DE7039725U - Scheibenzerfaserungsmaschine - Google Patents
ScheibenzerfaserungsmaschineInfo
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Description
Die Neuerung betrifft eine Scheibenzerfaserungsmaschine
zur Herstellung von Faserstoff oder faserigen Mahlstoffen aus Holz, insbesondere Holzspänen oder Hackschnitzeln oder
aus sonstigen vegetabilischen Materialien.
Holzzerfaserungsanlagen für die Papier-, Zellstoff- und Faserplatten-Industrie
arbeiten im allgemeinen mit einer Scheibenzerfaserungsmaschine, der ein Kocher vorgeschaltet ist.
Dieser kocht und weicht mit oder ohne Chemikalien unter Druck das aufgegebene Material vor. Derartige, unter der Bezeichnung
"Defibrator" bekannte Einrichtungen können aus einer Scheibenmühle und einer dieser vorgeschalteten druckdichten
Förderschnecke und einem Ausgabebehälter bestehen, wobei letzterer mit Einlaßschleusen versehen ist. In den vorge-
schalteten Förderschnecken und dem Behälter werden "beispielsv;eise
Hackschnitzel unter hohem Dampfdruck vorgeweicht.
Die Holzwerkstoff-Industrie, insbesondere die Holzspanplatten-Industrie
ist bestrebt, die bisher verwendeten feinen Deckschichtspäne durch Faserstoffe zu ersetzen. Letztere sollen
jedoch nicht so fein und lang und daher verfilzend sein wie die in der Faserplatten-Industrie oder für die Papier-
und Zellstofferzeugung hergestellten Fasern.
Die von der Holzspanplatten-Industrie gewünschten, kürzeren und daher schüttfähigen Fasern werden im allgemeinen verhältnismäßig
trocken auf Scheibenzerfaserungsmaschinen, den sogenannten"Refinern"
hergestellt. Dabei werden die Holzspäne oder Hackschnitzel mit einer Feuchtigkeit von etwa 4-0 % direkt
drucklos in die Maschine eingeführt. Es ist auch bekannt, dabei zur Verbesserung des Zerfaserungsprozesses den Spänen
bzw. Schnitzeln Wasser zuzuführen, damit vor allem bei zu trockenem Rohmaterial nicht zu viel kurzfaseriges Holzmehl
produziert wird.
Durch die deutsche Patentschrift Nr. 9$8 057 ist auch ein Verfahren
zur Holzvermahlung bekanntgeworden, wobei feuchte Holzabfälle einer unter Zentrifugalwirkung arbeitenden Mühle zugeführt
und unter absichtlicher Erzeugung einer so hohen Zermahlungstemperatur zerkleinert werden, daß die im Holz befindliche
Feuchtigkeit vorwiegend in Dampf verwandelt wird. Dieser Dampf tritt entgegen der Richtung des zu zerkleinernden
Gutes am Einlauf der Zerfaserungsvorrichtung aus.
Da derartige Mühlen aus dem Stau beschickt werden, wird durch dieses Verfahren das im Einlauf vorhandene Gut vor seinem
xn aie nuale angefeuchtet uxia uadux-oii in
Weise auch vorgeweicht.
In der Praxis ist es jedoch nicht möglich, die Feuchtigkeit des aufzubereitenden Materials vorher genau einzuhalten.
Langwierige Versuche, den schwankenden Feuchtigkeitsgehalt durch Zufügen von Wasser auszugleichen, haben zu keinem Ergebnis
geführt. Der Erfinder der vorliegenden Neuerung hatte erkannt, daß die Zeit zum Eindringen der Feuchtigkeit in das
Material nicht ausreicht, daß vielmehr eine bestimmte Wirkzeit sowie eine bestimmte Temperatur nicht unterschritten
werden dürften.
Ausgehend von dieser Erkenntnis liegt der Neuerung die Aufgabe zugrunde, das verfahrensmäßig und konstruktiv aufwendige
Vorweichen und Vorkochen unter hohem Dampfdruck zu vermeiden, bei der trockenen Aufbereitung auf Scheibenzerfaserungsmaschinen
jedoch nicht nur für eine ausreichend hohe Feuchtigkeit, sondern auch für eine ausreichende Wirkzeit und für die
erforderlichen Temperaturen zu sorgen.
Gemäß der Neuerung werden diese Aufgaben durch eine an den Einlauf der Scheibenzerfaserungsmaschine angeschlossene Dampfzufuhr
sowie durch eine in den Einlauf mündende, angenähert unter Atmosphärendruck stehende Zuführeinrichtung gelöst, die zwischen
Gutaufgabe und Guteinlauf für das aufzubereitende Material einen verhältnismäßig langen Zwangsweg festlegt und zugleich
als Dampfbefeuchtungskammer ausgebildet ist.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform besteht die Zuführeinrichtung
aus zumindest einer Förderschnecke.
Eine konstruktiv einfache Lösung ist dann gegeben, wenn die Dampfzufuhr über die hohl ausgebildete Welle der Förderschnecke
erfolgt, die an eine Quelle für Niederdruck- oder überhitzten Dampf angeschlossen ist.
