DE704201C - Verfahren zur Verhinderung des Treibens von waesserigen Bicarbonatloesungen in Feuerloeschern - Google Patents

Verfahren zur Verhinderung des Treibens von waesserigen Bicarbonatloesungen in Feuerloeschern

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DE704201C
DE704201C DEM138819D DEM0138819D DE704201C DE 704201 C DE704201 C DE 704201C DE M138819 D DEM138819 D DE M138819D DE M0138819 D DEM0138819 D DE M0138819D DE 704201 C DE704201 C DE 704201C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/06Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires containing gas-producing, chemically-reactive components

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Description

  • Verfahren zur Verhinderung des Treibens von wässerigen Bicarbonatlösungen in Feuerlöschern Seit langen Jahren werden Handfeuerlöscher verwendet, deren Füllung aus .einer wässerigen Alkalibicarbonatlösung (Natriumbicarbonat )besteht. Im Brandfalle wird eine in oder über dieser Lösung angebrachte Glastube, die Mineralsäure, z. B. Schwefelsäure, enthält, zertrümmert, so daß infolge der Umsetzung der Säure mit dem überschüssigen Bicarbonat Kohlensäuregas entsteht. Der hierdurch erzeugte Druck dient dazu, die neben Natriumbicarbonat auch durch Umsetzung entstandenes Natriumsulfat enthaltende Löschflüssigkeit über ein Steigrohr auszutreiben. Anstatt Natriumbicarbonat kann auch Kaliumbicarbonat oder ein Gemisch dieser Bicarbonate verwendet werden.
  • Derartige Löscher haben sich in der Praxis seit langen Jahren als überaus zuverlässig erwiesen. Als :ein Übelstand tritt jedoch gelegentlich das sog. Treiben auf. Dieses Treiben äußert sich darin, daß bei längerer Lagerung des betriebsbereiten Löschers ein Teil der Löschflüssigkeit durch das Steigrohr emporgedrückt wird, dann an der Außenwandung des Löschers herabsickert und hier nach dem Verdunsten Rückstände von Bicarbonat hinterläßt.
  • Dieses Treiben kann Ursachen sowohl physikalischer als auch chemischer Natur haben. Lediglich durch Erwärmung des Löschers kann bereits das in ihm stets .enthaltene Luftpolster einen höheren Druck annehmen. Es kann dann zu einem gewissen Herausdrücken von Löschflüssigkeit kommen. Die mit steigender Temperatur wachsende Dissoziation einer wässerigen Alkalibicarbonatlösung wirkt gleichfalls druckerhöhend.
  • Eine wässerige Natriumbicarbonatlösung neigt dazu, in gewissem Grade gemäß folgender Gleichung aufzuspalten: 2 NaH C03 j > Na, C03 -(- H.,0 -f- CO- Diese Aufspaltung nimmt mit der Temperatur zu. Die abgespaltene Kohlensäure entwickelt dann Druck, der ebenfalls die Löschflüssigkeit heraustreiben kann. Man hat dieser Erscheinung des Treibens in mehrfacher Hinsicht entgegengewirkt. Soweit das Treiben rein mechanische Ursachen hat, haben sich sog. Treibsäcke, Erweiterungen des Steigerohres, die die empor.. gedrückte Flüssigkeit bis zu einem gewissen Umfange aufzunehmen gestatten, als zweckmäßig erwiesen. Auch chemische Maßnahmen zur Verhinderung des Treibens sind bekanntgeworden. Diese bestehen darin, durch Hinzufügung von gesättigtem Carbonat, im Falle von Natriumbicarbonat also Soda, die Dissoziation der wässerigen Bicarbonatlösung zurückzudrängen. Tatsächlich haben sich derartige wässerige Lösungen von Natriumbicarbonat und Natriumcarbonat recht gut bewährt.
  • Bei der praktischen Herrichtung dieser wässerigen Lösungen sowie der Lagerung der entsprechenden Füllungen im trockenen Zustande haben sich jedoch sehr unliebsame Schwierigkeiten ergeben. Während Natriumbicarbonat allein, in übliche Pappkartons verpackt, sich bei kühler und lufttrockener Lagerung jahrelang hält, ohne klumpig zu werden und ohne somit eine Einbuße an rascher Verteilbarkeit und Auflösbarkeit in Wasser ztt erleiden, ergeben bereits geringe Zusätze, z. B. too'o, von wasserfreier als auch wasserhaltiger Soda zu dem Natriumbicarbonat schon in kurzer Zeit untragbare Verhärtung und Verklumpung der Füllungen, so daß sich das Salzgemisch in Wasser nur schwierig verteilen und in Lösung bringen läßt. Dieser Umstand ist bei der Notwendigkeit, die Löscher rasch wieder nachfüllen zu können, überaus lästig.
