DE70709C

DE70709C - Dünger-und Jauche-Transportwagen

Info

Publication number: DE70709C
Application number: DENDAT70709D
Authority: DE
Original assignee: K. SCHMIDT und F. WOLF in Weifsenfeis a. S
Anticipated expiration: 1913-01-15

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 8S: Wasserleitung.

Vorliegender, auf beiliegender Zeichnung dargestellter Transportwagen dient zur Abfuhr von Dünger und Jauche unter Verschlufs. Es soll dieser Wagen hauptsächlich in Städten Verwendung finden, welche keine Canalisationsanlagen haben und in denen der Düngertransport durch polizeiliche Vorschriften beschränkt ist.

In der beiliegenden Zeichnung stellen dar:

Fig. ι eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Oberansicht, Fig. 3 eine Seitenansicht mit angehobenem Transportkarren, Fig. 4 eine Oberansicht mit geöffnetem Verschlufsdeckel, Fig. 5 einen Verticalschnitt, Einfüllöffnung geschlossen, Fig. 6 einen Verticalschnitt, Einfüllöffnung geöffnet. Fig. 7, 8, 9 und ι ο sind Einzelteile des Verschlufsdeckels. Fig. 11 ist eine Abänderung der Karrenentleerung. Fig. 12 und 1 3 sind Einzeltheile der Auslösevorrichtung.

Der Transportwagen besteht im wesentlichen aus dem Behälter a, an dessen einer Seite ein Kran b in Lagern drehbar angeordnet ist, um den Transportkarren c zu heben und durch Drehen des Kranes b den Transportkarren c über die Einfüllöffnung d zu bringen (Fig. 3). Nach dem Aufwinden des Karrens c wird der Kran b vermittels Hebels h gedreht und infolge dessen der Verschlufsdeckel i verschoben (Fig. 4 punktirt).

In dieser Stellung greifen zwei Haken ff über den Rand des Transportkarrens c, welcher nun dadurch kippt, wenn durch die Winde g an Kran b der Karren noch mehr angehoben wird.

In dieser schrägen Stellung erfolgt die Entleerung des Karrens in den Behälter a des Transportwagens.

Das Verschieben des Verschlufsdeckels i erfolgt durch Drehen des Kranes b in der Weise, dafs ein kurzer Hebelarm k durch eine Kuppelstange / mit einem Hebel m verbunden ist, der an der Drehachse η des Verschlufsdeckels i sitzt. Fig. 2 zeigt die Einfüllöffnung d durch den Verschlufsdeckel i geschlossen und Fig. 4 dieselbe durch Drehung des Kranes b geöffnet.

Die Drehachse η des Verschlufsdeckels i ist im Innern mit Gewinde versehen, in welchem eine Schraube ο sitzt, die durch Drehung der Achse η den Deckel i nach unten führt (Fig. 9). Bei dem Zurückführen des Kranes b stöfst ein Zapfen ρ an den Deckel i und dreht denselben, welcher nun vermittels der Schraube 0 gehoben und in der Verschlufsstellung von innen gegen die obere Wandung geprefst wird, infolge dessen die Einfüllöffnung abdichtet und das Herausspritzen des Inhalts beim Transport verhindert.

Fig. 11, 12 und 13 ist eine Abänderung der Entleerungsvorrichtung des Karrens c. Dieselbe besteht im wesentlichen in der Anordnung einer am Kran b befestigten Rolle q, in deren Bügel r nach unten eine Platte r¹ sitzt, gegen welche der längere Schenkel s des- Winkelstiftes t anstöfst.

Der kürzere Schenkel von t ragt so weit über die Grundplatte u hinaus, dafs auf denselben ein Ring ν gehängt werden kann.

Dieser Ring ν ist mit einer Kette verbunden, deren anderes Ende an dem Karren c sitzt und dazu dient, denselben beim Aufwinden in waagrechter Lage zu halten (Fig. 11).

Ist nun der Karren c so hoch gewunden, dafs der längere Zapfen s des Stiftes t gegen

die Platte r¹ stöfst, so wird der Winkelstift t so weit heruntergedrückt (Fig. 13), bis der Ring ν von dem kurzen Zapfen abgleitet; infolge dessen sinkt der Karren c mit seinem vorderen Ende herunter (Fig. 11 punktirt) und entleert seinen Inhalt in den Behälter a des Transportwagens.

Beim Herablassen des Karrens c entfernt sich die Platte u von der Platte s und der kurze Schenkel des Winkelstiftes t tritt aus u wieder so weit hervor, dafs der Ring ν aufgehängt werden kann, um den Karren c wieder in waagrechter Lage zu erhalten.

Das Hervortreten des kurzen Zapfens des Winkelstiftes if wird durch den Druck einer Feder v^l bewirkt, welche um den Zapfen s gewunden ist und mit der Hülse w umkleidet wird (Fig. 12).

Im Behälter α sind am hinteren Theile zwei Siebwände W¹Tp^ angeordnet, welche bezwecken, den Dünger von der Jauche zu trennen, so dafs dieselbe durch einen Hahn abgelassen werden kann und damit für die Arbeiter ein Platz geschaffen wird, wenn der Behälter entladen werden soll.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ein Dünger- und Jauche-Transportwagen, dadurch gekennzeichnet, dafs der zum Anheben des Karrens (c) dienende Kran (b) beim Ausschwingen die Einfüllöffnung (d) selbstthätig öffnet, indem der Verschlufsdeckel derselben (i) vermittels eines Winkelhebels (kirn) um seinen Befestigungspunkt (n) durch die Bewegung des Kranes gedreht wird.
2. An dem unter 1. gekennzeichneten Düngerund Jauche -Transportwagen die Anordnung einer Schraube (0) als Drehachse des Verschlufsdeckels (i), zum Zweck, beim Verschliefsen der Einfüllöffnung (d) den Deckel (i) gegen die Ränder der Oeffnung anzupressen und dieselbe abzudichten.
3. An dem unter 1. gekennzeichneten Düngerund Jauche-Transportwagen eine Auslösevorrichtung für den kippbaren Karren (c), bestehend in einer an der Krankette befestigten Platte (u) und einem unter' dem Druck der Feder (v¹) stehenden Winkelstift (t), dessen kurzer Schenkel aus der Platte (u) so weit hervorragt, dafs der Ring (ν) einer am Karren (c) befestigten, den Karren beim Aufwinden in horizontaler Lage haltenden Kette daran aufgehängt werden kann, welcher beim Höherwinden des Karrens, wenn der Zapfen (s) gegen die Platte (r^x) stöfst, von dem kurzen Zapfen des Winkelstiftes abgleitet (Fig. 13), so dafs der Karren umkippt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.