Der aus der Hohlwelle in den Mahlraum der Zerfaserungsmaschine austretende Dampf strömt von dort in die Zuführeinrichtung,
beispielsweise in die Förderschnecke zurück und befeuchtet dabei das dem Dampf entgegenströmende Gut bei dessen gleichzeitiger
Vorwärmung durch die Kondensation.
Eine ausreichende Wirkzeit des Dampfes-kann bereits dann sichergestellt
werden, wenn die Zuführeinrichtung nur aus einer einzigen, jedoch verhältnismäßig langen Förderschnecke besteht.
In einer speziellen Ausführungsforir kann diese lange Förderschnecke
jedoch durch eine kürzere Bauform ersetzt werden, der dann über einen vertikal verlaufenden Verbindungskanal
eine verhältnismäßig lange Paddelschnecke vorgeschaltet ist.
Um das aufgegebene Mahlgut aufzulockern, ggf. vorhandene Materialballen
aufzulösen und das Material gleichmäßig zu verteilen, ist hinter der Gutaufgabe zweckmäßig eine mit Stacheln,
Nocken o. dgl. besetzte Auflockerungswalze vorgesehen.
Eine ausreichende Wirkzeit sowie die angestrebte Aufwärmung des Materials können durch einen der Gutaufgäbe nachgeschalteten
Rieselschacht sichergestellt werden. Dabei sind an dessen Innenwandung vorzugsweise mehrere, den freien Fall des aufgegebenen
Materials bremsende Schikanen angeordnet.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsfornen der Neuerung
dargestellt.
Es zeigen:
i"ig. 1 eine Seheibenzerfaserungsmaschine im Längsschnitt
mit einer vorgeschalteten Förderschnecke;
Fig. 2 gleichfalls im Längsschnitt eine Scheibenzerfaserungsmaschine
mit einer vorgeschalteten kurzen, mit einer Paddelschnecke kombinierten Förderschnecke und
Fig. 3 in gleicher Darstellung eine Scheibenzerfaserungsmaschine
mit vorgeschalteter Förderschnecke und einem der Gutaufgabe nachgeschalteten Rieselschacht.
Gemäß den Figuren 1 bis 3 besteht eine Scheibenzerfaserungsmaschine
aus einem Gehäuse 1, einer feststehenden Mahlscheibe
2, einer mit dieser einen Mahlspalt 3 bildenden rotierenden Mahlscheibe 4 und einem auf letzterer angeordneten
Stofftreiber 5. Hinter dem Einlauf 6 der Maschine liegt der
Mahlraum 7» der in Radialrichtung gesehen in den Mahlspalt
übergeht.
Gemäß Fig. 1 mündet in den Einlauf 6 der Zerfaserungsmaschine
eine verhältnismäßig lang ausgebildete Förderschnecke 8, deren Schneckenwelle 9 hohl ausgebildet und an einer nicht
dargestellten Dampfquelle angeschlossen ist. Der Antrieb der
Schneckenwelle 9 erfolgt über einen schematisch dargestellten Getriebemotor 10. Die Beschickung der Förderschnecke 8 und
damit der Seheibenzerfaserungsmaschine erfolgt über eine trogartig
ausgebildete Gutaufgabe 11.
Die schwarzen Pfeile 12 deuten den Weg des aufzubereitenden
Gutes an. Mit dem weißen Pfeil 13 ist die Dm;^/1 zufuhr gekennzeichnet.
Der Dampf strömt durch die hohle Schneckenwelle 9 und den Einlauf 6 in den Mahlraum 7 und von dort in das
als Kanal ausgebildete Gehäuse 14 der Förderschnecke 8. Entsprechend den weißen Pfeilen 15 ist die Strömungsrichtung
des Dampfes innerhalb des Gehäuses 14 derjenigen des aufzubereitenden Materials entgegengesetzt. Auf dem verhältnismäßig
langen weg durch das Gehäuse 14 findet somit eine
Befeuchtung und Vorwärmung des Mahlgutes statt. Der beim Zerfasern aufgrund des in den Spänen bzw. Hackschnitzeln enthaltenen
Feuchtigkeitsgehaltes entstehende Wasserdampf vermengt sich mit dem zugeführten Dampf im Mahlraum 7 und strömt
gleichfalls durch das Gehäuse 14 dem aufgegebenen Gut entgegen.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von jener
gemäß Fig. 1 durch eine kürzere Bauart der Förderschnecke 8a und weiterhin dadurch, daß dieser Förderschnecke über die
zu einem vertikal verlaufenden Verbindungskanal 16 ausgebildete Gutaufgabe 11 eine verhältnismäßig lange Paddelschnecke
vorgeschaltet ist. Letztere weist eine eigene Gutaufgabe 11a und einen zweiten Antrieb 18 auf.
