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Verfahren und Anordnung zur gleichzeitigen Prüfung des Isolationswiderstandes
mehrerer Kondensatoren mit Gleichspannung Gegenstand der Erfindung ist ein mit Hilfe
eines handlichen Gerätes ausführbares Verfahren zur raschen Prüfung großer Stückzahlen
von Kondensatoren auf Isolation; Es liegt oft die Aufgabe vor, aus einer großen
Reihe von Kondensatoren einige wenige schnell herauszufinden, deren Isolation infolge
Durchschlages oder sonstiger Fehler besonders schlecht ist oder bei welchen überhaupt
ein Schluß zwischen den Belegen besteht.
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Es sind für Isolationsmessung von Kondensatoren Einrichtungen bekannt,
welche verhältnismäßig rasch den Isolationswiderstand dadurch zu messen gestatten,
daß der Spannungsverlust des auf eine bestimmte Spannung -aufgeladenen Kondensators
gegenüber der Prüfspannung nach Ablauf einer gewissen Zeit angezeigt wird. Für die
Prüfung großer Stückzahlen sind diese Verfahren noch zu umständlich und zeitraubend.
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Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Massenprüfung von Kondensatoren,
welches dazu dienen soll, unter einer sehr großen Anzahl von guten Kondensatoren,
deren Eigenschaften nicht näher interessieren, wenige fehlerhafte schnell herauszufinden.
Zu diesem Zweck wäre es zu zeitraubend, mit einem der bekannten Verfahren den Isolationswiderstand
jedes Kondensators genau zu messen, da der allergrößte Teil der Messungen nicht
verwendet wird. Da es sich bei den fehlerhaften Stücken um ausschließlich große
Isolationsfehler etwa infolge Durchschlages handelt, braucht auch hier der Isolatioqsvrert
nicht genau ermittelt zu werden.
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Das Verfahren wird mit Vorteil zur Nachpriifung in der Kondensatorenfabrikation,
zur raschen Überprüfung vor dem Einbau in Geräte der Massenfertigung sowie bei Prüfung
zu Uberholungsarbeiten oder Störungsbehebung bei bestehenden Anlagen angewendet
werden.
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Erfindungsgemäß werden zur gleichzeitigen Prüfung des Isolationswiderstandes
mehrere
Kondensatoren mit Gleichspannung, die zu prüfenden Kondensatoren
sowie ein Vergleichskondensator mit der Prüfspannung aufgeladen und nach einer bestimmten
Zeit über einen Umschalter rasch nacheinander mit dem Vergleichskondensator derart
in Reihe an eine Spannungsmeßeinrichtung geschaltet, daß der Unterschied der Spannungen
an den zu prüfenden Kondensatoren einerseits und an dem Vergleichskondensator anderseits
angezeigt wird. Wenn diese Messung nach einer entsprechend gewählten Pause vorgenommen
wird, wird ein gut isolierender Kondensator eine mit dem Prüfkondensator nahezu
gleiche Spannung haben, und das Anzeigeinstrument wird die Ruhestellung einnehmen.
Ist die Spannung in einem der zu prüfenden Kondensatoren infolge eines Isolationsfehlers
abgesunken, so ergibt sich an den Kondensatorausgangsklemmen und somit am Eingang
des Röhrenvoltmeters eine Spannungsänderung und am Anzeigeinstrument ein Anschlag,
dessen Größe bei entsprechender Bemessung der Pause zwischen Laden und Messen ein
brauchbares SIaß für die Größe eines Isolationsfehlers sein kann. In dem bei laufender
Prüfung einer großen Anzahl von Kondensatoren am häufigsten auftretenden Falle,
daß das Anzeigeinstrument in der Ruhestellung bleibt, bedeutet dies, daß sich kein
schadhafter Kondensator unter den zu prüfenden befindet.
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Die Abbildung zeigt das Beispiel einer Schaltung, mit deren Hilfe
der beschriebene Meßvorgang einfach und rasch ausgeführt werden kann. Die zu prüfenden
Kondensatoren I können mit der Kontaktanordnung 2 rasch nacheinander an die Spannung
der Batterie 3 gelegt werden. Der Vergleichskondensator 4 liegt dauernd an der Spannung,
die durch den Spannungsmesser 5 überwacht werden kann. Nach erfolgter Aufladung
und nach einer nötigenfalls mit einem Zeitwerk einzustellenden Pause werden nach
Umlegen des Schalters 6 von der oberen in die untere Stellung mit Hilfe Durchdrehens
des Stufenschalters die Kondensatoren 1 einzeln mit demseiben Schalter 2 mit dem
Kondensator 4 in Reihe geschaltet und an den Eingang des Röhrenvoitmeters gelegt.
Zur Nachprüfung des Röhrenvoltmeters kann mit einem Umschalter 7 die bekannte Spannung
einer Kontrollbatterie S an dessen Eingang gelegt werden.
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Die beschriebene Einrichtung zeichnet sich durch sehr einfachen Aufbau
und zuverlässige VVirkungsweise aus. Durch geeignete Bemessung der Schaltelemente
und Schaltzeit läßt sich das Prüfgerät allen verlangten Verhältnissen anpassen und
mit der gewünschten Empfindlichkeit einstellen.
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Ein besonderer Vorteil des beschriebenen Gerätes ist es, daß viele
Kondensatoren gleichzeitig geprüft werden können, die dazu erforderliche Zeit also
nur einen Bruchteil der einer Einzelprüfung beträgt. Bei sehr kleiner Fehlerwahrscheinlichkeit
kann die erste Prüfung sehr rasch in großen Gruppen vorgenommen werden, bei einer
etwa fehlerhaft befundenen Gruppe kann durch Unterteilen in kleinere Gruppen der
fehlerhafte Kondensator rasch eingegrenzt und herausgefunden werden.
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Ein sich durch einen Anschlag am Anzeigeinstrument während des schnellen
Durchdrehens änkündigender fehlerhafter Kondensator kann durch langsameres Durchdrehen
des Schalters 2 unmittelbar aufgefunden werden.
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Die angegebene Röhrenvoltmeteranzeige ist sehr empfindlich. Die Zeigereinstelfung
erfolgt sehr rasch. Irgendein Fehler des Gerätes zeigt sich sogleich durch Verlagerung
der Nullpunkteinstellung des Meßinstrumeutes an.
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PATENTANSPRtACIIE: I. Verfahren und Anordnung zur gleichzeitigen
Prüfung des Isolationswiderstandes mehrerer Kondensatoren mit Gleichspannung, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu prüfenden Kondensatoren sowie ein Vergleichskondensator
mit der Prüfspannung aufgeladen und nach einer bestimmten Zeit über einen Umschalter
rasch nacheinander mit dem Vergleichskondensator derart in Reihe an eine Spannungsmeßeinrichtung
geschaltet werden, daß der Unterschied der Spannungen an den zu prüfenden Kondensatoren
einerseits und an dem Vergleichskondensator andererseits gezeigt wird.