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Zielübungsgerät Es sind sog. Lichtpunktübungsgeräte bekannt, welche
aus :einem Zielgerät (Schußwaffe) bestehen, das mit einem Lichtstrahlzeiger (Projektor)
mechanisch derart gekuppelt ist, daß die Bewegungen der Schußwaffe entsprechende
Bewegungen des Lichtstrahlzeigers (Projektor) zur Folge haben, wobei das Zielergebnis
in der Stellung des Lichtstrahlzeigers seinen Ausdruck findet. Soll hierbei das
Zielergebnis hinreichend genau und deutlich ablesbar sein, so bedarf es einer Übersetzung
durch geeignete mechanische Mittel (Hebel, Zahnräder o. dgl.), die infolge ihrer
Massenträgheit mit erheblicher Reibung arbeiten. Derartige Einrichtungen sind einerseits
kostspielig sowie kompliziert und anderseits nicht hinreichend betriebssicher.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Zielübungsgeräts,
das bei konstruktiver Einfachheit eine große Anzeigegenauigkeit bietet. Diese Vorzüge
werden dadurch erzielt, daß die Kupplung zwischen Schußwaffe und Lichtstrahlzeiger
nicht auf mechanischem, sondern auf elektromagnetischem Wege bewirkt wird. Gemäß
der Erfindung ist bei einem ortsfest aufgestellten kardanisch gelagerten Zielgerät
(Gewehr) eine optische Vorrichtung (Spiegel oder Projektor) mit der Richteinrichtung
der Waffe auf magnetischem Wege gekuppelt, " so daß ein vom Spiegel reflektierter
oder vom Projektor ausgehenderLichtstrahl, der auf eine Kontrollanzeigescheibe fällt,
den Richtbewegungen des Gewehrs nachgesteuert wird.
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In Abb. I ist r ein Gewehr oder eine Waffenattrappe. Dieses ist auf
einem um den kardanischen Drehpunkt z allseitig schwenkbaren Rohrstück 3 starr befestigt,
das parallel zur Schußrichtung abgewinkelt ist und am Ende seines abgewinkelten
Teils die Magnetspule 5 trägt, die von der Stromquelle 26 durch Betätigung
des Abzugshahnes 12 erregt werden kann. Diem Kern der Magnetspule 5 steht in der
Nullstellung ein Eisenstift 13 koaxial gegenüber, der in dem Kardangelenk
14 allseitig drehbar gelagert ist und der bei erregter Magnetspule den Schwenkbewegungen
des Armes 4 folgt. Der Kern der Magnetspule 5 und der Folgestift 13 laufen zweckmäßig
in eine Spitze aus. Der
Folgestift 13 trägt in starrer Verbindung
nahe seinem Drehpunkt den Spiegel 8, auf den ein gerichteter Lichtstrahl
der ortsfest aufgestellten Lampe 7 fällt, welcher auf die aus einer Mattglasscheibe
bestehende Kontrollscheibe i o reflektiert wird. Auf der Mattglasscheibe ist zweckmäßig
eine Schießscheibe gezeichnet, welche nach Art und Abmessung derjenigen entspricht,
auf welche der Schütze zielt. Der Folgestift 13 trägt über seinen Drehpunkt hinaus
in starrer Verbindung den Verlängerungsarm 15, dessen Schwenkbewegungen durch den
Ring 16 begrenzt werden. Der Durchmesser des Ringes ist so bemessen, daß der Lichtstrahl
auf der Kontrollscheibe gerade noch den Umkreis der darauf gezeichneten Schießscheibe
umschreiben kann. Diese Rinbbegrenzung hat den Vorteil, daß der Folgestift 13 bei
dem Hinundherführen des Gewehrs aus dem Wirkungsbereich der Magnetspule nicht herausgeführt
wird, sondern stets wieder von ihr erfaßt wird, sobald nur der Schütze überhaupt
die Zielscheibe anvisiert.
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In der in Abb. 1 dargestellten Ausführungsform wird durch das Anziehen
des Abzugsliahnes (Druckpunktnehmen) der Stromkreis 26 geschlossen, so daß die Magnetspule
5 den Folgestift 13 an sich heranholt; Folgestift 13 und Schwenkarm .. werden somit
elektromagnetisch miteinander gekuppelt. Bei weiterem Anspannen und Abziehen des
Hal1-nes wird der Stromkreis 26 unterbrochen. Bei Loslassen des Hahnes und Zurückschnellen
des Abzugbügels in seine Ruhestellung bleibt der Stromkreis 26 unterbrochen.
