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Gleichrichterschaltung Die Erfindung bezieht sich auf eine Gleichrichterschaltung
für eine Röhre mit einer Kathode, mindestens einem Gitter und einer dieses Gitter
umgebenden Elektrode.
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Für eine möglichst lineare Gleichrichtung von Wechselspannungen innerhalb
eines sehr weiten Amplitudenbereiches und zur Erzeugung gleichgerichteter Regelspannungen
werden in vielen Fällen Zweielektrodenröhren verwendet. Die Entladungsstrecke eines
Diodengleichrichters, der ohne nennenswerte Elektrodenvorspannung betrieben wird,
ist dem Einfluß elektrostatischer Störfelder stärker ausgesetzt als die Entladungsstrecke
einer normalen Verstärkerröhre, bei der höhere Steuerspannungen angewendet werden.
Wenn eine Diode in Schaltungen für genaue Wechselstrommessungen, in Regelschaltungen
mit sehr großem Regelbereich und kleiner Zeitkonstante oder in anderen empfindlichen
Schaltungen verwendet werden soll, muß daher eine Abschirmung gegen elektrostatische
Störfelder vorhanden sein. Es ist schon eine Diodenkonstruktion bekannt, bei der
die beiden Elektroden von einer elektrisch leitenden Schicht an der ,Innenseite
des Vakuumgefäßes bzw. von einer Metallhülle innerhalb des Vakuumgefäßes vollständig
umgeben ist und bei der diese Abschirmung mit einer besonderen Zuleitung versehen
ist.
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Durch die Erfindung soll es nun möglich werden, für die obenerwähnten
Zwecke jede gebräuchliche Röhre mit drei oder mehr Elektroden zu verwenden, so daß
eine teuere Sonderkonstruktion unnötig wird, und daß @es möglich ist, in einem Gerät
durchweg gleichartige und daher leicht auswechselbare Röhren zu benutzen, und ,daß
schließlich auch veraltete Typen von Trioden und Mehrgitterröhren einer vollwertigen
Verwendung zugeführt werden können. Es wird nur vorausgesetzt, daß die zu verwendende
Röhre eine Kathode, mindestens ein Gitter und eine dieses Gitter umgebende Elektrode
besitzt. Eine derartige Röhre wird erfindungsgemäß so geschaltet, daß zur Gleichrichtung
nur die Entladungsstrecke zwischen der Kathode und dem Gitter dient, während die
das Gitter umgebende Elektrode als Schirmelektrode verwendet ist.
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In den meisten Fällen kann die zur Abschirmung dienende Elektrode
direkt mit der Kathode verbunden werden. Als abschirmende Elektrode ist gewöhnlich
die Anode am besten geeignet. Für solche Gleichrichter, bei denen es auf besonders
genaue Gleichrichtung schwaeher
Wechselströme ankommt, ist die
Benutzung einer Röhre mit indirekt geheizter Kathode vorzuziehen. Während sich bei
einer normalen Diode innerhalb eines kleinen Bereiches der angelegten Wechselspannung
die Gleichrichterleitfähigkeit in den beiden Richtungen zu wenig voneinander unterscheidet,
so daß die Röhre in diesem Bereich ungenau arbeitet, ist der Übergangsbereich bei
Gleichrichterröhren mit indirekt geheizter Kathode. also Äquipotentialkathode, vollkommen
bedeutungslos.
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Zur Erläuterung der Erfindung wird im folgenden der Gleichrichterteil
eines mit automatischer Verstärkungsregelung arbeitenden Empfängers in Verbindung
mit einem Schaltschema beschrieben. Das Schaltschema ist auf die letzte Hochfrequenzstufe,
den Gleichrichter und eine sich daran anschließende Niederfrequenzstufe beschränkt:
In der flochfrequenzstufe wird eine Schirmgitterröhre i ?o verwendet. Als Spannungsquellen
für die Anode und das Schirmgitter sind der Einfachheit halber Batterien 125 und
126 gezeichnet. Die Röhre erhält eine feste Gittervorspannung durch den im Kathodenkreis
liegenden Widerstand 12:1, mit dem ein überbrückungskondensator 123 parallel geschaltet
ist. Die Hochfrequenzverstärkerröhre ist über den Transformator 12; mit dem Gleichrichter
gekoppelt. Der Transformator besitzt drei Wicklungen, von denen die Primärwicklung
im Ausgangskreis der Röhre i2o liegt und die mittlere Wicklung zusammen mit dem
Drehkondensator 128 einen abstimmbaren Kreis bildet. Dieser abstimmbare Kreis ist
jedoch nicht direkt mit dem Gleichrichter gekoppelt, sondern zur Kopplung dient
eine weitere, in der Figur rechts liegende Wicklung des Hoch_ frequenztransformators.
Die dritte Wicklung überträgt auf den Gleichrichter nur ungefähr ein Drittel der
Spannung des abstimmbaren Kreises und verhindert daher eine übermäßige Dämpfung
desselben durch die GleichrichterbeIastung. Die Anwendung einer besonderen dritten
Wicklung gestattet auch die Einschaltung des Kondensators C in die Kathodenrückleitung
des Gleichrichterkreises, in dem außerdem der Belastungswiderstand f? ungefähr o,
i Megohm) liegt. Die Hochfrequenzröhren vor der Röhre 12o erhalten eine Vorspannung
zur Verstärkungsregelung vom Gleichrichter her über eine Schaltung, die aus dem
Widerstand 129 und dem Kon# densator 13o besteht. An die Röhre 12o gelangt eine
etwas kleinere Regelvorspannung über den Widerstand 131 und den dazugehörigen Kondensator
132. Die Niederfrequenzausgangsleistung des Gleichrichters gelangt über eine Hochfrequenzfilterschaltung,
die aus dem Widerstand 133 und dem Kondensator 134 besteht, an den Kopplungskondensator
t35 und einen Spannungsteiler 136, der zur niederfrequenten Lautstärkeregelung benutzt
werden kann. Der Abgriff des Spannungsteilers 136 ist mit dem Gitter der
Verstärkerröhre 122 verbunden. Im Kathodenkreis der Röhre 122 liegen, wie üblich,
ein Widerstand 138 und ein Überbrückungskondensator 137, um die Gittervorspannung
für die Röhre herzustellen.