksalzen nach den Kiefern. Je nach Art und Weise und je nach der Quantität dieser Kalkzuführung äufsern sich auch die Krankheitserscheinungen in geringerem oder gröfserem Mafse.

Durch die vorliegende Erfindung sollen nun die Kalksalze nicht nur auf natürlichem, sondern auch auf künstlichem Wege den Kiefern zugeführt werden, um die Zahnbildung möglichst zu unterstützen bezw. zu erleichtern.

Hierzu dient eine Einrichtung, wie sie in Fig. ι (Längsschnitt) und in Fig. 2 (Querschnitt) gezeichnet ist; Fig. 3 und 4 zeigen die Ansicht Und den Querschnitt einer Variante. Die Vorrichtung setzt sich nach Art der bekannten Gummischnuller (Saughüte) zusammen und besteht der Hauptsache nach aus dem Gummibügel a aus entsprechendem Material, z. B. Hartgummi. Dieser Gummibügel hat die Form des Kiefers und ist dementsprechend beiderseits mit Vertiefungen von halbkreisförmigem Querschnitt versehen. Diese Vertiefungen sind, wie aus Fig. 4 ersichtlich, gerauht, um, wenn der Bügel zwischen die beiden Kiefer genommen wird, die Zahnkeime zu reizen.

Der Bügel ist nach Art der bekannten Schnuller mit, Griff und Sicherheitsscheibe b versehen, welch letztere ein Verschlucken der Vorrichtung verhindert. Dieser Gummibügel wird nun mit kalksalzhaltiger Flüssigkeit bestrichen und zwischen die Kiefer des Kindes eingeführt.

Zum Zweck, die Zuführung noch zu vermehren, kann die Einrichtung auch wie aus den Zeichnungen ersichtlich getroffen werden.

Nach Fig. 1 und 2 ist der Gummibügel a hohl, in diese Höhlung wird ein Schwamm oder dergleichen eingebracht, welcher durch die aufsen verschliefsbare Röhre c Flüssigkeit zugeführt werden kann.

Diese kann durch Schlitze (Fig. 1 punktirt) oder Löcher in die halbkreisförmigen Vertiefungen beiderseits am Gummibügel austreten, und zwar bei entsprechendem Druck der Kiefer auf die Gaumenbügel oder beim Ansaugen.

Fig. 3 und 4 zeigen eine weitere Einrichtung, welche ähnlich der in Fig. 1 und 2 dargestellt ist, nur mit dem Unterschiede, dafs der Gaumenbügel bei d geschlitzt ist. Beim Druck der Kiefer auf den Gaumenbügel schliefst sich der Schlitz, der Schwamm wird zusammengedrückt und die Flüssigkeit kann nach den Kiefern austreten.

Diese Einrichtung kann natürlich in beliebiger Weise variirt werden. Auch kann der Stoff, aus dem der Gummibügel hergestellt ist, mit Kalkzusatz versetzt bezw. imprägnirt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Erleichterung des Zahnens von Kindern, bestehend aus einem zwischen die Kiefer einzuführenden, zweckmäfsig beiderseits gerauhten Gaumenbügel (a) aus elastischem Material, welcher Kalksalzflüssigkeit dem Gaumen in der Weise zuführt, dafs er entweder mit Kalkflüssigkeit bestrichen oder mit Kalksalzen imprägnirt wird, oder welcher mit einer Einrichtung zur Aufnahme von Kalksalzflüssigkeit versehen ist, welch letztere beim Drücken oder Saugen austritt und auf die Kiefer gelangt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.