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Der Folgestift 13 bis 15 ist an sich ausgelastet, jedoch nicht ganz
reibungsfrei gelagert, so daß er nach Ausschaltung des die Magnetspule 5 durchfließenden
Stromes in der dann gerade eingenommenen Stellung stehenbleibt. Dies aber ist die
Stellung, welche dem Abkommen des Schützen entspricht.
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Vor oder nach dem Schuß kann durch den Schalter 17 der Stromkreis
des Projektors ; geschlossen werden, worauf das Schußergebnis an der Kontrollscheibe
to abgelesen «-erden kann.
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Der '.Magnet 5 kann, anstatt an einem besonderen Arm .1 zti sitzen,
unmittelbar an dem Gewehr. etwa unter dem Schaft, befestigt sein.
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Statt einer an der Wand hängenden oder aufgestellten, vom Schützen
anzuvisierenden Zielscheibe kann auch eine projizierte Schießscheibe Verwendung
finden. Dies kann durch den Bildwerfer 15 geschehen. der mit dem Gehäuse i i des
Schießübungsgeräts fest verbunden ist.
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Bei ortsveränderlicher Aufstellung sind in jedem Fall die Ringe der
Kontrollscheibe io so zu bemessen, daß L1bereinstimmung zwischen Zielscheibe und
Kontrollscheibe besteht.
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Eine weitere Ausführungsform des Lichtpunktübungsgeräts nach der Erfindung
zeigt Abb. 1I. In den Stromkreis 6 ist ein Relais i 8 geschaltet. Wird bei niedergedrücktem
Schalter 25 durch Abziehen des Hahnes-12 der Stromkreis des Abzugshahnes geschlossen.
so tritt der Elektromagnet des Relais 18 in Tätigkeit und zieht den Anker i 9 an,
so daß der beim Druckpunktnehmen geschlossene Stromkreis der Magnetspule 5 bei 20
unterbrochen und der Stromkreis des Projektors 7 bei 21 geschlossen wird und auch
nach Loslassen des Abzugshahnes 12 geschlossen bleibt. Das Zielergebnis bleibt somit
als Lichtfleck auf der Kontrollscheibe erhalten.
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An Stelle des beschriebenen Relais kann auch ein Relais Verwendung
finden, welches nur für eine gewisse, zum Ablesen des Zielergebnisses ausreichende
Zeit den Stromkreis der Magnetspule unterbricht und den Stromkreis des Projektors
einschaltet.
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Um die Empfindlichkeit der Einrichtung zu steigern und um eine möglichst
genaue Ablesung des Zielergebnisses zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, den Arm ¢
möglichst lang, den Folgestift 13 aber möglichst kurz zu wählen, da dann bereits
eine geringfügige Schwenkung des Armes a eine verhältnismäßig große Winkeldrehung
des Folgestiftes 13 und damit des Lichtstrahls hervorruft. Um die Länge des Lichtstrahlzeigers,
die zunächst durch den gegebenen direkten Abstand der Kontrollscheibe vom Spiegel
bestimmt ist, zu erhöhen, können zwischen Spiegel 8 und Kontrollscheibe i o noch
ein oder mehrere Spiegel ortsfest angeordnet sein, die den Lichtstrahl mehrfach
reflektieren und den Winkelausschlag in vergrößertem Maßstabe auf der Kontrollscbeibe
anzeigen.
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Das Übersetzungsverhältnis, das durch die Länge des Armes 4. im Verhältnis
zu derjenigen des Folgestiftes 13 sowie durch die Länge des Lichtstrahls zwischen
Spiegel und Kontrollscheibe bestimmt wird, ist so zu wählen, daß Übereinstimmung
zwischen Kontrollscheibe und Zielscheibe besteht.
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Um den Spiegel 8 im Drehpunkt oder in unmittelbarer Nähe des Drehpunktes
des Folgestiftes 13- anbringen zu können, ist der Folgestift 13 sowohl geknickt
als auch gekröpft gestaltet.
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Zum Festhalten des Folgestiftes 13 nach Abgabe des Schusses kann der
Folgestift 13 mit einer besonderen Arretiervorrichtung ausgestattet sein, die ebenfalls
durch den Halmabzug betätigt wird.
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Der Arm 15 trägt das mit dem Projektor 7 in Reihe geschaltete Solenoid
22, das bei
Stromschluß durch den Abzugshahn einen Eisenkern in
sich hineinzieht. Der Eisenkern trifft sodann auf die eiserne Schale (Kalotte) 24
und haftet an dieser magnetisch fest, wodurch ein sicheres Festhalten des Spiegels
8 für .die Dauer des Stromschlusses erzielt wird. Wird der Strom nach Ablesung des
Zielergebnisses durch öffnung des Hauptschalters 25 wieder unterbrochen, so zieht
die Feder 23 den Eisenkern wieder in die Ausgangslage zurück.