Durch diese Ausführungsform wird ebenfalls im Sinne der Neuerung für das aufgegebene Mahlgut ein verhältnismäßig langer
Zwangsweg bis zum Einlauf 6 der Scheibenzerfaserungsmaschine erzielt. In diesem Fall dienen das Gehäuse 14 der Förderschnecke
8a und das Gehäuse 19 der Paddelscnnecke 17 für das aufgegebene Mahlgut als Dampfbefeuchtungskammer.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der auf den Einlaß
der Förderschnecke 8b ein Rieselschacht 21 aufgesetzt ist. Letzterer weist an seiner Innenwandung 22 mehrere Schikanen
auf. . die Gutaufgabe 11b ist eine Leitfläche 24- eingebaut,
die das aufgegebene Mahlgut einer mit Stacheln, Nocken o. dgl. besetzten Auflockerungswalze 25 zuführt. Letztere kann in
Zusammenwirkung mit Nocken 26 gegebenenfalls vorhandene Materialballen auflösen und das Mahlgut weitgehend gleichmäßig
verteilt in den Rieselschacht 21 einstreuen. Die Schikanen 23 sorgen dafür, daß das herabrieselnde, durch die schwarzen
Pfeile 27 dargestellte Gut mit dem gemäß den weißen Pfeilen
28 aufsteigenden Dampf innig durchmischt wird, wobei sich auch die letzten Reste des Dampfes auf dem noch kalten und trockenen
Material niederschlagen.
Allen Ausführungsformen gemeinsam ist die Verwendung von drucklosem Dampf, so daß keine druckdicht abgeschlossenen
Einrichtungen mit Dampfsperren, Druckschleusen o. dgl.
vorgesehen werden müssen. Gemeinsam ist allen Ausfuhrungsformen auch der lange Zwangsweg für das aufgegebene Mahlgut
und den aus dem Mahlraum der Mühle zurückströmenden Dampf.
Gegenüber den herkömmlichen Verfahren sind die nunmehr benötigten
Vorrichtungen außerordentlich einfach, insbesondere weil kein hochgespannter Dampf zur Verwendung kommt. Die
Ausführungsform gemäß Fig. 2 hat noch den zusätzlichen Vorteil, daß die verhältnismäßig kurze Förderschnecke 8a mit
dem Gehäusedeckel des Zerfaserers verschraubt und gemeinsam mit diesem bewegt werden kann, wenn der innere Mahlraum 7
zugänglich gemacht werden soll.
Claims (6)
1. Scheibenzerfaserungsmaschine zur Herstellung von Faserstoff
oder faserigen Mahlstüffen aus Holz, insbesondere
Holzspänen oder Hackschnitzeln oder aus sonstigen vegetabilischen Materialien, gekennzeichnet durch eine an den
Einlauf (6) angeschlossene Dampfzufuhr sowie durch eine in den Einlauf (6) mündende, angenähert unter Atmosphären-.
druck stehende Zuführeinrichtung, die zwischen Gutaufgabe (11, 11a, 11b) und Guteinlauf (6) für das aufzubereitende
Material einen verhältnismäßig langen Zwangsweg festlegt und zugleich als Dampfbefeuchtungskammer ausgebildet
ist.
2. Scheibenzerfaserungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinrichtung aus mindestens einer Förderschnecke (8, 8a, 8b) besteht.
3· Scheibenzerfaserungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dampfzufuhr über die hohl ausgebildete Schneckenwelle (9) erfolgt, die an eine
Quelle für Niederdruck- oder überhitzten Dampf angeschlossen ist.
4. Scheibenzerspanungsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung nur
aus einer einzigen, jedoch verhältnismäßig langen Förderschnecke (8) besteht.
5. Scheibenzerfaserungsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet
durch eine kurze Förderschnecke (8a), der über einen vertikal verlaufenden Verbindungskanal (16)
eine verhältnismäßig lange Schnecke, vorzugsweise eine Paddelschnecke (l?v vorgeschaltet ist.
6. ScheibenzerJaserungsmaschine nach Anspruch 5» dadurcb gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal (16) als Rieselschacht ausgebildet ist.
7· Scheibenzerfasercngsmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Gutaufgabe (lib) eine mit Stacheln, Nocken o. dgl. besetzte Auflockerungswalze (25) vorgesehen ist.
&. Scheibenzerfaserungsmaschine nach ei."..-«.* der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen der Gutaufgab« (lib) nachgeschalteten Rieselschacht (21).
9· Scheibenzerfaserungsmaschine nach Anspruch 6 oder 8, gekennzeichnet durch mehrere, an der Innenwandung (22) des Rieselschachtes (21) angeordnete, den freien Fall des aufgegebenen
Materials bremsende Schikanen (23)<
Dr.-Ingu J ooß Dipl.-Ing.Gr 1
Patentanwälte
Gr/Gru.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7039725U true DE7039725U (de) | 1971-01-28 |
Family
ID=1260998
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7039725U Expired DE7039725U (de) | Scheibenzerfaserungsmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE7039725U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009055000A1 (de) * | 2009-12-18 | 2011-06-22 | Lechner, Josef, 86576 | Pelletzuführung |
-
0
- DE DE7039725U patent/DE7039725U/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009055000A1 (de) * | 2009-12-18 | 2011-06-22 | Lechner, Josef, 86576 | Pelletzuführung |
DE102009055000B4 (de) * | 2009-12-18 | 2011-09-01 | Josef Lechner | Pelletzuführung |
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