  • Darüber hinaus ist der Umstand unerwünscht, daß, Verteilbarkeit des Salzgemisches in Wasser vorausgesetzt, das Natriumcarbonat sich nur sehr schwer löst und daß sich in Berührung mit Wasser steinharte Verklumpungen bilden, die zumal bei niedriger Temperatur auch nach einer langen Zeit kaum in Lösung gehen. Derartige Rückstände müssen bei Feuerlöschern unbedingt vermieden werden. Schließlich kann auch durch zu geringe Menge des in Lösung gegangenen Carbonats der Zweck dieses Zusatzes, nämlich die Dissoziation des Bicarbonats zurückzudrängen, hinfällig werden.
  • Die Anwendung von Pottasche verbietet sich aus ähnlichen Gründen. Pottasche ist derartig zerfließlich, daß sie den Bicarbonatpackungen nicht beigefügt werden kann, weil diese hierdurch sehr rasch völlig verhärten. Auch bietet erfahrungsgemäß die Auflösung von Pottasche erhebliche Schwierigkeiten, da sehr leicht steinharte Verklumpungen beim Ansetzen der Lösung entstehen, die sich hernach nur sehr schwierig völlig lösen lassen. Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, das Treiben der Handfeuerlöscher unter gleichzeitiger Vermeidung der bisherigen Übelstände zu verhindern. Die Erfindung geht von der bekannten Tatsache aus, daß das Treiben verhindert werden kann, indem die Dissoziation der Bicarbonatlösung durch Soda zurückgedrängt wird. Gemäß der Erfindung wird aber nicht gesättigtes Carbonat als solches zugesetzt, sondern dieses vielmehr erst bei Herrichtung der wässerigen Bicarbonatlösung in dieser durch Umsetzung erzeugt. Zu diesem Zweck wird der Bicarbonatlösung NaOH oder K O H in solchen Mengen zugesetzt, daß die Lösung nach Umsetzung des Alkalihydroxyds weitaus überwiegend Bicarbonat enthält.
  • Die Verwendung des Alkalihydroxyds bringt große Vorteile mit sich. Das Alkalihydroxyd ist außerordentlich rasch und leicht, auch in kaltem Wasser, löslich. Es treten somit keinerlei Rückstände auf. Das Alkalihydroxyd braucht außerdem nur in geringerer Menge angewendet zu werden, da z. B. 40g Natriumhydroxyd bei der Umsetzung mit Natriumbicarbonat to6g Soda ergeben. Die erforderlichen Hydroxydmengen lassen sich leicht, z. B. in einer kleinen Glasflasche, unterbringen. Diese Glasflasche wird dann mit dem Natriumbicarbonat innerhalb der bisher üblichen Kartons untergebracht.
  • Mit Rücksicht auf die erwünschte leichte Löslichkeit empfiehlt sich die Verwendung der Alkalihydroxyde in Schuppenform. Unter Umständen kommt auch die Anwendung des Hydroxyds als konzentrierte wässerige Lösung in Betracht.
  • Kaliumbicarbonat und Kaliumhydroxyd sind bereits als Feuerlöschmittel in wässeriger Lösung vorgeschlagen worden, ohne daß aber ihre gleichzeitige Anwendung zu dem Zwecke bekanntgeworden oder nahegelegt worden wäre, in einer zur Unterdrucksetzung eines Feuerlöschers auf chemischem Wege dienenden Bicarbonatlösung so viel Carbonat zu erzeugen, daß hierdurch die Dissoziation des Bicarbonats zurückgedrängt wird.
  • Als praktisches Ausführungsbeispiel sei angeführt 540g Natriumbicarbonat und 259 Ätznatron in Schuppenform, in einer Glasflasche untergebracht, werden gleichzeitig in einem entsprechenden Füllkarton gelagert. Diese Füllung ist in 91 Wasser aufzulösen.
  • Eingehende Versuche haben ergeben, daß bei derartigen Füllungen auch . bei schwierigen Verhältnissen - Erhitzung während längerer Zeit auf 40° - jegliches Treiben mit Sicherheit vermieden wird. Eine Beeinträchtigung der Spritzweite und Spritzdauer der Apparate tritt nicht ein. Auch mit Wasser von tiefer Temperatur lassen sich derartige Füllungen nach langer Lagerung leicht und rasch restlos in Lösung bringen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Verhinderung des Treibens von wässerigen Bicarbonatlösungen in Feuerlöschern durch Verwendung von gesättigtem Carbonat als weiterem Lösungsbestandteil, dadurch gekennzeichnet, daß das gesättigte Carbonat erst bei der Herstellung der Lösung in dieser durch Zusatz von nur so viel Alkalihydroxy d zum Bicarbonat erzeugt wird, daß die Lösung nach Umsetzung des Allzalihydroxyds weitaus überwiegend Bicarbonat enthält. z. Füllung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die die Bicarbonatmenge aufnehmende Verpackung gleichzeitig das getrennt gepackte Alkalihydroxy d in trokkener oder gelöster Form :enthält.
DEM138819D 1937-07-31 1937-07-31 Verfahren zur Verhinderung des Treibens von waesserigen Bicarbonatloesungen in Feuerloeschern Expired DE704201C (de)

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