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Erzeugung von Druckgas für Feuerlöschzwecke Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Erzeugung von Druckgas für Feuerlöschzwecke.
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Man hat bereits versucht, durch Einwirkung der Hitze des Brandherdes,
aus wässerigen Lösungen eine Abgabe von Druckgas herbeizuführen, z. B. hat man für
diesen Zweck eine wässerige Lösung von Ammoniak vorgeschlagen. Beim Erhitzen soll
diese Flüssigkeit Ammoniakgas abgeben, das als Druckquelle dient. Diesem Verfahren
haften erhebliche Übelstände an. Nur bei wirklich gesättigten Ammoniakwasserlösungen
ist mit einer Druckabgabe zu rechnen. Wirklich gesättigte' Lösungen dieser Art sind
aber bekanntlich schwierig zu handhaben, auch bereitet die Korrosionsfrage erhebliche
Schwierigkeiten. Ferner ist zu bedenken, daß das Ammoniakgas, vorausgesetzt, daß
es sich überhaupt in befriedigender Menge und rasch genug entwickelt, zum Herausdrücken
wässeriger Löschlösungen völlig ungeeignet ist, da es von diesen mit große- Begierde
absorbiert wird. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß im Falle von LTndichtigkeiten
des Behälters das Ammoniak erhebliche Belästigungen ausüben kann. lm Brandfalle
kann außerdem durch das Ammoniak die Arbeit des Löschpersonals erheblich beeinträchtigt
werden.
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Man hat ferner bereits vorgeschlagen, Methylbromid in Mischung mit
anderen Feuerlöschl3üssigk eilen als ein in der Hitze wirksames Druckmittel anzuwenden.
Dieses Mcthylbromid steht aber auch schon bei gewöhnlicher Temperatur, da es bei
-f- q.° siedet, unter einem erheblichen Dampfdruck. Der ganze Löscher steht somit
dauernd unter Druck und nicht etwa lediglich im Falle .einer Erhitzung durch die
Brandgase. Ganz abgesehen davon, daß das Methylbromid eine keineswegs harmlose Substanz
ist, muß der Löschapparat in diesem Falle, da er dauernd unter Überdruck steht,
eine besondere Ausbildung erfahren.
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Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, selbsttätige Druckerzeugung
bei einem Löscher dadurch herbeizuführen, daß eine leicht verdampfbare Flüssigkeit,
wie Tetrachlorkohlenstoff, als Mantelflüssigkeit angeordnet ist und durch die Brandhitze
zur Verdampfung gebracht wird. Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß der Druck
nur in dem Maße auftritt, als die Verdampfung der Flüssigkeit vor sich geht. Es
ist daher beständige Zufuhr ,äußerer Wärme :erforderlich.
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Alle diese übeistände lassen sich bei dem nachstehend beschriebenen
Verfahren restlos vermeiden.
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Das Verfahren beruht auf der Eigenschaft gewisser Ammonsalze, z. B.
Ammoniumnitrit oder Ammoniumchromat, sich bei hinreichender Erwärmung unter Entwicklung
von Stickstoff zu ersetzen. So liefert z. B. i kg Ammoniumnitrit bei. einer Temperatur
von 70'
und darüber etwa 350 1 Stickstoff, ohne einen Rückstand zu hinterlassen.
Da
das Ammoniumnitrit nicht unbeschränkt lagerfähig ist, kann man an Stelle des Ammoniumnitrits
auch Gemische von Nitriten und Ammonsaizen, z. B. Gemische von Na N0. und N H" Cl,
verwenden.
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Ebenso könnte man an Stelle von Ammoniumbichromat ein Gemisch von
Chlorammonium und Kaliumbichromat anwenden.
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Durch die genügende Gasentwicklung beim Erwärmen ist es möglich, im
Falle eines Brandes die Löschmittelmenge auf den Brandherd zu befördern. Das die
obenerwähnten Am-. monsalze, ihre Bildungsgemische oder ihre entsprechend
starken Lösungen enthaltende Gefäß ist so :angeordnet, daß, die von dem zu schützenden
Objekt aufschlagenden Flammen es leicht :erreichen und .erwärmen köntjen. - Man
kann das Ammoniumnitrit bzw. dessen Bildungsgemisch vor Zersetzung während der Lagerung
in der Weise schützen, daß man sie z. B. in Kugel- oder Stangenform bringt und diese
mit Paraffin oder einem anderen Stoff überzieht.
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Die Tatsache, daß derartige Gemische bei' genügender Erhitzung Stickstoff
entwickeln können, ist an sich bereits bekannt. Man hat derartige Gemische bereits
als Feuerlöschmittel vorgeschlagen, welche durch Gasentwicklung (Stickstoff) und
Hinterlassung von Rückständen auf dem Brandherd selbst wirksam werden sollen. Im
vorliegenden Falle wird aber nicht diese Mischung als Löschmittel, sondern lediglich
.als Druckerzeugungsmittel verwendet. Hierdurch wird gegenüber den sämtlichen vorbekannten
Verfahren ein erheblicher technischer Fortschritt erzielt.
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Das gemäß der Erfindung erzeugte Druckgas kann zum Austreiben einer
oder mehrerer Löschflüssigkeiten dienen. Gegebenenfalls kann aber auch die zur Gaserzeugung
benutzte Lösung durch das entwickelte Gas ausgetrieben werden und somit selbst die
Löschflüssigkeit darstellen. .